Paulo Coelho - Der Zahir / O Zahir

  • Hallo Marie


    Zuerst wollte ich ja nichts schreiben, aber ich muss wohl doch …


    Ich finde es immer wieder köstlich wie sich Menschen über Coelho aufregen, und den eigentlichen Sinn (hier vor allen Dingen die Entstehungsgeschichte des Zahirs) und Zweck gar nicht kennen, weil sie sich mit der Entwicklungsgeschichte nicht auseinander gesetzt haben.


    Das erste Buch war der Jakobsweg, den hat Coelho geschrieben, weil es ihm schwer auf der Seele lag. Coelho hat ein schreckliches Leben hinter sich, wie viele wirst du zurecht sagen. Und wie viele wollte er darüber reden und schreiben. Doch keine Socke interessierte sich für dieses Buch. Ein Schicksal, das wiederum viele erleiden, die Bücher schreiben.
    Ca. 5 Jahre später schreibt er den Alchmisten, seiner Meinung nach: Ein nettes Buch. Doch damit beginnt der ganze Hype! Er wird in zisch Sprachen übersetzt, geht um die ganze Welt, große Anhängerscharen bilden sich, er wird berühmt. Die Kritiker zerreißen das Buch. Es ist ja auch nichts besonderes, eben ein nettes Buch. Auf einmal werden sämtliche Bücher von ihm aufgelegt, und in alle Sprachen übersetzt. Links und rechts tummeln sich Leute, alles von Paulo (jeder Furz) wird bekannt gegeben, er steht voll im Rampenlicht. Auf der einen Seite wird er umjubelt, und auf der anderen Seite vernichtet.
    Das geht jetzt schon Jahre so.


    So, da wären wir.
    Der Zahir ist seine Antwort, auf den ganzen Hype!
    Dieses Buch muss man mit Ironie lesen, es sollte das Ganze auf die Spitze treiben. Das er sich dort lobt bis in den Himmel ist nicht Selbstüberschätzung oder gar Größenwahn, das ist pure Ironie. Und ich habe oft gelacht, ich fand es köstlich.


    Ich denke, wenn man über Coelho spricht, und dessen Werdegang nicht wirklich mitverfolgt hat, dem steht es nicht zu, solche Kritiken zu schreiben. Okay, Der Zahir ist eine Art von >Beleidigtes-Kind<, aber wer kann sich von Trotz, und ein wenig Rache freisprechen (der sollte den ersten Stein werfen).

  • :scratch: Tja, wenn man das weiß, sieht die Sache schon ein wenig anders aus.


    Ich habe den Alchimisten zweimal (!) geschenkt bekommen, einmal gelesen und hatte genug. Ich verstand den Hype um dieses mehr als durchschnittliche Buch nicht. Heute könnte kaum mehr sagen, wovon das Buch handelte.


    Der Zahir scheint in einer anderen Liga angesiedelt zu sein.

  • Hallo!


    Ich habe das Buch endlich in der Bücherei ergattert (im wahrsten Sinne des Wortes, denn bisher war es immer vergriffen und 3 x vorreserviert), und habe gestern gleich einmal die ersten 100 Seiten verschlungen.


    Man kann zu Coelho stehen wie man will, ich für meinen Teil liebe ihn!! Nach wenigen Seiten bin ich total in seinem Bann, habe ich das Gefühl, er spricht mit mir, er rüttelt mich auf, er hält mir mein Leben als Spiegelbild vor! Einfach toll!! Interessant auch die autobiografischen Elemente, v.a. die "Gedächtnisbank" fand ich sehr bezeichnend.... und so viel Wahrheit!!


    Dieses Buch dürfte wieder so eins sein, wie seine "alten", ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht und werde natürlich meine abschließende Meinung hier posten.


    Liebe Grüße!!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Also ich finde Coelho auch grottenschlecht und kann seinen Erfolg nicht verstehen. Allerdings akzeptiere ich, wenn jemandem seine Texte gefallen und er daraus auch Kraft schöpfen kann. Dasselbe in der Musik: Ob jemand Mozart hört und sich gut fühlt oder jemand Modern Talking hört und sich gut fühlt - einerlei, so haben beide ihre Berechtigung. :D

  • Zitat

    Original von Hattan


    Also ich finde Coelho auch grottenschlecht und kann seinen Erfolg nicht verstehen. Allerdings akzeptiere ich, wenn jemandem seine Texte gefallen und er daraus auch Kraft schöpfen kann. Dasselbe in der Musik: Ob jemand Mozart hört und sich gut fühlt oder jemand Modern Talking hört und sich gut fühlt - einerlei, so haben beide ihre Berechtigung. :D


    So halte ich es auch, Hattan :thumleft:
    Ich schreibe zwar auch manchmal, wenn ich einen Fehlkauf getätigt habe: Boah, das Buch gefiel mir überhaupt nicht.


    Aber jeder Jeck ist anders :wink: , und es wäre auch traurig, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten.

  • Hallo liebe Coelho Fans, und auch liebe Coelho-Kritiker!


    Ich bin mit dem Zahir durch, und ich muss trotzdem sagen, dass mir das Buch auch wieder sehr, sehr gut gefallen hat.


    Ja, Coelho schreibt nichts Neues. Alles, was er schreibt und an sogennannten "Weisheiten" von sich gibt, wusste ich schon vorher, weiß jeder von uns. Aber man wird wieder aufgerüttelt, sich nicht dem Alltagstrott hinzugeben, und gerade bei diesem Buch gelingt es ihm sehr gut. Ich muss mich selber an der Nase nehmen und habe mich vielleicht auch deshalb so sehr angesprochen gefühlt, man lässt sich von der ganzen Alltagshektik so sehr mitreißen und das wirklich Wichtige, das läuft so nebenbei einher, man hört nur mit dem halben Ohr zu, man hat nur seine eigenen Gedanken im Kopf, man gesteht dem Partner viele Freiheiten zu, aber nicht, weil man so großzügig ist, sondern weil man sich nicht näher damit auseinandersetzen will - und ist einfach der Meinung, es läuft eh alles von sich aus. - Mich hat es recht nachdenklich gemacht!!


    Die Formulierung des "Resignationspunktes" fand ich sehr aufschlussreich und hilfreich.


    Und nicht zuletzt sehe ich das Buch nicht als Autobiographie. Es wird wohl Coelhos Werdegang geschildert, aber auf sehr sarkastische Weise! Ich sehe das auch so wie Heidi, dass er den Kritikern doch auch eins auswischen will. An vielen Stellen im Buch blitzt das durch. Wenn er beschreibt, was die Leute von ihm erwarten, wie die Journalisten reagieren werden, bzw. die Schilderung des Interviews, wie er die Fragen schon im Vorhinein weiß, weil ja jeder dasselbe fragt! Das sehe ich nicht als egozentrisch, sondern als ironisch!


    Fazit: Ein sehr schönes Buch, das sicher eines der Highlights dieses Sommers war!


    Herzliche Grüße!!
    Rosalita

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Nun habe ich das Buch „Der Zahir“ gelesen.
    Meine Enttäuschung ist allerdings gross, denn ich kann fast nichts positives an diesem neuen Roman finden.
    Schnell ist ersichtlich das das Buch zum grossen Teil autobiografische Züge zeigt. Die langatmigen, sowohl spirituellen wie auch philosophischen Ausflüge haben mich nur gelangweilt.
    Ich habe mich wirklich bemüht den Sinn der Aussagen zu begreifen; leider fand ich ihn nicht.
    Nachdem schon „Elf Minuten „ ein Reinfall war; ist mir klar geworden dass mir Coelho mit seiner Art, wie alles spirtuell bis zum *geht nicht mehr* sein muss, nicht mehr liegt.


    Zitat

    Eine gleichnishafte Erzählung über eine innere und äussere Reise, an der Ziel jeder sich selbst findet - und villeicht auch wieder die Liebe.


    Es gibt weit bessere Werke darüber, ohne in das allzu metaphysische ab zu driften.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Mir gefiel das Buch ganz gut, aber irgendwie hat es mich nicht so wirklich angesprochen.
    Inzwischen habe ich mir alle seine bisher erschienen Bücher zu gemüte geführt und traue mich fast sagen, dass es das "Schlechteste" war.


    Es gibt einige Szenen und Schilderungen die mich angesprochen haben, aber so im gesamten hat irgendwie was gefehlt.


    Lg Arthea

    Wer sich viel mit Menschen herumärgern muß, erholt sich am besten davon in Büchern.
    (Adolf Spemann)


    :study: Die Bücherdiebin:study:

  • Ich fand die Geschichte an sich nicht unbedingt spannend, aber Coelhos Schreibstil hat etwas ganz besonderes, das mich trotzdem dazu gebracht hat, weiter zu lesen. Manche Passagen haben mich zum Nachdenken gebracht und über andere musste ich schmunzeln.
    Es ist kein spannendes oder unterhaltsames Buch, aber es zieht einen doch irgendwie in seinen Bann, zumindest ging es mir so ;)


    LG,


    :flower: Gänseblümchen

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Das Buch war meine zweite Wahl, aber ich wollte erst "Sei wie ein Fluss, der still die Nacht durchströmt" lesen, da man hier ein besseren Start hat, was den Schreibstil angeht. Mal schauen, wenn es mir gefällt, geht es weiter zu dem oben beschriebenen Buch.

