Herrin des Hügels

Buch von Oliver Hilmes

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Herrin des Hügels

Wagners mächtige Witwe - Oliver Hilmes erzählt das Leben einer schillernden Frau Oliver Hilmes erzählt auf der Basis neuer Quellenfunde das widersprüchliche Leben der Cosima Wagner (1837–1930). Ihre Ehe mit Richard Wagner begriff sie als künstlerische und weltanschauliche Mission. Als Festspielleiterin auf dem Grünen Hügel in Bayreuth verhalf sie der Musik Wagners zum großen Durchbruch. Gleichzeitig nutzte sie ihre Aura als Witwe des Komponisten, die Gemeinde der Wagner-Verehrer schon vor 1933 zu einer antisemitischen Sammelbewegung zu formen. Cosima Wagner war in jeder Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung. Die uneheliche Tochter Franz Liszts und Marie d’Agoults heiratete 1857 im Alter von 19 Jahren den Dirigenten Hans von Bülow, von dem sie nach einer turbulenten Ehe 1870 geschieden wurde. Zu dieser Zeit lebte sie bereits mit Richard Wagner zusammen, den sie wenig später heiratete. Nach seinem Tod führte sie als Herrin des Hügels die Bayreuther Festspiele erfolgreich weiter und hatte auch an der posthumen Politisierung von Wagners Werk, die von den Nationalsozialisten dankbar aufgegriffen wurde, maßgeblichen Anteil. Durch akribisches Quellenstudium – der umfangreiche Cosima-Nachlass wird hier erstmals konsequent ausgewertet – zeichnet Oliver Hilmes ein umfassendes, auch psychologisch überzeugendes Charakterbild der Cosima Wagner, die es als »Gralshüterin« des Bayreuth-Kults verstand, das Wagner-Bild nachhaltig zu prägen. Die Biographie entfaltet ein faszinierendes Frauenleben und beleuchtet zugleich ein noch unbekanntes Kapitel der europäischen Kulturgeschichte. Ausstattung: mit Abbildungen
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Bewertungen

Herrin des Hügels wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Herrin des Hügels

    Herrin des Hügels/Das Leben der Cosima Wagner von Oliver Hilmes
    Cosima Wagner (1837 bis 1930) war die uneheliche Tochter von Franz Liszt und der Gräfin Marie d´Agoult. Durch diese Umstände geprägt, und aufgrund des sehr berühmten Vaters war ihre Kindheit nicht von Lebensfreude erfüllt. Franz Liszt übernahm die Vaterschaft und verbat es Marie, ihre Kinder (drei an der Zahl) zu sehen, oder gar ihre Mutterschaft wahrzunehmen. So wuchsen die Kinder in Frankreich auf, und wurden zunächst von seiner Mutter erzogen. Später wurden sie in Internate abgeschoben, und am Ende ihrer Teenagerjahre von der ungeliebten „Stiefmutter“ Prinzessin von Sayn-Wittgenstein gedrillt. Ein normales Familienleben hatte also Cosima nie erlebt, eigentlich hatte sie nur Leid und Demut kennen gelernt, was ihr ganzes Leben prägen sollte und zur Aufopferung ihres eigenen Ichs zu Gunsten ihres Ideals führte.
    Die erste Ehe (1857) mit Hans von Bülow erschien zunächst glücklich, da sie zu ihrem Gatten aufblicken konnte. Allerdings erwies sich Hans nicht als die Verkörperung ihres Prinzipals. Im Bekanntenkreis von Franz Liszt und Hans Bülow fand sie ihren „Meister“, doch es dauerte Jahre bis sie sich ihm auch körperlich hingeben konnte. Die ersten Kinder der Liaison Cosima und Richard Wagner waren ebenfalls unehelich und wurden Hans zugesprochen. Erst im Jahr 1870 wurde das Traumpaar offiziell getraut, und die Vergötterung kannte keine Hindernisse mehr. Cosima arbeitete nur für Richard und seinen Erfolg, ihr eigenes Leben stellte sie in den Schatten. Nach seinem Tod unternahm sie das Projekt „Bayreuth“, „Der grüne Hügel“, eigentlich eine Wahnvorstellung, doch eisern und unermüdlich rief sie die Festspiele ins Leben, die bis heute bestehen und einen riesigen Zulauf haben.
    Oliver Hilmes beschreibt das Leben der Cosima Wagner sehr objektiv. Er bedient sich zahlreicher Aufzeichnungen aus Tagebüchern und Briefen des Wagner Archivs, welches noch gar nicht lange freigegeben ist (1976). Dadurch ist das vorliegende Werk über Cosima und Richard Wagner eine Biographie, die diese Vielzahl an Beweismittel nutzen kann, und wertneutral und unvoreingenommen das Leben der Wagners erzählt.
    Darüber hinaus erhält der Leser auch einen großen Rund-um-Blick über das Zeitgeschehen dieser Jahrhundertwende, tiefe Einblicke in die Musikszene, sowie über den Umschwung von der Kaiserzeit zur Demokratie. Auch werden zahlreiche Persönlichkeiten im Buch vorgestellt, wie zum Beispiel Ludwig II, Nietzsche und Richard Strauss.
    Für diese Biographie sollte man sich viel Zeit nehmen, da sie eben so gut recherchiert ist, und damit ein Zeitbild darstellt. Sie liest sich flüssig, obwohl Hilmes so viele Zitate einspeist. Ohne Umschweife kann ich diese Biographie zu einer der besten zählen, die ich je gelesen habe. Bravo!
    Oliver Hilmes wurde 1971 in Viersen geboren, und studierte Geschichte, Politik und Psychologie in Marburg, Paris und Potsdam. Er promovierte in "politische Musikgeschichte des 20. Jh." und arbeitete in der Intendanz der Berliner Philharmoniker. 2004 veröffentlichte er mit Erfolg die Biographie >>Witwe in Wahn<<, das Leben der Alma Mahler-Werfel.
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Ausgaben von Herrin des Hügels

Hardcover

Seitenzahl: 496

Taschenbuch

Seitenzahl: 496

Hörbuch

Laufzeit: 00:04:40h

Besitzer des Buches 10

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