Der dunkle Himmel

Buch von Astrid Fritz

  • Kurzmeinung

    Sarange
    Am Anfang kurz spannend - und dann langweiliges Liebesgedöns. Abgebrochen.
  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Ein gut gelungener historischer Roman

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der dunkle Himmel

Drei Leben, ein Dorf, eine Weltkrise. Nach «Turm aus Licht» erzählt die Bestsellerautorin Astrid Fritz das berühmte, schicksalhafte Jahr 1816, das «Jahr ohne Sommer», als großen packenden Roman - und als berührende Liebesgeschichte. 1816: schwarze Wolken, Dauerregen, Kälteeinbrüche, grelle Sonnenuntergänge. Immer wieder schauen die Menschen aus dem schwäbischen Hohenstetten in den Himmel. Das Wetter spielt verrückt. Ernteausfälle bedrohen ihr Leben. Viele Verzweifelte suchen auf fernen Kontinenten ihr Glück. Strenggläubige sehen die Apokalypse nahen. Und wieder andere versuchen, durch Tatkraft und puren Überlebenswillen das Jahr ohne Sommer zu meistern. Wie der junge Schulmeister Friedhelm. Die starke Paulina. Und der kluge Pfarrer Unterseher. Packend und atmosphärisch erzählt «Der dunkle Himmel» anhand des Leinenweberdorfes von einer historischen Klimakatastrophe globalen Ausmaßes nach einem Vulkanausbruch in Indonesien.
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Über Astrid Fritz

Die deutsche Schriftstellerin Astrid Fritz wurde 1959 in Pforzheim geboren. Sie begeisterte sich früh für Bücher und verfasste bereits als Neunjährige einen ersten zehnseitigen Roman. Nach dem Abitur studierte sie in München, Avignon und Freiburg. Mehr zu Astrid Fritz

Bewertungen

Der dunkle Himmel wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Am Anfang kurz spannend - und dann langweiliges Liebesgedöns. Abgebrochen.

    Sarange

  • Ein gut gelungener historischer Roman

    Bellis-Perennis

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der dunkle Himmel

    1816 ein Jahr ohne Sommer
    Hohenstetten im Jahre 1816, das kleine Dorf lebt mit seiner Dorfgemeinschaft ein beschauliches Leben, doch dann ziehen schwarze Wolken auf. Dauerregen, ungewöhnliche Kälteeinbrüche und andere Wetterphänomene machen den Menschen das Leben schwer. Die Ernte fällt aus und zieht eine Hungersnot nach sich. Auch den jungen Schulmeister Friedhelm treiben die Sorgen um. Hilflos muss er mit ansehen, wie sich ihrer aller Leben verändert. Paulina, die Tochter des Schankwirtes, hat es auch nicht viel leichter, sie hat sich den Männern zu fügen und ihre eigenen Gedanken und Gefühle zählen nicht.
    Der neue Roman von Astrid Fritz erzählt von dem ungewöhnlichen Wetterphänomen aus dem Jahre 1816. In den Geschichtsbüchern steht dieses Jahr als Jahr ohne Sommer. Warum die Ernten ausfielen und das Wetter so seltsam war, wussten die Menschen damals natürlich nicht. Wir heute können die Erklärungen nachlesen. Ich fand dieses Thema spannend und wollte dieses Buch unbedingt lesen. Diesen historischen Hintergrund hat die Autorin auch ziemlich gut eingefangen, die Zeit vor der Hungersnot geschickt geschildert. Sie hat es verstanden, von den Menschen zu erzählen und davon, was diese bewegte. Die Gefühle, Ängste, Sorgen und Nöte hat sie glaubhaft geschildert.
    Die Autorin hat es verstanden, mal von den Menschen auf den Dörfern zu berichten und dann die Situation in der Stadt, hier Stuttgart, dem gegenüberzustellen. Dieser historische Teil hat mir auch gut gefallen. Leider gibt es dann auch noch diese Liebesgeschichte zwischen Friedhelm und Paulina, die mich sogar nicht angesprochen hat. Mir war diese Beziehung zu leicht durchschaubar und vorhersehbar und auch in dieser Art und Weise schon zu oft erzählt. Auch wenn die einzelnen Charaktere gut ausgearbeitet waren, so waren doch diejenigen, welche wohl als positiv dargestellt werden sollten, auch nur Menschen mit unfehlbarem Charakter, während diejenigen Protagonisten, die wohl zu den unsympathischen zählen sollten, durchweg auch unsympathisch waren und rein gar nichts Nettes an sich hatten. Irgendwie war mir das einfach zu viel. Von der Liebesgeschichte hätte es meiner Meinung nach gern weniger Seiten sein dürfen, aber das ist meine persönliche Meinung, andere Leser/innen mögen dies ganz anders empfinden.
    Ein ausführliches Nachwort klärt am Ende noch einmal Fiktion und Wahrheit, und ein umfangreiches Glossar gibt Aufschluss über die fremden im Roman verwendeten Begriffe. Dieser Anhang hat mir gut gefallen.
    Fazit:
    „Der dunkle Himmel“ schildert eine historische Wetterkatastrophe aus dem 19. Jahrhundert. Astrid Fritz hat es verstanden, dieses Ereignis glaubhaft zu schildern. Allerdings hat mir der Teil mit der Liebesgeschichte nicht so gut gefallen. Mir war dieser Teil zu umfangreich und hat zu sehr von der Katastrophe abgelenkt. Die Schilderungen über das Leben in dem Jahr ohne Sommer und dem Jahr danach waren aber wieder gelungen.
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  • Rezension zu Der dunkle Himmel

    Man schreibt das Jahr 1816. Seit Monaten spielt das Wetter verrückt. Es schneit im Sommer, regnet ohne Unterlass und die Feldfrüchte verderben auf den Feldern. Was niemand in dem kleinen, fiktiven Ort Hohenstetten bei Stuttgart weiß, ist, dass im fernen Indonesien der Vulkan Tambora ausgebrochen ist, dort für Verwüstungen und hier in Europa für dieses ungewöhnliche Wetter verantwortlich ist. Die meisten Menschen hier sind Kleinbauern und Weber, die nach den Napoleonischen Kriegen ohnehin um ihre Existenzen kämpfen müssen. Sei es, dass ihre Felder verwüstet oder sei es, dass ihre Männer oder Söhne nicht, oder versehrt aus den Feldzügen zurückgekehrt sind. Dass England mit seinen maschinell erzeugten Webwaren den Handwebern starke Konkurrenz macht, lässt zahlreiche Weber buchstäblich verhungern.
    Diese tristen Lebensumstände bilden die Kulisse von Astrid Fritz‘ historischen Roman. Rund um drei Familien spinnt die Autorin ihre Geschichte. Da sind Paulina Gutjahr, Tochter des Schultes und Wirtes, dann der Gemeindepfarrer Carl Unterseher und engagierte Schulmeister Friedhelm Lindenthaler. Paulina soll den Metzger heiraten - Geld zu Geld. Der ist der Wirtstochter aber zuwider, zumal sich Paulina und Friedhelm ineinander verliebt haben. Heimlich bereiten die beiden ihre Flucht aus Hohenstetten vor. Friedhelm reist nach Stuttgart, um Arbeit und Unterkunft zu besorgen. Der ein wenig blauäugige Lehrer hat allerdings nicht damit gerechnet, dass diese Idee schon viele andere vor ihm hatten. Während er auf Paulina wartet, durchkreuzen die eiligen Auswanderungspläne ihrer Eltern, Paulinas eigene Fluchtvorbereitungen. Ist also doch etwas an dem Gerücht dran, dass der Vater Getreide aufkaufen und horten ließ?
    Meine Meinung:
    Wie wir es von Astrid Fritz gewöhnt sind, besticht auch dieser Roman durch atmosphärisch dichte Beschreibungen von Land und Leuten. Man kann sich das Elend dieser Jahre sehr gut vorstellen. Die klamme Kälte durchdringt nicht nur die unzureichenden Wohnmöglichkeiten, sondern auch viele Charaktere. So macht Adam, der totgeglaubte Bruder des Schulmeisters, diesem das Erbe nach der Mutter streitig und nistet sich in dessen Leben. Oder eben der Wirt, der großkotzig seinen Reichtum zur Schau stellt. Wie es dem Metzger gelingt, seine Spielschulden zu begleichen und bei Gutjahr wieder als vermögend zu gelten, bleibt ein wenig im Dunkeln.
    Als Gegenspieler dieser fiesen Charaktere sind Pfarrer Unterseher und Friedhelm Lindenthaler zu nennen. Sie bemühen sich nach Kräften die ärgste Not der Dörfler zu lindern.
    Doch gegen das anhaltend schlechte Wetter und das fehlende Getreide können aus sie wenig ausrichten.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Paulina jung und verliebt, entspricht dem Frauenbild jener Zeit. Friedhelm ist trotz seiner höheren Bildung ein wenig blauäugig, doch hält er eisern an seiner Zuneigung zu Paulina fest. Es scheint, als wäre der Pfarrer der Einzige, der in seinem Gottvertrauen fest auf beiden Beinen im Leben steht. Doch seine eigenen Kinder machen es ihm nicht leicht.
    Elegant und unterschwellig erklärt Astrid Fritz die historischen Tatsachen ihren Lesern. Wir erfahren einiges über die Schwierigkeiten beim Auswandern, die nicht erst beim Reisen im Zwischendeck beginnen. Die meisten Menschen halten die Wetterkatastrophe für eine Strafe Gottes. Die spärlichen Informationen über den Vulkanausbruch im fernen Indonesien kann kaum jemand glauben. Die Zusammenhänge werden erst knapp 100 Jahre später bekannt.
    Fazit:
    Ein gelungener historischer Roman, dem ich gerne 5 Sterne gebe.
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  • Rezension zu Der dunkle Himmel

    Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Drei Leben, ein Dorf, eine Weltkrise. Die Bestsellerautorin von «Turm aus Licht» erzählt das berühmte, schicksalhafte Jahr 1816, das «Jahr ohne Sommer», als großen packenden Roman - und als berührende Liebesgeschichte.
    1816: schwarze Wolken, Dauerregen, Kälteeinbrüche, grelle Sonnenuntergänge. Immer wieder schauen die Menschen aus dem schwäbischen Hohenstetten in den Himmel. Das Wetter spielt verrückt. Ernteausfälle bedrohen ihr Leben. Viele Verzweifelte suchen auf fernen Kontinenten ihr Glück. Strenggläubige sehen die Apokalypse nahen. Und wieder andere versuchen, durch Tatkraft und puren Überlebenswillen das Jahr ohne Sommer zu meistern. Wie der junge Schulmeister Friedhelm. Die starke Paulina. Und der kluge Pfarrer Unterseher. Packend und atmosphärisch erzählt «Der dunkle Himmel» anhand des Leinenweberdorfes von einer historischen Klimakatastrophe globalen Ausmaßes nach einem Vulkanausbruch in Indonesien.
    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Astrid Fritz studierte Germanistik und Romanistik in München, Avignon und Freiburg. Als Fachredakteurin arbeitete sie anschließend in Darmstadt und Freiburg und verbrachte mit ihrer Familie drei Jahre in Santiago de Chile. Zu ihren großen Erfolgen zählen «Die Hexe von Freiburg», «Die Tochter der Hexe» und «Turm aus Licht». Astrid Fritz lebt in der Nähe von Stuttgart.
    Allgemeines
    Erschienen am 22.03. 2022 im Rowohlt Taschenbuch Verlag mit 576 Seiten
    Gliederung: Prolog – Haupthandlung in 43 Kapiteln, jeweils mit Orts- und Zeitangabe betitelt – Epilog – Nachwort der Autorin – umfangreiches Glossar – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsorte und -zeit: Hohenstetten (fiktiver Ort auf der Schwäbischen Alb), Stuttgart, Amsterdam – Silvesterabend 1815 bis September 1817
    Inhalt
    Der Roman schildert das Leben in der Dorfgemeinschaft des fiktiven Ortes Hohenstetten auf der Schwäbischen Alb vor dem gründlich recherchierten Hintergrund des „Jahres ohne Sommer“ 1816. Aufgrund eines Vulkanausbruchs in Indonesien spielt das Wetter in diesem Jahr komplett verrückt, das ganze Jahr hindurch gibt es schwere Regenfälle, Hagelschläge und selbst in den Sommermonaten eine extreme Kälte, sodass die Äcker verwüstet werden und keine Ernte eingebracht werden kann. Besonders die ärmeren Dorfbewohner nagen schon bald am Hungertuch, aber auch die vergleichsweise Bessergestellten, wie der Pfarrer Unterseher und der Schulmeister Friedhelm Lindenthaler müssen schon bald den Gürtel enger schnallen. Trotzdem bemühen sie sich, den Ärmsten zu helfen und setzen sich auch bei der Obrigkeit für diese ein – König Friedrich I von Württemberg ist jedoch eher an Prunk und Bauprojekten interessiert als daran, für seine hungernden Untertanen Getreide aufzukaufen. Der Einzige in Hohenstetten, der scheinbar nicht unter dem Katastrophenjahr zu leiden hat, ist der Gastwirt und Schultheiß Gutjahr. Schon bald machen Gerüchte die Runde, dass er Kornwucher betreibe.
