Nanking Requiem

Buch von Ha Jin

  • Kurzmeinung

    Emili
    Ein grausames Stück Geschichte, distanziert und ruhig erzählt.
  • Kurzmeinung

    Farast
    Abgebrochen, Thema ist interessant, aber äußerst grausam. Triggerwarnung

Bewertungen

Nanking Requiem wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,9 Sternen.

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Meinungen

  • Ein grausames Stück Geschichte, distanziert und ruhig erzählt.

    Emili

  • Abgebrochen, Thema ist interessant, aber äußerst grausam. Triggerwarnung

    Farast

  • Ein Denkmal für Menschen, die ihr eigenes Leben riskierten um andere zu retten. Lesenswert trotz aller Grausamkeiten

    Squirrel

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Nanking Requiem

    Endlich habe ich den Roman "Nanking Requiem" gelesen. Vom Thema her, absolut lesenswert, gar keine Frage. Ich sehe es auch so, dass der Roman ein Mahnmal für die Gräueltaten des Krieges sein sollte. Das, was in Nanking geschehen ist, kann man nicht einmal als Krieg bezeichnen, es war ein Kriegsverbrechen, es war ein Massaker der japanischen Besatzer gegen chinesischer Bevölkerung. Hinrichtungen, sinnloses Töten, Vergewaltigungen waren an der Tagesordnung. Unglaubliches Verbrechen an der Menschheit ist dort geschehen.
    Doch ich fand das Buch nicht so geschrieben, wie ich es mir gewünscht hätte. Kalt...
    Vielleicht war es auch die Absicht des Autors, ich weiß es nicht.
    "Nanking Requiem" wirkt wie ein Bericht: Distanziert und emotionslos. Ich habe ein Buch erwartet, dass mich berührt, und obwohl ich die Grauen des Massakers furchtbar fand, hat mich der Roman emotional nicht wirklich angesprochen. Der Schreibstil ist absolut sachlich und meiner Meinung nach, unpassend für so einen Roman. Die Charaktere eindimensional, wie z.B. Minnie Vautrin. Ich konnte als Leser keine Sympathien entwickeln, auch wenn mir das Ausmaß dessen, was da geschehen ist, völlig bewusst war und ich dies unglaublich schlimm fand.
    Denn der Autor beschönigt gar nichts. Man muss darauf als Leser vorbereitet sein. Er schreibt sehr offen über die Grauen des Krieges. Dennoch glaube ich, man hätte mehr daraus machen können. Und die Thematik hätte es auch verdient.
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  • Rezension zu Nanking Requiem

    Über den Autor:
    Ha Jin, eigentlich Jin Xuefei, wurde 1956 in der nordchinesischen Stadt Jinzhou geboren. 1985 ging er zum Studium in die USA, heute ist er Professor für englische Literatur an der Boston University. Für seinen 1999 erschienenen Roman Warten erhielt er im selben Jahr den National Book Award und 2000 den PEN/Faulkner Award sowie eine Nominierung für den Pulitzer-Preis für Literatur. Es folgten die Romane Verrückt (2002) und Kriegspack (2004), für letzteren erhielt Ha Jin 2005 erneut den PEN/Faulkner Award. Auf Deutsch erschien zuletzt sein Einwanderungsromn Ein freies Leben (2010). Ja Hin lebt mit seiner Familie in der Nähe von Boston. Im Herbst 2008 war er Stipendiat der American Academy in Berlin.
    (Quelle: Klappentext)
    Übersetzt wurde das Buch von Susanne Hornfeck, Germanistin und Sinologin, Autorin und Übersetzerin. Fünf Jahre lebte und lehrte sie in Taipei. 2007 wurde sie mit dem renommierten C.H. Beck Übersetzerpreis ausgezeichnet.
    (Quelle: Amazon)
    Buchinhalt:
    Nanking, Dezember 1937: Die japanische Armee verübt ein unvorstellbares Massaker an der chinesischen Zivilbevölkerung. Die amerikanische Missionarin Wilhelmine „Minnie“ Vautrin ist eine von wenigen Mitarbeitern ausländischer Einrichtungen, die sich entschließen, zu bleiben. Gemeinsam mit ihrem kleinen Team verwandelt sie das amerikanische College, das sie leitet, in ein Flüchtlingslager für Frauen und Kinder – und rettet Tausenden von Menschen das Leben.
    Der preisgekrönte Autor Ha Jin erzählt in seinem neuen Roman die tragische Geschichte dieser ungewöhnlichen Frau. Er hat ihre Tagebücher sowie zahlreiche Zeitdokumente ausgewertet und daraus ein feines Geflecht verschiedener Schicksale und Konflikte geknüpft. Entstanden ist ein ergreifender Antikriegsroman, der dem Leser von heute das Grauen von damals spürbar macht.
    (Quelle: Amazon)
    Das Buch umfasst 339 Seiten und ist unterteilt in 4 Teile und einen Epilog. Daran angehängt sind zwei Seiten mit einer kurzen Anmerkung des Autors und einer ausführlichen Liste der genutzten Materialien, die belegt, wie sorgsam der Autor sich mit dem Thema auseinandergesetzt und recherchiert hat.
    Vorn und hinten im Umschlag ist eine von Suping Lu gezeichnete Karte des Jinling College abgebildet, die 2007 erstmals in Terror in Minnie Vautrin's Nanjing: Diaries and Correspondence, 1937-38, by Minnie Vautrin, edited by Suping Lu, erschien.
    Meine Meinung:
    Seit ich den Film „John Rabe“ vor Jahren sah, wollte ich mehr über dieses Thema wissen – wollte wissen, inwieweit der Film durch andere Quellen bestätigt wird. Diese Bestätigung habe ich in diesem biografischen Roman gefunden, in einem Ausmaß, wie ich es nicht für möglich gehalten habe. Bereits im „Ich-lese-gerade“-Thread habe ich die Vorwarnung ausgesprochen, dass sich jeder Leser genau überlegen sollte, wie viel Grausamkeiten er aushalten kann, bevor er/sie das Buch aufklappt und zu lesen beginnt. Diese Vorwarnung behalte ich bei und spreche sie auch explizit aus für den Link zum „Massaker von Nanking“. Wer auch nur ein wenig vor Kriegshandlungen und Misshandlungen zurückzuckt, sollte die Finger von diesem Buch lassen, denn er wird es nicht aushalten.
    Wer aber damit umgehen kann (oder es zumindest glaubt), hat einen immensen Roman vor sich. Der Autor hat sich intensiv mit den Personen in Nanking und mit dem Thema des Massakers und der Zeit danach auseinandergesetzt. Dabei werden nicht ausschließlich die Bilder Gut-Böse in schwarz-weiß gezeichnet, sondern er versucht durchaus, auch den wenigen Japanern gerecht zu werden, die versuchten, die Folgen des Massakers zu mildern, den Gräueln etwas entgegenzusetzen soweit es in ihrer Macht stand. Auch kommt nicht jeder Ausländer automatisch gut weg, besonders in der Zeit nach dem Massaker, wenn so mancher zurückkehrte und dachte, über die vergangenen Monate urteilen zu dürfen.
    Geschickt setzt Ha Jin seiner Protagonistin Minnie Vautrin eine fiktive chinesische Kollegin und Vertraute als Erzählerin zur Seite, so dass er – als Mann der heutigen Zeit – nicht als Ich-Erzählerin in Person der Dekanin des Jinling College denken und schreiben muss, aber gleichzeitig immer nah an seiner Protagonistin und dem Geschehen dran bleibt. Minnie Vautrin wandelte das damals angesehene Jinling College zu einem Flüchtlingslager für Mädchen und Frauen um und rettete so mehreren Tausend Frauen das Leben. Das bedeutete aber leider nicht, dass sie all diese Menschen vor Misshandlungen und Vergewaltigung, Verschleppung und mehr schützen konnte – eine Tatsache, die sie nie verarbeiten konnte. In diesem Roman wird der Frau, die Zeit ihres Lebens als Missionarin in China lebte und arbeitete und Nanking als ihre Heimat betrachtete, ein Denkmal gesetzt. Es wird geschildert, wie sie zusammen mit John Rabe, John Magee und einigen anderen alles daran setzte, die chinesische Zivilbevölkerung zu schützen und wie sie nachher versuchte, den Frauen in Nanking ein einigermaßen normales Leben zu ermöglichen, indem sie ihnen weiterhin Zuflucht und eine Art Ausbildung ermöglichte. Minnie Vautrin ging dabei weit über ihre Kräfte hinaus, denn sie blieb in Nanking, nachdem alle anderen die Stadt hatten verlassen müssen. Im Epilog wird geschildert, wie sie nach ihrem Zusammenbruch in die Vereinigten Staaten zurückkehrte.
    Wie John Rabe musste auch Minnie Vautrin erfahren, dass ihr Einsatz für die Menschen in Nanking nur von einer Bevölkerungsgruppe geschätzt wurde: den Menschen in Nanking. Beiden ist gemein, dass sie von anderen dafür wenig Wertschätzung erfuhren. Auch waren beide sehr lange in Vergessenheit geraten, erfahren aber heutzutage die Hochachtung und Wertschätzung, die ihnen und ihren Leistungen gebührt.
    Fazit:
    Ein Mahnmal, ein Denkmal, ein Antikriegsroman höchster Klasse! Ein absolut lesenswertes Buch, das einen allerdings fassungslos zurücklässt aufgrund des Grauens und der Gräuel, aber auch aufgrund des Mutes einzelner Menschen, sich diesem Grauen wieder und wieder entgegenzustellen.
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Ausgaben von Nanking Requiem

Hardcover

Seitenzahl: 352

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

Nanking Requiem in anderen Sprachen

  • Deutsch: Nanking Requiem (Details)
  • Englisch: Nanjing Requiem (Details)

Besitzer des Buches 9

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