An was sind Autoren schuld?

  • Ui, das ist eine sehr interessante Frage. Die Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten aufzuzählen, würde wohl den Rahmen sprengen. Deshalb beschränke ich mich auf das Wesentliche:


    Am entscheidendsten hat wohl Immanuel Kants Essay Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?, der in dem unten angegebenen Werk enthalten ist und den ich zum ersten Mal als 13- oder 14-Jähriger gelesen habe, mein Denken sowie mein Handeln, das darauf aufbaut, geprägt. "Sapere aude!" ist für mich der einzig gültige und wahre kategorische Imperativ, gerade auch deshalb, weil er (unter anderem) fordert, alle anderen Imperative nicht blind hinzunehmen, sondern sie einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Und dass ich bis heute vehement so verfahre, daran ist wohl, auch wenn ich vorher schon ein relativ kritischer Geist war, hauptsächlich Immanuel Kant schuld.

  • Thomas Mann (Erzählungen) und Kafka (in der Schulbibliothek, während die Klasse ohne mich auf Klassenfahrt war, weil ich nicht mitwollte, weil ich die 12. Klasse wiederholte) sind Schuld, dass ich aus den Kinderlesestunden erwuchs ... :D

  • Ui, das ist eine sehr interessante Frage. Die Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten aufzuzählen, würde wohl den Rahmen sprengen. Deshalb beschränke ich mich auf das Wesentliche:


    Am entscheidendsten hat wohl Immanuel Kants Essay Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?, der in dem unten angegebenen Werk enthalten ist und den ich zum ersten Mal als 13- oder 14-Jähriger gelesen habe, mein Denken sowie mein Handeln, das darauf aufbaut, geprägt. "Sapere aude!" ist für mich der einzig gültige und wahre kategorische Imperativ, gerade auch deshalb, weil er (unter anderem) fordert, alle anderen Imperative nicht blind hinzunehmen, sondern sie einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Und dass ich bis heute vehement so verfahre, daran ist wohl, auch wenn ich vorher schon ein relativ kritischer Geist war, hauptsächlich Immanuel Kant schuld.

    Das klingt interessant: Kannst du "separe aude" mal übersetzen ?

  • fröschlein


    Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Übersetzung Kants)

    "Nicht die Schönheit bestimmt wen ich liebe, sondern die Liebe
    bestimmt wen ich schön finde"


    :study: Jeffrey Eugenides :arrow: Die Liebeshandlung :study:


    Viele Grüße
    Hawkman :montag:

  • Hmmm...das ist ja ein tolles Thema!


    William Shakespeare wird schuldig gesprochen, mich brennend für Klassiker interessiert und begeistert haben - und für die Wahnsinnsidee meinerseits, einmal den ganzen Hamlet auswendig zu können (jede Woche ein Stückchen... :-, )


    H.P. Lovecraft wird gleich mehrmals schuldig gesprochen: Er hat mich für die Schauerliteratur begeistert, mir schlaflose Nächte bereitet, in mir den Samen gelegt, eine gewisse Zuneigung zu tintenfischartigen Monstern zu hegen (Ich werde mir demnächst ein T-Shirt mit 'Cthulhu für President!' kaufen), außerdem hat er mich noch zu diversen Malern geführt und mit seinen fantastischen Geschichten mich erkennen lassen, wie wichtig es ist, auch im Erwachsenenalter Fantasie zu haben und träumen zu dürfen. Und er hat mir die Vorlage für einige Zeichnungen und Bilder gegeben :mrgreen:


    J.R.R. Tolkien klage ich an, mir mindestens insgesamt drei schlaflose Monate bereitet zu haben, in denen ich mir tausend Geschichten in Mittelerde ausdachte und um Aragorn und Arwen heulte. Er hat rückblickend meine Lust am eigenen Schreiben geweckt - und mich zur Kalligraphie geführt (das zu erklären, würde aber jetzt zu weit gehen :loool: )


    Stanislaw Lem und Douglas Adams kriegen eine Partnerbeschuldigung - der erste, weil er mich zur Sci-Fi führte und der zweite, weil er diese Lust wieder in mir geweckt hat.


    Oscar Wilde ist schuld daran, dass ich meinem Alltag die ganze Zeit mit von ihm geklauten Sprüchen um mich werfe.


    Oh, und Andreas Tinter ist schuld daran, dass ich mir schließlich eine Grammstola pulchra als Vogelspinne zugelegt habe und keine andere Art :mrgreen:


    Carol Berg bin ich dankbar, mir zum ersten Mal "erwachsene Fantasy" gezeigt zu haben.

    Was sind wir denn anderes als Narren,
    Motten, die, von der eigenen eingebildeten Helligkeit geblendet
    ins Licht fliegen und dort verbrennen?
    Nichts als Staub auf dem ewigen Rad der Zeit.
    Nichts als Staub.

  • Das ist ein interessantes Thema.
    Katie MacAlister z.B ist schuld daran, dass ich mich immer wieder frage: "Gibt es da draußen noch irgendwelche Wesen von denen wir, die normalen Menschen, nichts wissen bzw. bisher noch nicht mitbekommen haben?"
    Die Frage beschäftigt mich echt ungemein, grade weil ich ein Mensch bin, mit der Einstellung "Sag niemals nie!" Und das trifft auch auf fast alles zu.


    Und so ziemlich ALLE Autoren sind schuld daran, dass sich mein Charakter mit der Zeit immer mehr verändert (hoffendlich zum Positiven :shock: ). Denn ich nehme mir immer instiktiv ein Beispiel an der Buchcharakteren die ich gerne mag.

    "Wie man's macht, ist es verkehrt, aber macht man's gleich verkehrt, ist es auch nicht richtig."

  • das werde ich mir morgen in aller Ruhe mal durchlesen - Danke Tom :alien:


    Nichts zu danken, Fröschlein. Du kannst mir ja via Pinnwandeintrag mal mitteilen, was du von dem Essay hältst, wenn du möchtest ...

  • Oh, ich glaube, bei mir muss Joanne K. Rowling wirklich viel Verantwortung schultern. Sie ist verantwortlich dafür, dass ich ...
    ... angefangen habe, mich für das Lesen zu interessieren.
    ... selbst mit dem Schreiben begonnen habe.
    ... viele wunderbare Personen kennen gelernt habe.
    ... das erste Mal wegen eines Buches geweint habe.


    Liebe Grüße
    Moonlight

    "You may, however, rest assured there are no ghosts in this world. Save those we make for ourselves."
    Sherlock (BBC) - The Abominable Bride


    "Please don't put a label on me - don't make me a category before you get to know me!"
    John Irving - In One Person

  • Nachdem ich "Eclipse" von Stephenie Meyer gelesen habe, hab ich mir Wuthering Heights besorgt, auf Grund der vielen Vergleiche und Zitate im Buch. :roll:

    "The worth of a book is to be measured by what you can carry away from it."

    - James Bryce

  • Interessantes Thema :D


    Zuersteinmal sind div. Autoren natürlich an meiner Lesesucht schuld :mrgreen: und die damit verbundenen Folgen :wink:


    Bei mir ist eindeutig Harry Potter schuld, dass ich soviel Fantasy lese


    Die Stadt der träumenden Bücher ist schuld, dass ich immer auf der Suche nach Büchern über Bücher bin


    Umberto Eco ist Schuld, dass ich mich für Verschwörungstheorien interessiere


    spontan fällt mir jetzt nichts mehr ein, vielleicht hab ich später mal Zeit, darüber nachzudenken, dann erweitere ich die Liste einfach :geek:

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Das ist eine sehr gute Frage :-k und so spontan fällt mir jetzt auch gar nichts ein. Das ich Tagebuch schreibe liegt vielleicht an "Prinzessin Mia" von Meg Cabot. Und wenn ich beim Eishockey bin, muss ich immer an ein Quidditchspiel denken(Harry Potter). Aber ansonsten.......im Moment keinen Peil.