Beiträge von Martin Hühn

    Mein eigenes Lieblings(unterhaltungs)genre heißt Fantasy.


    Keine andere Literaturgattung bietet so breite Möglichkeiten der Gestaltung. Welten, Moralsysteme, Religionen (mit oder ohne real existierenden Göttern), Spezies, Gesellschaften, Naturwunder, architektonisch faszinierende Ideen ... alles kann unverkrampft darin enthalten sein. Jedes Element unserer Welt kann übernommen werden und praktisch jedes andere hinzugefügt werden.


    Das gilt auch für Spannungselemente aus anderen Literaturgattungen wie Thriller, Krimi oder Science-Fiction.

    Die faszinierenden Aspekte irdischer Vergangenheit können in Fantasyromanen so weit übernommen werden, wie sie der Geschichte helfen.

    Fantasy bietet die Möglichkeit, von unserer Welt genug auszublenden, um die Aspekte, die der Autor aus ihr übernimmt, gezielter hervortreten zu lassen. Fantasy kann lockere und leichte Kost sein, oder Leserinnen und Leser zu geistigen Höhenflügen mitnehmen.


    Dieses unglaubliche Potenzial macht die Gattung für mich besonders reizvoll.

    Liest man Ratschläge zur Überarbeitung von Manuskripten, stößt man früher oder später auf den Ratschlag, es nicht zu übertreiben. Es folgt dann die Warnung vor der Gefahr, den Text kaputt zu korrigieren.

    Aber ist das eine reale Gefahr, oder doch eher ein Freibrief zur Rechtfertigung von Nachlässigkeit?

    Persönlich staune ich immer wieder, wie viel auch durch die siebente systematische Überarbeitung meiner Texte durch Änderung winziger Einzelheiten noch zu gewinnen ist. Natürlich habe ich schon einzelne Änderungen nach nochmaligem Lesen rückgängig gemacht. Und wie bei allem was man tut, kann auch mal ein Fehler unentdeckt bleiben. Aber eine Verschlechterung von Passagen durch Überarbeitung habe ich noch nicht hinbekommen. Das soll kein Eigenlob sein, sondern lediglich erklären, dass mir der persönliche Zugang zu diesem Problem fehlt.


    Aber wie schaut das bei euch aus? Habt ihr schon einmal so lange auf einem Abschnitt herumgedroschen, bis ihr am Ende sagen musstet: "Vorher war er gut, jetzt taugt er nichts mehr"? (Wenn ja: Würdet ihr vorher/nachher hier als Lehrbeispiele nebeneinanderstellen?) Habt ihr Bücher gelesen, bei denen euch der Verdacht kam: Das hat durch übermäßige Bearbeitung gelitten? Wie sah so etwas aus?

    :huhu:

    Das beste Genre der Unterhaltungsliteratur gibt es nicht. Dennoch geben die meisten Leserinnen und Leser eindeutige Präferenzen an.

    Welches die Lieblingsgenres einzelner Büchertreffler sind, ist auf ihren Profilen nachzulesen, warum das so ist, geht daraus aber in der Regel nicht hervor.


    Was führt für euch (von reiner Gewohnheit abgesehen) dazu, dass Fantasy :love:ganz klar Science-Fiction :thumbdown:überlegen ist (oder umgekehrt, oder jedes andere Genre X versus Genre Y)? :-kWas macht den besonderen Reiz eures Lieblingsgenres aus und woran mangelt es anderen Literaturgattungen, sodass sie euren individuellen Geschmack regelmäßig verfehlen? :-k

    Nachdem mein letzter Textschnipsel zu knapp ausfiel, will ich hiermit noch einmal einen etwas längeren präsentieren. Er stammt ebenfalls aus meinem jüngsten, noch in Bearbeitung befindlichen Manuskript.
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    „Widersprüchliche Order kann ich nicht ausführen.“


    Eschmann erkannte: Er musste tatsächlich irgendwo geirrt haben. Sonst hätte der Dämon sich nicht sträuben können. Er begriff nicht, wo das Problem lag. Indessen war er professionell genug, sich davon nicht in Verwirrung stürzen zu lassen. Stattdessen nahm er die Pose für die Austreibung ein.


    „Warte, Fürst! Weil mir deine bösen Taten so gefallen, verrate ich dir ausnahmsweise, was du tun musst.“


    Eschmann antwortete nicht. Er konnte zuhören, aber eine ausgesprochene Erlaubnis war nicht zurückzunehmen. Zum Beispiel mochte Kr´rchir´rchur sie zum Vorwand nehmen, ihm einen tagelangen Erklärungsvortrag zu halten, während dem er ihn nicht zu bannen vermochte.


    „Du musst mir noch einmal eine Genehmigung erteilen. Ich sage sie dir vor und du musst lediglich zustimmen!“


    Eschmann sagte auch jetzt nichts. Mit Sicherheit würde die Unterweltkreatur einen Trick versuchen, aber wenn das der Fall war, würde Eschmann ihn erkennen und die Order des Dämons entsprechend abwandeln.


    „Einige deiner Klauseln verboten mir, den offenen Kreis des Opfers zu betreten“, erläuterte die Unkreatur.


    Eschmann war sich keines solchen Fehlers bewusst, wollte sich aber auch nicht weiter bereden lassen. „Wenn und nur wenn ich dies versäumt habe, gestatte ich dir, zur Ausführung meiner Befehle und nur dazu, den offenen Kreis des Opfers und nur diesen zu betreten und die Magieextraktion vorzunehmen. Meine sonstigen Befehle sollen dadurch nur insofern aufgehoben werden, als sie dem Magieraub direkt entgegenwirken“, befahl er selbstsicher.

    Aber im Ernst: Ich persönlich komme mit Vorlesen nicht gut genug zurecht um damit Mängel im Text aufzuspüren. Dabei wäre ich zu sehr abgelenkt von meinen Mängeln in der Vorlesekunst. Die Sprachmelodie kann ich besser ´hören´, wenn ich beim Lesen die Klappe halte. Meinen erstem und meinen letzten Lesedurchgang versuche ich von allzuviel Korrekturen freizuhalten (ersteren durch ignorieren, letzteren durch vorheriges eliminieren der meisten Mängel), damit ich mich an meinem Werk freuen kann beim Lauschen auf die Melodie nicht vom Geschrei der vielen Fehlern abgelenkt werde.

    Lautes Vorlesen ist meiner Meinung nach sehr sehr gut um zu merken, ob der Text fließt oder nicht.


    Zu diesem Punkt möchte ich ergänzen: Inzwischen gehört es bei mir fest dazu, mir den kompletten Text vom Computer vorlesen zu lassen. Die Sprachmelodie betreffend ist das selbstredend immer fürchterlich, trotzdem erlaubt es, dem eigenen Text in einer anderen Weise Aufmerksamkeit zu schenken und noch ein paar Verbesserungsmöglichkeiten zu entdecken.

    Oder ist das so eine dieser "Zitate", die als Kapitelüberschrift fungieren?

    Das wäre eine lange Kapitelüberschrift. Aber ich verstehe, was du meinst. Es ist nichts dergleichen, der Gedanke, den Abschnitt wegen seiner Kürze mit anderen Passagen, die für sich etwas mehr Geschichte erzählen zu kombinieren, sodass er als Textschnipsel etwa diese Funktion erfüllt, scheint allerdings naheliegend.

    Hm, erscheint mir ziemlich aus dem Zusammenhang gerissen und wirft Rätsel auf ... Ich kann jetzt aber nicht sagen, dass mich der Schnipsel so packt, dass ich des Rätsels Lösung unbedingt wissen muss. Möglich natürlich, dass das in Verbindung mit dem restlichen Text anders wirkt.

    Ja, das kann ich nachvollziehen. Vermutlich ist der Abschnitt für sich genommen doch ein wenig knapp, um mehr Wirkung zu entfalten. Und wie so oft stecken die Informationen, die es noch bräuchte in weit entfernten Textpassagen, sodass es sich auch (als einzelner Textschnipsel) nicht gut erweitern ließe.

    Ich bin gerade bei Überarbeitungen auf einen Abschnitt gestoßen, von dem ich anehme, dass er auch als Texschnipsel wirken dürfte. Da habe ich mich an diesen Thread erinnert und kurzerhand entschieden, ihn hier einzubringen. Ich bin gespannt auf eure Reaktionen.


    "Ich müsste den Weg kennen. Den Weg! Aber ich kenne nicht einmal sein Ziel oder seinen Anfang und auch das darf ich niemanden merken lassen. Ich darf nicht frei und nicht gefangen sein, muss heimlich herrschen, über die, die ohnehin beherrscht werden. Jeden Tag soll ich jemand sein, der ich nicht bin. Sag du mir, Fremder, wer ich bin! Du! Nur ausgerechnet dich, den ich nicht kenne, kann ich fragen!“

    Der tredition-Verlag ist ein Selfpublisher-Verlag. Die räumen sich keine Exklusivrechte ein

    Hmh, das war ja in dem Kontext naheliegend, da hätte ich eigentlich dran denken können. (Fragen kann man da sicher trotzdem, aber ganz so viel würde ich dann auch nicht darauf geben, außer sie nennen verlässliche Quellen oder erklären, sie träten da tatsächlich als Verlag auf und die Buchpreisbindung sei ihr Problem) Die Quellen, die du genannt hattest, habe ich zum Teil schon gesehen. Das Problem, dass es interpretierbar bleibt, was ein hinreichend verschiedenes Buch ausmacht, verschwindet dadurch leider nicht. Ich persönlich würde in deinem Fall zwar annehmen, dass deine Veränderungen ausreichen, würde mir aber trotzdem der Vorsicht wegen noch ein paar weitere ausdenken. Wie ist es mit einem anderen Cover, einem anderen Format, vielleicht einer größeren Schriftart (und damit es dadurch der Länge wegen nicht zu unwirtschaftlich wird, vielleicht mit etwas kleineren Seitenrändern? Könntest du ein Vorwort einfügen, das eine weitere Änderung darstellte, oder ein Register? Über sowas würde ich nachdenken, weil mir "wahrscheinlich okay" oder die reinen Meinungen von Foristen nicht ausreichen würden, um sicher zu sein.

    Natürlich könnte ich die CreateSpace-Version aus dem Handel nehmen, aber dann gehen mit ihr die bisherigen Rezensionen auf Amazon und angeschlossenen Plattformen verloren. Und so kann jemand, der keinen Wert auf Bilder legt und sowieso nur bei Amazon kauft, immer noch einen Euro sparen ;-)

    Nein, wenn das neue Buch nicht auf dem gleichen Weg veröffentlichet werden soll, würde ich auch nicht mehr sagen, es sei egal, wenn du es da rausnimmst.

    Aber wenn du schon einen Verlag für die neue Ausgabe hast, dann solltest du genau dort nachfragen. Von einem Verlag kannst du erwarten, dass sie in diesen Fragen genau informiert sind. (Außerdem musst du mit denen sowieso vermutlich besprechen, wie mit der bereits veröffentlichten Ausgabe verfahren werden soll.)

    Martin Hühn in dem Fall hast du Recht. Nur beantwortet es nicht die Frage von Rananarmo nach der Buchpreisbindung und da hast du mit deinem vorherigen Posting nicht wirklich eine Antwort gehabt.

    Nein, das war die Antwort auf deine nicht korrekte Auskunft, die von mir vorgeschlagene Vorgehensweise sei nicht umsetzbar. Meine eigentliche Antwort auf Ramanaros Frage lautete: Es ist wahrscheinlich rechtens, die Neuauflage zu einem anderen Preis parallel anzubieten, ich halte es aber für juristisch zu riskant. Dabei bleibe ich auch. Das Buchpreisbindungsgesetz gibt keinerlei Auskunft darüber, was genau ein neues Buch ausmacht und ich konnte auf keiner in Rechtsfragen halbwegs vertrauenswürdigen Seite einen Hinweis darauf finden, dass die Interpretation "jede Neuauflage mit neuer ISBN ist ein eigenes Buch" eine Gültigkeit hat. Dafür ist aber ziemlich klar, dass es Interessengruppen gibt, die versuchen, eine möglichst enge Interpretation der Buchpreisbindung durchzusetzen.

    Wenn doch irgendwo verlässiche Informationen zur eigentlichen Frage gibt, wäre das auch für mich interessant zu erfahren.

    Dies würde Finanziell für einen Selfpublisher bei Printausgaben das Genick brechen, die alte Ausgabe zurückzurufen.

    Das würde bei bei einem CreateSpace Buch keinen Cent kosten. Dabei wird nur bei Bestellung gedruckt und ein paar Knopfdrücke reichen, das Alte Buch vom Markt zu nehmen oder es durch eine überarbeitete Auflage zu ersetzen.

