All die ungesagten Dinge

Buch von Tracey Lien, Ulrike Wasel, Klaus Timmermann

  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Tuổi trẻ thiếu tinh thurong. - Kindheit ohne Liebe.
  • Kurzmeinung

    Marie
    Flüchtlinge der zweiten Generation: Zwischen Tradition der Eltern und Heimatgefühlen, Rassismus, Gewalt und Zugehörigkei

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu All die ungesagten Dinge

»Lasst ihn doch gehen.« Die junge Ky, Tochter vietnamesischer Einwanderer, empfindet bittere Reue, ihren Eltern diesen Satz gesagt zu haben. Nun ist ihr Bruder Denny tot, vor aller Augen ermordet auf der Feier seines erfolgreichen Schulabschlusses. Und nach Jahren kehrt Ky nach Cabramatta zurück, einem Einwanderervorort von Sydney, wo ihre Eltern noch immer leben. Mit ihnen will sie trauern, aber sie möchte auch Antworten auf ihre Fragen: Warum schweigen alle Augenzeugen? Warum hat sich nie jemand ernsthaft um die Aufklärung dieser Tat bemüht? Und warum hat sie selbst die Augen verschlossen vor dem Rassismus und den Ungerechtigkeiten, denen sie ausgesetzt war? Ein Drama von großer emotionaler Wucht, getragen von unvergesslichen Figuren. »Schmerzvoll und voller Schönheit.« Julia Phillips
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Bewertungen

All die ungesagten Dinge wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Tuổi trẻ thiếu tinh thurong. - Kindheit ohne Liebe.

    easymarkt3

  • Flüchtlinge der zweiten Generation: Zwischen Tradition der Eltern und Heimatgefühlen, Rassismus, Gewalt und Zugehörigkei

    Marie

  • Ein Roman über die Lage vietnamesischer, traumatisierter Familien in Australien

    drawe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu All die ungesagten Dinge

    Tuổi trẻ thiếu tinh thurong. - Kindheit ohne Liebe.
    Das Cover spiegelt die Zerrissenheit der Gefühle und die bruchstückhafte Mordaufklärung ideal bildlich wider. Cabramatta, ein Vorort von Sydney, hat tatsächlich in den 1990er-Jahren eine Heroin-Epidemie erlebt. Dort wohnen vorwiegend asiatische Flüchtlingsfamilien wie Familie Tran mit den Kindern Ky und Denny, deren Werte und Verhaltensweisen typisch sind für Immigranten aus Vietnam. Vieles wird nicht ausgesprochen, weder Gefühle noch die Wahrheit, wie hier zu Denny Trans Tod. Rund um sein schockierendes Schicksal ergreift seine große Schwester Ky die Initiative, um mehr über den Tathergang zu erfahren. Die Polizei zeigt großes Desinteresse an Problem-Migranten wie sie und ihren Migrantenproblemen, Zeugenbefragungen enden in mageren Stellungnahmen, meist in Lügerei. Deutlich werden dabei der Rassismus und die Ungerechtigkeiten, denen Asiaten in Australien damals ausgesetzt sind. Die tiefe Freundschaft Kys zu Minnie mit ihren bedrohlichen familiären Verhältnissen ohne Liebe überlebt trotz sehr verschiedener Lebenswege. Der schmerzhafte Verlust von Heimat, von Zugehörigkeit, von Selbstvertrauen spiegelt sich im Trauerverhalten von Kys Eltern wider, wohl übertragbar auf alle Flüchtlinge weltweit. Ihre Religion, der Buddhismus, und ihre Trauerrituale nach den Konfuzius-Regeln besonders in Tempeln werden ebenso wie die Mondneujahrsfeierlichkeiten mit den Löwentanzgruppen thematisiert. Insgesamt wird ein authentisches Bild über das Leben asiatischer Einwanderer in Australien gezeichnet.
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  • Rezension zu All die ungesagten Dinge

