Ariana Franklin - Die Totenleserin (ab 12.04.2010)

  • So Mädels, endlich ist es soweit :cheers:


    Wie halten wir es eigentlich? So wie beim letzten Mal? Kapitel in der Überschrift - ohne Spoiler?


    Wollen wir ein Tempo festlegen, oder einfach jeder wie er kann?
    Habe mir die Kapitel mal angeschaut, die haben meistens so um die 30 Seiten (+/-) und ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, jeden Tag ein Kapitel auf jeden Fall schaffen zu können 8-[



    Und damit ich nix vergesse, mach ich doch jetzt einfach schon mal den Anfang ....

  • PROLOG


    Also ehrlich, als ich das gelesen habe, dachte ich "Mein Gott schon wieder so ein besch******* Buch - und ausgerechnet wieder mit euch beiden" ](*,)
    Ich dachte eigentlich, ich würde nach den ersten Seiten schon aufgeben, aber...


    KAPITEL 1


    auch da dachte ich zuerst "Hilfe", durfte aber (zu meiner Erleichterung) nach wenigen Seiten feststellen, dass es doch gar nicht so schlimm ist :mrgreen:


    Kinder werden getötet und die Juden werden beschuldigt. (Schon schlimm, wenn man bedenkt, für was Juden nicht schon alles beschuldigt wurden).
    König Henry ist mir jetzt schon reichlich unsympathisch hingegen mir Gordinus jetzt schon gefällt, schließlich hat er jemanden nach England geschickt um die Juden zu retten/entlasten, und damit scheinbar nicht gerade jedermanns Geschmack getroffen hat. Ich bin gespannt...

  • Wie halten wir es eigentlich? So wie beim letzten Mal? Kapitel in der Überschrift - ohne Spoiler?

    Also, ich finde das am besten. Wir sind ja nur zu dritt, da müssen wir nicht unbedingt spoilern. ;)

    Wollen wir ein Tempo festlegen, oder einfach jeder wie er kann?

    Dein Tempo mit dem einen Kapitel am Tag klingt erstmal ganz gut und machbar. Wenn es noch superspannend wird, können wir immer noch schneller lesen. ;)


    Zum Prolog:

    Also ehrlich, als ich das gelesen habe, dachte ich "Mein Gott schon wieder so ein besch******* Buch - und ausgerechnet wieder mit euch beiden"
    Ich dachte eigentlich, ich würde nach den ersten Seiten schon aufgeben, aber...

    :loool: Was soll das denn heißen "ausgerechnet wieder mit euch beiden"? [-(
    Ich fand den Prolog am Anfang auch etwas anstrengend, weil ich nicht wusste, wer erzählt, und das mag ich nicht. Aber eigentlich finde ich die Idee nicht schlecht, dass der Prolog so erzählt wird, als wäre man dabei und würde das alles beobachten. Man konnte sich die Bilder ganz gut vorstellen, mir kam's irgendwie filmmäßig vor.
    Ich werd jetzt gleich mal das erste Kapitel lesen und dazu dann posten.

  • Stimmt, Feli, auch das erste Kapitel beginnt irgendwie schräg. Da dachte ich auch schon: Wenn das jetzt so weitergeht, na danke... aber dann wechselt das Ganze ja zum Glück und eigentlich war der Anfang ab da sehr interessant.
    Eigentlich finde ich es sehr gut, wie alles so drumherum erstmal erzählt wird, bevor man so wirklich ganz genau weiß, was passiert ist. Also, man erfährt es zwar, aber man ist nicht direkt am Ort des Geschehens. Das ist ja recht ungewöhnlich, hat mir aber gefallen.
    King Henry konnte ich irgendwie gar nicht einschätzen. Ich finde ihn sehr unberechenbar und sehr egozentrisch. Das ganze Universum dreht sich nur um ihn. Durch seine Position hat er es vielleicht auch nie anders erlebt, aber er kann sich überhaupt nicht in die Rolle der Menschen in seinem Land hineinversetzen. Die Juden werden eines wirklich grausigen Mordes beschuldigt und gerade weil das Kind gekreuzigt worden ist, lastet man ihnen den Mord an, wobei man ja auf den ersten Blick sagen kann, dass das schon seeeehr offensichtlich ist, was da abläuft. Aaron tat mir sehr leid. Er muss schreckliche Angst vor dem König gehabt haben und echte Hilfe hat er nicht zu erwarten.


    Gordinus ist irgendwie das Gegenteil und er hat mir auch sehr gut gefallen. :) Was ich bei der Beschreibung dieser Stadt, in der er lebt, interessant fand, war, dass es so egal war, welche Religion man hat, bzw. dass die Religion auch mal rasch gewechselt werden kann, wenn sie einem gerade nicht passt (oder habe ich das falsch gelesen?). Da wird gemordet und gekämpft im Namen der Religion, und dann spielt sie so eine geringe Rolle... nun ja, nicht für jeden. Und auch in anderem Sinne scheint man hier weiter zu sein als in England, denn hier arbeiten auch Frauen. Und wenn du den Klappentext gelesen hättest, Felilein, dann wüsstest du,

  • Was soll das denn heißen "ausgerechnet wieder mit euch beiden"?


    Damit meinte ich, dass es mir peinlich wäre, schon wieder von einem Buch genervt zu sein, durch das IHR mich dann durchschleppen müsst :friends:


    KAPITEL 1

    war, dass es so egal war, welche Religion man hat, bzw. dass die Religion auch mal rasch gewechselt werden kann, wenn sie einem gerade nicht passt (oder habe ich das falsch gelesen?)


    Nö - so habe ich das auch verstanden. Außerdem fand ich das Kommentar von dem einen Typ genial.
    "Welcher Religion gehört euer Herr an?"
    "Wenn er das nur selbst wüsste" ( oder so ähnlich :wink: )


    Zum Spoiler:
    Ich wusste, ich hatte was vergessen :lol:

  • So, dann melde ich mich auch mal zu Wort. Mir war während des Prologs auch etwas mulmig zumute, und ich war sehr erleichtert, als es im ersten Kapitel dann in "normalem" Schreibstil weiterging. (Nebenbei: die Frau, die auf dem letzten Karren mitfährt - ist das wohl unsere Totenleserin?)


    König Henry war mir spontan eigentlich sympathisch. Egozentrisch, ja, keine Frage, aber irgendwie mochte ich ihn. Das kann sich natürlich auch noch schnell ändern, aber schon der Gedanke, dass er der jüdischen Bevölkerung zumindest neutral gegnübersteht ist, denke ich, für die damalige Zeit keineswegs selbstverständlich. Auch wenn es ihm in erster Linie natürlich um die Steuereinnahmen geht. Diesen Roger von Acton mit seinen antisemitischen Pamphleten hingegen habe ich gleich gefressen, obwohl er gar nicht persönlich aufgetaucht ist. Allerdings weiss ich zu wenig über diese geschichtliche Epoche, ich weiss einfach nicht, wie sehr er vielleicht auch einfach nur Kind seiner Zeit war.


    Gordinus und Mordecai mochte ich auch, und jetzt bin ich mal gespannt, ob Mordecai noch was unternimmt wegen des "unpassenden" Gesandten... ;)

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • (Nebenbei: die Frau, die auf dem letzten Karren mitfährt - ist das wohl unsere Totenleserin?)


    Dazu müsste ich den Prolog nochmal lesen, denn nachdem ich nach der ersten Seite gar nix kapiert hatte und von den vielen, anscheinend wichtigen, Namen völlig überrumpelt war, könnte ich mich nun nicht mehr daran erinnern, dass da überhaupt eine Frau auf dem Karren saß :-,

  • Dazu müsste ich den Prolog nochmal lesen, denn nachdem ich nach der ersten Seite gar nix kapiert hatte und von den vielen, anscheinend wichtigen, Namen völlig überrumpelt war, könnte ich mich nun nicht mehr daran erinnern, dass da überhaupt eine Frau auf dem Karren saß :-,

    :loool: Macht nix. Normalerweise vergesse ich einen Prolog meistens auch kurz nach dem Lesen, aber da ich ja gestern nur noch das erste Kapitel gelesen habe, ist komischerweise doch etwas hängengeblieben.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • (Nebenbei: die Frau, die auf dem letzten Karren mitfährt - ist das wohl unsere Totenleserin?)

