Am Limit

Buch von Paul Herron, René Stein

  • Kurzmeinung

    Jasminh86
    Eine Menge rasante und brutale Action, dafür kaum vorhandener Thrill!

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Meinungen

  • Eine Menge rasante und brutale Action, dafür kaum vorhandener Thrill!

    Jasminh86

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Am Limit

    🌟Eine Menge rasante und brutale Action, dafür kaum vorhandener Thrill!🌟
    Ein Hochsicherheitsgefängnis. Ein gefährlicher Wirbelsturm. Ein Kampf ums Überleben.
    Jack Constantine hat einen der drei Mörder seiner Frau erschossen. Dafür sitzt der Ex-Polizist nun in einem Hochsicherheitsgefängnis in Florida. Genau hier verbüßen auch die beiden anderen Killer ihre Haftstrafe. Constantines Rache ist zum Greifen nahe. Da rast ein Hurrikan und mit ihm riesige Flutwellen auf das Gefängnis zu. Die Wächter flüchten, ohne die Insassen zu evakuieren, und Constantine muss ausbrechen, um zu überleben. Zu seinem Glück findet er eine Verbündete: Keira Sawyer, eine junge Justizvollzugsbeamtin, die von ihren Kollegen aus Versehen zurückgelassen wurde. Gemeinsam stellen sie sich dem Sturm und den marodierenden Insassen des Gefängnisses. Bis Constantine sich entscheiden muss, was ihm wichtiger ist: sein Leben oder die Rache an den Mördern seiner Frau.
    Am 20. Juni 2022 ist ,,Am Limit", Paul Herrons Thriller-Debüt mit 464 Seiten im Blanvalet-Verlag erschienen. In dieser Geschichte geht es auf jeden Fall rasant, brutal und actiongeladen zur Sache, mir hat für einen Thriller jedoch eindeutig der Thrill gefehlt. Außerdem war mir die Spannung nicht ausreichend, weshalb ich nach dem Beenden des Buches leicht enttäuscht war. Es war insgesamt eine interessante und atmosphärisch dichte Handlung, von der ich mir etwas mehr erhofft habe.
    Direkt zu Anfang bekam ich im Epilog durch einen Zeitsprung aus der Vergangenheit drei Jahre zuvor einen kurzen Einblick von Jack Constantine, der als Polizist das Trauma seines Lebens erhielt, indem er nach einem Einbruch in seinem Haus seine schwangere Lebensgefährtin brutal erschlagen auffindet. Von anfänglicher Trauer, die sich in unendlich tiefe Rache und Wut entwickelt, beschließt er, die Täter auf eigene Faust zu finden, um Vergeltung ausüben zu können. Constantines Leben besteht nur noch aus dem Plan, den Mord an seiner Frau zu rächen. Kurz vor seinem Ziel gelingt es ihm jedoch nur, einen der drei Täter zu erschießen, da er von seinen Kollegen gestoppt wird. Seitdem sitzt er deshalb in einem harten Hochsicherheitsgefängnis in Florida mit extrem brutalen Insassen ein, wo seine beiden Zielpersonen ebenfalls einsitzen. Da genug Zeit zum Nachdenken vorhanden ist, geht der Racheplan natürlich weiter und Constantine will seinen angefangenen Plan um jeden Preis vollenden und die restlichen beiden Täter töten. Ein starker Hurrikan bietet die perfekte Gelegenheit, doch er sorgt gleichzeitig für rasante Turbulenzen, weshalb Constantine einige Hürden auf sich nehmen muss, um an sein Ziel zu gelangen. Denn um Vergeltung ausüben zu können, muss er lebendig sein, was in den hier beschriebenen Situationen eine starke Herausforderung für den Ex-Polizisten darstellt.
    Nicht nur seine beiden verhassten Zielpersonen sitzen mit ihm im Gefängnis ein, auch ein weiteres und bekanntes Gesicht kommt ihm während des Monstersturms ständig in die Quere, welches sich dank Constantines Einsatz aus seiner Zeit als Polizist mit ihm die gleiche Adresse teilt. So ist er plötzlich nicht mehr nur Jäger, sondern gleichzeitig wird er zum Gejagten und kämpft in vielen schrägen Situationen um sein Leben. Dabei trifft er auf der Krankenstation die zurück gelassene Justizvollzugsbeamtin Keira Sawyer, sodass sie sich anschließend gemeinsam von Trakt zu Trakt durchkämpfen und versuchen, sich an den Verbrechern übelster Sorten vorbeizuschmuggeln. Da der Wasserpegel im Gebäude von Stunde zu Stunde gefährlich steigt und die Gefangenen immer brutaler werden, steigt die Zahl der Leichen rasant an. Da in dem Gefängnis nur Verbrecher der übelsten Sorte einsitzen, eskalieren die Situationen nach dem Öffnen ihrer Zellen umso krasser, als sie merken, dass sie plötzlich frei, auf sich allein gestellt und wegen des Hurrikans trotzdem weiterhin gefangen sind. Denn dem Knast zu entkommen, während draußen das extreme Unwetter wütet und droht, das Gebäude zu zerstören, wird zur Lebensgefahr. Deshalb steigern sich die Aggressionen der Männer ins unermessliche, sodass es zu unzähligen Blutbäder kommt.
    Die brutalen, verstörenden und oftmals auch blutigen Szenen sind reichlich vorhanden und wurden teilweise sehr detailliert beschrieben, sodass während des Lesens unheimlich klare Bilder entstanden sind. Besonders dann, als die Gefangenen Zugriff auf Waffen bekamen. Denn ein paar besonders kranke Psychopathen, wie zum Beispiel der selbsternannte Priester, sind zum Ende hin immer extremer durchgedreht. Das waren Momente, die mir Gänsehaut beschert und ordentlich für Spannung gesorgt haben. Vorher wurde die Handlung oft von zähen Abläufen unterbrochen, weshalb für mich kein konstanter Spannungsbogen zustande kam. Viele Dialoge, die sich inhaltlich oft wiederholt haben, konnte ich irgendwann auch nicht mehr lesen. Besonders flucht hier jeder ständig auf die gleiche Weise und gefühlt jeder dritte Satz beginnt mit »Jesus«. Ich konnte das irgendwann nicht mehr lesen, weshalb es mich ab der Mitte ziemlich genervt hat.
    Zwischendurch bekam ich, besonders zu Anfang, weitere kurze Einblicke aus der Vergangenheit und Handlungen von Constantine als Polizist, sodass dem Autor am Ende doch noch zwei Wendungen gelungen sind, mit denen ich nicht gerechnet habe. Insgesamt gibt es 25 Kapitel mit engen Zeitangaben am Tag des Monstersturms plus Epilog und Prolog, die durch Einteilungen angenehm zu lesen sind. Auch die regelmäßig eingestreuten Warnlageberichte, also die Entwicklungen der Wetter- und Warnlagen, haben den Ernst der Lage noch deutlicher rüberkommen lassen. Von der Atmosphäre her haben mich einige Situationen etwas an das Schicksal der Titanic erinnert.
    Insgesamt ist der Inhalt gut und schlüssig aufgebaut, aus den Twists hätte etwas mehr Power heraus geholt werden können. Die Protagonisten, besonders Jack Constantine sind gut ausgearbeitet und durch den Perspektivenwechsel mit Keira Sawyer konnte ich mich immer besser in deren Gedanken, Gefühle und Handlungen hineinversetzen. Erzählerisch hat mir die actionreiche Geschichte gut gefallen, was ich wie erwähnt von der Spannung nicht behaupten kann. Der Schreibstil ist schön flüssig, locker, lebendig und angenehm zu lesen, die Atmosphäre wurde hier hervorragend rübergebracht. Was der Hurrikan mit den Menschen anstellt, kam sehr gut bei mir an und das extreme Ausmaß der Zerstörungen hat für Authentizität gesorgt. Aber auch wie die brutalen Knackis gegen Ende plötzlich zusammenhalten, bzw. der Rest, der noch übrig geblieben ist, hat mir verdeutlicht, was der Horrorsturm mit ihnen und dem heruntergekommenem Gefängnis angerichtet hat. Ich war bis zum Schluss gespannt, wer von den übrig gebliebenen Insassen überhaupt noch überleben wird. Diese Momente fand ich ebenfalls sehr gelungen. Ein Hochsicherheitsgefängnis hat sich zu einem verheerenden Blutbad entwickelt und oft kam es mir vor, ich wäre mittendrin dabei gewesen. Die Seiten haben definitiv eine Menge Elan, doch das hektische und brutale Geschehen allein hat nicht ausgereicht, um mich vollkommen zu überzeugen. Die Insassen waren schon echt heftig, von so vielen Psychopathen auf einem Haufen liest man auch nicht oft. Von mir gibt es deshalb drei Sterne.
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Seitenzahl: 465

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