  • Hallo ihr Lieben,


    Zitat

    Original von Sebastian
    Das Buch war meine zweite Wahl, aber ich wollte erst "Sei wie ein Fluss, der still die Nacht durchströmt" lesen, da man hier ein besseren Start hat, was den Schreibstil angeht. Mal schauen, wenn es mir gefällt, geht es weiter zu dem oben beschriebenen Buch.


    Vielleicht hätte ich es auch so machen sollen, als ich mir beide Bücher zusammen gekauft habe.
    Es ist sehr eigenartig: als ich vor einem Jahr Coelho für mich entdeckte, war ich hellauf begeistert (mein erstes Buch war "Veronika beschließt zu sterben"), aber sein erfolgreichstes Buch - den Alchimisten - fand ich dann gar nicht mehr ansprechend und den "Zahir" habe ich nicht einmal beendet, weil es mich gar nicht fesseln konnte.


    Heidi Hof: Am Anfang dieses Threads schreibst du, dass Coelho etwas für "Suchende" ist. Dem würde ich sofort zustimmen. Wahrscheinlich konnte ich deshalb mit dem Alchimisten und dem Zahir nichts anfangen, weil ich mich wieder im "seelischen" Gleichgewicht befinde (was vor einem Jahr so ganz und gar nicht der Fall war).



    LG,
    Casoubon.

  • Anfangs war ich von Coelho begeistert, der "Zahir" allerdings hat mich dann schwer enttäuscht. Zu diesem Buch habe ich absolut keinen Zugang gefunden - mag sicher auch an mir liegen, aber nichtsdestotrotz habe ich es als sein schwächstes Buch empfunden.

  • Mich hat das Buch fasziniert, war aber teileise etwas trocken.


    Ich habe noch "Veronika beschließt zu sterben" gelesen und das gefiehl mir um einiges besser. Aber ich würde nicht sagen, dass "Der Zahir" schlecht war.


    Mir haben beide gefallen!

    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.
    (Marc Aurel)


    Ich :study: gerade:
    Richard Castle - Heat Wave

  • Mein zweites Buch von Coelho war der "Zahir", das erste war "Veronika..".
    Und im Vergleich zwischen den beiden hat mir Veronika schon besser gefallen, es war einfacher und verständlicher geschrieben- war eher ein Schmöker als der Zahir.
    Aber nichtsdestotrotz hat mir der Zahir gefallen, zwar habe ich eine Weile gebraucht um Zugang zu finden, aber danach hat es mich in seinen Bann gezogen. Und das obwohl ich weder auf der Suche nach irgendwas, noch in der selben Situation bin.
    Zudem habe ich das Buch wohl auch in der falschen Annahme gelesen und habe erst jetzt hier gelesen, dass vieles ironisch gemeint war.

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • Meine Coelho-Phase liegt schon etwas länger zurück.
    "Der Zahir" hab ich auch als letztes Buch von allen seinen Büchern gelesen,
    und mir hat es am wenigsten gefallen, ich fand es irgendwie nichts sagend, langweilig, ohne jeglicher Spannung. Na ja, nun...

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Ich habe das Buch heute beendet und mir hat das Ende nicht wirklich gefallen.
    Aber den Weg dorthin fand ich sehr schön. Es war sehr interessant zu sehen wie der Protagonist sich entwickelt hat.


    Ich würde jeden raten sich auf den Weg und nicht das Ziel zu konzentrieren. Ich glaube, dass wenn man bei "Der Zahir" nur dem Schluss entgegenfiebert und dabei die Entwicklungen der Personen und der Geschichte aus den Augen verliert, man am Ende enttäuscht wird.




    Falls es jemanden interessiert warum das Buch so heißt, gibt es hier ein kleines(?) Zitat:


    :study: "Die Auserwählten: Im Labyrinth" - James Dashner

    :study: "Wer hat Angst vorm zweiten Mann?" - Lilian Thoma (LR)

    :study: "Der Vorleser" - Bernhard Schlink"
    :study: "Sense and Sensibility" . Jane Austen (MLR)


    Gelesene Bücher 2013: 24 (9.573 Seiten)

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Paulo Coelho - Der Zahir“ zu „Paulo Coelho - Der Zahir / O Zahir“ geändert.