Sommerhelle Nächte: Unser Jahr in Island

Buch von Sarah Moss, Nicole Seifert

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Sommerhelle Nächte: Unser Jahr in Island

Was ist das für ein Land, in dessen Supermärkten man vergeblich nach frischem Gemüse sucht, dafür aber auf abgepacktes Walfleisch stößt? In dem man Waffen mit an Bord eines Flugzeugs nehmen darf (und sogar fünf Kilo Munition, solange diese in einer anderen Tasche stecken)? In dem das Verkehrsamt ein sagenhaftes unsichtbares Volk befragt, bevor es den Verlauf einer neuen Straße plant? Die Antwort lautet: Island. In dem Jahr, als ganz Europa auf das kleine Land im hohen Norden schaut, weil seine Wirtschaft implodiert und sein (seither berühmtester) Vulkan Eyjafjallajökull explodiert, zieht die Britin Sarah Moss mit ihrem Mann und den zwei kleinen Söhnen nach Reykjavík, wo sie vor allem eins lernt: zu staunen. Über das merkwürdige isländische Konsumverhalten, lebensgefährliche Vorfahrtsregeln, über 13 atheistische Weihnachtsmänner, flüssige Lava, kochenden Treibsand, Mondschatten und über Polarlichter, die in den sommers ewig hellen Nächten wie außerirdische Wesen über den Himmel wabern. 'Sommerhelle Nächte' ist eine geistreiche Reflexion darüber, was es bedeutet, fremd zu sein, und eine empathische Erkundung der von extremen Umweltbedingungen geprägten Kultur Islands. Moss’ ironische Erzählweise und ihre Gabe, Alltagssituationen zu beobachten und daraus treffsichere Schlüsse sowohl auf die isländische Mentalität wie auch auf sich selbst zu ziehen, machen ihren Reisebericht zu einer ebenso informativen wie kurzweiligen Lektüre.
Weiterlesen

Bewertungen

Sommerhelle Nächte: Unser Jahr in Island wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

(0)
(2)
(0)
(1)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Sommerhelle Nächte: Unser Jahr in Island

    Von einem Auslandsaufenthalt haben Sarah Moss und ihr Mann schon eine Weile geträumt, und als sie eine Stelle an einer isländischen Universität ergattern kann, scheint das wie eine Fügung des Schicksals, denn die Vulkaninsel im hohen Norden hat Sarah schon bei einer Rucksackreise mit ihrer besten Freundin vor vielen Jahren begeistert. Mit der geringen Kriminalitätsrate und einer Bevölkerung, die zu großen Teilen gut englisch spricht, klingt Reykjavík auch nach dem perfekten Wohnort für eine junge Familie mit zwei kleinen Söhnen.
    Dass dort insbesondere im Winter wortwörtlich nicht alles eitel Sonnenschein sein wird, war der Familie natürlich vorab schon klar, aber welche Herausforderungen abgesehen von eisigen Temperaturen und permanenter Winterdunkelheit auf sie zukommen, überrascht Sarah und ihren Mann dann doch ziemlich. Etwa, dass es schier unmöglich ist, frische oder etwas ungewöhnlichere Lebensmittel zu bekommen, dass die sonst so entspannt wirkenden Isländer dazu neigen, wie die Henker Auto zu fahren, dass öffentliches Stricken hoch im Kurs steht und dass ein Großteil der Bevölkerung von der Existenz mystischer Wesen überzeugt ist.
    Auch der Zeitpunkt des Aufenthalts in Island ist denkbar ungünstig, das Land ist schwer gebeutelt von der Finanzkrise und die Menschen sind unzufrieden mit vielem. Sogar ausländerfeindliche Stimmen werden laut. Und dann bricht noch der Eyjafjallajökull aus und sorgt nicht nur im Land für Aufsehen, sondern legt den internationalen Flugverkehr lahm.
    Es ist also ein ziemliches Auf und ab der Emotionen, dass Sarah Moss und ihre Familie in ihrem Jahr in Island erleben. Am Ende werden sie in einigen Belangen froh sein, nach Hause zurückzukehren, aber auf der Habenseite stehen auch unvergessliche Naturerlebnisse (Polarlichter!), trotz der eher zurückhaltenden Art der Inselbewohner einige gute Freundschaften und die Erkenntnis, dass selbst Länder, die man für gar nicht so anders als das eigene hält, immer ihre Besonderheiten haben. Schöne, lustige oder auch nervtötende.
    Sarah Moss schlägt in ihren Erinnerungen wie auch in ihren Romanen einen lyrischen Ton an, wenn sie von Naturschönheiten erzählt, in den Dingen des täglichen Lebens wirkt sie dafür angenehm bodenständig und macht auch keinen Hehl daraus, wie viele Alltagskleinigkeiten sie immer wieder an die Grenzen ihrer Geduld getrieben haben, mit welchen Eigenheiten ihrer Studenten und anderer Mitmenschen sie erst einmal zurechtkommen lernen musste und was sie in dieser Zeit auch über sich selbst und das Leben gelernt hat.
    Ein wirklich schöner und lesenwerter Bericht über ein Auslandsjahr, das es in sich hatte.
    Weiterlesen

Ausgaben von Sommerhelle Nächte: Unser Jahr in Island

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

Hardcover

Seitenzahl: 464

Sommerhelle Nächte: Unser Jahr in Island in anderen Sprachen

  • Deutsch: Sommerhelle Nächte: Unser Jahr in Island (Details)
  • Englisch: Names for the Sea: Strangers in Iceland (Details)

Besitzer des Buches 4

Update: