Traumsammler

Buch von Khaled Hosseini

Zusammenfassung

Über Khaled Hosseini

Der amerikanischer Schriftsteller und Arzt Khaled Hosseini wurde im Jahr 1965 in Kabul in Afghanistan geboren. Schon in seiner Kindheit hat sich Khaled Hosseini für Bücher interessiert und selbst Geschichten geschrieben. Mehr zu Khaled Hosseini

Bewertungen

Traumsammler wurde insgesamt 37 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Traumsammler

    Um es gleich vorwegzunehmen, dies ist mein erstes Buch von Khaled Hosseini. Ich habe also keine Vergleiche. Ich glaube aber, es wird nicht mein letztes sein.
    Den Aufbau des Buches finde ich sehr beeindruckend. Häufig wird bei "einfachen" Romanen ja eine recht geradlinige Erzählweise gebraucht, Wenn's kompilzierter wird, dann werden zwei, max drei Handlungsstränge erzählt, häufig auch chronologisch, vielleich noch mit einzelnen Rückblenden. Hier in diesem Fall wird praktisch jedes Kapitel von einem anderen Protagonisten erzählt bzw. handelt von diesem. Meist völlig unabhängig voneinander und auch überhaupt nicht in chronologischer Reihenfolge. Am Anfang etwas irritierend für mich, hatte ich aber bald den Dreh heraus und dadurch wird der Spannungsbogen nochmals etwas erhöht. Wirklich sehr beeindruckend, wie Hosseini hier einzelne Geschichten erzählt, eigentlich ohne erkennbares Muster und doch, am Ende hat das Buch Hand uns Fuß. Es ist, glaub' ich, mein erstes Buch, in dem soviele unterschiedliche Erzählweisen vereint wurden, einmal erzählt der Vater ein ganzes Märchen, ein anderes Mal wird ein Kapitel als Inteview aufgebaut ist und dann gibt es wieder Kapitel aus der Ich-Erzählung, aber jeweils von anderen Personen. Hört sich im ersten Moment vielleicht chaotisch an, ist es aber überhaupt nicht. Es macht das Buch noch interessanter.
    Das Buch handelt zwar am Anfang und am Ende von einem Geschwisterpaar, tatsächlich werden aber viele andere Menschen und Handlungen geschildert, die mich immer wieder zum Nachdenken brachten. Es waren manchmal nur kleine Nebensätze oder auch unterschwellige Hinweise, die doch über den Buchrand hinaus denken ließen. Beispielsweise dass auch in islamistischen Kulturen Homosexualität vorhanden ist (dies wird ja meist nirgends ausgesprochen und dadurch kommt es scheinbar nicht vor), dass Kabul einmal eine schöne, reiche und weltoffene und gesellschaftlich vielfältige Stadt war. Ich kenne Kabul nur aus dem Fernsehen und da halt in Zusammenhang mit Kriegshandlungen. Auch die Verhaltensweise westlicher Hilfskräfte wird zwar kurz angeschnitten, reichte aber bei mir aus, um sich da doch zwei, drei Gedanken mehr dazu zu machen.
    Ein paar Mal hatte ich allerdings für wenige Sätze Schwierigkeiten zu erkennen, wo und wann die Handlung weitergeht. Dies kommt in dem einen oder anderen Unterkapitel vor, wenn plötzlich eine Rückblende gezeichnet wird, ohne vorherige Andeutung. Ein neuer Absatz und die Handlung spielt plötzlich Jahrzehnte vorher.
    Wie meine Vorredner bereits angemerkt und z. T. kritisiert haben, dass man über die Lebensgeschichte von Abdullah relativ spät und dann sehr wenig erfährt, habe ich als positiven Aspekt empfunden, denn das erhöht die Spannung doch beträchtlich. Gerade der beschriebene Gesundheitszustand hat mich doch sehr berührt, da ich just in diesen Tagen in meiner Familie eine ähnliche Lage erfahre.
    Nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, brauchte ich erst ein paar Tage um diese Zeilen zu schreiben. Ich musste mich erst ein bisschen sammeln und war schon noch sehr beeindruckt.
    Ich gebe dem Buch .
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  • Rezension zu Traumsammler

