So, ich habe das Buch gestern abend noch zu Ende gelesen und bin überaus erfreut davon. Ich hoffe, dass Eric im Zusammenhang mit dieser neuen Übersetzung wieder mal auf Lesereise in Deutschland geht.
Zunächst erst einmal ein Eigenzitat:
ZitatWenn La Part de l´autre Eric-Emmanuel Schmitts Betrachtung des Bösen darstellt, so ist dieser Roman die davor stattgefunden habende Betrachtung des Guten. In diesem Roman begegne die Leserinnen und Leser den Protagonisten der Evangelien und zwar aus einmal aus der Perspektive von Jesus von Nazareth und dann aus der Perspektive von Pontius Pilatus in Briefen an seinen Freund Titus. Den ersten Teil habe ich bereits hinter mir und bekomme nun die Situation im römischen Besatzungsgebiet im Nahen Osten durch den zuständigen römischen Vertreter beschrieben. Was durchaus ungewöhnlich ist. Gegen Ende des Buchs findet sich wieder ein Arbeitstagebuch, wie wir es auch in dem Buch über Hitler finden, was uns noch eine weitere Perspektive auf die Ereignisse gibt. Sehr interessant, diese Anthropomorphisierung von Wundern.
Der zweite Teil ist eine Art Antikriminalroman, wie Eric selbst sagt, in dem Pilatus verzeifelt bemüht ist, eine Leiche zu finden um Ruhe zu schaffen und gerade dies nicht gelingt. Pilatus, der hier als ziemlich gebildet und intelligent dargestellt ist, versucht zunächst auf verschiedene Arten und Weisen Jesus zu retten, bevor diesen das allgemein bekannte Ende ereilt (ich hoffe, das wird jetzt von niemanden als Spoiler betrachtet ) Und durch Pilatus Augen sehen wir auch die anderen in dieser Zeit aufkommenden philosophischen und weltanschaulichen Strömungen, die in der Anfangszeit mit dem Christentum in Konkurrenz stehen sollten.
Wie in "La Part de l´Autre" ist das Werktagebuch dann eine überaus eigene Auseinadersetzung mit dem Thema und es erklärt einige der grundlegenderen Entscheidung - wie die Namensgebung der Protagonisten -in diesem Buch. EMMINENT LESENSWERT :thumright: =D> \:D/