Ken Follett - Nacht über den Wassern / Night Over Water

  • Wieder ein in einer anderen Rezension verschwundenes Buch siehe hier
    >Die Brücken der Freiheit<von Ken Follet


    Kopie von Alianne
    Nicht wirklich historisch, aber mir hat es sehr gut gefallen: "Nacht über den Wassern".
    Es war mein erstes von Follett. So bin ich überhaupt erst zu den Säulen der Erde gekommen. Ich fans toll, bei Amazon gehen die Meinungen auseinander.


    Sein neuester Thriller Nacht über den Wassern spielt im September 1939. Der 2. Weltkrieg hat gerade begonnen und in Southampton bereitet sich die Crew des Flying Clipper, einer Boeing B-314, auf den letzten zivilen Flug über den Atlantik vor. Das mächtige Flugboot, das detailgetreu im Buch abgebildet und beschrieben ist, macht den Flug luxuriös und komfortabel -- allerdings auch nicht für jeden erschwinglich.
    Eine kleine Gruppe von Reisenden, mit ganz unterschiedlichen Motiven tritt die Reise an. Was jedoch keiner ahnt: Der Tod fliegt mit.
    Ein spannender Thriller um Intrigen, Entführung, Erpressung und natürlich einer Liebesgeschichte. Besonders schön ist die Schilderung des Clippers mit seinem Salon, der Hochzeitssuite und den samtbezogenen Sitzen. Übrigens, es wurden weltweit von diesem Flugzeugtyp nur zwölf Exemplare gebaut. Leider ist keine Maschine erhalten geblieben
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    Ich muss dazu sagen, daß auch mir die historischen Romane von Follett besser gefallen. Seine Thriller, wie z.B: die Nadel sprechen mich nicht so sehr an. Bei diesem Buch war es allerdings anders.
    Ich habe es schon lange nicht mehr gelesen aber ich erinnere mich, daß es mich gewaltig gefesselt hat. Die verschiedenen Personen, jeder hat einene andewren Grund mit dabei zu sein. Die einen fliehen vor dem Krieg, andere vor der Justiz, wieder andere vor sich selbst...
    Viele Grüße, Alianne

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Zu Beginn lernen wir die Familie Oxenford kennen. Lord Oxenford ist ein Faschist, seine Frau stammt aus Amerika, Sohn Percy ist 15 Jahre alt und ein richtiges Früchtchen, und Tochter Margaret ist 19 Jahre. Ihre große Liebe ist im Spanienkrieg gefallen, sie versucht gegen den Vater aufzubegehren, ist aber noch nicht mutig genug. Ihre Schwester Elizabeth hat sich ganz der Familie angepasst.

    Lord Oxenford hat Bescheid bekommen, dass er das Land verlassen muss, da er ansonsten gefangengenommen wird. Es soll nach Amerika gehen. Doch da macht Margaret nicht mit. Sie schleicht sich aus dem Haus und macht sich auf nach London, wo sie sich freiwillig melden will, um gegen die Deutschen zu kämpfen.

    Margaret schafft es zwar nach London, doch dort gerät sie an die Polizei, die ihren Vater benachrichtigt, der sie abholen kommt.

    In einem zweiten Strang lernen wir Harry Marks, einen englischen Juwelendieb, den das Glück verlassen hat, kennen. Bevor man ihn endgültig schnappt und ins Gefängnis steckt, will er das Land verlassen. Er verabschiedet sich von seiner Mutter und kauft sich ein Flugticket nach Amerika.

    Des Weiteren sind da noch die Engländerin Diana Lovesey, die mit dem amerikanischen Journalisten Mark Alder durchbrennt, und deren Mann sich auf den Weg macht, ihr hinterherzujagen, die Geschwister Nancy Lenehan und Peter Black, die in Schuhen machen und noch einige andere, zwischen denen wir immer hin und her springen.


    All diese Menschen treffen sich an Bord des Pan-American-Flying-Clippers. Sie alle haben einen Grund, das Land an diesem Tag, dem Tag der Kriegserklärung an das Deutsche Reich, zu verlassen. Und all diese Menschen schweben in Lebensgefahr. Und nur einer weiß, warum: Eddie Deakin, der Bordingenieur. Auch ihn lernen wir näher kennen.


    Während wir all die Geschichten der Passagiere verfolgen, könnte man fast vergessen, dass es ja auch noch um ein Verbrechen geht. Aber etwas intensiver wird darüber erst nach gut 250 Seiten berichtet. Diese Krimihandlung nimmt aber weiterhin nur wenig Raum ein. Sie dient eher dazu, die anderen Handlungsstränge zusammenzuhalten. Bis es zum großen Showdown kommt.


    Ich habe ganz vergessen, wie fantastisch Ken Follett schreiben kann. Egal, bei wem ich mich gerade befand, ich hatte immer das Gefühl, der Roman handelt nur von diesen Personen und war ganz baff, als ein Szenenwechsel stattfand. Ach ja, die sind ja auch noch da. Das konnte man glatt vergessen, so spannend waren die einzelnen Geschichten.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 84 von 80 - geschafft :)

  • Das war vor bestimmt 20 Jahren mein allererster Follett. Ich hätte direkt Lust, den noch mal zu lesen und zu gucken, ob er mir noch genauso gut gefällt.

  • Nacht über den Wassern ist ein sehr schönes Buch, eigentlich eher ein Gesellschaftsroman mit einer Krimigeschichte.

    Sehr interessant, dass es den legendären American-Flying-Clipper wirklich gegeben hat.

    Ich muss gestehen von diesem legendäre Flugboot noch nichts gehört zu haben.

    Die unterschiedlichen Menschen, ihre Schicksale und alles im September 1939, als England in den Krieg Eintritt - das alleine wäre schon Stoff genug um viele Bücher zu schreiben.

    Doch Ken Follett packt die jeweiligen Einzelgeschichten zu einer Gesamthandlung zusammen, und das auf etwas über 600 Seiten, erstreckt sich zeitmäßig aber nur über wenige Tage.


    Sehr gut gefällt mir auch das die Handlung immer wieder von verschiedenen Personen geschildert wird.


    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau