Die Einladung

Buch von Emma Cline, Monika Baark

  • Kurzmeinung

    Emili
    Nüchterne, reduzierte Sprache, minimalistische Handlung. Kann man viel hineininterpretieren, wenn man möchte.
  • Kurzmeinung

    drawe
    Ein Roman über Selbsttäuschung, über Machtgefüge und Desillusionierung, bestechend nüchtern und klar geschrieben

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Einladung

Der Sommer in den Hamptons neigt sich zum Ende, und Alex ist nicht mehr willkommen. Denn egal, wie nahe sie der Welt der Reichen und Schönen gekommen ist: Sie ist immer nur zu Gast – und keine Einladung gilt für immer. Ein Fehltritt bei einem Dinner, und schon setzt Simon, der ältere Mann, dem Alex Gesellschaft geleistet hat, sie vor die Tür. Und so geistert sie durch Gärten und über Dünen, während die Sonne vom Himmel brennt. Darin geübt, sich den Wünschen und Erwartungen anderer anzupassen, lässt Alex sich von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten driften und hinterlässt dabei eine Spur der Zerstörung, die nur ein Ziel kennt: Simons Gartenparty am Ende der Woche. Nach dem gefeierten Debüt „The Girls' der langersehnte neue Roman von Emma Cline.
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Bewertungen

Die Einladung wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Meinungen

  • Nüchterne, reduzierte Sprache, minimalistische Handlung. Kann man viel hineininterpretieren, wenn man möchte.

    Emili

  • Ein Roman über Selbsttäuschung, über Machtgefüge und Desillusionierung, bestechend nüchtern und klar geschrieben

    drawe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Einladung

    Meine Gedanken zu dem Roman:
    Der Roman bedarf keine Einführung, denn die Hauptperson bietet nicht viel Vielseitigkeit ihres Wesens oder Charakters, wie auch die Handlung. Diese ist minimalistisch gehalten, und es passiert so gut wie nichts. Aber kurz zusammengefasst. Alex, eine 22zig jährige junge Frau, etwas verbraucht, da die einigen älter erscheint, lässt sich aushalten. Sie arbeitet nicht, ist praktisch obdachlos und tut auch nichts Vernünftiges, um diese Situation zu ändern. Das einzige, was sie sich wünscht, wobei auch für starke Wünsche, bietet sie zu wenig emotionale Beweglichkeit, dennoch kann man sagen, sich wünscht, ist zu den Reichen und Schönen zu gehören. Dafür tut sie alles. Sie passt sich an, allem und jedem. Ihre Persönlichkeit kommt gar nicht zu Geltung, außer der Tatsache, dass sie sich ein Leben in Reichtum wünscht, dafür allerdings eigenständig nichts tut, außer sich von einem Mann an den anderen zu hängen und aushalten lassen. Die Einladungen werden ausgesprochen und sie nimmt sie bedingungslos an. Doch bei kleinem Verhaltensfehler, bei kleinem Fehltritt kann ihr Zauberschloss in sich zusammenfallen, und Alex steht wie so oft auf der Straße.
    Ob es eine großartige soziale Studie ist, sei dahin gesagt. Ich fand den Roman sehr gut, doch nicht nach meinem Geschmack. Die Handlung des Romans kann man auf drei Seiten zusammenfassen. Die Erzählart ist ebenfalls minimalistisch gehalten: trocken, kurz, abgehackt. Wer es mag, schön, dann hat er für sich den passenden Lesestoff entdeckt. Ich mag es nicht sonderlich.
    Was jedoch der Autorin zugutegehalten werden muss, sie beherrscht hervorragend die Technik der Aussparung. Vieles wird nicht gesagt. Der Leser weiß es aber dennoch. Das Leben der Protagonistin ist ein einziger Abgrund. Das Gefühl, das der Leser ihr gegenüber empfinden kann, ist entweder Verachtung oder Mitleid. Oder auch beides zusammen. Ein tragisches Schicksal, der jedoch selbstverschuldet ist. Was der Roman auf jeden Fall ist, der ist aufwühlend. Ich persönlich konnte die Lektüre nicht genießen, denn ich bin kein Freund von nüchternen, reduzierten Sprache. Doch für viele Leser wäre die Geschichte, vor allem die Machart der Geschichte, von Interesse. Von mir gibt es 3,5 Sterne.
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  • Rezension zu Die Einladung

