Die Ladenhüterin

Buch von Sayaka Murata, Ursula Gräfe

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Ladenhüterin

»Eine Liebesgeschichte aus den Tiefkühlregalen unserer Herzen.« rbb. Die literarische Sensation aus Japan, die auch die deutschen Leserinnen und Leser im Sturm erobert hat: Eine Außenseiterin findet als Angestellte eines 24-Stunden-Supermarktes ihre wahre Bestimmung. Beeindruckend leicht und elegant entfaltet Sayaka Murata das Panorama einer Gesellschaft, deren Werte und Normen unverrückbar scheinen. Ein Roman, der weit über die Grenzen Japans hinausweist. »Schlicht und schön ist die Moral dieser befremdlich tröstlichen Geschichte.« Die Zeit. »›Die Ladenhüterin‹ ist absurd, komisch, klug und präzise erzählt.« ZDF aspekte
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Bewertungen

Die Ladenhüterin wurde insgesamt 56 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Sprachlich sehr interessantes und stilles Buch

    Deadwood

  • Eine Ode an die Andersartigkeit.

    Isabella1978

  • kurzweilige Geschichte über eine etwas andere Frau; Ende ist mir zu abrupt, hätte gerne gewußt, wie es weitergeht

    Bridgeelke

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Ladenhüterin

    Sayaka Murata - Die Ladenhüterin
    Japanische Außenseiter
    Ein Buch über zwei Außenseiter in Japan. Ein Land in dem die Gleichförmigkeit der Individuen ein wichtiger Aspekt der Kultur ist/war. Die Hauptpersonen, Keiko Furukara, 36-jährige Protagonistin, fiel ihrer Umgebung schon in jungen Jahren negativ durch fehlende Empathie auf, da sie selbst diese negativen Empfindungen der Umgebung nicht nachvollziehen kann, entschließt sie sich, sich in sich selbst zurückzuziehen, und versucht einfach Personen ihrer Umwelt nachzuahmen um nicht negativ aufzufallen. Genau aus diesem Grund sucht sie sich auch einen Aushilfsjob in einem Supermarkt und fängt diesen 18-jährig an. Und über die folgenden 18 Jahre verschmilzt sie förmlich mit diesem Job, er wird ihr Lebenszweck. Die zweite Person ist Herr Shiraha, kommt zur Aushilfe in die Supermarktfiliale, ein Kritiker des Systems an sich, aber eigentlich nur darauf aus, jemanden zu finden, der ihn aushält. Er unterbreitet Keiko seine Sichten darüber, was einen Menschen in der Gesellschaft zu einem wertvollen Mitglied macht, seine Arbeitskraft für die Gesellschaft und seine Zeugungskraft zum Erhalt der Gesellschaft. Alle anderen werden ausgegrenzt. Und Keiko überlegt und handelt … . Den Sarkasmus in diesem Buch finde ich schon hervorragend. Aber trotzdem finde ich solche Aussagen als sehr einfach, zu sehr Schwarz/Weißdenken. Jedes Individuum grenzt doch das aus, was es nicht verstehen kann bzw. will. Und Sichtweisen sind doch hoffentlich bei jedem Individuum verschieden. Sicherlich ist das in der japanischen Welt noch etwas Anderes. Aber ich denke doch das Menschen rein gefühlstechnisch überall auf der Welt ähnlich ticken/empfinden, die kulturellen Prägungen kommen nur zu den sozialen hinzu. Aber auf jeden Fall eine originelle Geschichte, die auch einen großen Sog besitzt.
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  • Rezension zu Die Ladenhüterin

    @pralaya klare Worte, danke kann ich durchaus nachvollziehen. Auch ich mag japanische Literatur, mag ihre klar strukturierten Geschichten.
    Jedoch hier hat mich einiges gestört, habe länger gebraucht um zu realisieren was es war. Es sind eigentlich nur Kleinigkeiten, aber in ihrer Anhäufung störend. Zu Beginn der Geschichte entsteht ein klares Bild von Keiko. Jedoch im Verlauf dieser ist es ein zu grosses Hin und Her, sie bewegt sich zu sehr auf verschiedenen Ebenen und wird ihrer Persönlichkeit somit nicht gerecht. Wie dieser Satz, solche Worte passen einfach nicht zum Wesen von Keiko.
    […]
    Es klingt so , wow....das ist die angepasste Keiko einfach nicht. (Es gibt weitere solcher Sätze)
    Oder dann, ich las das E-Book, die ständigen Wiederholungen des Wortes "Normal" - "Normalität" . Zwischen Seite 81 und 87 fielen diese Worte siebenmal. Das empfand ich so was von penetrant, ich fand fast nicht mehr heraus aus und wirkte nur noch schwatzhaft, auch wie sie sich mit Shiraha darüber unterhielt -
    […]
    Es sind die unterschiedlichen Reaktionen von Keiko welche für mich einfach nicht stimmig waren. Denn bei dieser Situation reagiert sie wieder genau so wie man sie sich vorstellt.
    […]
    Gut im ersten Beitrag schrieb ich "Jedoch löst sie keinerlei Empfinden aus". Das müsste ich wohl etwas präzisieren. Damit meinte ich sie berührte mich nicht, ich las sie zwar, fand einiges ärgerlich, einiges nicht logisch aufgebaut, jedoch wie ich die letzte Seite zuklappte blieb nichts zurück.
    Ich weiss, vielleicht konzentrierte ich mich bei dieser Erzählung zu fest auf allenfalls unwichtige Details, wobei doch die Aussage dieser auf dieses eigentlich unwürdige Muster des alltäglichen Lebens wie es von jedem einzelnen erwartet wird hinweist.
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  • Rezension zu Die Ladenhüterin

    Klappentext:
    Keiko Furukura ist anders. Gefühle sind ihr fremd, das Verhalten ihrer Mitmenschen irritiert sie meist. Um nirgendwo anzuecken, bleibt sie für sich. Als sie jedoch auf dem Rückweg von der Uni auf einen neu eröffneten Supermarkt stößt, einen sogenannten Konbini, beschließt sie, dort als Aushilfe anzufangen. Man bringt ihr den richtigen Gesichtsausdruck, das richtige Lächeln, die richtige Art zu sprechen bei. Keikos Welt schrumpft endlich auf ein für sie erträgliches Maß zusammen, sie verschmilzt geradezu mit den Gepflogenheiten des Konbini. Doch dann fängt Shiraha dort an, ein zynischer junger Mann, der sich sämtlichen Regeln widersetzt. Keikos mühsam aufgebautes Lebenssystem gerät ins Wanken. Und ehe sie sichs versieht, hat sie ebendiesen Mann in ihrer Badewanne sitzen. Tag und Nacht.
    Autorin:
    Sayaka Murata wurde 1979 in der Präfektur Chiba, Japan, geboren und arbeitet selbst in einem Konbini. Für ihre literarische Arbeit erhielt sie bereits mehrere Auszeichnungen, unter anderem den Noma-Literaturpreis für Nachwuchsschriftsteller und den Mishima-Yukio-Preis. Ihr Roman "Die Ladenhüterin" gewann 2016 mit dem Akutagawa-Preis den renommiertesten Literaturpreis Japans.
    Allgemeines:
    Erscheinungsdatum: 9. März 2018
    Seitenanzahl: 145
    Verlag: Aufbau
    Originaltitel: Konbini Ningen
    Eigene Meinung:
    Bitte bitte mehr davon! Ich bin verliebt!
    Sayaka Muratas Schreibstil hat mich sofort gefesselt. Nüchtern erfasst Keiko ihre Umwelt. Sie versteht nicht, warum manche Menschen Dinge kompliziert machen und ist mit sich und der Welt im Reinen. Keiko arbeitet und lebt für ihre Arbeit in einem Konbini. Doch aus ihrem Umfeld wird sie ständig gefragt, wann sie denn heirate, ob sie denn ewig als Aushilfe arbeiten wolle, wolle sie denn kein Kind?
    Mir gefällt sehr wie Murata aus Keikos Sicht diese Situationen beschreibt und wie sie uns das Denken in Japan näher bringt. Doch bei weiterem Lesen des Romans wird einem auch klar, dass die Manipulation von außen nicht nur in Japan der Fall ist. Die Autorin gibt jedem auf den Weg seinen eigenen Weg zu finden und das man mit sich selbst im Reinen sein sollte. Das Ganze aber ganz unspirituell und unterhaltsam.
    Fazit: Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich werde es sicher nochmals lesen und die Autorin im Auge behalten!
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  • Rezension zu Die Ladenhüterin

