Panterra Nova: Die Suche

Buch von Farina Eden, punchdesign Johannes Wiebel

Bewertungen

Panterra Nova: Die Suche wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Panterra Nova: Die Suche

    Panterra Nova (Die Suche) - Farina Eden
    Thienemann-Esslinger Verlag
    334 Seiten
    Dystopie
    Band 1
    17. August 2018
    Inhalt:
    Ein Wettlauf gegen die Zeit zur Rettung der Welt
    Mai 2041: Chris weiß nicht, dass er ein Wunschdenker ist.
    Als sich mit 17 seine Gabe entfaltet, andere Menschen manipulieren zu können, stürzt er in eine Parallelgesellschaft, in der Menschen wie er von Hütern beschützt und von Jägern gehetzt werden.
    Er gerät in die Fänge des Fanatikers Andreas Autenburg, der von seiner größenwahnsinnigen Idee besessen ist, eine neue, bessere Welt - Panterra Nova - zu erschaffen. Und dabei geht er über Leichen.
    Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um die Welt vor einer geologischen Katastrophe zu retten.
    Dabei kommt Chris nicht nur seiner Hüterin näher, sondern sieht auch seine beste Freundin plötzlich in einem ganz anderen Licht ...
    Meinung:
    Eine postapokalyptische Welt, gepaart mit der Fähigkeit mit den Gedanken Wünsche zu formulieren und anderen aufzuzwingen?
    Das klang absolut nach mir! Und die Idee ist auch wirklich großartig.
    Leider jedoch nur die Idee, denn die Umsetzung war semi-optimal.
    Chris Tiedemann ist ein kleiner Unruhestifter, der in der Gesellschaft gerne mal aneckt. Der Leser steigt im Mai 2041 ein, in eine Welt, die fast befreit ist von moderner Technik. Handys dienen nur zum Telefonieren, das Internet ist fast abgeschafft, es werden wieder Briefe geschrieben statt E-Mails und mitten drin geht man ganz normal zur Schule.
    Die MEO - eine der größten Umwelt/Friedensfirmen zu dieser Zeit - kontrolliert nahezu alles und die Welt dreht sich weiter.
    Bis Chris eines Tages seinen Direktor aus dem Fenster springen lässt und nichts mehr ist wie zuvor. Seine Mutter offenbart ihm, dass er ein Wunschdenker ist und dass damit noch viel mehr einher geht, als er jemals erfassen könnte.
    Nach und nach beginnt er zu begreifen, was das bedeutet und macht sich mit seiner besten Freundin Jenna auf die Suche nach seinen Wurzeln... die, ohne, dass er es ahnt, tiefer in die Erde geschlagen sind, als normal...
    Der Schreibstil der Autorin ist sicherlich für viele gewöhnungsbedürftig.
    Er ist roh, jugendlich, manchmal forsch und abgehackt, stellenweise nicht ganz ausgereift, aber doch für mich flüssig und verständlich zu lesen. Ich kann mir nicht helfen, aber es passte einfach zu diesem katastrophalen Zukunftsszenario.
    Die Autorin umschreibt jetzt keine großartigen landschaftlichen Gestaltungen, keine weltbewegenden Erschütterungen, die Kopfkino verursachen, aber ich konnte mir einigermaßen vorstellen, was sie mit der Geschichte zu sagen versuchte.
    In jedem Buch steckt ein Körnchen Wahrheit. Diese Wahrheit zeigt sich in dieser Dystopie in geologischen Plattenverschiebungen. Aber dazu später mehr.
    Ich muss sagen, Chris ist so eine Mischung aus sympathisch und komisch.
    Ich konnte seinen Charakter nicht ganz einschätzen, da die Protagonisten teilweise nur oberflächlich angekratzt wurden, irgendwie.
    Man nehme da Jenna, die kleine Rebellin, die ihren Vater liebt und Aufmerksamkeit will, die ein Freigeist ist und zu Chris hält, egal was passiert. Soweit so gut. Dann ist da Selene, die Hüterin, die eine Aufgabe hat, aber auch nicht genau weiß, was sie will.
    Ihr Platz ist an Chris Seite, sie ist loyal und unnachgiebig, aber mehr erfährt man nicht wirklich über sie.
    Die Fäden der Charaktere laufen halt in der Geschichte zusammen, ohne dass man so richtig einen Bezug zu ihnen bekommt.
    Und auch wenn ich keine richtige Verbindung zu den Protagonisten aufbauen konnte, die Geschichte hat mich überrascht. Zumindest deren Verlauf hat mich, naja, nicht schockiert, aber... hm, verblüfft.
    Ich hatte nur noch das Wunschdenken im Sinn, habe gedacht, dass das in eine andere Richtung geht, dass Chris machthungrig wird, seine Gabe offensiver einsetzt etc pp., doch das ist nicht der Fall.
    Die Geschichte verläuft viel eher in Richtung Naturkatastrophen, falsche Wertvorstellungen, der Wahnsinn eines einzelnen, geologische Entdeckungen, Städte aus Eis und Schnee und Fortschritt und Technik dort, wo eigentlich keine sein sollte.
    Alleine diese Vielfalt fand ich schon super spannend.
    Hinzu kommt dann auch noch der Aspekt, dass Technik mit Technik abgeschafft werden und eine neue Welt entstehen soll.
    Auf wissenschaftlicher Linie - zumindest aus meiner laienhaften Sicht - ist dieses Buch grandios. Nur fesseln konnte es mich nicht so. Die wenigen interessanten, spannenden Szenen wurden einigermaßen schnell abgewickelt, sodass der Eindruck entstand, dass es nur „Randbemerkungen“ sind und das fand ich ein wenig schade.
    Diese Dystopie hätte mit mehr Action und Emotionalität viel einschneidender und spektakulärer sein können.
    Und auch am Ende stellte sich mir die Frage:
    Was soll da jetzt noch kommen in den zwei anderen Teilen?
    Fazit:
    Panterra Nova ist eine Dystopie der anderen Art.
    Die Autorin überzeugt mit einer genialen Idee, mit geologischen Aspekten, die mich schon immer fasziniert haben - lässt aber an anderer Stelle die Tiefe in den Charakteren und die emotionale Bindung vermissen.
    Trotz des wenig spannenden Verlaufs nimmt sie den Leser mit auf eine Reise ins Ungewisse, hin zu einer Zukunft, die man sich jetzt nicht einmal vorstellen könnte. Und obwohl das alles chaotisch wirkt, die gebotene Vielfalt fand ich richtig gelungen.
    Nur die Umsetzung war nicht ganz meins - da ist noch Luft nach oben.
    Bewertung:
    ⭐️⭐️⭐️ ? (3,5/5)
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Ausgaben von Panterra Nova: Die Suche

Taschenbuch

Seitenzahl: 334

Besitzer des Buches 2

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  • Mitglied seit 18. August 2011
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