    Glaube ich schon. Und der dunkelhäutige Mann, der "eher gen Osten" betet, scheint aus ihrem Gefolge zu sein, oder?

    Allerdings weiss ich zu wenig über diese geschichtliche Epoche, ich weiss einfach nicht, wie sehr er vielleicht auch einfach nur Kind seiner Zeit war.

    Ich denke schon, dass das damals "normal" war. Gerade viele strenggläubige Christen waren da sehr engstirnig, ist ja auch immer gut, ein Feindbild zu haben. :roll: Aber mehr als das weiß ich auch nicht, ich denke einfach, dass das zu der Zeit wirklich einfach vielfach so war, weil es viele auch nicht besser wussten. 8-[

  • Glaube ich schon. Und der dunkelhäutige Mann, der "eher gen Osten" betet, scheint aus ihrem Gefolge zu sein, oder?

    Ja, denke ich auch. Dann fehlt ja nur noch der Simon. Oder ist der dunkelhäutig? :-k Vielleicht hat der sie auch nur begleitet, und ist dann wieder zurück?
    Wir werden es erfahren... ;)

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • KAPITEL 2


    Schon alleine der Umstand, dass Adelia gleich im ersten Einsatz am Geschlechtsteil eines Möches (?) rumoperiert finde ich sehr .... interessant :wink:
    Adelia wurde mir in dem Augenblick sehr sympathisch als sie Simon deutlich sagt, dass sie eine solche OP noch nie vorgenommen hat, geschweige denn dabei zugesehen hat - und trotzdem von sich und ihrem Können überzeugt ist.
    Das ganze ist natürlich nicht wirklich schicklich und sie wird ja dabei beobachtet. Ich bin schon sehr gespannt, was die Voyeure mit ihrem "Wissen" vorhaben. Was gutes kanns ja nicht sein...


    Habt ihr eigentlich auch Probleme mit den vielen Namen zurecht zu kommen? Ich habe das Gefühl, dass in jedem Kapitel 30 neue Namen dazu kommen und man irgendwie nicht weiß, welche davon man sich merken muss oder nicht :-k

  • Adelia wurde mir in dem Augenblick sehr sympathisch als sie Simon deutlich sagt, dass sie eine solche OP noch nie vorgenommen hat, geschweige denn dabei zugesehen hat - und trotzdem von sich und ihrem Können überzeugt ist.

    Einerseits ja, weil ich das lustig beschrieben fand, wie sie sagt, sie habe das noch nie gesehen, sondern nur von davon gehört, und sie kenne Bilder von Grabplatten, auf denen man das sieht. Simons Gesichtsausdruck daraufhin konnte man sich wirklich sehr gut vorstellen, fand ich sehr lustig. ;) Andererseits hoffe ich, dass Adelia nicht immer so überlegen sein wird, so eine, die immer rein zufällig alles weiß... aber im Moment finde ich sie auch noch sympathisch und ihre Art einfach unterhaltsam. Sie ahnt gar nicht, was das für Konsequenzen haben könnte, wenn jetzt etwas schiefgeht!

    Habt ihr eigentlich auch Probleme mit den vielen Namen zurecht zu kommen? Ich habe das Gefühl, dass in jedem Kapitel 30 neue Namen dazu kommen und man irgendwie nicht weiß, welche davon man sich merken muss oder nicht

    Ich merk mir glaub ich nicht alle, man weiß nie, welche man noch braucht. Roger von Acton zum Beispiel taucht hier ja wieder auf, von dem man im ersten Kapitel schon gehört hat, dass er ein sehr strenggläubiger Christ ist, der gegen die Juden hetzt. Auch hier zeigt er sich jetzt von so einer fanatischen Seite - es sind Ärzte da, die dem Prior helfen können, aber nein, beten und irgendeinen Heiligenknochen halten, das soll helfen. :roll: Da fand ich die Reaktion des kranken Mönchs wirklich lustig, dem alles nur noch egal ist, und der einfach nur geheilt werden will. ;) Aber Adelia hat nun schon einen Feind, bevor sie in Canterbury angekommen ist, und der ist wahrscheinlich nicht weniger mächtig als der von ihr geheilte Mönch!?
    Jedenfalls, ich denke, dass sich das mit den vielen neuen Namen noch gibt. Im Moment ignoriere ich einen Teil der Namen (zum Beispiel wüsste ich gerade nicht mehr, wie die verstorbene Amme heißt, auch wenn die bestimmt noch manchmal erwähnt wird).

  • Andererseits hoffe ich, dass Adelia nicht immer so überlegen sein wird, so eine, die immer rein zufällig alles weiß... aber im Moment finde ich sie auch noch sympathisch und ihre Art einfach unterhaltsam.

    So geht's mir auch, ich hoffe sie wird nicht zu so einer toughen Überfrau, ich finde sie nämlich auch sympathisch.

    Zitat von »Felicia«
    Habt ihr eigentlich auch Probleme mit den vielen Namen zurecht zu kommen? Ich habe das Gefühl, dass in jedem Kapitel 30 neue Namen dazu kommen und man irgendwie nicht weiß, welche davon man sich merken muss oder nicht


    Ich merk mir glaub ich nicht alle, man weiß nie, welche man noch braucht.

    Bis jetzt habe ich noch keine Probleme, aber viel mehr sollten es dann doch nicht werden. Mein "Kumpel" Roger z.B. sprang mir ja gleich wieder ins Auge. Ob er wohl derjenige ist, der die "OP" belauscht hat? Wäre ja naheliegend.


    Übrigens wollte ich noch sagen, dass Tempo mit einem Kapitel pro Tag passt mir sehr gut. :thumright: Ich glaube zu mehr würde ich momentan auch nicht kommen.


    Edit: Und das Zitieren übe ich bei Gelegenheit auch noch mal. :roll: ;)

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Glaube ich auch. Jemand anders kann es eigentlich nicht gewesen sein. Nur er regt sich ja darüber auf, dass die Operation durchgeführt wird. ;)


    Wobei man ja davon ausgehen kann, dass nicht nur er die OP und das "tun" beobachtet hat. Schließlich entdeckt er auf dem Rückweg ja noch manch seiner Kumpanen, die NICHT im Lager geblieben sind :-k

  • Wobei man ja davon ausgehen kann, dass nicht nur er die OP und das "tun" beobachtet hat. Schließlich entdeckt er auf dem Rückweg ja noch manch seiner Kumpanen, die NICHT im Lager geblieben sind

    Das stimmt, aber er ist irgendwie so ein Typ, den man gleich als Spion im Auge hat. ;)


    Das dritte Kapitel fand ich super, das hat mir richtig gut gefallen. Man erfährt mehr über Simon und über Adelia, und auch Prior Geoffrey ist ziemlich interessant. An ihm hat mir imponiert, dass er, obwohl er ja auch einem Kloster vorsteht, nicht so verbohrt und raffgierig und all das ist, wie man es von der Priorin erfährt. Er ist auch den Juden gegenüber offener, auch wenn er natürlich auch seine Vorbehalte hat, was natürlich auch einfach an seinem Amt und der Zeit liegt. Was ich schrecklich fand, ist, dass das ermordete Kind gleich heilig gesprochen werden sollte und dass die Priorin mit dem Fingerknöchelchen von dem Kind herumreist... [-( Erschreckend. Genau wie die Tatsache, wie einfach es ist, den Juden die Schuld in die Schuhe zu schieben. Das ist ja noch nicht mal mehr Hörensagen, was da läuft. Obwohl man sowas weiß, ist man dann doch wieder entsetzt.


    Simon mag ich echt gerne, er ist so natürlich und gutherzig, bei ihm kann man sich aber auch gut vorstellen, wie er die Leute aushorchen kann.


    Adelia gefällt mir auch, ich fand die Stelle besonders witzig, als Simon ihr Gespräch mit Prior Geoffrey unterbricht, weil er Angst hat, dass Adelia ihn gleich mal fragen wird, ob sie an seinem Leichnam später 'rumuntersuchen darf. :loool: Sie ist wirklich sehr modern, und das damalige England wirkt sehr rückschrittig, wenn man sich mal im Gegenzug zu den Reisenden um Simon und Adelia die Engländer ansieht...