Anna Schneider - Bald wird es Nacht, Prinzessin

  • Nova liegt reglos auf dem Boden, ihre Augen starren ins Leere. Was ist in dieser Nacht passiert? Die einzigen Zeugen schweigen und Nova kann ihre Geschichte nicht erzählen, weil sie seither im Koma liegt. Doch Daniel ahnt, dass etwas Schreckliches geschehen sein muss. Zusammen mit Novas bester Freundin Jessi macht er sich auf die gefährliche Suche nach der Wahrheit. "Gutes Thema. Gute Geschichte. Gut erzählt." Monika Feth


    Anna Schneider wurde 1966 in Bergneustadt im oberbergischen Kreis geboren und lebt heute in der Nähe von München.
    2008 begann sie Kurzkrimis zu schreiben und gewann im selben Jahr den 1. Preis eines Kurzgeschichten-Wettbewerbes. Im folgenden Jahr gehörte sie zu den Nominierten für den ersten deutschsprachigen Krimi-Hörbuchpreis. 2013 gewann sie das Stipendium "Tatort Töwerland" der Insel Juist.
    Die Autorin schreibt Krimis und Thriller für Jugendliche und für Erwachsene. Außerdem hat sie eine Reihe von Shortstories veröffentlicht.
    Mehr über Anna Schneider finden Sie unter www.schneideranna.com


    Das Cover dieses Jugendbuches ist mystisch und geheimnisvoll. Man kann nicht wirklich wissen, worum es in diesem Buch gehen wird. Ist das Wald was man erkennt? Oder doch eher ein Zaun und somit abgesperrtes Gebiet?
    Die Farben sind sehr schön, nicht zu grell, eher sanfte Grüntöne. Es macht jedenfalls sehr neugierig und man mag es in die Hand nehmen. Der Titel ist farblich perfekt zum Rest des Bildes angepasst, hat einen Farbverlauf drin und sticht schon ins Auge!


    Nova, leider herzkrank, immer unter Beobachtung der Eltern. Mag einfach nur normal sein, Spass haben wie alle anderen Teenies auch. Doch das wird ihr zum Verhängnis.
    Jessi, die beste Freundin von Nova. Tut alles damit man heraus findet was auf der Party geschah und verwöhnt Ihre Freundin noch als sie im Koma liegt.
    Daniel, ein Pfleger im Krankenhaus. Steht an Jessis Seite um Geheimnisse zu lüften! Kümmert sich sehr liebevoll um Nova.


    Der Schreibstil passt perfekt zu einem Jugendbuch für diese Altersgruppe. Leicht, locker flockig und sehr unterhaltsam führt die Autorin durch diese doch recht ernste Geschichte. Inhalte werden aus der Sicht von Jessi geschrieben, manche Kapitel sind aus Novas Videoblog übernommen. Sehr gut farblich abgesetzt und beschrieben bekommt man einen Einblick in deren Alltag und Ihre Gefühle! Gute Abwechslung aus zwei Sichten!


    Dia Autorin schafft es, mit sehr sympathischen Charakteren, durch eine recht ernste Geschichte zu führen, ohne das man sich langweilt oder das Buch zur Seite legen will. Die Story fliegt förmlich dahin, man kann sich sehr gut in die Handlungen und Orte hinein versetzen. Genaue Beschreibungen führen dem Leser ein genaues Bild vor sein Auge. Man gleitet hinein, findet den Weg nicht mehr hinaus und wundert sich, dass das Buch schon zu Ende sein soll. Keine einzige Seite wo man denkt, es könnte schneller voran gehen.
    Es sind zu Beginn so viele Ungereimtheiten, man überlegt fieberhaft mit was nur auf der Party geschehen sein könnte, warum Nova ins Koma gefallen ist und vor allem, was hat Daniel für ein Geheimnis. Nach und nach kommen Dinge ans Licht mit denen man nicht gerechnet hat und trotzdem weiß man bis zum Ende nicht genau, was wirklich an dem Abend geschehen ist. Man überlegt zwar, macht sich seine Gedanken und ist am Ende doch sehr überrascht welche Wendung das ganze nimmt. So schafft Anna Schneider es, den Leser von der ersten Seite bis zur letzten Seite an zu fesseln.
    Es wird ein Thema aufgegriffen, was in dieser Altersklasse aktuell ist, oft als Spaß angesehen wird und doch ernste Gefahren mit sich bringen kann. Vielleicht denken Kinder und Jugendliche, nach lesen dieses Buches mal drüber nach, was alles geschehen kann und lassen dann die Finger weg.
    Was auch seht gut rüber kam, ist die Freundschaft zwischen echten Freundinnen, obwohl die eine im Koma liegt tut die andere alles dafür, dass sie sich wohl fühlt. Da muss man auch mal ein kleines Tränchen wegdrücken.


    Ein bewegender, zum nachdenken anregender Jugendroman der ein brisantes Thema aufgreift!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Wilde Partys mit reichlich Alkohol, dass kennen sicherlich viele Jugendliche. Doch die letzte Party war eine zuviel für Nova. Reglos lag sie im Garten und konnte nur durch Daniels beherztes Eingreifen gerettet werden. Doch nun liegt sie im Krankenhaus im Koma und niemand weiß, was tatsächlich geschehen ist. Daniel und Novas beste Freundin Jessi wollen der Wahrheit auf den Grund gehen, denn Jessi ist davon überzeugt, dass Nova nicht einfach nur zu extrem gefeiert hat, sondern dass etwas anderes hinter diesem Vorfall stecken muss.


    Nachdem ich von Schneiders ersten Jugendroman (Blut im Schuh) begeistert war, stand für mich von Anfang an fest, dass ich auch weitere Bücher dieser Autorin lesen wollen würde. Mit "Bald wird es Nacht, Prinzessin" gibt es nun endlich den erhofften Nachschub und erneut fällt der Roman ins Spannungsgenre.


    Anna Schneider ist es wieder gelungen sympathische und vor allem authentische Charaktere zu erschaffen, die trotz der knappen Seitenzahl von 224 Seiten ausreichend Tiefe besitzen. Hauptsächlich führen Daniel und Jessi durch den Roman, doch die Geschichte wird auch aus der Sicht weiterer Personen geschildert. Dieser häufige Wechsel der Erzählperspektive ist mir zwar bewusst geworden, aber er wirkt nicht störend. Vielmehr gelingt es dem Leser sich dadurch ein gutes Gesamtbild zu erschaffen. Da Nova im Koma liegt, kann sie selbstverständlich aktiv nichts zu dem Geschehen beitragen. Dieses hat die Autorin gut gelöst, in dem immer wieder Rückblenden eingebaut werden und zwar in Form von Novas Videotagebuch. Ich war erst etwas skeptisch, denn der Roman gibt natürlich nur eine schriftliche Ausgabe der eigentlichen Videos wieder, aber es funktioniert.


    Der Roman beinhaltet viele Themen, mit denen Jugendliche sich auseinander setzen müssen. Allen voran Freundschaft, aber auch Gruppenzwang, die Suche nach Zugehörigkeit und Anerkennung, die Beziehung zu den Eltern, aber auch Partys und deren Verlockungen. Alle Inhalte werden mit einem flüssigen Schreibstil verbunden und ergeben einen interessanten Roman, der für einen Thriller noch etwas mehr Spannung vertragen hätte.


    Fazit: Erneut gute Unterhaltung aus der Feder von Anna Schneider, die vor allem durch die Authentizität der Figuren und den flüssigen Schreibstil punkten kann. Ich freue mich schon auf weitere Romane von ihr. 4/5 Sterne.




    • Taschenbuch: 224 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
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  • Ein paar Jugendliche feiern eine Party. Die Stimmung ist ausgelassen und jeder scheint seinen Spass zu haben. Bis plötzlich ein Mädchen im Garten zusammenbricht, um Sie stehen ein paar Jungs die sich eigenartig verhalten. Weil Sie einfach geschockt sind oder haben Sie damit was zu tun?


    Nur Daniel kümmert sich wirklich um Nova, er ruft einen Krankenwagen und begleitet Sie.
    Auch danach ist er so ziemlich der einzige der sich um Nova zu Sorgen scheint.


    Zusammen mit Novas Freundin Jessi versucht er die Wahrheit rauszufinden, was wirklich an diesem Abend passiert ist. Gar nicht so einfach, immerhin liegt Nova seitdem im Koma und all die anderen verhalten sich eigenartig und erzählen so gut wie nichts.


    An und für sich eine tolle, spannende Geschichte, zumindest machte es den Anschein.
    Doch ich muss ehrlich sagen, so wirklich fesseln und toll fand ich die Geschichte nicht, für mich persönlich war diese zu wenig überzeugend. Die Charaktere blieben mir zu farblos. Und auch wenn der Ansatz wirklich gut ist, hätte ich definitiv mehr Spannung erwartet.
    Ein Stück weit überzeugen und sympathisch fand ich auch nur Daniel, allerdings auch nicht zu 100%, denn auf den knapp bemessenen 224 Seiten erfährt man einfach zu wenig von den einzelnen Charakteren.


    Deshalb für mich leider nur ein recht mittelmässiger Roman, mit :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.