Das Schloß

Buch von Franz Kafka

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Schloß

Der bereits schwerkranke Franz Kafka verfasste seinen letzten Roman während mehrerer Kuraufenthalte im Jahr 1922. Wie die beiden vorangegangenen Romane 'Der Verschollene' und 'Der Prozess' blieb auch 'Das Schloss' unvollendet: An einem Wintertag trifft der Landvermesser K. in einem kleinen Dorf ein. Überragt wird das Dorf von einem Schloss, in dem die ebenso unnahbare wie offenbar allgegenwärtige Verwaltung residiert; im Dorf selbst herrscht eine bedrückte, feindselige Stimmung. Da unklar ist, ob der Landvermesser tatsächlich von der Verwaltung beauftragt wurde, versucht K. immer wieder, mit dem Schloss Kontakt aufzunehmen, was ihm jedoch nicht gelingt. Zugleich vermag er aber auch nicht, das Dorf zu verlassen und führt ein ärmliches, verachtetes Dasein am Rande der dörflichen Gemeinschaft.
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Über Franz Kafka

Das Werk des 1883 in Prag geborenen und 1924 in einem Sanatorium in Österreich gestorbenen Autors Franz Kafka wurde erst nach seinem Tod bekannt. Sein Nachlassverwalter Max Brod veröffentlichte entgegen Kafkas letztwilliger Verfügung die Romanfragmente und Erzählungen des Schriftstellers. Mehr zu Franz Kafka

Bewertungen

Das Schloß wurde insgesamt 31 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • ein Highlight, spannend bis zum letzten Wort

    Melgarion14

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Schloß

    Das Schloß ist ein unvollendeter Roman Franz Kafkas. Er erzählt die Geschichte K.s, der in einem Dorf mit Schloßverwaltung eintrifft. Er ist nach eigenen Angaben ein Landvermesser, der bestellt wurde, nach Ansicht des Dorfvostehers wurde zwar über einen Landvermesser geredet, jeodch die Beauftragung sei ungewiss, so darf K. vorläufig im Dorf bleiben.
    Das Schloss mit seiner Verwaltung scheint durch einen gewaltigen, undurchschaubaren bürokratischen Apparat die Einwohner zu kontrollieren und dabei unnahbar und unerreichbar zu bleiben.
    Die Vorgänge zwischen Schloß und Dorf und das unterwürfige Verhalten der Dorfbewohner sind K. ein Rätsel, und je mehr Aufwand K. betreibt und versucht sich zu legitimieren und sich dem Schloß zu nähern, desto weiter entfernt er sich vom Schloß. K. selbst wandelt sich langsam, erst ist er sehr zielstrebig, motiviert und erhrgeizig, doch der unentwegte Misserfolg, der Umstand, dass alle seine Anstrengungen scheitern, stimmen Ihn bald ohnmächtig und er entfernt sich noch weiter.
    Ich empfinde den Roman sehr drückend und schwer und die Sprache Kafkas ist brillant und klar, es hat etwas Wahrhaftigkeit, man ist förmlich im Dorf und leidet so wahrhaft, als sei man selbst K. . Das Schloß ist zwar leider ein Fragment und unvollendet, dennoch ist es mein Lieblingsbuch weil es einen maßlos überwältigt und zum Denken gibt.
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  • Rezension zu Das Schloß

    Vor einigen Tagen habe ich nun auch Das Schloss gelesen und war sehr erstaunt darüber, wie gut es mir gefallen hatte. Bisher kannte ich Kafka nur aus der Schulzeit, und soweit ich mich erinnern kann, hatte man uns sowohl bei der Lektüre von Die Verwandlung als auch von Der Prozess vorgehalten, dass man doch sofort die Darstellung der Schlechtigkeit des Menschen mit Betonung auf Sünde und auf angeblich erkennbare Unterdrückung des jüdischen Volkes erkennen müsse - ich hatte das damals nicht erkennen können, die beiden Werke erschienen mir extrem bedrückend. Ob das nun an Kafka selbst oder daran lag, dass ich mir so offensichtlich unfähig vorkam, das scheinbar Offensichtliche nicht erkennen zu können, kann ich heute nicht beurteilen.
    Dass ich Das Schloss jedenfalls überhaupt nicht als bedrückend empfand, eher im Gegenteil, war für mich angenehm überraschend. Zumindest in diesem Werk liest sich Kafka sehr angenehm für meine Begriffe, überraschend humorvoll in seiner Gesellschaftskritik (z.B. die Geschwätzigkeit, Katzbuckelei und Gehässigkeit der kleinen Leute, die übertriebene Ernsthaftigkeit und der Hochmut der Beamten im Bewusstsein ihres Amtes bei gleichzeitiger kompletter Unfähigkeit in der Ausübung desselben).
    Wie ich auf wikipedia nachgelesen habe, besteht Max Brod auf einer religiösen Interpretation und Milan Kundera auf der Darstellung totalitärer Systeme. Beide Interpretationen kommen mir persönlich ein bisschen forciert vor, und ich bin dankbar, dass Autoren wie Nabokov und Martin Walser sich für die freie Interpretation bezüglich Kafkas Werken stark gemacht haben, eigentlich ganz im Sinne der literaturwissenschaftlichen Bewegung der Rezeptionsaesthetik. Wenn man ein schönes Buch lesen kann, ohne dass man eine ganz bestimmte Denkrichtung darin finden muss, liest es sich doch gleich um einiges entspannter und die Chance, es zu genießen, wird sofort ungleich größer.
    […]
    Nachdem ich gelesen habe, dass Max Brod gegen den Willen seines Freundes Kafka dessen Werke veröffentlicht hat, bin ich Brods übrigen Aussagen gegenüber etwas skeptisch eingestellt - wer kann schon beweisen, dass er in diesen Aussagen nicht wieder ein bisschen gegen Kafkas Ansichten gehandelt hat? Das mag ich zwar einem "Cry wolf"-Effekt unterliegen, aber wenn er wirklich Kafka hundertprozentig als Freund respektiert hätte, hätte er seine Werke nicht veröffentlicht, was zwar schade für die Weltliteratur gewesen wäre, mich aber dazu bringt, an Brods Glaubwürdigkeit zu zweifeln.
    Im Moment lese ich ein paar von Kafkas Erzählungen, von denen mir einige ausnehmend gut gefallen.
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Ausgaben von Das Schloß

Taschenbuch

Seitenzahl: 378

Hardcover

Seitenzahl: 608

E-Book

Seitenzahl: 386

Hörbuch

Laufzeit: 00:09:20h

Besitzer des Buches 108

Update: