Aus einer anderen Rezension, die die Frage stellt: Ist "Der Circle" ein gutes Buch? (Rezensent: Ijoma Mangold)
Diese Frage lässt sich ohne Wenn und Aber beantworten: Nein, es ist kein gutes Buch. Der Circle ist sogar ein in besonders offensichtlicher Weise schlechter Roman. Er erfüllt bilderbuchmäßig die klassischen Kriterien für schlechte Romane: eine banale Sprache ohne ästhetischen Mehrwert, Vorhersehbarkeit der Handlung, klischeehafte Schwarz-Weiß-Kontraste von Gut und Böse, Dialoge, die didaktisch so aufgebaut sind wie ein Besinnungsaufsatz, und Figuren als Meinungsträger, reine Pappkameraden, die alles, was der Leser sich denken soll, für die Doofen noch mal extra sagen.
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Obwohl ich, wie in meinem Leseindruck angedeutet, eine nicht ganz so vernichtende Meinung habe, bringt diese Beschreibung ziemlich genau meine Kritik am Buch auf den Punkt. Andererseits schafft Eggers es - wodurch auch immer, guter Stil, Identifikation mit Personen etc. ist es sicher nicht - dass ich das Buch nicht einfach genervt abgebrochen habe, sondern wacker mit einer gewissen Neugier zu Ende gelesen habe. Ich denke auch, dass es am aktuellen und durchaus brisanten Thema liegt.