    Was mich an den Büchern von Khaled Hosseini immer wieder fasziniert und begeistert, ist sein Talent, Geschichten zu erzählen. Der Autor hat einfach ein Gefühl für Sprache und schafft es, mit Worten Figuren lebendig werden zu lassen. Wenn ich ein Buch von Khaled Hosseini lese, tauche ich ein in eine andere Welt. Und das buchstäblich, indem ich dabei nach Afghanistan reise, aber auch im übertragenen Sinne, da ich einfach alles um mich herum vergesse und nur noch die Handlung und die Charaktere verfolge. Hosseinis Art zu schreiben ist für mich mit keinem Schreibstil anderer Autoren zu vergleichen und hinter jedem Satz, jedem Wort steckt einfach so viel. Manchmal erwähnt Hosseini Kleinigkeiten wie nebenbei, aber dann liegt doch so viel Sinn in ihnen. Hier ist nichts überflüssig, jedes Wort hat seine Berechtigung. Und am Ende fügt sich alles zu einem großen Ganzen zusammen.
    Mir fehlen ein wenig die Worte dafür, zu beschreiben, was ich beim Lesen von „Traumsammler“ empfunden habe. Es war ein Buch, das mich während des Lesens hat innehalten lassen, weil ich zwischendurch immer wieder kurze Pausen brauchte, um das Gelesene zu verarbeiten. Es erwarten den Leser keine brutalen Szenen, aber doch sehr bewegende und teilweise auch emotional schwierige Momente. Ich hatte während des Lesens immer wieder das Wort „krass“ im Sinn, das einfach total gut zu diesem Buch passt, auch wenn es in einer Rezension nicht allzu viel aussagt. Der Leser wird mit Schicksalen konfrontiert, die sehr besonders sind, aber nicht gerade besonders schön. Indirekt wird man vom Autor dazu aufgefordert, Stellung zu beziehen, sich zu schwierigen Themen eine Meinung zu bilden. Es sind vor allem moralisch schwer einzuschätzende Fragestellungen, die dem Leser begegnen. Nur stichwortartig und als kleines Beispiel nenne ich mal das Wort „Sterbehilfe“, aber es steckt noch viel mehr in diesem Buch.
    Während des Lesens wird schnell klar, dass die Geschichte von Pari und Abdullah nur als Aufhänger dient und dass in „Traumsammler“ viel mehr als nur die Geschichte der Geschwister erzählt wird. Praktisch auf Umwegen erzählt Khaled Hosseini eine viel größere Geschichte, fast die Geschichte eines ganzen Landes, an der so viele Personen beteiligt sind, deren Wege sich alle irgendwann und irgendwie gekreuzt haben, die aber alle einen ganz deutlichen Knotenpunkt haben: die Geschwister Pari und Abdullah. Es ist einfach großartig, wie Khaled Hosseini die Handlungsstränge zusammenführt, sie wieder trennt, sie verknotet und entwirrt. Er ist eben einfach ein Geschichtenerzähler, der nie den Sinn für Authentizität und Logik verliert, sondern der den Leser immer einen gewissen „Aha!“-Moment erleben lässt.
    Den Leser erwarten einige Zeitsprünge und diverse Wechsel der Handlungsorte. Das Buch spielt nicht nur in Afghanistan, sondern unter anderem auch in den USA. Das Buch spielt nicht nur in den 1950er Jahren, sondern auch in der Neuzeit. Khaled Hosseini verlangt seinen Lesern ein hohes Maß an Aufmerksamkeit ab, um der Handlung zu folgen und vor allem die Charaktere mit den etwas befremdlichen Namen auseinanderzuhalten. Aber diese Mühe lohnt sich!
    Nur ein klein wenig verzettelt hat sich der Autor meiner Meinung nach mit den Handlungssträngen. Nicht von jeder Figur hätte ich am Ende so viel erfahren müssen. Aber das ist nur meine persönliche Einschätzung. Ich hatte in diesem Buch keine Lieblingsfigur. Jeder Charakter hat seinen Teil zu dem großen Ganzen beigetragen, auf niemanden hätte verzichtet werden können und jede Figur hat sich auf seine ganz eigene Art und Weise meine Sympathie verdient.
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  • Rezension zu Traumsammler

    Dieses Buch habe ich begonnen zu lesen, weil…
    …mich schon der “Drachenläufer” begeistert hat und die “Tausenden strahlenden Sonnen” komplett mitgerissen haben. Sooo lange habe ich auf ein weiteres Buch dieses Autors gewartet. Endlich war es zu haben – und zu lesen.
    Eigener Leseeindruck:
    Mit Spannung habe ich dieses Buch erwartet. Mit großen Erwartungen begann ich zu lesen…und ich wurde nicht enttäuscht.
    Die Geschichte beginnt mit den beiden Geschwistern Pari und Abdullah, die sehr aneinander hängen und eines Tages doch getrennt werden. Fortan verläuft das Leben der beiden in getrennten Welten, scheint die gemeinsame Zeit im Nebel zu versinken.
    Das Besondere an diesem Buch des Autors Khaled Hosseini sind die verschiedenen Erzählstränge, die nebeneinander herlaufen. In den Vorgänger-Romanen wurden die Geschichten am Stück erzählt. In diesem Buch wird immer eine bestimmte Zeit aus der Sicht bestimmter Personen erzählt, die für den Fortgang der Geschichte wichtig und notwendig sind. So trifft man in den vielen Erzählungen immer mal wieder auf bereits bekannte Gesichter, erfährt mehr über das weitere Leben, ohne direkt dabei zu sein.
    Das Buch umfasst dabei einen Zeitraum von etwa 80 Jahren. Mehrere Generationen werden umfasst, die afghanische Bevölkerung kommt zu Wort ebenfalls wie Helfer, die dort im Krankenhaus arbeiten und noch viele mehr. Es gibt Freude und Tränen, Trennungen und Neuanfänge und der Roman führt uns nahezu einmal rund um die Welt – je nachdem an welchem Ort die jeweilige Person gerade ihren Lebensmittelpunkt gefunden hat. Besonders intensiv ist dabei wieder der Einblick in das ferne Land Afghanistan. Da der Autor selbst von dort stammt, erscheint die Geschichte authentisch und das Land so nah und zum Anfassen greifbar. Die Sprache mochte ich wieder sehr, die Lebenswege haben mich gefesselt, oft wollte ich helfen, Familien zusammenführen, Wunder vollbringen.
    Ein wirklich tolles Buch. Ein weiteres Buch von Khaled Hosseini, welches mich wieder tief berührt und beeindruckt hat. Ich liebe seine Erzählkunst und fesselnden Geschichten. Möchte so gerne JEDEM seine Bücher in die Hand drücken. Man sollte sie einfach lesen. Ob nun dieses, welches in vielen Geschichten spielt und daher ein klein wenig mehr Konzentration erfordert, als auch die beiden Vorgänger, die sich in Spannung, Einfühlungsvermögen und Intensität in nichts nachstehen.
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  • Rezension zu Traumsammler

    Klappentext
    Die kleine Pari ist drei Jahre alt, ihr Bruder Abdullah zehn, als sie mit ihrem Vater aus dem afghanischen Dorf Shadbagh auf einen Fußmarsch quer durch die Wüste aufbrechen. Nach dem Tod der Mutter hat Abdullah seine Schwester großgezogen. Sie besitzen nichts, nur die Geschichten, die der Vater ihnen erzählt, und den unerschütterlichen Glauben aneinander. Doch am Ende der Reise, in Kabul, wartet nicht das Paradies, sondern die herzzerreißende Trennung der beiden Geschwister, die ihr Leben für immer verändern wird. Vor dem Hintergrund der afghanischen Tragödie schildert Khaled Hosseiniihre Geschichte. Mit tiefem menschlichenm Empfinden erzählt er, welche ungeahnten Geschehnisse die Trennung der beiden Geschwister in Gang setzt – und wie sie in den Leben anderer auf der ganzen Welt nachhallt. Meisterlich knüpft Khaled Hosseini ihre Geschichten zu einem großen, unvergesslichen Roman.
    Über den Autor (Quelle: amazon.de)
    Khaled Hosseini schrieb die Romane ›Drachenläufer‹ und ›Tausend strahlende Sonnen‹. Sie erschienen in 70 Ländern und wurden weltweit 38 Millionen Mal verkauft. Auch die Verfilmung von ›Drachenläufer‹ war ein großer internationaler Erfolg.
    Khaled Hosseini wurde 1965 in Kabul geboren. Nach Einmarsch der Sowjets in Afghanistan ging seine Familie ins Exil nach Amerika. Khaled Hosseini studierte Medizin und arbeitete als Internist.
    Meine Meinung
    Eingeleitet durch eine Art Gleichnis erzählt Khaled Hosseini die Geschichte des 10-jährigen Abdullah und der 3-jährigen Pari, zwei Geschwistern, die sich abgöttisch lieben. Ihre Mutter verstarb und der Vater hat mit einer neuen Frau eine Familie gegründet. Die Armut ist groß und der Winter steht vor der Tür. Irgendwie muss die Familie überleben. Dann begeben sich der Vater und die Geschwister auf den Weg nach Kabul. Zu Fuß durchqueren sie die Wüste und in der Hauptstadt angekommen erklärt sich der Sinn dieser beschwerlichen Wanderung. Pari muss bei einer wohlhabenden Familie bleiben, die sie als Tochter aufnimmt. Durch die Trennung leiden sowohl Pari als auch Abdullah. Pari wird zeit ihres Lebens das Gefühl nicht los, ein Stück von ihr würde fehlen, obwohl sie in der Annahme aufwächst, die Wahdatis wären ihre leiblichen Eltern.
    Khaled Hosseinis Roman umfasst eine Zeitspanne von gut 50 Jahren und ist viel weiter gefasst, als die von mir angerissene Inhaltsangabe vorgibt. Eine Vielzahl von Themen und Personen werden von Autor in die Romanhandlung eingefügt. In jedem neuen Kapitel erzählt der Autor eine neue Geschichte, neue Personen kommen hinzu. Viele verfolgt man durch den gesamten Roman, andere verliert man aus den Augen. Leider gehört dazu auch Abdullah. Er tritt erst wieder am Ende des Buches in Erscheinung. Durch diese Wechsel wirkte „Traumsammler" auf mich stellenweise ein wenig unruhig, aber sehr vielfältig.
    Khaled Hosseini ist ein Meister des Fabulierens. Gekonnt verwebt er die verschiedenen Handlungsfäden, die anfangs scheinbar ohne große Berührungspunkte für sich stehen, sich zum Schluss jedoch zu einem harmonischen Ganzen fügen. Der Autor ist aber nicht nur ein brillanter Erzähler, ebenso meisterlich versteht er es, bei den Lesern Emotionen zu erwecken.
    Der Haupthandlungsort des Romans ist Afghanistan, aber als Leser folgt man den Protagonisten um die halbe Welt. Auch in diesem Roman zeichnet Hosseini ein sehr authentisch wirkendes Bild von Land und Leuten, Sitten und Gebräuchen.
    „Traumsammler“ ist in meinen Augen der bisher ruhigste Roman des Autors. Einige wenige Kapitel wiesen ein paar Längen in der Handlung auf. Am meisten aber bedauerte ich, dass Abdullah für lange Abschnitte aus dem Geschehen verschwand.
    Trotz meiner kleinen Kritikpunkte ist „Traumsammler“ ein Roman, den ich sehr gern gelesen habe. Immer wieder begeistert mich die scheinbare Sprachmelodie, die sich auch in der Übersetzung von Henning Ahrens wiederfindet. Ich bin mir sicher, wer mit „Drachenläufer“ und „Tausend strahlende Sonnen“ tolle Lesestunden hatte, wird auch an diesem etwas ruhigeren Roman seine Freude haben.
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Ausgaben von Traumsammler

Hardcover

Seitenzahl: 592

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 445

Hörbuch

Laufzeit: 00:13:39h

Traumsammler in anderen Sprachen

  • Deutsch: Traumsammler (Details)
  • Englisch: And the Mountains Echoed (Details)
  • Italienisch: E l'eco rispose (Details)
  • Polnisch: I góry odpowiedziały echem (Details)

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