Milena und die Briefe der Liebe: Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft

Buch von Stephanie Schuster

  • Kurzmeinung

    Emili
    Eine interessante Geschichte von Milena und Franz Kafka. Hätte länger und ausführlicher sein können.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Milena und die Briefe der Liebe: Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft

Was nützt die Liebe in Gedanken? Prag, 1916: Die junge Milena ist selbstbewusst und abenteuerlustig. Am liebsten verbringt sie ihre Tage in Kaffeehäusern, den Treffpunkten der Bohème. Dort begegnet sie dem geheimnisvollen Schriftsteller Franz Kafka. Sofort ist klar, dass die beiden mehr verbindet als nur die Literatur. Da verbannt sie ihr Vater aus ihrer Heimat. Sie heiratet den Literaturkritiker Ernst Pollak und lebt mit ihm in Wien, doch die Ehe scheitert und Milena verarmt. In ihrer Not schreibt sie Franz Kafka, schlägt ihm vor, seine Texte ins Tschechische zu übersetzen. Schon bald entspinnt sich eine Liebe, die ihresgleichen sucht … Die Geschichte einer emanzipierten Frau und Journalistin, die allen Widrigkeiten ihrer Zeit trotzte. Von der Autorin des Bestsellers „Die Wunderfrauen“
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Serieninfos zu Milena und die Briefe der Liebe: Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft

Milena und die Briefe der Liebe: Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft ist der 3. Band der Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Reihe. Diese umfasst 15 Teile und startete im Jahr 2016. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Bewertungen

Milena und die Briefe der Liebe: Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Eine interessante Geschichte von Milena und Franz Kafka. Hätte länger und ausführlicher sein können.

    Emili

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Milena und die Briefe der Liebe: Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft

    "Feder und Papier entzünden mehr Feuer als alle Streichhölzer der Welt." (M. S. Forbes)
    1916 Prag. Als Tochter eines gutsituierten Zahnarztes wächst Milena Jesenska zu einer modernen und selbstsicheren jungen Frau heran. Obwohl ihr Vater ein strenges Auge auf sie hat, darf sie ein Studium beginnen. Ihre Vorliebe für Besuche in den Prager Kaffeehäusern bringt sie in die Gesellschaft des dort verkehrenden Künstlervolks, wobei sie auch den Schriftsteller Franz Kafka kennenlernt, mit dem sie sofort eine Art Seelenverwandtschaft verbindet. Von ihrem Vater aufgrund ihrer Liaison mit dem jüdischen Literaturkritiker Ernst Polak verstoßen, heiratet sie diesen und geht mit ihm nach Wien. Den Kontakt zu Franz Kafka erhält sie jedoch per Briefwechsel aufrecht. Als ihre Ehe scheitert, wendet Milena sich an Franz, dem sie vorschlägt, seine Werke ins Tschechische zu übersetzen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Doch schon bald entwickeln sich zwischen ihr und dem Schriftsteller tiefere Gefühle…
    Stephanie Schuster hat mit „Milena und die Briefe der Liebe“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der die ungewöhnliche Beziehung zwischen dem berühmten Schriftsteller Kafka und der bisher unbekannten Journalistin und Übersetzerin Milena Jesenska beleuchtet. Der flüssige und bildhafte Erzählstil lässt den Leser ins vergangene Jahrhundert nach Tschechien und Wien reisen, um eine recht selbstbewusste jungen Frau kennenzulernen und einige Jahre ihres Lebensweges zu begleiten. Während Kafka eigentlich jedem heute ein Begriff sein sollte, ist seine Verbindung zu Milena Jesenska vielen gar nicht bekannt. Als Tochter einer angesehenen Familie stand sie unter der Knute ihres Vaters, der ihren schon in jungen Jahren unbändigen Freiheitsdrang immer wieder zu beschneiden versuchte. Ihr Umgang mit jüdischen Künstlern, vor allem aber die Beziehung zu Polak war ihm ein Dorn im Auge, weshalb er sie auch in eine Psychiatrie einweisen ließ, um dieser einen Riegel vorzuschieben, was allerdings nicht von Erfolg gekrönt war. Der Leser erlebt mit, wie Milena sich in Wien allein durchs Leben schlagen muss, während ihr Ehemann seine Freiheiten propagiert und sie in keiner Weise unterstützt. Mit der brieflichen Kontaktaufnahme zu Kafka, die erst eher beruflicher Natur war, wird eine persönliche Beziehung zwischen den beiden in Gang gesetzt, die schon bald in flammenden Gefühlen füreinander Ausdruck findet, jedoch nie weiter ging aufgrund der Bindungsangst des psychisch-labilen Kafka.
    Die Charaktere sind sehr lebendig und glaubwürdig dargestellt, so dass der Leser den Eindruck gewinnt, sowohl Milena, Polak, Kafka sowie Dr. Jan Jesensky in ihrem Alltag kennenzulernen und zu manchem von ihnen sogar eine persönlichere Beziehung aufzubauen. Es ist nicht verwunderlich, dass Milena gerade wegen ihrer strengen Erziehung durch ihren Vater ihren Freiheitsdrang entwickelt hat, der schon fast als Gefängnisausbruch gewertet werden darf. Sie ist eine selbstsichere und offene Frau, die jedoch auch mit einiger Naivität ausgestattet ist. Für die damalige Zeit ist sie recht modern veranlagt, die daraus resultierenden Folgen waren für sie aber in jeder Hinsicht recht schmerzlich. Polak war ein selbstverliebter Mann, der sein Ego durch unzählige Frauenbekanntschaften streichelte und sich gegenüber seiner Ehefrau in keinerlei Verantwortung sah. Kafka hingegen war ein Träumer, der die Liebe auf ein Podest stellte und sobald es ernster wurde, Reißaus nahm vielleicht aus Angst, dass seine Erwartungen sich doch nicht erfüllen würden.
    In „Milena und die Briefe der Liebe“ wird der gut recherchierte Hintergrund mit einiger Fiktion verknüpft, woraus eine recht unterhaltsame Geschichte entstanden ist, die dem Leser die Verbindung zwischen Kafka und Milena Jesenska näher bringt. Kurzweilig und empfehlenswert!
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  • Rezension zu Milena und die Briefe der Liebe: Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft

    Mit dem biographisch angehauchten Roman "Milena und die Briefe der Liebe" legt Stephanie Schuster den dritten Band aus der Reihe "Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe" vor, die vom Aufbau Verlag herausgegeben wird. Im Mittelpunkt steht Milena Jesenka (1896 - 1944), eine tschechische Journalistin, Schriftstellerin und Übersetzerin, die zu dem engen Freundeskreis um Franz Kafka zählte und der Nachwelt durch die "Briefe an Milena" in Erinnerung geblieben ist.
    Was nützt die Liebe in Gedanken?
    Prag, 1916: Die junge Milena ist selbstbewusst und abenteuerlustig. Am liebsten verbringt sie ihre Tage in Kaffeehäusern, den Treffpunkten der Bohème. Dort begegnet sie dem geheimnisvollen Schriftsteller Franz Kafka. Sofort ist klar, dass die beiden mehr verbindet als nur die Literatur. Da verbannt sie ihr Vater aus ihrer Heimat. Sie heiratet den Literaturkritiker Ernst Pollak und lebt mit ihm in Wien, doch die Ehe scheitert und Milena verarmt. In ihrer Not schreibt sie Franz Kafka, schlägt ihm vor, seine Texte ins Tschechische zu übersetzen. Schon bald entspinnt sich eine Liebe, die ihresgleichen sucht …
    Wie es in diesem literarischen Genre üblich ist, ist das Cover des historischen Romans in Sepia-Tönen gehalten. Man sieht eine zarte Frauengestalt vor der malerischen Kulisse von Prag, der goldenen Stadt, in der Milena Jesenska die meiste Zeit ihres viel zu kurzen Lebens verbracht hat. Der Titel ist in bewusster Anlehnung an das Buch von Franz Kafka gestaltet worden. Alle Leser sollen auf die zugrunde liegende Geschichte neugierig gemacht werden, was durch den (provokativen) Untertitel "Kafka ist ihr Leben, Schreiben ihre Leidenschaft" unterstrichen wird.
    Tatsächlich ist es eine unmögliche Liebe zwischen zwei psychisch labilen Menschen, von der Stephanie Schuster erzählt. Milena Jesenska und Franz Kafka pflegten eine intensive Brieffreundschaft; sie entwickelten tiefe Gefühle füreinander und verliebten sich "zwischen den Zeilen". Im echten Leben hatten ihre Gefühle keinen Bestand. Während Milena durchaus in der Lage war, eine verbindliche Beziehung zu einem anderen Menschen einzugehen, war Franz Kafka ein beziehungsunfähiger Mann, der sich nicht von seinem Elternhaus lösen konnte. Er mochte Frauen, gewiss, aber er mochte sich nicht für eine entscheiden. .
    Milena ist keineswegs eine strahlende Heldin, mit der man sich identifizieren kann. Stephanie Schuster fühlt sich tief in diese charmante, naive Frau ein, die in einer vermögenden Familie aufgewachsen und durch das schwierige Verhältnis ihrer Eltern zueinander und den frühen Tod ihrer Mutter schwer traumatisiert war. Aus der Retrospektive hatte sie alle Möglichkeiten, aber sie ließ ihre Chancen auf eine gute Ausbildung im Sande verlaufen. Nach dem Abitur hatte sie sich für mehrere Studiengänge (Medizin, Musik) an der Universität eingeschrieben, ohne einen einzigen Abschluss zu erlangen. Stattdessen feierte sie die Emanzipation, setzte sie sich über alle Konventionen hinweg, und stürzte sich in eine intime Beziehung mit Ernst Pollak, einem wesentlich älteren chronisch untreuen Mann, der ihre hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte und wollte. Nach einer ungewollten Schwangerschaft musste sie auf Druck ihres Vaters einen Abbruch über sich ergehen lassen und wurde für ihre Revolte mit einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt bestraft. Auf ihre Entlassung folgte eine überstürzte Hochzeit, von der sie sich ihre persönliche Freiheit erhoffte. Das bittere Erwachen ließ nicht lange auf sich warten. Mit ihrem (Traum-)Mann Ernst Pollak lebte sie in ärmlichen Verhältnissen in Wien; ihr Mann ließ sie links liegen und führte ein lockeres Leben mit vielen Affären, sie musste sich mit schlecht bezahlten Aushilfstätigkeiten durchbringen, bis sie zu ihrer eigentlichen Berufung (Journalismus) gefunden und dank ihrer Beiträge in Magazinen ein nennenswertes Einkommen hatte.
    Was Männer betrifft, hatte Milena Jesenska zeitlebens ein glückliches Händchen für die falschen Partner. Nachdem ihre Ehe mit Ernst Pollak gescheitert war, stürzte sie sich in eine neue leidenschaftliche Affäre. Ihre intime Freundschaft zu Franz Kafka war von einem ewigen Auf und Ab geprägt. Beide schrieben sich zahllose Briefe, waren voneinander angetan, tauschten sich über ihre geheimen Empfindungen aus, glaubten, ihren idealen Lebensgefährten gefunden zu haben, und träumten von einer gemeinsamen Zukunft, die es tatsächlich niemals geben sollte.
    Was bringt die Liebe in Gedanken? Darauf gibt es keine klare Antwort. Nichts - oder alles. Geblieben sind Briefe. Dokumente der Liebe, welche die Ewigkeit überdauern. Wirklich lesenswert!
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Milena und die Briefe der Liebe: Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft

