Douglas Adams - Per Anhalter durch die Galaxis

  • Für mich ist das eine Wiederentdeckung. Beim stöbern in meiner Dachkammer habe ich die gesamten Werke von Douglas Adams wiedergefunden, vom zehnjährigen Staub befreit - und in nur zwei Wochen noch einmal gelesen.
    Obligatorisch muss man mit Per Anhalter durch die Galaxis anfangen. Es geht nicht nur um den Witz: Adams Romane behandeln auch das Thema Umwelt (Macht's gut und danke für den Fisch ist das beste Beispiel dafür). Irgendwie steckt viel Philosophie in der "Anhalter"-Pentalogie (= 5 Bänder insgesamt).
    Die Serie über "Dirk Gently's Holistischer Detektei" - eine Parodie des Horrorgenres - betrachte ich eher als reine Spaßlektüre, aber an die gibt es auch absolut nichts auszusetzen.
    Dirk Gently ist kein gewöhnlicher Privatdetektiv: er löst Fälle lieber durch die Verflechtung aller Dinge und beruft sich bei seinen Ermittlungen auf Quantenphysik und Hypnose. Und das Ganze wird mit britischer Humor pur gewürzt...


    Adams starb 49jährig in einem kalifornischen Fitness-Studio. Ich meine immer, englische Schriftsteller täten besser daran, in ihrer Heimat zu bleiben. Amerika ist zu ungesund für sie.

  • Faszinierend finde ich bei der Anhalter Reihe, dass es so viele unterschiedliche Versionen gibt, die alle bei Adams ihren Ursprung haben. So habe ich zum Vergnügen die Rundfunkreihe, die Buchreihe und die TV-Reihe mal in den großen Ferien sozusagen parallel genossen und im Prinzip drei Mal etwas anderes .
    Wie gesagt, die Erde ist "frößtenteils harmlos" .

    Neue Lektüre:
    John Norman : Die Nomaden (Gor-Reihe, Bd 4 )
    Wo man liest, da lass dich ruhig nieder,
    böse Menschen lesen keine Bücher

  • "Don't Panic"
    Es hätte ein so schöner Tag werden können - bis der Engländer Arthur Dent festellen muss, dass sein Haus abgerissen werden soll. Macht aber eigentlich nichts, weil kurz darauf die Erde gesprengt wird, um einer Hyperraum-Umgehungsstrasse Platz zu machen. Kurz vorher aber entpuppt sich Arthurs bester Freund Ford Prefect nicht etwa als ein kleiner Exzentriker aus der Proviz, wie bisher angenommen wurde, sondern als Besucher von einem kleinem Stern in der Nähe von Betageuze. Und er verfügt nicht nur über den lebensnotwendigen Reiseführer Per Anhalter durch die Galaxis, sondern auch über das unschätzbare Wissen, wie man für weniger als 30 Altair-Dollar die Wunder des Weltraums entdecken kann ....
    (Klappentext)


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    Dieses Buch ist schon sehr lange auf meinem To-Do-Stapel. Als ich damals den Film das erste Mal sah, war mir zwar das Buch schon ein Begriff aber mehr auch nicht. Nach dem Film nahm ich mir dann fest vor irgendwann diese Buch zu lesen. Wie es aber mit solch einem 'irgendwann' so ist, verlor sich das in irgendeiner Gehirnwindung und wurde vergessen. Gestern Abend nun stellte sich die Frage welche Geschichte ich mir nun greife und als Flox und ich so über das Regal streiften fiel uns dieses Buch und mein 'irgendwann' wieder ein :).
    Weit bin ich nun gestern Nacht nicht mehr gekommen, aber die ersten Seiten haben mich bereits köstlich amüsiert und wenn da nicht die Sache mit dem Schlaf wäre, wäre ich wohl schon weiter. Das Buch liest sich etwas kantig, da die Gedanken des Autors wohl auch etwas durch den Wind beim Schreiben waren, aber es macht verdammt viel Spaß.

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Zitat

    Da draußen sind unendlich viele Affen, die sich mit uns über ihr Hamlet-Drehbuch unterhalten möchten.