    Ich würde vermuten, dass die unterschiedlichen Ausgaben auch als unterschiedliche Bücher durchgehen, würde mich aber selbst in diesem Fall nicht darauf verlassen. Nur 7 Abbildungen und sonst praktisch keine Änderungen ... wer weiß. Als Selfpublisher ist man eben sein eigener Verlag und muss da allein durch, falls einem jemand was ans Zeug flicken will (und dann hat man den Ärger, selbst wenn man im recht ist). ln diesem Fall würde ich vermutlich einfach die alte Ausgabe vom Markt nehmen und nur noch die neue anbieten. Wenn das Layout gleich bleibt, muss sich ja auch keiner Sorgen machen, dass das neue nicht in eine Serie passt (falls das eine ist oder werden soll). Und bei der Verkaufssituation dürfte ein zweites Angebot die Gesamtsituation für dich ohnehin nicht unbedingt verbessern.

    Ich muss gestehen, für eine sachgerechte Antwort auf die Frage kann ich nicht hinreichend viele Schauspieler einschätzen und beim Namen nennen. Vermutlich wäre es auch etwas peinlich, wenn ich zum Beispiel jemanden für die Rolle eines 16-Jährigen herauspickte, der aber im echten Leben bereits 35 ist oder für eine ältere Person jemanden auswähle, der nur durch angewandte Nekromantie zur Verfügung stünde.


    In meinen H´Veredychroniken kommt eine große Zahl jüngerer Charaktere in wichtgen Rollen vor. Da würde ich mir zumindest die Hauptdarsteller der Harry Potter Filme schnappen. Aber auch für die jüngeren Darsteller aus der Serie Falling Skies kämen mehrere Rollen mit Actionkomponente infrage. Um die Rollen von Konstantin und Alfred dürften sich vielleicht Jim Parsons und Will Wheaton streiten ... Aber da meine Charaktere weder an Filmrollen noch an spezielle Schauspieler angelehnt sind, bleiben solche Angaben ziemlich beliebig und sind hauptsächlich der Phantasie geschuldet, Berühmtheiten in der Verfilmung meines Buches versammelt zu sehen. Gut, dass in der Realität dem Casten von Schauspielern ein Casting vorausgeht, in dem man sich ein genaueres Bild machen kann und noch besser, dass es dafür Spezialisten gibt, die mehr als ich von der Auswahl passender Schauspieler verstehen.

    Anders ist's im Selbstverlag (BOD oder epubli). Dort machst du alles selbst. Vom Lektorat bis zur Gestaltung und Marketing. Einige Booktuber haben so ihr erstes Buch veröffentlicht. Aber auch da zahlt man nur einen ganz kleinen Betrag für den Service (sprich Druck bei Bestellung und Versand, Vergabe der ISBN)

    Falls du auch auf den kleinen Betrag keine Lust hast, kannst du es auch einfach bei Amazon (bzw. CreateSpace) einstellen, wo du es als Druckwerk und Ebook einstellen kannst und keine Gebühren bezahlen musst, (sondern nur Tantiemen bekommst, falls es verkauft wird). (Wenn du selbst deine Bücher bestellst, ist das natürlich nicht kostenlos, du kannst aber für einen verringerten Preis bestellen.)

    Ebenfalls frohe Weihnachten.


    Ich kann zu der Frage leider keine eigenen Erfahrungen anführen. Nach dem, was ich aber aus Büchern kenne, sind Autorenfotos tatsächlich eigentlich immer Frontalfotos. Allerdings sind sie praktisch nie wie Passfotos gehalten, dürfen also etwas dynamischer wirken, die Autoren sind mehr gestylt und in Pose geworfen. Außerdem sind Hintergründe wie Bücherregale etc. beliebt. Es ist zwar normalerweise ein gewisser künstlerischer Anspruch zu erkennen und die Fotografen werden regelmäßig mit Copyrightvermerk in den Bildern genannt, die Bilder bleiben aber im seriösen Rahmen. Aber um die Frage zu beantworten, welche Freiheiten dir dein Verlag tatsächlich gibt, ob es bestimmte Anforderungen (an Inhalt und Format) gibt, wirst du sicherlich nicht darum herumkommen dort direkt nachzufragen.

    Danke für die Antworten, und ja, das Manuskript steht, aber es ist sicher noch verbesserungswürdig.

    Trotzdem möchte ich schon ein ordentliches Buch auf den Markt bringen.