    Keiko Furakawa ist 36 Jahre, ledig und arbeitet seit 18 Jahren als Aushilfe in einem Konbini, einem Supermarkt. Sie ist intelligent, doch Emotionen sind ihr völlig fremd, das Leben und die Menschen um sie herum verwirren sie, denn sie geht an Alles ausschließlich mit Logik heran (vielleicht ein bisschen wie Mr. Spock ;-)) Schon als Kind ist ihr klar, dass sie anders ist als alle Anderen und sich ihre Eltern große Sorgen um sie machen. So versucht sie nicht aufzufallen und wird ein stilles zurückgezogenes Mädchen. Sie besucht die Universität und arbeitet nebenher in einem Konbini, in dem sie sich zunehmend wohler zu fühlen beginnt. Dort wird sie als 'normaler' Mensch akzeptiert, auch deshalb weil sie sich angewöhnt, die Verhaltensweisen ihrer Kolleginnen zu imitieren, was niemandem auffällt. Doch ihre 'FreundInnen' beginnen sie argwöhnisch zu betrachten: in ihrem Alter, unverheiratet, kein richtiger Beruf - was stimmt nicht mit ihr? Da kommt sie auf eine aberwitzige Idee - ganz logisch natürlich.
    Würde man der Ich-Erzählerin Keiko im wahren Leben begegnen, würde sie einem sicherlich nicht auffallen, denn ihr Verhalten dürfte kaum von dem ihrer Kolleginnen zu unterscheiden sein. Doch durch ihre Gedanken wird einem klar, wieviele Mühe es sie kostet, diesen Schein aufrecht zu erhalten und wie absurd eigentlich dieses scheinbar so normale Verhalten im logischen Sinne wirkt. Durch ihre Augen sieht man die Welt in ihrer Irrationalität und bald schon drängt sich die Frage auf, wer hier eigentlich zu den 'Normalen' gehört.
    Doch ebenso deutlich wird, wie wichtig diese vermeintliche Irrationalität ist. Keiko zieht, ganz rational, den Sinn ihres Lebens allein aus ihrer Arbeit. Als diese wegfällt, bricht ihr Leben in sich zusammen: Weshalb soll sie sich noch pflegen, regelmäßig schlafen, essen, trinken?
    Ein dünnes Büchlein (gerade einmal 141 Seiten hat es), das einem nicht nur die Absurditäten unseres Lebens vor Augen führt, sondern auch nach meinem Empfinden ein Appell für mehr Menschlichkeit ist.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Die Ladenhüterin

    Die Mittdreißigerin Keiko Furukura arbeitet seit 18 Jahren als Aushilfe in einem 24-Stunden-Supermarkt. Schon als Kind fühlte sie sich als Außenseiterin, da sie nicht dasselbe empathische Empfinden wie ihre Mitschülerinnen an den Tag legen konnte. Um nicht aufzufallen, verhält sich Keiko sehr ruhig, knüpft keine Freundschaften, hat keine Beziehungen und nimmt auch nicht am gesellschaftlichen Leben teil. Sicher fühlt sie sich nur auf ihrem Arbeitsplatz mit seinen vorgegebenen Phrasen und Verhaltensweisen.
    Ihr neuer Kollege Shiraha bringt Keiko auf die Idee, ihrem Leben doch noch eine andere Richtung zu geben.
    Geschichten von Außenseitern fesseln mich so gut wie immer, und so hat mich auch dieser Roman von Anfang an in seinen Bann gezogen. Wie sich eine junge Frau den Erwartungen der Gesellschaft (und sicher nicht nur der japanischen) entzieht, hat mir außerordentlich gut gefallen.
    Keiko ist eine sehr sympathische Protagonistin, der es lediglich am Mut fehlt, ihren Aushilfsjob aufzugeben. Wie dieses Berufsleben beschrieben wird, hat mich fasziniert und erinnert auch ein wenig an eine große westliche Handelskette. Sicher ist es in Japan noch extremer, wo die Angestellten zum Morgenappell antreten und die Kunden begrüßen müssen, als wären sie gern gesehene Verwandte. Dennoch hat mich der Roman immer wieder sehr stark auch an uns bekannte Gesellschaftsstrukturen erinnert. Wer kennt nicht die Fragen besorgter Familienmitglieder, warum denn die Heirat oder der Kindersegen immer noch ausbleibe, ohne dass die Betreffenden dies je in Erwägung gezogen hätten? In Japan dürfte dieser Druck noch wesentlich höher sein, gilt man doch nur dann als nützliches Mitglied der Gesellschaft, wenn man einen guten Job hat oder verheiratet ist, am besten beides.
    Keiko kann sich den gesellschaftlichen Forderungen ihrer Kultur sehr lange entziehen. Sie lebt für ihren Job, schläft und isst ausreichend, um nicht krank zu werden und ihren Dienst stets ordnungsgemäß versehen zu können.
    Auch beim Eintritt Shirahas in Keikos Leben legt die Autorin sehr viel Fantasie an den Tag. Wie sich die beiden begegnen, ist ebenso überraschend wie Keikos Vorschlag ihrem neuen Kollegen gegenüber.
    Die Sprecherin Bettina Storm hat wirklich großartig gelesen. Sehr einfühlsam den innersten Gedanken Keikos nachspürend, konnte sie deren antrainiertes Auftreten im Supermarkt ebenfalls überzeugend vermitteln.
    Das Ende hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, für mich eine in sich stimmige, abgerundete Geschichte, die viel Stoff zum Nachdenken bereithält.
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Ausgaben von Die Ladenhüterin

Hardcover

Seitenzahl: 145

E-Book

Seitenzahl: 142

Taschenbuch

Seitenzahl: 145

Die Ladenhüterin in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die Ladenhüterin (Details)
  • Englisch: Convenience Store Woman (Details)

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