Melanie Raabe - Die Falle

  • Ungekürzte Lesung – 1 mp3 CD
    Gesamtlänge – ca. 624 min
    Sprecher: Birgit Minichmayr, Devid Striesow


    Klappentext:
    Was muss passieren, dass du dich elf Jahre in deinem Haus vor der Welt abschottest?
    Linda Conrads ist ihren Fans und der Presse ein Rätsel. Sie veröffentlicht Jahr für Jahr Bücher, die zu Bestsellern werden, lebt aber völlig zurückgezogen. Seit gut elf Jahren hat sie keinen Fuß mehr über die Schwelle ihres Hauses gesetzt. Die Medien spekulieren über eine mysteriöse Krankheit, doch den wahren Grund kennt niemand außer Linda selbst: Sie wird von einer schrecklichen Erinnerung gequält, denn vor vielen Jahren hat sie ihre jüngere Schwester Anna ermordet aufgefunden – und den Mörder flüchten sehen. Der Täter wurde nie gefasst, und das Gesicht des Mörders verfolgt Linda seither bis in ihre Träume. Doch eines Tages flimmert genau dieses Gesicht über ihren Fernseher. Es gehört Victor Lenzen, dem neuen Reporter einer Nachrichtensendung …


    Meine Meinung:
    Wenn ich dieses Buch mit einem Wort beschreiben müßte: anstrengend.
    Hätte ich zwei Worte zur Verfügung: mega anstrengend!


    Ich war mehrfach kurz davor dieses Hörbuch abzubrechen, weil die Sprecherin mit ihrer leidenden Stimme meine Nerven wirklich mächtig traktiert hat – aber selbst wenn man diesen Aspekt einmal wegdenkt und sich nur auf die Handlung konzentriert, wird es nicht wirklich besser.
    Ich habe mich wirklich bemüht, aber es wollte bei mir einfach keine Sympathie für Linda aufkommen. Ich empfand sie als sehr schwierig und extrem nervend, was sicherlich auch als Stilmittel gedacht war, es mir aber sehr schwer gemacht hat, mit Interesse bei der Geschichte zu bleiben.


    Erschwerend kommt hinzu, daß der Ablauf der Geschichte einfach nicht stimmig war. Viele Dinge – wie z.B. Lindas Tagesabläufe – wurden haarklein auseinandergenommen, andere für mich wichtige Dinge – wie z.B. die Verwanzung des Hauses – wurde mit keinem Wort erwähnt. Auch die Kontakte die sie hat und für ihre Falle nutzt, finde ich doch sehr an den Haaren herbeigezogen, schließlich hat sie seit Jahren das Haus nicht verlassen und doch kommen extrem wichtige Leute quasi mit einem Fingerschnippen mal eben ins Haus? Mehr Beispiele möchte ich nicht nennen um nicht unnötig zu spoilern, aber die Liste wäre definitiv nicht gerade kurz.
    Auch machen überraschende Wendungen einen Thriller oder Krimi sicherlich gleich doppelt spannend, aber auch das war hier einfach zuviel des Guten.


    So viele Logikfehler und Ungereimtheiten machen einfach keinen Spaß, da kann die Grundidee noch so toll sein. Auch das Buch im Buch fand ich komplett überflüssig, hätte ich statt des Hörbuchs das Buch in der Hand gehabt, hätte ich diese Passagen wohl komplett überflogen oder ganz überblättert.


    Wie es sich für einen Krimi gehört, wurden natürlich auch hier von der Autorin falsche Fährten gelegt, die aber auch eher anstrengend als spannend waren, letzendlich aber – wie wohl auch gewollt – für einige Verwirrung sorgten.
    Auch wenn das Ende soweit schlüssig war, blieb der Aha-Effekt komplett aus. Das „Nachspiel“ hätte man sich meiner Meinung nach dann auch komplett schenken können, das empfand ich mehr als unpassend.


    Fazit: Nette Idee, die aber leider nur so vor Logikfehlern strotzt :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Gefällt mir" soll heißen Danke für die Rezension. :friends: Von der Beschreibung hört sich die Geschichte interessant an. Vielleicht ist diese als Buch besser. Mal schauen, ob es mir irgendwo über den Weg läuft.
    LG

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Birgit Minichmayr war mir von noch keinem anderen Hörbuch bekannt. Umso überraschter und begeisterter war ich, als ich die ersten Kapitel des Hörbuches hörte. Nicht nur, dass Frau Minichmayr eine wirklich tolle und angenehme Stimme hat: Sie setzt diese auch perfekt ein! Besser geht es wirklich nicht. Manche Stellen hörte ich sogar mehrfach, weil ich ihr Spiel mit der Stimme so genoss. Auch Devid Striesow liest "seine" wenigen Kapitel richtig toll. Das Hörbuch ist schon allein wegen der Sprecher sehr empfehlenswert.


