Eisgott

Buch von Andrew Vachss

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Eisgott

    Vom Staat großgezogen, nach unzähligen Aufenthalten in Waisenhäusern, bei Pflegefamilien und in Besserungsanstalten, betet Wesley schließlich den Eisgott an, den einzigen, der ihn erhört. Und der lässt Wesley nahe genug heran, damit die Kälte sein Innerstes erreichen kann. Erschaffen durch das, was man ihm antat, beginnt er anderen etwas anzutun. Wesley tötet. Ein Gangmitglied in einem Bandenkrieg, seinen Lieutenant im Dschungel des Korea-Krieges, einen Marine im Anschluss an eine Schlägerei, Mitgefangene hinter Gittern. Im Gefängnis findet er schließlich seine Familie, als Carmine Trentoni, ein lebenslänglich einsitzender Mafia-Killer, ihn unter seine Fittiche nimmt. Nach seiner Entlassung schließt er sich Carmines Verbündetem, Mr. Petraglia, an und beide werden schon bald angeheuert, um jeden aus dem Weg zu räumen, auf den ihre Auftraggeber zeigen. Jeder Tod bringt ihnen Hunderttausende von Dollars, doch die beiden Killer leben in der nahezu völligen Anonymität einer still-gelegten Fabrik in Brooklyn. Wesley wird der perfekte Profikiller, das Monster, von dem keiner weiß, wo es hingeht, aber jeder, wo es war. Mit der Präzision und Unbeirrbarkeit eines Lasers erledigt Wesley seine Aufträge. Bis er müde wird ... und der Welt in entsetzlicher Weise sein Zeichen hinterläßt.
    (Kreuzfeuer-Verlag)
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    Andrew Vachss war Bundesermittler für sexuell übertragene Krankheiten, Leiter einer Resozialisierungseinrichtung für ehemalige Strafgefangene sowie Direktor eines Hochsicherheitsgefängnisses für kriminelle Jugendliche. Seine Biografie umfasst zudem einen Kriegsaufenthalt im ehemaligen Biafra, wo er inmitten des Genozid-Irrsinns dem Verbleib von Hilfsgeldern nachzugehen hatte. Als Anwalt vertritt Andrew Vachss ausschließlich vernachlässigte, missbrauchte und misshandelte Kinder sowie straffällig gewordene Jugendliche.
    Er ist der Autor einer Reihe von Romanen, zweier Sammlungen von Kurzgeschichten, einer Reihe von Comics, Songtexten und eines „Kinderbuchs für Erwachsene“. Seine Werke wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt, als Hörbuch vertont und fanden ihren Weg auf die Bühne.
    (Kreuzfeuer-Verlag)
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    Facebook
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    Ein schneller, brutaler, schockierender Roman!
    Der Kopf plant.
    Die Hände töten.
    Das Herz pumpt nur Blut.
    Dieser Roman ist etwas besonderes, denn es ist das Erstlingswerk Andrew Vachss, aber es wurde erst im Jahr 2000 für einen kurzen Zeitraum auf amazon.com in digitaler Form veröffentlicht. Die deutsche Erstauflage von 2004 beim Kreuzfeuer Verlag stellt die weltweit erste Veröffentlichung dieses Romans in Buchform dar.
    Im Jahre 1973, als dieser Roman von Vachss geschrieben wurde, wurde er einheitlich von den Verlegern als unveröffentlichbar zurückgewiesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass damals die Leser verstört und hysterisch auf solch eine Lektüre reagiert hätten, leider aber gehört mittlerweile dieses Gewaltlevel, welches Vachss in diesem Roman an den Tag legt, zu unserem Alltag.
    Die Geschichte um Wesley, dem Antiheld in dieser Geschichte, ließt sich wahnsinnig interessant, schnell (da es sehr kurze 86!!! Kapitel sind) und schockierend. Auf jeder Seite passiert etwas. Vachss hält sich nicht lange damit auf den Helden irgendwie zu beleuchten. Dieser geht seinen Weg durch die Geschichte und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Egal wer ihm im Weg steht, ob Mann, Frau oder sogar Kinder, niemand steht ihm lange im Weg. Ein kurzer Moment, ein leises 'Klack' und er kann seinen Weg fortsetzen ,unbeirrbar und unaufhaltsam. Allerdings ist Wesley kein kaltblütiger Psychopath. Er geht mit Plan vor und wägt jeden seiner Schritte ab, Wenn er allerdings seinen Plan in die Tat umsetzt und auf der Zielgraden ist, so ist er wie ein Dampflok die unaufhaltsam ihren vorgefertigten Weg bis zum bitteren Ende entlangrast.