    Seine Tochter Paulina und Friedhelm sind ineinander verliebt und möchten heiraten, doch ihr Vater untersagt dies nicht nur, sondern möchte sie obendrein mit dem dümmlichen Metzger Lorenz verheiraten, er schreckt auch nicht davor zurück, rabiate Mittel anzuwenden, um die Tochter seinem Willen gefügig zu machen…
    Beurteilung
    Das Thema „Klimakatastrophe“ ist kein neues, schon in vergangenen Zeiten kam es aufgrund von extremen Wetterbedingungen zu Hungersnöten. Die Autorin schildert sehr anschaulich die Missernte des Jahres 1816 und die Folgen für die betroffenen Menschen im süddeutschen Raum. Viele Menschen werden aufgrund des Nahrungsmangels zur leichten Beute für Infektionskrankheiten, andere – eigentlich ehrliche Bürger – begehen in ihrer Verzweiflung Straftaten wie Wilderei und Raub. Unter den Bessergestellten gibt es Menschen, die mit ärmeren Mitmenschen teilen und andere, die aus deren Not noch Profit schlagen, indem sie Getreidevorräte verstecken und dann zu überteuerten Preisen anbieten. Jüngere Männer schließen sich in Stuttgart zu Gruppen Aufständischer zusammen und fordern mehr soziale Gerechtigkeit und Fürsorge des Königs. Diese Aufständischen werden brutal niedergeknüppelt und inhaftiert. Erst nach dem Regierungsantritt von Friedrichs sozialer eingestelltem Sohn Wilhelm I im Herbst 1816 verbessert sich die Lage der einfachen Menschen allmählich.
    Die Frauen schließen sich dagegen eher in Gebetsgruppen zusammen, da sie in der Hungersnot eine Strafe Gottes für menschliche Sünden sehen. Dann gibt es noch die Pragmatischen, die nach Russland oder Amerika auszuwandern versuchen, ein Unterfangen, das für nicht Wenige mit dem Tod endet.
    Vor diesem packend beschriebenen Elend spielt sich die dramatische Liebesgeschichte von Friedhelm und Paulina ab, die zwar in der Handlung viel Raum einnimmt, aber ohne Kitsch und unangemessene „Romantik“ präsentiert wird und dem Roman auch atemlose Spannung verleiht.
    Die Charaktere der Romanfiguren sind differenziert und weitestgehend glaubwürdig ausgestaltet, lediglich Paulinas Vater wird extrem negativ dargestellt.
    Ein Nachwort der Autorin und ein sehr umfangreiches Glossar runden den ebenso packenden wie informativen Roman ab.
    Fazit
    Ein überaus fesselnder Roman, der das Katastrophenjahr 1816 heraufbeschwört, gesellschaftliche und politische Auswirkungen der Hungersnot aufzeigt und mit Liebe & Intrigen auch viel Spannung zu bieten hat!
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Ausgaben von Der dunkle Himmel

Taschenbuch

Seitenzahl: 576

E-Book

Seitenzahl: 567

Besitzer des Buches 16

  • MSC

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