    Klappentext:
    "Lasst ihn doch gehen." Die junge Ky, Tochter vietnamesischer Einwanderer, empfindet bittere Reue, ihren Eltern diesen Satz gesagt zu haben. Nun ist ihr Bruder Denny tot, vor aller Augen ermordet auf der Feier seines erfolgreichen Schulabschlusses. Und nach Jahren kehrt Ky nach Cabramatta zurück, einem Einwanderervorort von Sydney, wo ihre Eltern noch immer leben. Mit ihnen will sie trauern, aber sie möchte auch Antworten auf ihre Fragen: Warum schweigen alle Augenzeugen? Warum hat sich nie jemand ernsthaft um die Aufklärung dieser Tat bemüht? Und warum hat sie selbst die Augen verschlossen vor dem Rassismus und den Ungerechtigkeiten, denen sie ausgesetzt war?
    Mein Lese-Eindruck:
    Vietnamesische Flüchtlinge in Australien: die Autorin weiß aus ihrer eigenen Biografie, wovon sie erzählt. Ein schwieriges, von vielerlei Problemen beschattetes Leben öffnet sich dem Leser.
    Ky, die Protagonistin, hat die Flucht Ende der 70er Jahre mit ihren Eltern erlebt. Ihr Bruder Denny kam schon in Australien zur Welt, und die Familie setzt, wie die anderen Flüchtlingsfamilien auch, ihre ganze Hoffnung auf die Kinder. Der Druck auf die Kinder ist daher enorm: sie sollen sich anpassen und durch schulischen Erfolg glänzen. Auf der anderen Seite leiden die Kinder unter den traumatisierten, oft gewalttätigen Eltern. Die Eltern haben nicht nur ihre Heimat und ihre Ahnen verloren, sondern auch ihre „Zugehörigkeit und ihr Selbstvertrauen“. Eine Assimilation scheint weit entfernt zu sein:
    „Ganz egal. Wie clever du bist oder wie hart du arbeitest oder wie viele Koalas du streichelst, die werden dich nie als eine von ihnen sehen. Nie im Leben.“
    Umgekehrt schotten sich auch die Flüchtlinge gegenüber den Weißen ab und begegnen ihnen voller Misstrauen. Dass dieses Misstrauen berechtigt ist, zeigt sich nach der Ermordung von Denny, einem fleißigen und begabten Kind, freundlich und unauffällig. Die Polizei trifft auf eine Mauer des Schweigens und ermittelt eher uninteressiert, sodass Ky, die ältere Schwester, aktiv wird und Zeugen sucht.
    Diese Suche nach Zeugen nutzt die Autorin, um den Leser in einige andere Leben in „Little Saigon“ hineinschauen zu lassen; ein schöner Kunstgriff, der den Blick des Lesers weitet!
    Der Roman wird zwar aus der Perspektive Kys erzählt, aber die eigentliche Hauptfigur ist Minnie, ihre Freundin aus Kindertagen, die sich dem allgemeinen Zwang zur Anpassung entzieht. An ihrem Beispiel zeigt die Autorin, welchen gewalttätigen Übergriffen die Kinder traumatisierter Eltern ausgesetzt sein können und welcher Sumpf an Drogen und Kriminalität sich in einer Generation auftun kann, die gesellschaftlich isoliert wird.
    Die Autorin legt ihren Roman als Kriminalroman an. Das ist ihr weniger gut gelungen, da sie den Spannungsbogen nicht bis zum Schluss aufrechterhalten kann.
    Liest man den Roman aber als Familiengeschichte, als Migrationsroman oder noch besser als Milieuschilderung, dann entfaltet der Roman durch seine Verdichtung eine große Aussagekraft.
    Fazit: ein lesenswerter, differenzierter und dichter Roman über Migration!
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  • Rezension zu All die ungesagten Dinge

    Ky's Verhältnis zu ihren Eltern war schon immer schwierig. Als nun ihr jüngerer Bruder Denny auf brutale Weise ums Leben kommt, sieht sie sich nicht nur mit alten Konflikten konfrontiert, sondern auch mit den mysteriösen Umständen seines Todes. Er war ein guter Schüler, stets freundlich – warum also musste er sterben? Und warum will niemand der anwesenden Zeugen etwas gesehen haben? Ky stürzt sich selbst in die Ermittlungen und muss sich bald fragen, ob sie die Antwort auf bestimmte Fragen überhaupt kennen will.
    „All die ungesagten Dinge“ ist der Debütroman der australischen Schriftstellerin Tracey Lien. Erzählt wird hauptsächlich aus der Perspektive der Protagonistin Ky in der dritten Person und der Vergangenheitsform. Hin und wieder kommen aber auch andere Personen zu Wort, die für die Ermittlung von Bedeutung sind und liefern zusätzliche Informationen. Ein Stück weit wird die junge Frau also zur Ermittlerin, der Roman ist aber so viel mehr als ein Krimi.
    Ky und ihre Eltern kamen als Flüchtlinge aus Vietnam nach Cabramatta an, einem Vorort von Sydney, in dem viele Einwanderer aus Asien und Europa leben. Denny hingegen wurde schon in Australien geboren und trägt die gesamte Hoffnung der Eltern auf ein neues Leben in sich. Obwohl diese nur das Beste für ihre Kinder wollen, standen beide unter großem Druck, entweder Jura oder Medizin zu studieren. Während Ky rebellierte und Journalistin wurde, versuchte Denny bis zuletzt die Erwartungen seiner Eltern zu erfüllen. In ihrer Trauer scheinen die zu übersehen, dass auch Ky jemanden verloren hat und dass es nicht hilft, wieder auf alte Streitthemen zurückzukommen.
    Im Zentrum der Handlung steht aber vor allem das Schicksal vieler Einwandererfamilien: Eltern, die nur die Muttersprache beherrschen und schwer arbeiten müssen, um die Familie zu ernähren. Kinder, die einfach nur dazu gehören wollen, aber immer anders aussehen werden, als ihre Mitschüler. Was diese schwierige Situation und die traumatischen Erfahrungen (Flüchtlingscamps, Alltagsrassismus) bei Menschen anrichten können, zeigt dieser Roman sehr eindrucksvoll.
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Ausgaben von All die ungesagten Dinge

E-Book

Seitenzahl: 342

Hardcover

Seitenzahl: 336

Besitzer des Buches 5

  • Mitglied seit 15. Februar 2015
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