    Klappentext:
    Eine abgründige Geschichte von Abhängigkeit und Macht, von Manipulation und Grenzüberschreitung. Nach „The Girls“ der neue Roman von Emma Cline
    Der Sommer in den Hamptons neigt sich zum Ende, und Alex ist nicht mehr willkommen. Denn egal, wie nahe sie der Welt der Reichen und Schönen gekommen ist: Sie ist immer nur zu Gast – und keine Einladung gilt für immer. Ein Fehltritt bei einem Dinner, und schon setzt Simon, der ältere Mann, dem Alex Gesellschaft geleistet hat, sie vor die Tür. Und so geistert sie durch Gärten und über Dünen, während die Sonne vom Himmel brennt. Darin geübt, sich den Wünschen und Erwartungen anderer anzupassen, lässt Alex sich von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten driften und hinterlässt dabei eine Spur der Zerstörung, die nur ein Ziel kennt: Simons Gartenparty am Ende der Woche. Nach dem gefeierten Debüt „The Girls" der langersehnte neue Roman von Emma Cline.
    Mein Lese-Eindruck:
    Der Roman eines Scheiterns, ein Roman über Selbsttäuschung, über den Verlust von Illusionen.
    Im Mittelpunkt steht Alex, 22 Jahre. Wir erfahren von ihr wenig mehr als ihren Namen und ihr Alter. Sie stiehlt, betrügt, konsumiert Drogen, prostituiert sich, manipuliert – sie ist alles andere als eine sympathische Figur. Und dennoch empfindet der Leser Mitleid mit ihr, weil er gezwungen wird, die Welt aus ihren Augen zu sehen.
    Zu Beginn des Romans lässt sie sich von Simon aushalten, einem älteren Mann, einem der unendlichen reichen Hausbesitzer in den Hamptons. Im Zusammensein mit ihren Kunden darf ihr kein Fehler unterlaufen. Sie gibt ihre eigene Identität auf, passt sich den Wünschen ihres Kunden an, ihr Verhalten wird ausschließlich von ihrem Geldgeber bestimmt. Dabei wirkt sie wie ein gut gekleidetes Anhängsel, wie ein Gegenstand, der auf einen Stuhl gesetzt wird und dort herumlächelt. Sobald sie einen Fehler macht, wird sie entfernt. Eigentlich will sie eins: sie will dazugehören zu dieser Schicht der Reichen und Superreichen, sie will von deren Geld beschützt werden und so sorglos leben wie sie. Das gelingt ihr nicht. Sie gehört nicht dazu, trotz ihrer angesagten Kleidung, mit der Simon sie versorgt, und trotz ihrer Bemühungen um Anpassung. Und die anderen erkennen das genau: ihr Nicht-Dazu-Gehören, so wie sie auch die anderen jungen Frauen in ihrer Situation sofort erkennt.
    Alex‘ Blick auf ihr Umfeld ist nüchtern und geprägt von ihrem Überlebenskampf. Auch ihr Blick auf die Oberschicht ist nüchtern. Einige ihrer Mitglieder haben zwar einen Namen, wir erfahren von Scheidungen und desolaten Familien, aber wir erfahren nichts über ihren Charakter oder ihren menschlichen Kern. Sie bleiben für Alex leere Hüllen, ebenso leer wie ihre Häuser, wenn sie nach dem Sommer wieder in die Stadt zurückkehren. Ihre Kinder ahmen das verwöhnte Leben der Eltern nach, konsumieren Drogen jedweder Form, hängen ab. Ihre Eltern bieten ihnen keine Orientierung und erst recht kein Vorbild. Sie spiegeln das wider, was man Wohlstandsverwahrlosung nennt.
    Ihr Leben wird ermöglicht durch eine breite Schicht an Angestellten. Auch diese Schicht durchschaut Alex und grenzt sich von ihr ab. Sie erlebt zwar einmal in ihrer Obdachlosigkeit ein kurzes Aufleuchten von Solidarität, aber letztlich erweisen sie sich als der verlängerte Arm der Reichen.
    Das ist der unreflektierte Blick von Alex: die Reichen sind mehr oder weniger beziehungslos, seelisch verarmt, ohne Bindung an ihre Kinder. Offensichtlich nimmt Alex die Wirklichkeit als Klischee wahr; da wäre etwas Differenzierung gut gewesen.
    So nüchtern wie Alex auf ihr Umfeld blickt, so nüchtern ist die Sprache der Autorin. Mit einer kühlen Prägnanz stellt sie ihre Figuren vor und legt ihr Inneres gnadenlos bloß. In kurzen Gedankenfetzen werden die große Zukunftsangst und die wachsende Verzweiflung der Protagonistin deutlich, die sich schließlich nur noch mit einem hohen Maß an Selbsttäuschung aufrecht halten kann.
    Fazit: ein beklemmender Roman über die Selbsttäuschung einer jungen Frau
    P.S. Cover und Titel sind schlecht gewählt - Alex wird niemals eingeladen, sondern sie stiehlt sich hinein, und niemand hält ihr seine Hand hin.
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Ausgaben von Die Einladung

Hardcover

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 321

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Besitzer des Buches 6

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