    Milena Jesenska ist eine unkonventionelle junge Frau, die als Tochter eines Zahnarztes während des 1. Weltkrieges in Prag aufwächst. Sie hat die Gelegenheit Medizin und Musik zu studieren, treibt sich mit ihren Freundinnen aber noch lieber als auf der Universität in den berühmten Künstlercafés herum. Hier lernt sie Franz Kafka kennen, dessen dunkle, schwermütige Augen sie nicht mehr vergessen kann.
    Nach einer erzwungenen Abtreibung und Differenzen mit ihrem Vater heiratet Milena den Literaturkritiker Ernst Pollak, und zieht mit ihm nach Wien. Hier leben sie in einer sehr freien Ehe, in der jeder selber für seinen Lebensunterhalt sorgen muss. Milena schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, ehe sie als Journalistin und Übersetzerin Geld verdient. Schließlich kommt sie auf die Idee, Kafkas Bücher zu übersetzen und beginnt mit dem zurückhaltenden Schriftsteller einen intensiven Briefwechsel.
    Anfangs hat mir der Roman um Milena Jesenska, die als Studentin eigentlich nur Unsinn im Kopf hatte, nicht besonders gut gefallen. Langsam bin ich aber in die Geschichte hineingewachsen, habe mich in die tiefgehenden Gefühle der impulsiven jungen Frau und ihres schüchternen Galans gut einfühlen können.
    Die Welt der Prager Künstlercafés wird recht lebendig dargestellt, und auch Milena passt mir ihren modernen Gedanken und ihrem unkonventionellen Verhalten bestens in dieses eigene Universum. Sie hat eine scharfe Beobachtungsgabe, ist wortgewandt und leidenschaftlich. Ganz gegensätzlich zu ihr tritt Franz Kafka dem Leser als "großer eleganter Rabe" entgegen, der sich selber im Wege steht und mich mit seiner Umständlichkeit ganz besonders berührt hat.
    […]
    Nur in seinen Briefen wagt Kafka sich zu offenbaren und vertraut Milena seine geheimsten Gedanken und Gefühle an. Die beiden schreiben sich mehrmals täglich sehnsuchtsvolle Briefe, ehe es Milena nicht mehr dabei bewenden lassen will, und auf einem Treffen mit ihrem "Frank", wie sie ihn liebevoll nennt, besteht. Alle Initiative geht von ihr aus, während Kafka zögerlich bleibt. Ihn aus der Reserve zu locken, kostet Milena all ihren Charme und viel Überredungskunst. Dennoch stehen Kafkas Verlobte und seine Lungenkrankheit dem Traum von einem gemeinsamen Leben als Schriftstellerehepaar im Wege.
    Diese Passagen, in denen nur Milena und Kafka agieren, fand ich besonders schön und intensiv. Die unterschiedliche Empfindungswelt der beiden Liebenden hat die Autorin sehr fantasievoll in Worte gefasst. Sehr lebhaft wird auch Milenas Alltag in Wien während ihrer Ehe mit Ernst Pollak geschildert.
    In einem Nachwort erfährt der Hörer wie intensiv sich Stephanie Schuster mit dem Leben ihrer Protagonistin auseinandergesetzt hat. Unabhängig davon, wie viel Dichtung sich unter die Wahrheit gemischt haben mag, ist die Geschichte in sich stimmig und gut nachvollziehbar.
    Den Vortrag durch die Sprecherin Cathlen Gawlich habe ich als sehr angenehm empfunden. Trotz (oder wegen) ihrer unaufgeregten Stimme gelingt es ihr ganz wunderbar, Stimmungen und Gefühle zu vermitteln, sodass der Hörer tief in die Welt, die vor seinem inneren Auge entsteht, vorzudringen vermag.
    Ein empfindsamer, schöner Roman, den ich mir sehr gerne habe vorlesen lassen.
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Ausgaben von Milena und die Briefe der Liebe: Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft

E-Book

Seitenzahl: 337

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

Besitzer des Buches 14

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