Ich finde es auch gar nicht so abwegig, dass man sich einem Fremden gegenüber besser oder anders öffnet als bei der eigenen Familie. Im Familienumfeld spielen ja immer auch vergangene Konflikte, eingefahrene Rollen oder einfach nur gewachsene Strukturen hinein, denen man sich in Ausnahmesituationen oft nicht entziehen kann.
Darüber, ob Wills Situation wirklich ein Grund ist, sterben zu wollen, habe ich während des Lesens auch oft sinniert. Aber nachvollziehbar war es für mich schon. Sein Leben, wie er es gekannt und gemocht hat, ist ein für allemal vorbei, unwiederbringlich verloren. Das kann schon depressiv und verbittert machen und den Wunsch hervorbringen, so nicht weitermachen zu wollen.
Ich kenne aus meinem erweiterten Umfeld einen Fall, in dem sich jemand per assistiertem Suizid das Leben genommen hat, weil er erblindet ist und damit als passionierter Fotograf nicht umgehen konnte. Sicher eine extreme Reaktion, aber auch irgendwie ähnlich gelagert wie der Fall von Will.