Klappentext:
Ein kleines Dorf im Bayerischen Wald, 1944: Schwanger kehrt die junge Afra zurück in die Enge ihres Elternhauses, das sie Jahre zuvor verlassen hat. Als Albert geboren wird, nehmen die Auseinandersetzungen mit dem strenggläubigen Vater zu, dem das Kind im Wege ist. Dann eines Tages ist Afra tot, blutüberströmt liegt sie neben ihrem schwerverletzten Sohn in der karg eingerichteten Wohnstube
Für mich ist es das erste Buch der Autorin gewesen, das ich je gelesen und hab ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich noch einmal ein zweites von ihr lesen werde.
Meine Meinung:
Das Cover – ganz in Dunkel gehalten – passt zu der Geschichte die das Buch beinhaltet. Was mich jedoch dann abgeschreckt und ehrlich gesagt auch sehr enttäuscht hat war die Aufmachung des Buches. Für den Preis von 16,99 Euro erwarte ich etwas anderen, erwarte ich mehr. Ein Lesebändchen zum Beispiel. Oder vielleicht einen Anhang mit Anmerkungen über „Übersetzungen“ der verwendeten Begriffe.
Die Geschichte an sich fand ich an und für sich gut durchdacht, die gut beschriebenen Sachverhalte und Personen machen das Lesen zu einem – recht kurzen – Vergnügen.
Mir haben die wechselnden Erzählperspektiven, in denen das Buch eingeteilt ist, sehr gut gefallen. Wir erleben so den Fall, die Geschehnisse von damals und auch das Neuaufrollen des Falls aus verschiedenen Perspektiven und von verschiedenen Personen.
Besonders berührt hat mich die Geschichte von Johann – dem Vater. Der mit seiner Demenz, seinen Erinnerungslücken zum perfekten Sündenbock wird. Ein Mensch, der nichts böses getan hat aber dennoch Schuld sei soll weil er sich nicht erinnern kann. Oder Afra, die aus dem Elternhaus geflüchtet ist und dann „zurückgekrochen“ kam um dort wieder zu leben. Mit einem unehelichen Kind von einem Franzosen steht sie im Dort und bei ihren Eltern nicht gut da – obwohl sie nichts weiter getan hat als sich zu verlieben.
Die Sprache und der Schreistil der Autorin? Der Schreibstil war kurz und bündig. Teilweise fand ich es zu knapp formuliert, zu minimalistisch. Da hätte ein bisschen mehr vielleicht der Geschichte auch gut getan.
Von der Sprache kann ich nur sagen, dass ich teilweise überhaupt nicht klar gekommen bin. Schuld daran sind die bayerischen "Wortfetzen" und die Begriffe aus der damaligen Zeit. Hier hätte meiner Meinung nach ein Glossar dazu gehört - denn nicht alle Leser sind des bayerischen mächtig.
In dem Forum, in dem ich dieses Buch gewonnen und gelesen habe kam die Frage auf ob man das Buch auch selbst gekauft hätte. Hier gab es ein klares Nein von mir.
Es ist mein erstes Buch der Autorin gewesen - sozusagen Neuland für mich. Und wenn ich dann ein mit 124 Seiten sehr dünnes Büchlein in der Hand halte, das vom Verlag als Hardcover zu einem wie ich finde sehr hohen Preis rausgebracht wird, dann lege ich es wieder hin. Weil ich nicht einschätzen kann wie die Autorin schreibt und ob sie diese Ausgabe wirklich wert ist.
Meine Wertung: