The Break

Buch von Marian Keyes

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu The Break

    (Bisher leider (noch?) nicht auf deutsch erschienen.)
    Amy und Hugh sind seit achtzehn Jahren ein Paar und Mittelpunkt einer Patchworkfamilie. Neeve, Amys Tochter aus erster Ehe, hat sich als Youtube-Influencerin einen Namen gemacht. Die empfindsame Sofie ist eigentlich die Tochter von Amys nichtsnutzigem Bruder und einer einigermaßen übergeschnappten selbsternannten Ernährungspäpstin, betrachtet aber Amy und Hugh als ihre Adoptiveltern. Kiara, die Jüngste und gemeinsame Tochter der beiden, ist eine sehr umgängliche und fast schon erschreckend vernünftige Teenagerin. Und obwohl die Charaktere so verschieden sind und öfter mal die Fetzen fliegen, führen die fünf doch unterm Strich ein harmonisches, vertrautes Familienleben.
    Bis zu dem Tag, an dem Hugh seiner Frau eröffnet, dass er eine Beziehungspause von sechs Monaten will und diese auf einem Selbstfindungstrip durch Südostasien zu verbringen gedenkt.
    Amy steht völlig unter Schock und erkennt ihren Mann kaum wieder, doch er lässt sich nicht von seinen Plänen abbringen, und plötzlich muss Amy sich wieder wie einst, als Neeve klein war und sich von deren untreuem Vater getrennt hatte, alleine um Job, Kinder und Haushalt kümmern. Sie hat kaum Zeit, sich über ihre eigenen Gefühle klar zu werden, und muss auch noch feststellen, dass ein Großteil ihrer Freundinnen sich plötzlich merkwürdig benimmt. Irgendwann begreift sie, dass eine Beziehungspause ja auch bedeuten kann, dass sie selbst neue Wege gehen könnte - doch will sie das überhaupt?
    Innerhalb von wenigen Seiten ist man mittendrin in Amys kunterbunter, chaotischer Welt, die auch vor Hughs großer Ankündigung schon stressig genug war mit drei Töchtern, großem Freundeskreis und einem fordernden Job als PR-Agentin. In ihrer Beziehung hat sie sich bequem eingerichtet, sie liebt gerade das Vertraute und vermisst nichts ... oder? Hughs plötzlicher Aufbruch zwingt sie, der einen oder anderen unangenehmen Wahrheit ins Gesicht zu sehen oder sich zumindest ein paar Fragen ehrlich zu beantworten.
    Bei ihren Freundinnen trennt sich die Spreu vom Weizen - wer zerreißt sich nur in den sozialen Medien das Maul über sie und wer möchte ihr wirklich mit Rat und Tat zur Seite stehen? Und sowohl im Job als auch in der Familie fordern unvorhergesehene Herausforderungen ihren Einsatz. Da verwundert es nicht, dass Amys Energie am Abend nur noch für Onlineshopping-Ausschweifungen reicht. Marian Keyes gelingt es ziemlich gut, Sympathie für Amy zu wecken, auch wenn sie mit ihren Hobbys Mode, Kosmetik und Mädelsabende auf den ersten Blick wie eine typische oberflächliche Chick-Lit-Heldin wirkt, einer Spezies, mit der ich sonst eher wenig anfangen kann.
    Aber Keyes gibt ihren Hauptfiguren immer so viel Bodenständigkeit und "echtes Leben" mit, dass sie nicht wie hirnlose Society-Prosecco-Hühner rüberkommen, sondern wie Menschen aus Fleisch und Blut mit all ihren Stärken und Schwächen und kleinen Macken und man ihnen ihre Unzulänglichkeiten gerne verzeiht. (Der Freundeskreis besteht allerdings tatsächlich zu einem Großteil aus erwachsenen Frauen, die sich insbesondere im Internet aufführen wie zickende Achtklässlerinnen ... aber auch das erscheint mir gar nicht mal so weit hergeholt.)
    Amys emotionale Achterbahn, ihr Hin- und Hergerissensein zwischen Treue, Wut, Trauer und dem Wunsch nach Veränderung und ihre Überforderung mit ihren eigenen widerstreitenden Gefühlen sind einfühlsam und mit viel selbstironischem Humor dargestellt. Mir gefiel auch die Art, wie Frauen Mitte 40 porträtiert werden, nämlich mal nicht als sexuell komplett frustriert, mit ihrem Äußeren völlig unzufrieden und bereit, sich dem erstbesten Trottel an den Hals zu werfen, nur um nicht alleine bleiben zu müssen. Amy mag gebeutelt sein und auch mal dumme Dinge tun, aber sie hat trotz allem eine selbstbewusste und -bestimmte Art, findet immer wieder Wege, sich nicht unterkriegen zu lassen und ist in der Lage, sich auch mal selbst zu hinterfragen.
    Hier und da hätte das Buch vielleicht etwas Straffung vertragen können, insbesondere bei dem ganzen Gezicke zwischen den Freundinnen, aber insgesamt habe ich mich mit dieser Beziehungsgeschichte sehr gut unterhalten und fand auch das Ende passend und vor allem sehr gut nachvollziehbar. Marian Keyes ist eben nicht umsonst so ziemlich die einzige Autorin ihres Genres, die ich wirklich gerne lese ... und ich finde auch nicht, dass ihre Bücher unter "Liebesromane" gehören, weil es um so viel mehr geht, deshalb gibt's die Rezi hier.
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Ausgaben von The Break

Taschenbuch

Seitenzahl: 672

Besitzer des Buches 3

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