Das Schloß
Buch von Franz Kafka, Michael Müller

Titel: Das Schloß
Franz Kafka (Autor) , Michael Müller (Nachwort)
Verlag: Reclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 429
ISBN: 9783150144305
Termin: Neuerscheinung Mai 2023
Aktion
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Kurzmeinung
Melgarion14 ein Highlight, spannend bis zum letzten Wort
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Das Schloß
An einem Winterabend erreicht der Landvermesser K. ein verschneites Dorf am Fuß eines Schlossbergs. Die Dorfbewohner und schließlich auch K. selbst stehen unter dem mysteriösen Einfluss des Schlosses und seiner Vertreter, die jedoch ungreifbar und undurchschaubar bleiben. Kafkas unvollendeter, erst postum veröffentlichter Roman schildert den beharrlichen, aber vergeblichen Kampf des Landvermessers gegen die rätselhafte Bedrohung, die von der Schlossbehörde auszugehen scheint. Die Ausgabe bietet den Text in der Fassung der Handschrift und enthält ein Nachwort.
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Über Franz Kafka
Das Werk des 1883 in Prag geborenen und 1924 in einem Sanatorium in Österreich gestorbenen Autors Franz Kafka wurde erst nach seinem Tod bekannt. Sein Nachlassverwalter Max Brod veröffentlichte entgegen Kafkas letztwilliger Verfügung die Romanfragmente und Erzählungen des Schriftstellers. Mehr zu Franz Kafka
Bewertungen
Das Schloß wurde insgesamt 32 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.
Meinungen
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ein Highlight, spannend bis zum letzten Wort
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Das Schloß
- Zenon
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28. Januar 2015 um 21:00
Das Schloß ist ein unvollendeter Roman Franz Kafkas. Er erzählt die Geschichte K.s, der in einem Dorf mit Schloßverwaltung eintrifft. Er ist nach eigenen Angaben ein Landvermesser, der bestellt wurde, nach Ansicht des Dorfvostehers wurde zwar über einen Landvermesser geredet, jeodch die Beauftragung sei ungewiss, so darf K. vorläufig im Dorf bleiben.Weiterlesen
Das Schloss mit seiner Verwaltung scheint durch einen gewaltigen, undurchschaubaren bürokratischen Apparat die Einwohner zu kontrollieren und dabei unnahbar und unerreichbar zu bleiben.
Die Vorgänge zwischen Schloß und Dorf und das unterwürfige Verhalten der Dorfbewohner sind K. ein Rätsel, und je mehr Aufwand K. betreibt und versucht sich zu legitimieren und sich dem Schloß zu nähern, desto weiter entfernt er sich vom Schloß. K. selbst wandelt sich langsam, erst ist er sehr zielstrebig, motiviert und erhrgeizig, doch der unentwegte Misserfolg, der Umstand, dass alle seine Anstrengungen scheitern, stimmen Ihn bald ohnmächtig und er entfernt sich noch weiter.
Ich empfinde den Roman sehr drückend und schwer und die Sprache Kafkas ist brillant und klar, es hat etwas Wahrhaftigkeit, man ist förmlich im Dorf und leidet so wahrhaft, als sei man selbst K. . Das Schloß ist zwar leider ein Fragment und unvollendet, dennoch ist es mein Lieblingsbuch weil es einen maßlos überwältigt und zum Denken gibt. -
Rezension zu Das Schloß
- Hypocritia
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9. November 2013 um 09:50
Vor einigen Tagen habe ich nun auch Das Schloss gelesen und war sehr erstaunt darüber, wie gut es mir gefallen hatte. Bisher kannte ich Kafka nur aus der Schulzeit, und soweit ich mich erinnern kann, hatte man uns sowohl bei der Lektüre von Die Verwandlung als auch von Der Prozess vorgehalten, dass man doch sofort die Darstellung der Schlechtigkeit des Menschen mit Betonung auf Sünde und auf angeblich erkennbare Unterdrückung des jüdischen Volkes erkennen müsse - ich hatte das damals nicht erkennen können, die beiden Werke erschienen mir extrem bedrückend. Ob das nun an Kafka selbst oder daran lag, dass ich mir so offensichtlich unfähig vorkam, das scheinbar Offensichtliche nicht erkennen zu können, kann ich heute nicht beurteilen.Weiterlesen
Dass ich Das Schloss jedenfalls überhaupt nicht als bedrückend empfand, eher im Gegenteil, war für mich angenehm überraschend. Zumindest in diesem Werk liest sich Kafka sehr angenehm für meine Begriffe, überraschend humorvoll in seiner Gesellschaftskritik (z.B. die Geschwätzigkeit, Katzbuckelei und Gehässigkeit der kleinen Leute, die übertriebene Ernsthaftigkeit und der Hochmut der Beamten im Bewusstsein ihres Amtes bei gleichzeitiger kompletter Unfähigkeit in der Ausübung desselben).
Wie ich auf wikipedia nachgelesen habe, besteht Max Brod auf einer religiösen Interpretation und Milan Kundera auf der Darstellung totalitärer Systeme. Beide Interpretationen kommen mir persönlich ein bisschen forciert vor, und ich bin dankbar, dass Autoren wie Nabokov und Martin Walser sich für die freie Interpretation bezüglich Kafkas Werken stark gemacht haben, eigentlich ganz im Sinne der literaturwissenschaftlichen Bewegung der Rezeptionsaesthetik. Wenn man ein schönes Buch lesen kann, ohne dass man eine ganz bestimmte Denkrichtung darin finden muss, liest es sich doch gleich um einiges entspannter und die Chance, es zu genießen, wird sofort ungleich größer.
[…]
Nachdem ich gelesen habe, dass Max Brod gegen den Willen seines Freundes Kafka dessen Werke veröffentlicht hat, bin ich Brods übrigen Aussagen gegenüber etwas skeptisch eingestellt - wer kann schon beweisen, dass er in diesen Aussagen nicht wieder ein bisschen gegen Kafkas Ansichten gehandelt hat? Das mag ich zwar einem "Cry wolf"-Effekt unterliegen, aber wenn er wirklich Kafka hundertprozentig als Freund respektiert hätte, hätte er seine Werke nicht veröffentlicht, was zwar schade für die Weltliteratur gewesen wäre, mich aber dazu bringt, an Brods Glaubwürdigkeit zu zweifeln.
Im Moment lese ich ein paar von Kafkas Erzählungen, von denen mir einige ausnehmend gut gefallen.
Ausgaben von Das Schloß
Besitzer des Buches 110
Update: 9. Februar 2025 um 21:26