Die unerlässliche Bedingung des Glücks

Buch von Renate Feyl

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die unerlässliche Bedingung des Glücks

Wie die Sozialdemokratie aus einer Liebe entstanden ist. Der neue Roman von Renate Feyl handelt von dem spektakulärsten Scheidungsprozess des 19. Jahrhunderts, von Liebe und Verrat, von Revolution und den Anfängen der Sozialdemokratie. 1845: Europa ist in Aufruhr. Der Student Ferdinand Lassalle begegnet der zwanzig Jahre älteren Gräfin Sophie von Hatzfeldt und verliebt sich in sie. Sie ist mit einem der reichsten und mächtigsten Männer des Landes verheiratet und will sich scheiden lassen – doch kein Anwalt hat den Mut, sie zu vertreten. Kurz entschlossen bricht Lassalle sein Studium ab, um für ihre Freiheit und ihr Recht zu kämpfen. Er verwandelt den Scheidungsprozess in eine öffentliche Anklage gegen die herrschenden Verhältnisse. Von den feudalen Machtträgern gehasst und als Staatsfeind wiederholt verhaftet, wird Lassalle vom Volk gefeiert, avanciert mit der Unterstützung der Gräfin zum Wortführer der frühen Arbeiterbewegung und bereitet den Boden für die Sozialdemokratie. Seine vulkanische Natur und ihr besänftigendes Wesen bilden eine kraftvolle Symbiose – bis er der Diplomatentochter Helene von Dönniges begegnet und eine verhängnisvolle Affäre beginnt. Eine große Geschichte über die ungewöhnliche Liebe zweier Querdenker und zugleich das eindrucksvolle, leuchtende Porträt einer Zeit, in der sich unser Gesellschaftssystem zu formen begann.
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Bewertungen

Die unerlässliche Bedingung des Glücks wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die unerlässliche Bedingung des Glücks

    Im Jahre 1845, dem sogenannten Vormärz, ist Sophie Gräfin von Hatzfeldt bereits seit 25 Jahren in einer unglücklichen Ehe gefangen. Ihr Ehemann Edmund hat sie von Anfang an betrogen, hält die gemeinsamen Kinder von ihr fern, ist säumig mit den Zahlungen und auch sonst zu jeder Bosheit bereit, die Sophie schaden könnte.
    Die Gräfin trägt sich mit Scheidungsabsichten, doch ist kein Anwalt bereit, sich mit einem der mächtigsten Männer des Landes anzulegen.
    Alles ändert sich als Sophie auf einer Gesellschaft dem 20 Jahre jüngeren Ferdinand Lassalle begegnet, einem Freigeist und glühenden Verfechter von Recht und Freiheit. Ohne juristische Ausbildung ist der Student bereit, sich der Sache der Gräfin anzunehmen, die sich seinem Charisma nicht entziehen kann.
    Mit dem vorliegenden Roman hat Renate Feyl ein kleines Meisterwerk geschaffen, das seine Leser sofort in ihren Bann ziehen wird. Großartig verknüpft die Autorin historische Tatsachen mit einer fantasievollen Geschichte um Recht und Gerechtigkeit und einer ganz außergewöhnlichen, lebenslangen Liebes- oder besser gesagt, Beziehungsgeschichte.
    Ferdinand Lassalle ist ein sehr interessanter Charakter, ein Kämpfer für das Recht im weitesten Sinne, das er nicht in erster Linie an der aparten Erscheinung der Gräfin von Hatzfeldt festmacht. Sophie repräsentiert für ihn den unterdrückten Menschen schlechthin, für den es sich einzusetzen gilt. Dabei ist es gleichgültig, dass Sophie selbst der Oberschicht angehört, gegen die Lassalle vehement zu Felde zieht. Ungerechtigkeit in jeder Form ist für ihn unerträglich, ein Zustand, den er mit allen Mitteln ändern muss. Wie mutig sich Lassalle gegen alle Widerstände für die Betrogene und Hintergangene einsetzt, beschreibt die Autorin äußerst eindrucksvoll.
    Sophies Sohn Paul trifft den Wesenskern des eloquenten Verteidigers der Rechte seiner Mutter mit folgenden Worten sehr gut.
    […]
    Renate Feyl hat den von seiner Bestimmung Getriebenen charakterlich sehr glaubwürdig dargestellt, ebenso wie die leidgeprüfte Gräfin.
    Sophie, der gewiss alle Sympathien der Leser zufliegen werden, ist eine ausgesprochen mutige Frau, die sich selbst in den schlimmsten Zeiten ihres Lebens nicht in die Knie zwingen lässt. Sie bleibt trotz der Verachtung, die ihr während des Scheidungsprozesses, vor allem aber wegen ihres Umgangs mit Lassalle entgegenschlägt, Aristokratin durch und durch, genießt die verehrungsvolle Bewunderung ihres Verteidigers, bewundert dessen scharfen Verstand, seine demokratische Gesinnung und verliert doch nicht den Boden unter den Füßen. Ihre Leidenschaft konzentriert sich eher auf Geistiges als Körperliches. So zumindest porträtiert die Autorin ihre Heldin.
    […]
    Den steinigen Weg Lassalles zum Wortführer der frühen Arbeiterbewegung beschreibt die Autorin ebenso eindrucksvoll wie die Entwicklung Sophies als Gefährtin und Unterstützerin an seiner Seite.
    Stilistisch hat es mir der Roman ebenfalls angetan. Knapp und präzise hageln die Worte hernieder, lassen dem Leser keine Zeit zum Verweilen, zum Nachsinnen, dulden keinen Aufschub. Wie sich der leidenschaftliche, wortgewaltige Redner jahrelang durch die Gerichtsverfahren der von ihm verehrten Gräfin kämpft, keine Niederlage hinnimmt, sich auch nach der niedergeschlagenen Revolution keine Pause gönnt, wie er noch aus dem Gefängnis heraus unerlässlich seine Hasstiraden gegen die Obrigkeit schleudert, so bleibt auch dem Leser kaum Zeit zum Atemholen. Unmöglich ist es, sich diesem packenden, temporeichen und doch poetischen Stil zu entziehen, die Spannung bleibt hoch bis zum Schluss und immer wieder blitzt auch subtiler Humor aus den Zeilen.
    Leider fehlt am Ende des Buches ein Hinweis der Autorin darauf, wie sehr sie Dichtung und Wahrheit miteinander verwoben hat.
    Historische Romane solcher Qualität sind ein seltener Glücksfall, die viele Leser und natürlich die beste Bewertung verdienen
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Ausgaben von Die unerlässliche Bedingung des Glücks

E-Book

Seitenzahl: 425

Hardcover

Seitenzahl: 432

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

Besitzer des Buches 3

Update: