Die Wiege der Hoffnung

Buch von Tara Haigh

  • Kurzmeinung

    hennie
    Spannend, unterhaltsam, lebendiger Geschichtsunterricht
  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Flüchtende Juden auf der Suche nach Sicherheit und Freiheit - empfehlenswert

Bewertungen

Die Wiege der Hoffnung wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Spannend, unterhaltsam, lebendiger Geschichtsunterricht

    hennie

  • Flüchtende Juden auf der Suche nach Sicherheit und Freiheit - empfehlenswert

    easymarkt3

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Wiege der Hoffnung

    Die Hoffnung nach einem lebenswerten Leben
    Das kunstvolle Buchcover passt wunderbar zum Buchtitel und zeigt eine junges Frau im Vordergrund und im Hintergrund ein Bauernhaus mit Olivenbäumen in Apulien, die Wiege der Hoffnung für verfolgte Juden. Der Klappentext hat mich veranlasst, auch das Buch zu lesen.
    Struktur und Inhalt:
    Das Buch ist in drei Teilen aufgeteilt. Im ersten Teil „Die Kunst der Anpassung“ (beginnt im Jahr 1935) ist Vater Rosenbaum noch zuversichtlich, dass die Nazis ihm, den geschätzten Apotheker nichts anhaben können. Seine Einstellung ändert sich jedoch im zweiten Teil „Die Kunst des Überlebens“, als sich die Lebensumstände von Luises Famile ab 1938 drastisch ändern. Sohn Hannes distanziert sich von der Familie, um seinen Traum, Schauspieler zu werden, verwirklichen zu können. Tochter Luise, die Hauptprotagonistin, führt das Kunstgeschäft ihres Onkels, der sich ins Ausland abgesetzt hat, und arbeitet mit den Nazis zusammen, damit man ihre Familie in Ruhe lässt und auch, um Gutes zu tun, also „entartete Kunst“ ins Ausland zu retten. Im dritten Teil „Die Kunst des Hoffens“ wird die Flucht von Luise und ihrem wieder aufgetauchten Freund Emilio nach Apulien beschrieben.
    Fazit:
    Ich fand nicht alle beschriebenen Szenen nachvollziehbar. Eher leichte Lektüre (ohne Tiefgang) mit flüssigem Schreibstil.
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  • Rezension zu Die Wiege der Hoffnung

    Die Geschichte einer anfangs 17jährigen
    Romane, die die Zeit von 1935 bis kurz nach dem Krieg beinhalten, habe ich schon einige gelesen. Hier wird in anderer Weise über das Schicksal einer jüdischen Familie erzählt. Nicht die Deportation der Juden in ein Lager steht im Vordergrund. Die Handlung der Geschichte geht von der seit Generationen in jüdischer Hand befindlichen Berliner „Rosenbaum-Apotheke“ aus.
    Tara Haigh widmete sich in der Hauptsache dem Werdegang der beiden Kinder der Familie Rosenbaum, Luise und Hannes. Sie zeigt auf, wie unterschiedlich Menschen die Gefährlichkeit des Naziregimes beurteilen. Während der Vater Rosenbaum sich darauf beruft, ein Deutscher jüdischen Glaubens zu sein, dem nichts passieren könne, arrangieren sich die jungen Erwachsenen mit den Nazis, allerdings auf sehr unterschiedliche Art und Weise.
    Der Roman hat 21 Kapitel und ist in drei Teile unterteilt, die in den Überschriften den Inhalt anschaulich widerspiegeln - I Die Kunst der Anpassung; II Die Kunst des Überlebens; III Die Kunst des Hoffens.
    Der Titel „Die Wiege der Hoffnung" wurde auch gut gewählt, war doch für viele Juden Apulien in Italien die Wiege der Hoffnung. Von dort aus hofften sie nach Palästina ausreisen zu können.
    Eindrucks- und gefühlvoll vermag die Autorin die damalige Zeit zu schildern, u. a. die unheilbringende Entwicklung der Stimmung und der wachsenden Angst in der Bevölkerung, nachdem die Nazis immer mehr die Oberhand gewannen. Es ist nicht zu fassen, mit welchen haarsträubenden, hanebüchenen Mitteln die Juden diffamiert wurden, wie die infame Hetze funktionierte.
    Die geschichtlichen Abläufe sind ja hinlänglich bekannt mit den schlimmen Auswüchsen gegen die jüdische Bevölkerung. Die Kristallnacht als Höhepunkt der Ausschreitungen findet hier ebenfalls Eingang. Leider zieht Rosenbaum Senior für sich die falschen Schlüsse. Sehr spannend erfolgt die Beschreibung der Ereignisse. Fast wie im Krimi erfolgen die Schilderungen, wie es bspw. mit den Liebenden Luise und Emilio und Luises Bruder Hannes weitergeht.
    Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und vergebe die Höchstbewertung.
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  • Rezension zu Die Wiege der Hoffnung