    Der Leser begleitet Wesley von seinem 17. Geburtstag an und erlebt wie er sich von einem straffälligen Jugendlichen zu einem professionellen Killer entwickelt. Man erlebt wie er Fehler macht und aus diesen lernt, wie er seinen Mentor im Gefängnis findet und dieser ihm den Weg in die neue Welt ebnet. Man erfährt einiges über seine Hintergründe. Man begleitet ihn auf seinen Ausflügen, nimmt stellenweise etwas an seinen Gedankengängen teil und folgt seiner blutigen Spur bis zu einem fulminanten Finale. Welches den Leser, trotz der Tatsache das man es hat kommen sehen, mit so vielen unterschiedlichen Gefühlen zurück lässt.
    Ich für meinen Teil habe aber Wesley an keiner Stelle in diesem Buch verachtet, selbst wenn er mit unvorstellbarer Kalkül und Präzision vorgeht und nichts als Tot hinterlässt, so ist er eben doch mehr als nur der schwarze Mann in diesem Buch. Auf der einen Seite ist er faszinierend auf der anderen Seite bedauernswert.
    Wenn man Vachss Hintergrund als Leiter eines Hochsicherheitsgefängnisses für kriminelle Jugendliche und Leiter einer Rezozialisierungseinrichtung betrachtet ist ziemlich klar was er uns mit diesem Buch mitteilen will. Er weißt klar darauf hin, dass die Umstände die in gewissen stattlichen Einrichtungen herrschen, das Heranwachsen solcher Menschen begünstigt. Diese Menschen haben nichts zu verlieren, nie etwas geschenkt bekommen, keinen Halt in der Gesellschaft und auch keinen wirklich Bezug zu dieser. Sie leben in ihrer eigenen Welt in der nur der Stärkere überlebt. Es gibt in dieser Welt keinen Ehrenkodex wie er so gern von der Filmindustrie dargestellt wird. Wer sich nicht durchsetzen kann, bleibt auf der Strecke. Diese Menschen werden zu 'A bomb built in hell'. Was übrigens der Originaltitel des Werks ist, der auch wesentlich besser passt.
    Was den Titel der Geschichte angeht, so muss ich sagen, dass mir der O-Titel wesentlich besser gefällt und den Punkt der Geschichte auch wesentlich besser trifft, vor allem da es auch mehrmals kurz angesprochen wird. Was den 'Eisgott' angeht, so kann der Leser nur vermuten was damit gemeint ist. Es wird mit keiner Silbe im Buch erwähnt. Natürlich kann man spekulieren, dass damit Carmine gemeint ist, aber das sind nur Spekulationen. Wenn dieser 'Eisgott' nicht in der Inhaltsangabe stehen würde, so hätte man absolut keine Verbindung zwischen dem Titel und der Geschichte. Es sei denn man betrachtet Wesley als eiskalten Killer und somit als Eisgott, was aber keinen Sinn nach der Inhaltsangabe ergibt.
    Übrigens:
    Der Kreuzfeuer Verlag, bei dem dieses Buch in deutscher Erstauflage erschienen ist, wurde nur zu diesem Zweck gegründet, zusätzlich geht das komplette Autorenhonorar direkt an PROTECT! , die amerikanische Lobby für den Schutz und die Rechte von Kindern.
    (Kreuzfeuer)
    Fazit:
    Andrew Vachss kommt schnell zum Geschehen und er fährt in der ganzen Geschichte mit Vollgas. Es ist schnell, hart, blutig, berechnend und schockierend. Der Leser hat kaum Zeit zur Ruhe zu kommen und man muss sich wirklich zwingen dieses Buch zur Seite zu legen. Ich habe dieses Buch verschlugen und nach 'Shella' ist dies mein zweites Buch von Vachss ,von dem ich begeistert bin. Vachss hat eine fantastische Art zu Schreiben. Er ist schonungslos und direkt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund wenn es Gewalt und Kritik geht. Von mir ein glattes 5 Sterne Buch, wenn ich mich auch an dem ständigen 'Yeah' gestört habe, aber bei dieser Geschichte blende ich das einfach mal aus.
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Ausgaben von Eisgott

Taschenbuch

Seitenzahl: 220

Eisgott in anderen Sprachen

  • Deutsch: Eisgott (Details)
  • Englisch: A Bomb Built in Hell: Wesley's Story (Details)

Besitzer des Buches 2

Update: