Michael Tsokos - Dem Tod auf der Spur

  • Kurzbeschreibung: (amazon)


    Ein verkohltes Skelett auf der Rückbank eines ausgebrannten Wagens.
    Eine Wasserleiche, gekleidet im Stil des 19. Jahrhunderts. Ein
    halbnackter Mann, der bei eisiger Kälte tot aufgefunden wird. Michael
    Tsokos, Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner, erzählt von zwölf
    mysteriösen Todesfällen, die er allesamt selbst untersucht hat.
    Zugleich liefert er eine verständliche Einführung in die Arbeitsweise
    der Forensik: Welche Untersuchungsmethoden gibt es? Was ist ein
    Polytrauma? Und wie erkennt man, ob jemand Suizid begangen hat oder
    ermordet wurde? Hochinformativ und spannend wie ein Krimi.



    Über den Autor
    :


    Michael Tsokos (* 23. Januar 1967 in Kiel) ist ein deutscher Rechtsmediziner und leitet seit 2007 das Institut für Rechtsmedizin der Charite und gleichzeitig das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin Berlin in Berlin-Moabit.


    Meine Meinung:


    Der Autor räumt erstmal mit den gängigem Bild eines Rechtsmediziners, geprägt durch Fernsehsendungen, auf.
    Anhand 12 seiner Fälle lässt er den Leser an den Autopsien teilhaben, er erklärt teilweise sehr detailgenau, wie so eine Sektion abläuft, was mit den Organen gemacht wird und teilweise auch, wie die Arbeit der Kriminaltechniker abläuft.
    Es schreibt gut verständlich, Fachbegriffe werden gleich erklärt, wodurch der Lesefluss auch nicht unterbrochen wird.
    In einem Kapitel gibt es auch einen Auszug aus einem Autopsieprotokoll, sodass man vor Augen hat, wie so etwas aussieht.


    Für diejenigen, die sich für Gerichtsmedizin interessieren eine sicherlich interessante Lektüre.
    Für schwache Mägen bestimmt nicht geeignet, da der Autor sehr anschaulich beschreibt.


    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Das Buch möchte ich auf jeden Fall auch mal lesen. Michael Tsokos war übrigens zusammen mit Sebastian Fitzek bei Susanne Fröhlich zu Gast: Hier die Aufzeichnung. Ich fand die Sendung ziemlich interessant, Fitzek hat seinen neusten Roman Splitter vorgestellt.

    Als mein gelber Wellensittich aus dem Fenster flog,
    hackte eine Schar von Spatzen auf ihn ein,
    denn er sang wohl etwas anders und war nicht so grau wie sie,
    und das passt in Spatzenhirne nicht hinein.
    (G. Schöne)

  • lain, danke für den Link, das werd ich mir heute Abend mal anschauen.


    Strandläuferin, das Gute an Büchern ist ja, dass sie nicht schlecht werden. ;)
    Und da dieses erst Anfang des Jahres erschienen ist, wird es auch noch laaange erhältlich sein.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • 238 Seiten



    Meine Meinung:
    Prof. Dr. Michael Tsokos hat hier 12 total unterschiedliche Todesfälle und deren Ursache beschrieben. Er hat diese Fälle alle selbst untersucht, und erklärt sehr genau jeden einzelnen Fall.


    Sehr interessant dargestellt sind die verschiedenen Methoden, um die Todesursache zu finden oder auch die Identität von Personen festzustellen, was sich meist erst bei der Obduktion herausstellt. Teilweise handelt es sich um sehr mysteriöse Todesfälle, bei denen man nie vermuten würde, wie sie wirklich zustande gekommen sind.


    Wenn jemand sehr schwache Nerven hat, sollte er dieses Buch nicht lesen, da die Obduktionen schon sehr detailliert beschrieben werden. Ganz tragisch der bekannte Fall Jessica, das siebenjährige Mädchen, welches 2005 verhungerte. Das zu lesen, kostet schon einige Überwindung, weil es fast unvorstellbar ist, was diesem kleinen Mädchen angetan wurde.


    Ich fand es sehr interessant, den Alltag in der Rechtsmedizin, so wie er wirklich stattfindet, kennen zu lernen. Das Buch ist eine Mischung aus Sachbuch und Krimi, daher werden natürlich auch sehr viele medizinischen Details erwähnt, aber gerade die habe ich mit großer Aufmerksamkeit gelesen.


    Ich habe den Autor in der Sendung "Fröhlich lesen" gesehen, wo er über dieses Buch gesprochen hat und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Ich habe mir das ausleihen können und fand es sehr interessant geschrieben. Teilweise ist es schon recht grausam, wenn da der Zustand von Leichen beschrieben wird.
    Fachbegriffe werden gleich erklärt, ohne das man lange nachschlagen muss, und auch die Auswahl der Fälle hat mir gut gefallen, da sie alle sehr unterschiedlich sind.

  • Super interessanter Einblick in die Arbeit eines Rechtsmediziners!
    Gut erläutert und mit oft mehreren Fällen dargestellt, erhält man einen Eindruck in vielen unnatürlichen Todesarten und Suizid.
    Gerade der Fall Jessica ist richtig heftig, also Leute nicht unbedingt was für schwache Nerven.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne, für dieses Fachbuch und dessen Einblicke in die Rechtsmedizin.

  • Hallo Coco206,


    bei der Inhaltsangabe bin ich neugierig geworden. Kennst Du Mark Benecke (ich hoffe, ich habe den Namen richtig geschrieben)? Gibt es da Gemeinsamkeiten? Ist das Buch auch für Krimifans lesenswert?


    So nebenbei bemerkt: Für mich persönlich sind Texte leichter lesbar, wenn sie in Blocksatz und ohne so viele Umbrüche geschrieben sind.


    Viele Grüße


    Andreas

  • Hallo Coco206,


    bei der Inhaltsangabe bin ich neugierig geworden. Kennst Du Mark Benecke (ich hoffe, ich habe den Namen richtig geschrieben)? Gibt es da Gemeinsamkeiten? Ist das Buch auch für Krimifans lesenswert?



    Tut mir leid, ich war lange nicht mehr online, deswegen lese ich Deine Frage jetzt erst. Mark Benecke kenne ich natürlich auch, habe auch schon eins seiner Bücher gelesen, nur leider kann ich mich weder an seines, noch an dieses hier so richtig erinnern. :scratch: Von der Thematik her sind sie sich natürlich ähnlich, wobei Benecke als Entomologe sehr an Fliegen, Maden und all solchem Krabbelzeug interessiert ist.
    Aber wenn er so unterhaltsam und ansprechend schreibt, wie er redet, dürften die Bücher auch sehr interessant sein.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Ein interessantes Buch für alle, die mehr von der Rechtsmedizin wissen wollen.
    Tsokos beschreibt seine Arbeit doch recht ausführlich. Auf Fachausdrücke wird nicht verzichtet, sondern sie werden benannt und gut verständlich erklärt. Ich habe das Gefühl, dass sich der Autor viele Gedanken gemacht hat. Man bekommt als Leser interessante Fälle präsentiert, voreilige Schlüsse bringen einen nicht weiter. Viel mehr folgt man den einzelnen Schritten der Rechtsmedizin (und teilweise den Ergänzungen durch andere kriminaltechnische Gebiete) bis hin zu der Einsicht was mit den Menschen/Leichen passiert sein muss.
    Empfindliche Gemüter sollten dieses Buch nicht umbedingt lesen. Es wird sehr detailiert beschrieben was aufgeschnitten, herausgenommen wird und in welchem Zustend es sich befindet.
    Grund für eine persönliche Abwertung ist für mich die "Art" des Autors. Mir kam Herr Tsokos manchmal etwas überheblich vor. Das kann natürlich auch nur an meinem Empfinden liegen, aber wenn der Erzähler mir unsympatisch ist mindert das eben mein Lesevergnügen. Deshalb :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Ich habe das Buch bevor ich es verschenke, gestern Abend schnell und vorsichtig gelesen. Es ist sprachlich so einfach, dass man es in einem Guss in kurzer Zeit durchgelesen hat. Auch einem Leser, dem das Fachgebiet fremd ist, kann Tsokos die Zusammenhänge aus dem Reich der Medizin, der Biologie und Chemie gut erklären. Einige der Fälle, von denen er erzählt, bedienen den kleinen Leser-Voyeur (meinen auch), andere sind gar nicht so spektakulär.

    Mir kam Herr Tsokos manchmal etwas überheblich vor. Das kann natürlich auch nur an meinem Empfinden liegen, aber wenn der Erzähler mir unsympatisch ist mindert das eben mein Lesevergnügen.

    Diesen Eindruck hatte ich auch. Und er ist auch etwas humorlos. Warum nimmt er die Fernseh-Gerichtsmediziner nicht auf lockere Art aufs Korn, anstatt sachlich mit unterdrücktem, aber deutlich spürbarem Ärger zu beweisen, dass es in den realen Seziersälen nicht so zugeht wie in Dr. Karl-Friedrich Börner-Liefers Münsteraner Keller?

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe bisher alle Bücher von Michael Tsokos gelesen und finde ein besser als das andere. Selbst "Abgeschnitten", das Buch, das er zusammen mit Sebastian Fitzek geschrieben hat, ist klasse. Obwohl ja eigentlich nicht sein Genre. :)