    Es gibt durchaus Möglichkeiten, sich schon einmal Rückmeldungen zu einem Buch zu holen, ohne gleich einem zweifelhaften Anbieter Tausende in den Rachen zu werfen. Zunächst einmal: Es kommt immer wieder vor, dass Autoren hier im Autorenbereich eine Leseprobe einstellen und um Rückmeldung bitten. Das kostet überhaupt nichts und du wärest der Erste, dem daraufhin keine wertvollen Hinweise gegeben worden wären. Wenn du die Punkte, die du dann zu lesen bekommst noch ernsthaft zu bearbeiten versuchst, kannst du viel gewinnen. Auch professionellen Lektoren musst du nicht unbedingt dein ganzes Werk geben und warten, was passiert. Lasse eine Textprobe (ggf. die gleiche von mehreren Lektoren) lektorieren, dann lernst du ebenfalls viele deiner Fehler kennen und kannst sie selbst ausmerzen. Wenn du dann tatsächlich ein Lektorat machen lassen willst, hast du erstens schon einen Hinweis, ob der Lektor überhaupt etwas taugen könnte. Und der Lektor, den du dann betraust, kann dir auch viel besser helfen, weil er sich nicht mehr mit dem ganzen Balast beschäftigen musst, den du ohehin schon korrigiert hast.

    Ich werde einmal die Romanidee als solche aussparen (weil du danach nicht gefragt hast) und auch zum Stil des Anfangs schweigen (weil du inzwischen meine Hinweise und die einiger Anderer dazu kennen solltest und eventuell ja sowieso noch planst, das in Ordnung zu bringen).


    Um sofort zum Punkt zu kommen: Nein, dieser Anfang funktioniert so nicht. Du zeigst nichts, du berichtest nur und das von einer Sache nach der anderen. Zeige nur einen Teil der hier dicht gedrängten Informationen und zwar am lebenden Objekt, in einer Handlung. Dafür gibt es verschiedenste Mittel. Action, nicht schreiben, was die Charaktere denken, sondern ihre Gedanken wörtlich wiedergeben, wörtliche Rede, etwas in einem Gespräch mit Dritten ... Du kannst unter diesen und anderen Mitteln auswählen, aber wenn du nichts davon nutzt, bleibt es staubtrocken.


    Und: Versuche nicht, sofort möglichst viel zu erklären. Dein Buch ist noch länger, der Leser kann im Verlauf immer noch mehr über Laken und Co erfahren. Selbst mit praktisch gleichem Inhalt und in diesem etwas leblosen Bericht ließe sich aber schon Spannung aufbauen, wenn du zum Beispiel die Reihenfolge ändertest. Nehmen wir den ersten Teil von Kapitelchen 2. "R. hockte immer noch vor seinem PC" ist nun wirklich ein langweiliger und banaler Einstieg. Beginnst du aber am Ende, dann ergibt sich mit "R. wollte es nicht, zu wichtig war ihm seine Arbeit. Es musste endlich eine Lösung her" gleich eine Spannungsituation für den Leser. Was ist Rs Arbeit, zu der eine Lösung so dringend benötigt wird? Wird er es schaffen? Wer ist dieser R.? Von irgendwem, der am Computer sitzt, will das keiner wissen. Gib dem Leser Gelegenheit, selbst Fragen zu entwickeln und dann lass ihn für die meisten Antworten schmoren. Etwas wissen wollen, es aber noch nicht oder noch nicht ganz verraten zu bekommen, erzeugt Spannung. Antworten zu geben, die noch keinen Interessieren können, beugt Spannung vor.

    Irgendwo hier im BT, eh in der Autorenecke, wurde erwähnt, daß die HP der FF Buchmesse eine Liste von Agenten/Lektoren gibt, die entsprechend ihrer Genres verteilt aufgelistet sind.

    Ich hatte diese Liste (für Literaturagenten) weiter oben in diesem Thread erwähnt, von einer Sortierung nach Genres weiß ich aber nichts (womit ich nicht behaupten will, das gäbe es nicht, ich habe sowas nur nicht gesehen - und vielleicht war ohnehin ein anderer Beitrag gemeint). Ich hatte mich allerdings sehr missverständlich ausgedrückt, sodass meine Angabe so klang, als hätte ich auf der Seite der Frankfurter Buchmesse eine Genrespezifische Liste gesehen. Was ich meinte: Angaben über vertretene Genres findet man auf der Homepage der jeweiligen Agenten.

    Daher verstehe ich nicht wieso es auf der einen Seite gut sein soll wenn man alle Posten selbst bezahlt und sich auch selbst darum kümmert jemanden zu finden, es jedoch nicht gut sein soll wenn das jemand für einen macht und man gleich alle Posten unter einem Dach hat

    Ob die Abkürzung DKZV nun zutrifft oder nicht, folgende Regel gilt generell:

    Seriöse Verlage (übrigens auch seriöse Literaturagenten) leben davon, dass sie gute Manuskripe vermarkten. Sie nehmen nur, was gut ist und versuchen es vor der Veröffentlichung noch ein wenig zu verbessern, weil sie nämlich Miese machen, wenn sie nicht wenigstens einige Tausend Bücher verkaufen können.

