Die Nachricht, dass der sympathische, gutaussehende Jungpolitiker Paddy de Courcy die etwas farblos wirkende Alicia heiraten wird, schlägt nicht nur in der Boulevardpresse ein wie eine Bombe. Ganz besonders trifft sie drei Frauen: die Stylistin Lola Daly, die eigentlich die ganze Zeit glaubte, Paddys Freundin zu sein; die Journalistin Grace Gildee, die Paddy bei seiner Autobiographie als Ghostwriterin unterstützen sollte; und Graces Schwester Marnie, eigentlich glücklich verheiratet mit zwei süßen Töchtern, die ihre erste Liebe Paddy nie vergessen und nie ganz überwunden hat.
Lola ist völlig aus der Bahn geworfen, leistet sich im Job eine Katastrophe nach der anderen und flieht schließlich aufs Land, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Grace stürzt sich eifrig auf die Hintergrundstories und versucht unter anderem verzweifelt, ein Interview mit Lola einzufädeln, während sie im Privatleben mit der Krebserkrankung ihrer Tante zurechtkommen muss, und Marnie muss sich eingestehen, dass sie ein schwerwiegendes Problem hat, ihren Alltag zu bewältigen.
Aus den Blickwinkeln dieser drei Frauen zeichnet Marian Keyes deren Lebensgeschichten nach. Dabei tun sich einige Abgründe auf - was anfangs wie ein vergnügliches, leicht überdrehtes und lockeres typisches Chick-Lit-Buch wirkt, greift im Verlauf der Handlung mehrere ernste Themen auf. Der Erzähltonfall wird nie moralisierend oder pathetisch, aber emotional geht es ganz schön ans Eingemachte.
Die unterschiedlichen Charaktere von Lola, Grace und Marnie hat Keyes toll herausgearbeitet. Jede hat ihre eigene Stimme, ihre typische Sprache, was noch dadurch unterstrichen wird, dass zumindest in der englischen Ausgabe mit verschiedenen Schriftarten gearbeitet wird, je nachdem, wer gerade erzählt.
Das eine oder andere mag ein wenig dick aufgetragen sein, aber alles in allem bekommt Keyes hier mal wieder Prädikat "lesenswert" für die seltene und gelungene Mischung aus Chick-Lit und Tiefgang.