Die Mansarde: Die Wandmalereien aus der Berner Laubeggstraße

Buch von Friedrich Dürrenmatt

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Mansarde: Die Wandmalereien aus der Berner Laubeggstraße

»Bevor Dürrenmatts Stoffe Wort geworden sind, waren sie Bilder, eine Tatsache, die den Stellenwert der bildenden Kunst innerhalb des Œuvres beträchtlich verschiebt«, schreibt die Kunsthistorikerin Dr. Ludmila Vachtova in ihrem Essay ›Die Dämonen der Mansarde – ein frühes Hauptwerk‹. »Schreiben oder Malen? Als der Philosophie- und Literaturstudent mitten im Krieg 1941 die Mansarde im Elternhaus bezieht, rivalisieren beide Leidenschaften noch mit ungeschwächter Intensität. 1942 zeichnet Friedrich Dürrenmatt auf den weißen Verputz zwei Augen. Der fremde Blick löst eine Lawine von Bildern aus, die erst Monate später in Dürrenmatts ersten Prosatexten formuliert werden.« »So entwarf ich denn auf der abgeschrägten Wand über meinem Bett eine wilde Kreuzigung, an der großen Wand entstanden skurrile Figuren […]; ein Durcheinander in meinem Gedächtnis (die Wand ist längst von erschrockenen Bürgern übertüncht) von Wut, Protest, Hohn und Spott. Wie A im ›Rebell‹ war ich in einem Spiegelsaal gefangen.« Friedrich Dürrenmatt in einer Vorfassung zu den ›Stoffen‹ vom 9.11.1981 Hinzu kommen weitere Bilder: eine Szene aus dem ersten Stück (Komödie), aus der Erzählung ›Winterkrieg in Tibet‹ und an der Schmalseite des Kamins ein »Comic« mit Szenen aus dem Philosophiestudium und der Liebesgeschichte mit seiner späteren Frau Lotti Geissler.
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Bewertungen

Die Mansarde: Die Wandmalereien aus der Berner Laubeggstraße wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Mansarde: Die Wandmalereien aus der Berner Laubeggstraße

    Autor: Friedrich Dürrenmatt
    Titel: Die Mansarde, erschien erstmals 1995
    Seiten: 56
    Verlag: Diogenes
    ISBN: 9783257020526
    Der Autor: (von der Diogenes-Homepage)
    Friedrich Dürrenmatt wurde 1921 in Konolfingen bei Bern als Sohn eines Pfarrers geboren. Er studierte Philosophie in Bern und Zürich und lebte als Dramatiker, Erzähler, Essayist, Zeichner und Maler in Neuchâtel. Bekannt wurde er mit seinen Kriminalromanen und Erzählungen ›Der Richter und sein Henker‹, ›Der Verdacht‹, ›Die Panne‹ und ›Das Versprechen‹, weltberühmt mit den Komödien ›Der Besuch der alten Dame‹ und ›Die Physiker‹. Den Abschluss seines umfassenden Werks schuf er mit den ›Stoffen‹, worin er Autobiographisches mit Essayistischem verband. Friedrich Dürrenmatt starb 1990 in Neuchâtel.
    Inhalt: (Klappentext)
    Dürrenmatts 40 Jahre verschollene Wandmalereien aus seiner Berner Studentenmansarde – ein einmaliger, in sich geschlossener Bildraum und «Spiegelsaal des in seinem chaotischen Innern gefangenen Rebellen»
    Meinung:
    Friedrich Dürrenmatt, der uns hauptsächlich als Schriftsteller bekannt ist, hatte in jungen Jahren mit der Malerei eine zweite Leidenschaft. Als Dürrenmatt 1942 in das Elternhaus einzog, bemalte er die Wände seiner Mansarde. Vier Jahre später, bei seinem Auszug, wurde die Malerei mit weißer Farbe überstrichen und erst Jahrzehnte später wieder freigelegt. Sicherlich eine Sensation für Kulturhistoriker, ganz nett für Dürrenmatt-Fans wie mich, und ansonsten nichts Bemerkenswertes, für Jene, die mit Dürrenmatt ohnehin nichts anzufangen wissen. Ein Büchlein mit 56 Seiten klingt nicht nach viel Inhalt, aber die Aufmachung ist doch liebevoll gemacht und umfasst alles, was ich für eine Handvoll Wandbilder und Kommentaren erwarten würde: ein kurzes Vorwort über die damalige Situation und in welcher Ausgangslage sich Friedrich Dürrenmatt damals 1942 befand. Fotos von ihm, dem Haus in der Berner Laubeggstrasse und ansonsten zahlreiche Abbildungen seiner Wandmalereien.
    Die Malereien (und dieses Buch) wurden erst nach Dürrenmatts Tod veröffentlicht, sodass der Künstler selbst keine Kommentare mehr zu seinen Bildern abgeben konnte. Sonderlich erwähnt hatte er die Zeichnungen auch zu seinen Lebzeiten nicht; die paar Hinweise aus persönlichen Anmerkungen sind im Band enthalten. Ansonsten hilft der Essay von Ludmila Vachtova, der Details von einigen Malereien nochmals hervorhebt und deren Entstehen kommentiert.
    Wie bereits erwähnt war das Ganze für mich «ganz nett», von seinen Bildern sagten mir die wenigsten zu, Dürrenmatt habe ich dadurch nicht besser kennen gelernt – eine Biographie steht schon lange auf meiner Merkliste – aber natürlich wollte ich das Büchlein haben, um meine Sammlung von seinen Werken weiter auszubauen. Empfehlenswert als Flohmarktfund, aber ansonsten sollte man besser zu seinen Romanen und Theaterstücken greifen.
    Ach ja: in normalen Zeiten, die nach Corona hoffentlich auch wieder kommen, kann man sogar in der Mansarde übernachten – oder sie wenigstens besichtigen: Dürrenmatt-Mansarde
    Unter diesem Link zur Schweizerischen Nationalbibliothek findet man auch eine Bildergalerie, unter der einige Werke zu sehen sind.
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Ausgaben von Die Mansarde: Die Wandmalereien aus der Berner Laubeggstraße

Taschenbuch

Seitenzahl: 56

Besitzer des Buches 2

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