    Denn ein Verlag, der sein Geld am Autor und nicht an Verkäufen verdient, hat kein finanzielles Interesse daran, Qualität zu veröffentlichen. Und damit tritt auch immer der Effekt ein:

    - die Veröffentlichung eines Manuskripts in einem DKZV der Reputation als Autor schadet (was Literaturagenten und seriöse Verlage auch bei künftigen Publikationen gegen dich einnehmen kann)

    Dienstleistungen, die du eventuell von Dritten fürs Selfpublishing (oder die Vorbereitung für ein Herantreten an einen seriösen Verlag, der dann in der Regel eine weitere Runde von Lektorat/Korrekorat nachlegt, das Cover designen lässt und für den Klappentext sorgt, ohne dem Autor eine Rechnung dafür zu schreiben) einkaufst betreffen nicht das Geschäftsmodell des Verkäufers, der nur dann verdient, wenn er Qualität (gemessen am Markt) verkauft.

    Hast du denn schon bei dem Novum Verlag ein Buch veröffentlicht oder woher kennst du den Verlag?

    Verlage, die Geld für die Veröffentlichung nehmen (von minimalen Gebühren im Selfpublishingbereich mal abgesehen) gelten generell als unseriös. Es ist verbreitete Überzeugung, dass


    - man da viel Geld los wird
    - es als seltene Ausnahme betrachtet werden muss, wenn jemand dieses Geld durch Verkäufe auch nur annähernd wieder herein bekommt
    - diese Art der Veröffentlichung i.d.R. kaum Bekanntheit bringt
    - die Veröffentlichung eines Manuskripts in einem DKZV der Reputation als Autor schadet (was Literaturagenten und seriöse Verlage auch bei künftigen Publikationen gegen dich einnehmen kann)


    Seriöse Verlage (übrigens auch seriöse Literaturagenten) leben davon, dass sie gute Manuskripe vermarkten. Sie nehmen nur, was gut ist und versuchen es vor der Veröffentlichung noch ein wenig zu verbessern, weil sie nämlich Miese machen, wenn sie nicht wenigstens einige Tausend Bücher verkaufen können. Ein DKZV verdient sein Geld, indem er sich vom Autor bezahlen lässt und muss keine Bücher verkaufen, ob sie Qualitäten haben, kann ihnen egal sein. Um noch etwas zu lernen, ist ein DKZV also in der Regel die schlechteste Möglichkeit.


    Also noch einmal ganz deutlich:


    Wenn du deine schriftstellerischen Fähigkeiten verbessern willst, dann übe oder investiere dein Geld in Schreibkurse aber bleibe weg von den Verlagen (denn alle, die dann Interesse an deinem Buch haben, wollen nur dein Geld).


    Wenn du deine vielleicht noch in mancher Hinsicht unvollkommenen Geschichten veröffentlichen willst, dann gibt es dafür ganz umsonst Selfpublishing (bei Amazon/CreateSpace sind z.B. auch gedruckte Werke umsetzbar, ohne dass du auch nur ein einziges kaufen müsstest, da jedes einzelne Buch erst nach Bestellung produziert wird). (Übrigens: Bei einer Sammlung von Geschichten würde ich dir diesen Weg generell ans Herz legen. Oder hast du in irgendeiner Buchhandlung schon einmal eine Geschichtensammlung von einem Neuautor stehen sehen? Nein? Ich auch nicht.) Wenn du dein Ebook online umsonst anbieten willst, kannst du das zum Beispiel über einen Distributor wie Bookrix (natürlich auch für dich kostenlos) tun, du kannst aber ruhig auch etwas Geld dafür verlangen. Übrigens: Du kannst dich beim Cover und beim Titel auf den Kopf stellen, ernsthafte Summen wirst du damit erst einmal (sehr warhscheinlich) nicht verdienen. Dieser Veröffentlichungsweg schadet dir aber auch eher nicht und kostet dich auch nichts.


    Willst du dein Buch aber in Buchhandlungen sehen, brauchst du einen seriösen Verlag und um einen zu bekommen, muss das Manuskript gut sein, woraufhin du es noch 10x überarbeitest, bis es sehr gut ist.