Klappentext:
In seiner Heimat hat Monsieur Linh alles verloren. Er flieht mit seiner kleinen Enkeltochter in eine kalte, verregnete Stadt, wo er mit anderen Flüchtlingen in einem Heim wohnt. Auf einem seiner Spaziergänge durch die fremde Stadt lernt er den dicken, trurigen Monsieur Bark kennen, der unentwegt redet, obwohl ihn Monsieur Linh nicht verstehen kann - und eine wundervole Freundschaft beginnt, eine Freundschaft, in der ein Geheimnis gut aufgehoben ist.
Eigene Beurteilung:
Eine ruhig fließende Geschichte, deren logische Umstände man nicht zu genau hinterfragen sollte – sonst müsste man ernsthaft am Verstand von Immigrationshelfern zweifeln. Wenn man allerdings diese Gedanken ignorieren kann, dann liest man hier eine anrührende Geschichte über Freundschaft, die ohne Worte auskommt und menschliche Zuwendung, die über Worte weit hinausgeht. Das verlangt der Vorstellungskraft der Leserinnen und Leser ein wenig Anstrengung ab, da diese Effekte in erster Linie durch Auslassung erzielt werden, denn es handelt sich hier um eine personale Erzählung, die meist aus Monsieur Linhs Perspektive erzählt wird, der die Geschehnisse nur aus seiner sehr begrenzten Erfahrung des Lebens in einem sehr kleinen, sehr abgelegenen Dorfes beurteilen kann, aber wer sich darauf einlässt, diese Lücken für sich zu füllen, der wird mit einer kleinen, angenehmen, aber auch traurigen Geschichte belohnt, die ihn für einige Zeit nachdenklich machen wird.