Autor: Georges Simenon
Titel: Maigret im Haus des Richters, ins Deutsche übersetzt von Liselotte Julius
Originaltitel: La maison du juge, wurde zuerst 1941 in 19 Teilen einer Wochenzeitschrift veröffentlicht und erschien 1942 bei Éditions Gallimard in Buchform
Verlag: Diogenes, als 21. Roman in der vom Verlag 2008 neu aufgelegten Krimireihe. Erwähnenswert ist auch die sehr schöne Stadtkarte von Paris, die im Einband verarbeitet und in allen Romanen der Diogenes-Reihe von 2008 enthalten ist.
Seiten: 177 Seiten in elf Kapiteln
ISBN: 9783257238211
Autor:
Georges Simenon (1903-1989) war ein belgischer Schriftsteller, der vor allem durch seine 75 Kriminalromane und 28 Erzählungen um Kommissar Maigret bekannt wurde. Daneben verfasste der Vielschreiber über 100 weitere Romane und 150 Erzählungen, sowie rund 200 Groschenromane und über 1.000 Kurzgeschichten unter Pseudonym.
Inhalt: (Klappentext)
Kommissar Maigret ist bei seinen Vorgesetzten in Paris in Ungnade gefallen und in ein Kaff bei Bordeaux verbannt worden. Der Wein hier ist phantastisch, die Arbeit nicht. Von seiner Langeweile erlöst ihn - ausgerechnet- eine alte Klatschbase, die im Haus ihres Nachbarn mysteriöse Dinge beobachtet hat. Da ihr Ehemann einmal irgendetwas mit dem Kommissar zu tun hatte, machte sich auf den Weg zu Maigret. Und da irgendetwas mit Mord im Spiel zu sein scheint, macht sich Maigret auf den Weg zum Richter.
Meine Meinung:
Nachdem der Kommissar nach Band 18 in den Ruhestand verabschiedet wurde, in Band 19 als Privatdetektiv seinem Neffen aus der Patsche half, in Band 20 urplötzlich wieder Kommissar in Paris war, ist er nun strafversetzt nach Luçon. Es wird kein Wort darüber verloren, weshalb Maigret nicht mehr in Paris ermittelt; ohnehin muss man die Romane nicht in der chronologischen Reihenfolge lesen - eine Entwicklung der Figuren findet nicht statt.
Davon mal abgesehen, ist der vorliegende Fall eher durchschnittlich. Nach einem interessanten Anfang, kam für mich beim Lesen keine Spannung auf. Die Geschichte ist wohl auch schon in die Jahre gekommen, die Motivation der einzelnen Beteiligten für mich nicht nachvollziehbar. Dabei war das bislang die Stärke der vorherigen Maigretromane (oder generell von Simenon) eine spannende, psychologische Atmosphäre aufzubauen, in der man fast schon Mitleid mit dem Täter hat und dessen Fehlbarkeit aus der Situation heraus notwendig war. Das ist bei "Maigret im Haus des Richters" jedenfalls nicht der Fall, und somit auch wirklich nur ein Roman für Fans, die eben alles von Maigret mal gelesen haben wollen.