    Da war der letzte Satz den ich gestern Nach, bevor es mir die Äuglein zugedrückt hat, gelesen habe. Man kann sich vorstellen, dass ich eine unruhige Nacht hatte ;).
    Die Geschichte um Arthur Dent ließt sich wirklich anstrengender als ich gedacht hatte. Die Ausdrucksweise des Autors ist, gerade wenn sich langsam die Müdigkeit einstellt, mehr als nur verwirrend, fast schon verstörend.
    Gestern bin ich irgendwo im Forum über einen Vergleich von Douglas Adams mit Terry Pratchett gestolpert und irgendwie muss ich dem sogar fast zustimmen, wenn auch bei Pratchett die Welt nicht ganz so verwirrend ist, was aber wohl an der großen Anlehnung unserer eigenen liegt. Adams macht die Sache schon etwas verrückter und hier erinnert mich die ganze Sache schon mehr an Monty Python, oder aber, wenn man das Niveau etwas weiter nach unten nimmt, sogar an Little Britain. Ob es Zufall ist, dass das alles irgendwie mit dem Vereinigten Königreich zu tun hat? Ich denke mal nicht. Es muss wohl an der Luft auf der Insel liegen ;). .... Ich bin gespannt welche abstrakten Gedanken und Beschreibungen noch auf mich zukommen :).

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Diese Anspielung mit den Affen hat mit einer Metapher aus dem Bereich der Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun. "Wenn man eine Millionen Schimpansen eine Millionen Jahre lang auf Schreibmaschinen einhämmern lassen würde, dann würden so durch Zufall wahrscheinlich irgendwie dazwischen auch alle Werke Skakespeares noch einmal entstehen." NGS hat dazu mal eine schöne Illustration aus dem Inneren der Wshingtoner Kongressbibliothek gemacht, wo etliche Schimpansen zu sehen sind, die etwa "A Midsummernight's Chimp" lesen.

  • "Wenn man eine Millionen Schimpansen eine Millionen Jahre lang auf Schreibmaschinen einhämmern lassen würde, dann würden so durch Zufall wahrscheinlich irgendwie dazwischen auch alle Werke Skaespeares noch einmal entstehen."

    Wieder habe ich etwas gelernt und kann nun eine bessere Verbindung zu dieser Textstelle eingehen, denn mit diesem Hintergrund und dem entsprechendem Szenario in der Geschichte ist dieser Ausspruch Arthurs wirklich passend und der Schmunzler, den diese Situation heraufbeschwört, ist nicht mehr nur wegen dem was Arthur sagt, sondern auch über das wann. :)
    Das ist wohl auch das was solche Bücher ausmacht. Sie interessant macht, lustig aber auch anstrengend, denn man muss über das entsprechende Hintergrundwissen verfügen und dieses in solch einem Moment auch griffbereit haben. Wobei so etwas schon sehr speziell ist.
    Ich persönlich glaube von mir selbst, dass sich viele solcher Momente in Büchern (allgemein, nicht nur in diesem hier) an mir vorbeischleichen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Dave2311 ()

  • Solche Sachen sind auch immer sehr zeitspezifisch. Als die Bücher neu waren, war diese spezielle Metapher sehr in, weswegen NGS sie damals auch verwendet hat um dieses wunderbare Bild zu machen. Dafür muss ich hezte gelegentlich bei der JUgendliteratur ein wenig auf die Suche nach Bedeutung gehen. 8)

  • Solche Sachen sind auch immer sehr zeitspezifisch.

    Das ist natürlich klar, als dieses Buch erschienen ist, war ich noch nicht mal in der Lage zu lesen und dem entsprechend wenig habe ich natürlich vom Zeitgeschehen mitbekommen :).
    Aber es ist immer interessant solche Zusammenhänge erklärt zu bekommen. Ich bin zwar niemand der gern Bücher in all ihre Bestandteile zerlegt und jedes 'Was will uns der Autor damit sagen' auseinander nimmt, aber interessant sind solche Hintergrundinfos schon. Ich gehe mal davon aus, dass gerade auch diese Buch mit solchen Textstellen angereichert ist.

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    Samuel Goldwyn


  • So, ich bin durch. :)


    Was für ein Buch! Ich bin begeistert. Auch wenn ich so meine Probleme zwischendrin hatte, so ärgere ich mich schon, dass ich Teil 2 nicht hier habe.
    Eine kleine Rezi folgt umgehend :)

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