Jules Verne - Reise zum Mittelpunkt der Welt

  • Kurzmeinung

    ViktoriaScarlett
    Die Expedition war durch die bildgewaltigen Beschreibungen und die wissenschaftlichen Gespräche hochinteressant.
  • Jules Verne: Die Reise zum Mittelpunkt der Erde; 2 CD 156 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion: Mitteldeutscher Rundfunk / Rundfunk Berlin - Brandenburg 2005 Veröffentlichung: Hörverlag München 2005 / 2008; Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann; Dramaturgie: Steffen Moratz; Komposition: Henrik Albrecht; Technik: Holger König, Thorsten Weigelt, Robert Baldowski, Jean - Boris Szymczak; Sprecher: Wolf-Dietrich Sprenger, Bjarne Henriksen, Florian Lukus, Uwe Friedrichsen und andere


    "Professor Lidenbrock, kauziger Experte in Sachen Steine und Mineralien, findet in einem alten isländischen Buch eine Wegbeschreibung ins Erdinnere. Mit seinem Neffen Axel steigt er durch einen Vulkankrater und entdeckt eine atemberaubende unterirdische Welt mit faszinierenden Landschaften und Lebewesen," berichtet die Inhaltsangabe.


    Auf ein paar Besonderheiten hinsichtlich des Inhalts sei hier hingewiesen. Die Handlung spielt in Island, ohne daß es um Elfen und Kobolde geht. Entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten macht Verne hier einen Deutschen zum Helden seiner Geschichte. Hier geht es nicht um zukünftige technische Errungenschaften, sondern um eine Reise - in ein unbekanntes, unentdecktes Land, ins Ungewisse, nämlich ins Innere unserer Erde. Höhlenforscher erkunden das Innere von Bergen. Bergleute bauen im Erdinneren Kohle ab. Gibt es aber auch Forscher, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Erdinnere zu erforschen.


    Die hörakustische Umsetzung ist sehr gut gelungen. Verschiedene Sprecherstimmen, Hintergrundgeräusche und Musik werden hier als Gestaltungselement eingesetzt. Von Anfang an macht es so Spaß, zuzuhören. Die Geschichte wird spannend erzählt; soweit ich es beurteilen kann, hält sich das Hörbuch so weit wie möglich an das literarische Original. Ich kann das Hörbuch nur weiterempfehlen.

  • Das Buch habe ich nie gelesen. Ich kann mich noch gut an den Film erinnern. Früher fand ich ihn gut, doch bei einer Wiederholung empfand ich ihn etwas albern. Dieser übertriebene Dialekt und die Gans - oder war es eine Ente?!


    Das Hörbuch würde ich aber gern hören. Mal schaun, ob's in der Bücherei zu finden ist.


    grüße von missmarple

  • missmarple,


    im Original wirst Du keine Entern und mitreisende Frauen finden. :P Da unternehmen Professor Lidenbrock und Axel die Reise alleine mit ihrem isländischen Führer Hans. Sie finden die Reisebeschreibung von Arne Saknussem auch nicht auf einem Senkblei, sondern in der Naht eines alten Buches und Axel kommt durch Zufall auf den Schlüssel für das Dokument. Es gibt auch keine Konkurrenz in Gestalt von Professor Göterborg oder Graf Saknussems.


    Der Film ist auch schön, aber das Buch ist viel besser. Tu es Dir an!


    lg


    Strix

    Wat dem een sien Uhl, ist dem annern sien Nachtigall!
    :study: Ich lese gerade: "Dunkle Halunken" von Terry Pratchett

  • Ich kann Strix nur vollkommen zustimmen. Mein Opa hat mir das Buch vorgelesen, als ich noch ein Kind war, brachte mir dann das Lesen bei und hat es mich ihm im Anschluss mindestens 2 weitere Male vorlesen lassen. Einige Jahre später hab ich dann mit meinem Vater den Film gesehen und war "brüskiert", wie falsch der Film doch ist. :mrgreen: An und für sich ist er ja nicht schlecht und gerade witzige Elemente sind für solche Filme wichtig (ich mag die Filme für sich genommen eignetlich total gerne, weil sie sowas Nostalgisches für mich haben), damit sie sich Beliebtheit erfreuen, aber es sind eben markante Unterschiede zum Buch.

  • Hmm, ich habe das Buch erst vor Kurzem gelesen und es zwar als unterhaltsam empfunden, aber ich musste zwischendurch immer wieder mal Seiten überblättern, weil manche Beschreibungen und Erläuterungen derart ausschweifend waren, dass ich keinen Nerv hatte, den Gedanken weiter zu folgen...

  • Die Expedition war durch die bildgewaltigen Beschreibungen und die wissenschaftlichen Gespräche hochinteressant. Genaueres und meine Meinung erläutere ich im Text.


    Meine Meinung zur Geschichte:

    Die Reise zum Mittelpunkt ist einer der Klassiker, den man in meinen Augen unbedingt kennen sollte. Deshalb hatte ich mich entschlossen, mich diesem Hörbuch zu widmen. Die Geschichte wurde im Jahr 1864 erstveröffentlicht und spielte auch in dieser Zeit. Jules Verne wählte die ICH-Form aus der Sicht von Protagonist Axel für seine Erzählung. Der Reisebericht zu dieser Expedition wurde dadurch persönlicher und emotionaler.


    Das Geschehen begann in Hamburg, im Haus des Professors Lindenbrock in dem auch Axel lebt. Unerwartet fand ersterer in einem Buch einen verschlüsselten Zettel, der jenes legendäre Abenteuer in die Wege leiten sollte. Axel glaubte nicht so wirklich an die Theorien und Schlüsse seines Oheims, konnte sich jedoch nicht wirklich gegen dessen Argumente wehren. So musste der junge Mann seine geliebtes Gretchen zurücklassen.


    Einem Reisebericht entsprechend wurde der Weg nach Island und vor Ort ausführlich beschrieben. Ich selbst fand dies keinesfalls langweilig, weil meine Neugier viel zu groß war. Mit Interesse folgte ich den Beschreibungen. Einzig die vielen Namen brachte ich ein wenig durcheinander. Zum Glück waren die meisten für den weiteren Verlauf nicht von Bedeutung und ich konnte mich auf das Wesentliche konzentrieren. Als die kleine Gruppe auf den Eingang stieß und hinabstieg, entstand bei mir erste Aufregung. Angespannt lauschte ich der Stimme des Sprechers. Wann würden sie endlich auf die entscheidende Spur treffen?


    Durch eine bestimmte Wendung begann ich mit zu fiebern und war wirklich gespannt, was sich daraus entwickeln würde. Die weiteren Geschehnisse waren schließlich voller Wunder, eigenwilligen Entdeckungen und sogar ein wenig Humor. Die vielen verwobenen wissenschaftlichen Gespräche konnte ich verstehen und nachvollziehen. Sie gehörten genauso zur Geschichte wie Axels wechselndes Gemüt. Durch die Ich-Form wurden die Ereignisse teilweise höchst emotional beschrieben, was dem Charakter von Axel sehr viel Tiefe gab. Ich merkte, dass der junge Mann bisher sehr behütet aufgewachsen war und deshalb mit Druck nicht wirklich klarkam. Seine Sehnsucht nach dem Gretchen wurde im größer. Professor Lindenbrocks Gefühlsempfinden konnte ebenso recht schnell umschlagen, doch wusste dieser fast immer, was er tun wollte oder ließ sich nicht unterkriegen. Den stillen Begleiter konnte ich kaum einschätzen, seine Loyalität war stark.


    Am Ende machten sie tatsächlich eine bedeutende Entdeckung, die Welt erschüttern sollte. Ob im Positiven oder im Negativen lasse ich dich selbst herausfinden. Ich fühlte mich jedenfalls richtig gut unterhalten und genoss die fantastische Erzählung mitsamt der wissenschaftlichen Seite. Natürich war ich froh über das Happy End.


    Meine Meinung zu Sprecher:

    Timmo Niesner ist eindeutig einer meiner Top 10 Lieblingssprecher. Wenn ich seine Stimme höre, kann ich gar nicht anders als ihm zuhören. Seine Stimme ist unverwechselbar und fesselt jedes Mal meine Aufmerksamkeit. Das Vorlesen war angenehm, gefühlsbetont und einfach genial. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie ich es erlebte. Durch ihn sah ich das Gelesene in meinen Gedanken und erlebe es teilweise als wäre ich live dabei.


    Mein Fazit:

    Für mich war die Originalgeschichte von Jules Verne zum Mittelpunkt der Erde voller aufregender Ereignisse, wundersamer Beschreibungen und grandiosen Wendungen. Der Reisebericht wurde durch die ICH-Form-Erzählung aus der Sicht von Axel emotional. Durch das herrliche Vorlesen von Timmo Niesner fühlte ich mich als Teil der Expedition und verfolgte mit Interesse die wissenschaftlichen Gespräche. Durch verschiedene Geschehnisse und Entdeckungen wurde die Spannung immer mehr gesteigert. Auch die fantastische Seite hat mich begeistert und mitfiebern lassen. Als einer der ersten Romane im Genre Science-Fiction ist dies ein würdiger Vertreter.


    Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!


    Das Hörbuch wurde von mir über Audible gehört und anschließend freiwillig rezensiert.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Jules Verne: Reise zum Mittelpunkt der Welt“ zu „Jules Verne - Reise zum Mittelpunkt der Welt“ geändert.