Maj Sjöwall / Per Wahlöö: Die Terroristen; Rowohlt Taschenbuchverlag Reinbek bei Hamburg 1977; 318 Seiten; ISBN: 3-499-42411-6
Die ULAG ist eine international tätige Terrororganisation. Ohne ein erkennbares System ermordet sie Politiker in Costa Rica, Malawi, Indien, Japan und Vietnam. Als Schweden einen hohen Staatsgast aus den USA erwartet, soll ein Attentat verhindert werden.
Sjöwall und Wahlöö sind ein schwedisches Autorengespann. Sie veröffentlichten zwischen 1965 und 1975 eine zehnbändige Krimi-Buchreihe um Martin Beck; dies hier ist der abschließende Band.
Der Verlag ordnet ihn in das Genre der Thriller ein. Ganz verkehrt ist dies nicht, auch wenn hier Elemente des Krimis, Gesellschaftsromans, der Persiflage und des Liebesromans enthalten sind.
In die Handlung ist viel Zeitgeschichte eingeflossen. Der Ost-West-Konflikt sowie der internationale Terrorismus (z. B. rund um den Palästinenser-Konflikt) seien hier als Beispiele genannt. Daneben gibt es auch Analysen der schwedischen Gesellschaft. Die zeitliche Distanz macht es dem Leser schwer, den Handlungsstrang zu verstehen. Wer nur den islamistischen Terror kennt, kann sich unter der Kommunistenjagd nur schwer etwas vorstellen.
Wer kann sich heute noch etwas unter den damaligen Verhältnissen in Schweden vorstellen? Sjöwall und Wahlöö sind bekennede Marxisten. Eine Trennung Kriminalroman - Gesellschaftsanalyse (verpackt in eine andere Literaturgattung) wäre sauberer gewesen und hätte dem Thriller eine zeitlosere Note gegeben.
Und was ist von dem Schreibstil zu halten? Die umfangreiche Handlung ist sicherlich gut gedacht. Die Personen sind gut charakterisiert, die Ortsbeschreibungen hätten besser sein können. Durch die oben genannten Mängel fällt es zeitweise schwer, der Handlung zu folgen. Das Buch gefällt daher nur mäßig.