Geschichte Japans

Buch von Wolfgang Schwentker

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Geschichte Japans

Kein Land Asiens erscheint faszinierender und rätselhafter als Japan. Das Inselreich hat nicht nur eine einzigartige Kultur und Ästhetik hervorgebracht, es blickt auch auf eine lange Geschichte zurück. An einer neuen umfassenden Geschichte Japans in deutscher Sprache hat es aber seit langem gefehlt. Wolfgang Schwentker legt sie nun vor und erzählt auf dem neuesten Forschungsstand die Geschichte Japans von der Ur- und Frühzeit bis in die aktuelle Gegenwart. Sein großes Buch darf als das neue Standardwerk zum Thema gelten. Die geographische Lage am äußersten Rand Ostasiens und der insulare Charakter des Landes charakterisieren über die Epochen hinweg Japans Verhältnis zur Außenwelt und seine gesellschaftliche Entwicklung. Dieses Spannungsverhältnis von «innen» und 'außen' bildet das Leitmotiv der Darstellung Schwentkers: Auf Phasen der Öffnung folgen immer wieder Perioden der Abschließung, während zugleich die innere Ordnung davon stark geprägt wird. Fremdkulturelle Anleihen und der indigene Wille zur kulturellen Selbstbehauptung ringen miteinander und bringen eine ganz eigene Dynamik hervor, die keineswegs nur ein Phänomen der japanischen Moderne ist, sondern kennzeichnend für die gesamte Geschichte des Landes.
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Bewertungen

Geschichte Japans wurde bisher einmal bewertet.

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Meinungen

  • Umfangreich, tiefschürfend und allgemeinverständlich: Ein Standardwerk.

    Abroxas

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Geschichte Japans

    "Kein Land Asiens erscheint faszinierender als Japan", so liest man im Klappentext. Da spricht der Experte über sein Fachgebiet, aber da ist wohl etwas dran: An Japan, seiner (Pop-)Kultur und seiner Geschichte scheint ein besonderes Interesse zu bestehen. Und wer sich immer gefragt hat, was eigentlich in der Geschichte Japans passiert ist, ist mit diesem Buch auf dem neuesten Stand. Hier liegt ein künftiges Standardwerk zum Thema vor.
    Die ganz großen Bögen: Der Gang durch die Jahrtausende
    Dieses Buch verspricht und leistet viel. Dabei geht es hier mehr als nur um eine Faktenschleuder. Wolfgang Schwentker lehrt an der Universität Osaka vergleichende Kultur- und Ideengeschichte. Hieraus lässt sich bereits erahnen, wie sich Schwentker der Geschichte von der Ur- Frühgeschichte bis in die Neuzeit nähert (die Darstellung reicht bis zur Regierungszeit Shinzo Abes und einem knappen Ausblick in die Zukunft). Der erste Schwerpunkt liegt in der Analyse von Herrschaftsstrukturen, wobei hier nicht die Kaiser und Shogune im Fokus stehen, sondern der Land- und Kriegeradel, die den Mittelbau der sozialen Hierarchie bilden und die an den Verschiebungen der Kräfteverhältnisse im entscheidenden Maße beteiligt sind. Der zweite Schwerpunkt liegt in dem Spannungsverhältnis zwischen dem japanischen Selbstverständnis und dem äußeren Blick auf Japan. Daraus ergibt sich auch eine weitgehend transnationale Betrachtung der japanischen Geschichte. So beleuchtet Schwentker eingehend die Kulturtransfers zwischen Japan, China und auch Korea, etwa in den Bereichen Religion, Philosophie, Verwaltung und Herrschaft, aber auch die japanische Überführung des Transferguts in eine genuin japanische Eigenart.
    Auf diese Weise gelingt es Schwentker, die großen Linien in der Geschichte zu beschreiben und damit auch vieles zu erklären. An verschiedenen Stellen benennt er auch Forschungskontroversen und erläutert die verschiedenen diskutierten Thesen, was dem geneigten Leser einen Einblick in die wissenschaftliche Debatten bietet.
    Was dieses Buch hingegen in geringerem Umfang leistet, ist dem Leser eine Historiographie aller Herrscher und Kriege zu bieten, an denen man sich als Eleve einer Landesgeschichte gerne orientieren mag. Schwentker wählt die Makroperspektive und streift nur die wichtigsten Daten und Personen. Ohnehin stehen einzelne Personen selten im Fokus. Vornehmlich erhalten die "großen Shogune" Nobunaga, Hideyoshi und Tokugawa sowie die Kaiser des 20. Jahrhunderts etwas größeren Raum in der Darstellung. Für einen so umfassenden Parforceritt durch die Jahrtausende, der wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtliche Aspekte behandelt, ist diese Zugriffsweise plausibel. Wer es genauer wissen will, ist mit enger eingegrenzten Darstellungen besser beraten.
    Referenztitel zur Geschichte Japans
    Positiv ist auch, dass Schwentker sowohl der Frühgeschichte, als auch der frühen höfischen Zeit der Asuka- und Nara-Zeit und der Heian-Zeit breiten Raum gibt. Beides sind Epochen, die in der japanischen Geschichtsforschung prominent sind, in der populären Darstellung aber oft zu kurz kommen. Die einzige Epoche, die in dieser Darstellung knapp ausfällt, ist die der Nachkriegsgeschichte, die recht kleinteilig durch eine Beschreibung einzelner Regierungskoalitionen prescht und im Vergleich zur bisherigen Lektüre kurzatmig wirkt.
    Nichtsdestotrotz ist Schwentkers Geschichte Japans ein enorm gehaltvolles Buch, das auch für jene lesenswert ist, die sich noch nicht in das Thema eingelesen haben. Dabei wahrt der Autor durchgängig eine allgemeinverständliche, nüchterne Sprache, die keine fachlichen Voraussetzungen an den Leser stellt. Lediglich ein langer Atem wird von einer so umfassenden und dichten Lektüre verlangt. Ein Glossar vermittelt die Bedeutung einzelner japanischer Begriffe, die der Einfachheit halber im Text verwendet werden. Die durchdachte Einteilung in Oberkapitel für die einzelnen Epochen und Unterkapitel für verschiedene Aspekte erleichtert auch die Einteilung der Lektüre in einzelne Etappen. Das Quellen- und Literaturverzeichnis ist vorbildlich entsprechend der Oberkapitel eingeteilt und erlaubt einen schnellen Überblick über relevante Lektüre zu einem speziellen Thema.
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Ausgaben von Geschichte Japans

Hardcover

Seitenzahl: 1.050

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 18. Januar 2023
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