    Linda Conrads ist Bestsellerautorin und lebt komplett zurück gezogen. Sie hat das Haus elf Jahre nicht mehr verlassen. Grund dafür ist die Ermordung ihrer Schwester Anna. Linda hat den Täter nach seiner Tat wegrennen sehen und sein Gesicht erkannt. Doch die Ermittlungen brachten keinerlei Ergebnisse. Elf Jahre später sieht sie den Täter durch Zufall im TV. Er ist Reporter und Linda fasst einen Plan: Sie schreibt einen Kriminalroman der genaustens die Geschehnisse vor elf Jahren widerspiegelt. Der Grund: Sie will den Reporter Victor Lenzen, den sie als Täter erkannte, in ihr Haus locken.


    Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht nur durch die tollen Hörbuchsprecher sehr leicht. Gleich zu Beginn erfährt der Leser (bzw. Hörer) einiges über Linda und lernt sie besser kennen. Ihre Angst, das Haus zu verlassen (auch Agoraphobie genannt), wird für den Leser nachvollziehbar und Lindas Gedanken machen sie sogleich sympathisch. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren und überlegte unentwegt, was ich an ihrer Stelle tun würde.


    Die aktuellen Geschehnisse werden von Linda aus der Ich-Perspektive geschildert. Zudem gibt es immer wieder Rückblicke, die in Form von Lindas Roman "Blutsschwestern", der die damaligen Geschehnisse schildert, dargestellt werden.


    "Die Falle" ist ein sehr ruhiges Buch. Dieses kommt ohne großartiges Gemetzel und großes Brimborium aus, ohne dabei an Spannung zu verlieren. Denn die Spannung, die bei mir während des Lesens durchgehend vorhanden war, war eher unterschwellig. Immer wieder lockte Melanie Raabe den Leser auf eine falsche Fährte, sodass ich irgendwann nicht mehr wusste, wem ich nun was glauben sollte.


    Das Ende war für mich sehr überraschend und glaubhaft. Es wurden alle Fragen beantwortet und sehr zufriedenstellend abgeschlossen.


    Fazit: Ein Hörbuch, das durch die exzellenten Hörbuchsprecher und seine spannende Handlung überzeugt und begeistert. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Mitte ist ziemlich jammerig.


    Inhalt:
    Die Schwester der Schriftstellerin Linda Conrads wurde vor 12 Jahren ermordet. Seit diesem traumatischen Erlebnis hat sie sich komplett von der Außenwelt zurückgezogen. Eines Tages meint sie das Gesicht des mutmaßlichen Mörders von damals zu erkennen und beschließt ihm eine Falle zu stellen.


    Meine Meinung:
    Während des Hörens dachte ich bestimmt drei Mal, dass das gerade gehörte der Schluss der Story sei, aber jedes mal ging es doch noch weiter.


    In der Mitte waren einige Längen vorhanden und das nicht enden wollende Hin und Her sowie das ewige Gedankenkreisen fand ich sehr ermüdend.
    Aber dadurch hat die Autorin meiner Meinung nach gut herausgestellt, dass, zum einen:
    'Der Weg zur Selbsterkenntnis nicht einfach ist'
    und zum andern:
    'Das Schlimmste der Zweifel / das Nichtwissen ist'.


    Sehr gut hingegen fand ich einige Beschreibungen, die die Autorin in den Text hat einfließen lassen; bspw. dass die Protagonistin des Romans sich selbst als „extremophil“ bezeichnet.


    Sehr positiv empfand ich den Schluss der Geschichte.
    Ganz besonders als der mutmaßliche Mörder, ein Journalist, im Gespräch mit der Protagonistin über seine Recherche zu Insassen, die zum Tode verurteilt worden waren, berichtet; dass die Verbrecher viele Jahre im Gefängnis einsitzen und sich oftmals geändert haben; z.B. zum Buddhismus konvertiert sind oder begonnen haben Kinderbücher zu schreiben.
    „Ist der Mensch, der seit 25 Jahren im Gefängnis sitzt noch der Gleiche, der vor 25 Jahren einen Mord begangen hat?“


    Bzgl. der Sternevergabe war ich mir lange unschlüssig, da der Roman über einen sehr langen Zeitraum bei mir über ein „na ja“ nicht hinauskam. Aber mit ein paar Tagen Abstand bleibt doch mehr der Schluss der Erzählung im Gedächtnis; und deshalb habe ich auf 4 Sterne aufgerundet.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: