Andreas Brandhorst - Kinder der Ewigkeit

  • Kurzbeschreibung: Die Zukunft: Die Menschen haben die Galaxis besiedelt und zahlreiche Allianzen mit außerirdischen Völkern geschlossen. Und sie haben – mittels hoch entwickelter Biotechnik – unsterbliches Leben erlangt. Doch das gilt nicht für alle Menschen. Dies sind die Abenteuer Esebians, Ex- Profikiller und Anwärter auf das ewige Leben. Um dieses zu erlangen, muss er allerdings noch einen letzten Auftrag erfüllen. Einen Auftrag, der die Galaxis in ihren Grundfesten erschüttert.


    Meine Meinung: Die Geschichte spielt mehrere tausend Jahre in der Zukunft. In der von den sogenannten “Erlauchten” (Unsterbliche Menschen) regierten interstellaren Gesellschaft kann sich nicht jeder den Aufstieg zum ewigen Leben leisten oder ist durch die jeweilige Abstammung von vornherein zur Sterblichkeit verdammt. Esebian hat den radikalen Weg zu den “Hohen Gebieten” gewählt und hat als Auftragskiller mit unterschiedlichen Identitäten das nötige Geld für seinen Aufstieg verdient. Dann entschloss er sich, das Töten zu beenden und als Wissenschaftler zu arbeiten. Als er jedoch erpresst wird, El`Kalentar, einen Unsterblichen, zu ermorden, hofft er auf diesem Wege zur Unsterblichkeit zu gelangen, denn das wäre seine Belohnung gewesen. Trotz aller Bedenken führt Esebian den Auftrag aus, doch der Lohn ist keineswegs die Unsterblichkeit.


    “Kinder der Ewigkeit” ist, zumindest anfangs, keine leichte Kost. Man wird in eine sehr komplexe und neue Welt in der Zukunft entführt, in der Technik und Wissenschaft eine große Rolle spielen. Dementsprechend findet man eine Vielzahl neuer und fremdartiger Begriffe und Namen, mit denen man sich erst einmal anfreunden muss. Aber die Bedeutung der Begriffe oder Vorgänge, z.B. die verschiedenen Vorbereitungsstufen zur Unsterblichkeit, erklären sich dem aufmerksamen Leser aber doch recht schnell und dann kann man sich ganz auf die spannende Geschichte einlassen. Natürlich wird Esebian hinter`s Licht geführt und um seine Belohnung gebracht. Eine spannende Jagd nach den wahren Schuldigen und den Hintergründen einer scheinbar sehr umfassenden Verschwörung beginnt und wird nie langweilig. Die Geschichte eines ehemaligen Verbrechers, der auf die ehrliche Seite übergewechselt ist und nun von seiner Vergangenheit eingeholt wird, ist zwar nicht neu, aber die fesselnde Story macht dieses Manko mehr als wett.


    Diese äußerst spannende Handlung bietet alles, was ein Science – Fiction Leserherz höher schlagen lässt. In eine rasante Story mit vielen überraschenden Wendungen, bei der auch die Action und die Spannung nicht zu kurz kommt, hat Andreas Brandhorst geschickt verschiedene Themen verknüpft: Von außerirdischen und künstlichen Intelligenzen über Verschwörung und versunkene Hochzivilisationen bis hin zu Erfahrungen mit übersinnlichen Kräften und dem Tod wird hier alles geboten. Nach und nach werden sämtliche Teile zusammengefügt und logisch zu einem abgeschlossenen Ende gebracht. Ich muss zugeben, dass mich dieser Roman auch ein wenig zum Nachdenken gebracht hat. Wer möchte nicht ewig leben? Und ist dieses Leben nach 6000 Jahren noch lebenswert? Was soll man denn noch machen, wenn man alles kennt und alles schon gesehen hat?


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    "Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muss es besitzen."
    Friedrich Nietzsche


  • Danke für die interessante Rezi! Das Buch hört sich wirklich nach einem Buch für mich an. Wird direkt auf meine Wunschliste gesetzt. Ich glaube, ich muss wirklich ganz dringend was von Andreas Brandhorst lesen... vor allem, nachdem mir seine Übersetzung von "Vlad" sehr gut gefallen hat.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Danke für die interessante Rezi! Das Buch hört sich wirklich nach einem Buch für mich an. Wird direkt auf meine Wunschliste gesetzt. Ich glaube, ich muss wirklich ganz dringend was von Andreas Brandhorst lesen... vor allem, nachdem mir seine Übersetzung von "Vlad" sehr gut gefallen hat.

    Der hat noch viel mehr gute Bücher übersetzt: viele Terry Pratchett Romane, Romane von Karen Chance oder die Dhampire Reihe. :wink:

  • Der hat noch viel mehr gute Bücher übersetzt: viele Terry Pratchett Romane, Romane von Karen Chance oder die Dhampire Reihe. :wink:


    Da ich die alle nicht kenne, ist er mir bisher noch nicht aufgefallen :uups:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Tolle Rezi! :thumleft:


    Ich musste lange überlegen mir das Buch zu kaufen, weil ich "Die Stadt" von Brandhorst so naja fand. Aber die Rezi hat mich doch neugierig gemacht, ich geb ihm noch eine Chance.