    Luises Hoffnung
    Bereits das wunderschöne Buchcover mit der blonden jungen Frau Luise, die in Apulien bei Sonnenaufgang in Richtung Steinhaus (Emilios Elternhaus) und Olivenhain schaut, vermittelt dem Leser ein positives Gefühl und auch das Gefühl, dass diese Umgebung für Luise „die Wiege der Hoffnung“ ist und auch dass die Geschichte letztendlich ein gutes Ende nimmt.
    Die Geschichte beginnt im Juni 1935 in Berlin und die jüdische Familie Rosenbaum lebt trotz der immer brutaleren Übergriffe der Nazis gegen die Juden immer noch in Berlin, da Luises Vater seine Apotheke nicht aufgeben möchte. Ihr Onkel Elkan, der Kunsthändler und Ladenbesitzer, erkennt jedoch den Ernst der Lage und setzt sich heimlich ins Ausland ab, während Luise offiziell die Geschäfts fortführen soll. Luises Bruder, Hannes leidet sehr, dass er ein Jude ist und dank seines Fußballtrainers Hoffmann, der in der SA ist und ihn protegiert, macht er als Schauspieler Karriere und entfremdet sich immer mehr von seiner Familie. Die Hauptprotagonistin Luise kann ihre Eltern aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit den Nazis vor der Deportation retten. Als ihr verschollener Freund Emilio wieder auftaucht, fliehen sie gemeinsam nach Apulien.
    Der Schreibstil der Bestsellerautorin Tara Haigh ist sehr flüssig zu lesen und die vorgestellten Protagonisten wirken authentisch.
    Fazit:
    Ich habe das Buch ganz gerne gelesen.
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  • Rezension zu Die Wiege der Hoffnung

    Verbotene Kunst
    Die Wiege der Hoffnung, Historischer Roman von Tara Haigh, Ebook, Tinte & Feder Verlag.
    Eine große Liebe in dunkler Zeit, eine mutige junge Frau und die Liebe zur Kunst
    Berlin 1935, die Familie Rosenbaum führt in Berlin eine gutgehende Apotheke, Josef Rosenbaum glaubt lange nicht daran, dass die Familie Probleme wegen ihrer jüdischen Herkunft bekommen könnte. „Es gibt so viele Apotheken die von Juden geführt werden, wenn man die alle schließt gäbe es in Berlin ein Viertel Apotheken weniger“, doch das ist ein Trugschluss, auch beruft er sich immer darauf ein jüdisch-gläubiger Deutscher zu sein, der im ersten Weltkrieg für das Kaiserreich gekämpft hat. Doch je weiter die Zeit schreitet desto schmerzlicher werden die Einschränkungen, bis zu dem Zeitpunkt an dem es zu spät ist, noch zu fliehen.
    Die Apothekertochter Luise studiert Kunst und kennt sich mit Gemälden und Künstlern aus. Sie liebt Emilio einen italienischstämmigen Juden, durch ihr umfangreiches Kunstwissen wird ein hoher nationalsozialistischer Funktionär auf sie aufmerksam. Sie beginnt mit den Nazis zu kollaborieren, um Werke sogenannter entarteter Künstler zu retten und jüdischen Landsleuten zur Flucht zu verhelfen. In diese gefährlichen Machenschaften verstrickt, wird die Lage für sie immer gefährlicher und so beschließt sie selbst zu fliehen.
    Das Buch ist in drei Teile gegliedert, die passend zum Inhalt benannt sind, unterteilt in 21 nummerierte Kapitel, die mit Ort und Datum gekennzeichnet sind. Die zeitliche Einordnung ist dadurch überschaubar. Aus der Sicht von Luise wird die Geschichte erzählt, somit ist der Leser nah dran am Geschehen. Ausländische Phrasen sind kursiv deutlich gemacht.
    Die Lage für die Juden in der damaligen Zeit spitzt sich langsam aber stetig zu, eine beklemmende Atmosphäre wurde durch eine gründliche Recherche der Autorin erzählerisch geschaffen, Auszüge aus der haarsträubenden Denkweise der braunen Schergen wird z.B. durch die an der Schule durchgeführten Rassenlehre dargestellt. Auch wie sich auf Bestreben der Regierung der Hass auf die jüdische Bevölkerung steigert, dies gipfelt in der Zerstörung der jüdischen Geschäfte, der Misshandlung von Menschen und brennenden Synagogen, da hat die Autorin die absolut passenden Worte gefunden: „Und dann noch diese furchtbaren Schreie der Verzweiflung und des Hasses, untermalt von zu Bruch gehendem Glas. Ein Requiem der Zerstörung“ (S. 160). Treffender könnte es nicht beschrieben werden.
    Die Zerrissenheit die Luise empfand, als Kollaborateurin zu gelten, wird anschaulich und nachvollziehbar dargestellt. Die Familie Rosenbaum hat allgemein einen Weg gefunden lange von den Anfeindungen verschont zu bleiben, jedes Familienmitglied hat es geschafft sich für das Reich wichtig zu machen, das zu lesen fand ich bemerkenswert. Auch Emilio ist eine interessant dargestellte Person er hilft Luise mit seiner ganzen Kraft. Wie sich die Besatzung in Italien gestaltete war ebenfalls informativ beschrieben. Insgesamt habe ich viel über sog. „entartete Kunst“ erfahren, einige der angeführten Stücke habe ich im Netz recherchiert. Das Setting besonders in Süditalien war grandios beschrieben. Zusammenfassend wieder ein passendes Wort der Autorin: „Das 1000jährige Reich ist in einem Meer von Blut und Tränen versunken.“ Die Handlung im Buch konnte ich zu jeder Zeit nachvollziehen.
    Ein sehr emotionaler Roman, jederzeit habe ich mit den Figuren gebangt und gehofft. Stellenweise konnte ich die Lektüre gar nicht aus der Hand legen. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne dafür.
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  • Rezension zu Die Wiege der Hoffnung

    Wer nichts waget, der darf nichts hoffen. (Friedrich Schiller)
    1935 Berlin. Die 17-jährige Luise Rosenbaum soll eines Tages die familieneigene Apotheke übernehmen und dafür Pharmazie studieren. Doch als Jüdin bleibt Luise aufgrund der herrschenden Politik der Nationalsozialisten der Zugang zur Universität verschlossen. Insgeheim liebt Luise neben ihrem Schulfreund, dem Italiener Emilio, die Malerei und träumt von einem Kunststudium, was gegen den Willen der Eltern wäre. Als die Nazis nicht nur immer schlimmer gegen die Juden vorgehen, sondern auch von ihnen als entartet bezeichnete Kunstwerke zerstören wollen, entscheidet sich Luise dafür, mit dem Feind zu kollaborieren, um so die Möglichkeit zu haben, sowohl jüdische Landsleute als auch Kunstwerke in Sicherheit zu bringen. Dann gerät sie selbst ins Visier der Nazis und flieht Hals über Kopf gemeinsam mit Emilio aus Deutschland in dessen Heimat Apulien…
    Tara Haigh hat mit „Die Wiege der Hoffnung“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der den Leser in die dunkelste Zeit deutscher Geschichte zurückführt, wo er das Schicksal von Luise und ihrer Familie kennenlernen darf. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, wo er sich schnell an der Seite von Luise wiederfindet, deren Gedanken- und Gefühlswelt sich ihm im Verlauf der Handlung immer mehr offenbart. Deutschland befindet sich im eisigen Griff der Nationalsozialisten, die mit ihrem braunen Gedankengut wahren Schrecken verbreiten. Als Juden hat auch Luises Familie darunter immer mehr zu leiden, obwohl Luises Vater sehr lange die Augen davor verschließt und nicht wahrhaben will, was um ihn herum passiert. Luise selbst lässt sich durch ihre Kollaboration mit den Nazis auf ein gefährliches Spiel ein, dass ihr gefühlsmäßig alles abverlangt. Das Umfeld spukt ihr verachtend ins Gesicht, gleichzeitig versucht sie heimlich, die Grausamkeiten zu ertragen, um andere Verfolgte zu retten. Die Autorin spiegelt nicht nur die damalige Zeit sowie das Verhalten der Bevölkerung sehr gut wieder, auch ihre Beschreibungen der gefährlichen und unsicheren Flucht nach Apulien werden sehr fesselnd geschildert, so dass dem Leser ein stimmiges Bild der Strapazen und Gefahren vermittelt wird. Besonders gut gelungen sind vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen sowie Luises Zerrissenheit, unterstützt ausgerechnet sie doch die Nazis, um andere zu retten, wobei sie und ihre Familie die nächsten sein könnten, die von den Nazis deportiert werden. Der Spannungslevel ist durchweg straff gehalten, wodurch die Nerven des Lesers konstant angespannt sind ob der nervenaufreibenden Handlung.
    Die Charaktere wurden liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt. Ihnen fehlt es nicht an glaubwürdigen menschlichen Ecken und Kanten, was es dem Leser leicht macht, sich an ihre Fersen zu heften und mitzufiebern. Luise muss aufgrund der für Juden schwierigen Lage schnell erwachsen werden. Sie ist mutig, strahlt Stärke aus und besitzt das Herz am rechten Fleck. Innerlich hadert sie mit sich selbst, ob ihr Handeln und Tun richtig ist, gleichzeitig hat sie mit der ihr entgegenschlagenden Verachtung zu kämpfen. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und ist sich der Gefahr, die sie eingegangen ist, jederzeit bewusst. Emilio unterstützt Luisa in allen Lebenslagen und zeigt ihr dadurch immer wieder, wie viel sie ihm bedeutet. Luisas Vater ist einer dieser Menschen, der die Wahrheit nicht sehen will, weil er es einfach nicht glauben mag. Luisas Bruder Hans dagegen wandelt sich vom Getriebenen zum Jäger, findet darin das Ventil für seinen Zorn.
    „Die Wiege der Hoffnung“ ist ein Roman vor historischem Hintergrund, der mit einer spannenden Handlung und einem fesselnden Erzählstil den Leser gut zu unterhalten weiß. Interessante Lektüre mit verdienter Empfehlung!
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Ausgaben von Die Wiege der Hoffnung

Taschenbuch

Seitenzahl: 476

E-Book

Seitenzahl: 472

Besitzer des Buches 4

  • Mitglied seit 10. April 2016
  • ele

    Mitglied seit 5. Januar 2017
  • Mitglied seit 14. November 2010
  • Mitglied seit 3. Januar 2015
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