»I can't breathe«: George Floyds Leben in einer rassistischen Welt

Buch von Toluse Olorunnipa, Robert Samuels, Henning Dedekind, Marlene Fleißig, Weitere s. u.

  • Kurzmeinung

    Dietmar58
    Rassismus im "Land of the free" als Symbol eines weltweiten Problems (?)

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu »I can't breathe«: George Floyds Leben in einer rassistischen Welt

Am 25. Mai 2020 ging ein Video um die Welt, das den Mord an George Floyd zufällig festhielt: Ein Polizist kniet neun Minuten und 29 Sekunden auf Floyds Hals und lässt auch nicht davon ab, als Floyd mehrmals ruft: »I can’t breathe« – »Ich kann nicht atmen!« Der Mord an George Floyd hat die Welt erschüttert und globale Black-Lives-Matter-Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst. In der ersten Biographie Floyds rekonstruieren die preisgekrönten Reporter Robert Samuels und Toluse Olorunnipa von der »Washington Post« die großen Zusammenhänge: Die Lebensgeschichte von George Floyd zeigt exemplarisch, wie Rassismus unsere Gesellschaften durchdringt und sein tödliches Gift entfaltet. Floyds Familie war schon seit Generationen Opfer von Rassismus. Und auch er selbst hatte mit den typischen Problemen eines Schwarzen in den USA zu kämpfen: ein Schulsystem, das Schwarze systematisch benachteiligt, die Hoffnung, durch den Sport dem Elend zu entkommen, die alltägliche Drangsalierung der Polizei, Erfahrungen im Gefängnis, Opioid-Sucht und die verzweifelten Versuche, ein normales Leben zu führen. Samuels und Olorunnipa haben für ihre Biographie mit mehr als 150 Menschen Interviews geführt, darunter Floyds Geschwister, erweiterte Familienmitglieder, Freunde, Kollegen, Beamte, Wissenschaftler und Aktivisten. Differenziert, breit recherchiert und packend erzählt, macht dieses Buch deutlich, wie tief die Probleme liegen und was auf dem Weg zu wahrer Gleichberechtigung zu tun bleibt.
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Bewertungen

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Meinungen

  • Rassismus im "Land of the free" als Symbol eines weltweiten Problems (?)

    Dietmar58

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu »I can't breathe«: George Floyds Leben in einer rassistischen Welt

    Der gewaltsame Tod des US-amerikanischen Bürgers George Floyd beherrschte für eine Zeit lang die Schlagzeilen weltweit. Ging es in diesem Falle nicht "nur" um den Tod eines Schwarzen Menschen, auch - oder insbesondere - die Tatsache, dass er durch einen Polizisten verursacht wurde, erschütterte viele Menschen, vollkommen unabhängig von ihrer Hautfarbe. Im vorliegenden Buch beleuchten die beiden Autoren (beide Journalisten, die für politische Themen in der Washington Post berichten) den Fall, der nicht nur für traurige Furore sorgte, sondern auch eine Welle im Sinne der Black-Lives-Matter-Bewegung in Bewegung setzte.
    Inhaltlich lernt die Leserschaft George Perry Floyd genauer kennen. Seine Herkunft, seine schulische Laufbahn, sein ausgeprägtes sportliches Talent, die Entwicklung seiner Persönlichkeit, seine Probleme - kurz: der Mensch George Floyd rückt ins Schlaglicht der Betrachtungen.
    Im Zuge der biografischen Schilderungen wird die US-amerikanische Politik und die Gesellschaft im Allgemeinen immer wieder in den Fokus gerückt und es wird klar, mit welchen besonderen Schwierigkeiten People of Color in den USA kämpfen müssen.
    Diese Probleme bleiben vielfach nicht ohne Konsequenzen und dies wird auch an der Person George Floyds in aller Deutlichkeit aufgezeigt und besprochen.
    Sein gewaltsamer Tod durch das brutale Vorgehen des Polizisten Derek Chauvin löste Massenproteste aus. George Floyd wurde posthum zum Symbol für das fragwürdige und brutale Vorgehen der amerikanischen Polizei, insbesondere wenn es sich bei den vermeintlichen Tätern um Schwarze Menschen handelt. Das Thema des Rassismus gelangte auf die Tagesordnung und die Black-Lives-Matter-Bewegung bekam weltweiten Zuspruch und Unterstützung.
    Der Prozess gegen Chauvin, das hieraus resultierende "Gefühlsbad" der leidgeprüften Familie Floyds, die (möglichen) Konsequenzen aus dem Schuldspruch gegen den Polizisten in den USA, gegen den Rassismus weltweit werden abschließend besprochen und durch die beiden Autoren gesellschaftspolitisch eingeordnet.
    Wahrscheinlich haben die Allermeisten von uns eine Vorstellung vom Fall George Floyd. Die vorliegenden Schilderungen werfen in der Tat kein günstiges Licht auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den USA. Natürlich sind die Probleme zwischen der weißen und der schwarzen Bevölkerung keineswegs neu. Es stimmt auch, dass in den letzten Jahrzehnten einige Fortschritte durch die Gesetzgebung erzielt wurden. Jedoch konnten sie den latenten Rassismus (nicht nur den Schwarzen Menschen, sondern auch anderen Minderheiten gegenüber) indes nicht lösen. Es bleibt viel zu tun, das wird deutlich.
    Das rigide Vorgehen der Polizei in den Vereinigten Staaten führt immer wieder zu heftigen Diskussionen, für uns Deutsche in dieser Form, Gott sei Dank (!), nicht vorstellbar. In den USA wie auch in allen anderen Staaten, sollte die Vertreter der Staatsmacht konsequent für die Einhaltung der Gesetze sorgen, insofern vorbildhafte Repräsentanten des Staates sein. Natürlich wird sichtbar, dass es auch hier, insbesondere in Amerika, Reformbedarf gibt.
    Die Biografie George Floyds und seiner Familie haben mich tief berührt. Das gemeinsame Einstehen gegen Rassismus und Ausgrenzung ist und bleibt eine stete Herausforderung. Das sollte für alle an den Rand gedrängten Gruppen gelten und hier verengt sich der Blick der Autoren aus meiner Sicht zu stark auf die Problematik der People of Color. Einerseits verständlich, andererseits geht auf diese Art und Weise ein Stück weit die Ausgewogenheit in der Betrachtung, Bewertung und Einordnung der zahlreichen und diffizilen Probleme Probleme in diesem Zusammenhang verloren.
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Ausgaben von »I can't breathe«: George Floyds Leben in einer rassistischen Welt

Hardcover

Seitenzahl: 560

»I can't breathe«: George Floyds Leben in einer rassistischen Welt in anderen Sprachen

  • Deutsch: »I can't breathe«: George Floyds Leben in einer rassistischen Welt (Details)
  • Englisch: His Name is George Floyd: One Man's Life and the Struggle for Racial Justice (Details)
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