Die Spionin
Buch von Paulo Coelho, Maralde Meyer-Minnemann
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Buchdetails
Titel: Die Spionin
Paulo Coelho (Autor) , Maralde Meyer-Minnemann (Übersetzer)
Verlag: Diogenes
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 192
ISBN: 9783257244106
Termin: Juli 2017
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Die Spionin
Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos? Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr außergewöhnliches Leben selbst erzählen: vom Mädchen Margaretha Zelle aus der holländischen Provinz zur exotischen Tänzerin Mata Hari, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte und liebte und so auf ihre Art zu einer der ersten Feministinnen wurde. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein.
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Über Paulo Coelho
Geboren 1947 in eine gutbürgerliche Familie Rio de Janeiros, fand der brasilianische Schriftsteller Paulo Coelho nach einem turbulenten Leben in den 80er Jahren durch eine spirituelle Erfahrung zum Schreiben. Mehr zu Paulo Coelho
Bewertungen
Die Spionin wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Die Spionin
- tardigrada
In Anlehnung eines Briefes, den Mata Hari in ihrer Zelle kurz vor ihrer Hinrichtung geschrieben haben soll, der aber nie auftauchte, versucht Coelho sich an einem Roman über diese undurchsichtige, schillerndeWeiterlesen
Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts.
Teil 1 beschreibt die letzten Stunden der Spionin und ihre Exekution. Ein informativer und plakativ geschriebener Part.
Der zweite Teil befasst sich mit dem Innenleben Mata Haris.
Mehr Interpretation Coelhos als Fakten lassen hier zu viele Zweifel ob die
Person um die es geht wirklich so gewesen sein könnte. Es macht sehr stark den Eindruck als hätte sich der Autor einfach nach seinem Gusto ausgetobt ohne einen gewissen Respekt vor der Persönlichkeit Mata Haris zu zeigen. Ich empfinde das fast schon als schamloses Ausnutzen dieser Person zu eigenen Zwecken. Man könnte auch "Opportunismus" sagen.
Im 3. und letzten Teil erfahren wir endlich etwas mehr über die Fakten, die zur Verurteilung Mata Haris führten. Der Teil versöhnt etwas mit der Ambivalenz in Coelhos Herangehensweise Fakten und Fiktion/Interpretation zu vermischen.
Meine Meinung:
Die Geschichte Mata Haris bleibt in meinen Augen nur oberflächlich angekratzt.
Teilweise wird in Zeitraffer ihre Lebensgeschichte abgerissen. Viele Jahre werden übersprungen, sodass man gar nicht in einen angenehmen Lesefluss gerät. Dem gegenüber stehen ausufernde poetische und spirituelle Gleichnisse und Gedanken in den Dialogen.
Der Roman lässt mich zwiegespalten zurück.
Sehe ich hin als eine Geschichte über eine real existierende Person, so bekomme ich nicht allzuviel von ihrem wahrlen Leben mit. Zu viel wird ausgelassen, zu wenig wirklich auserzählt,sondern immer nur angekratzt.
Sehe ich das Buch als Roman, der er ist, so empfinde ich keine Empathie für die Protagonistin. Ich kann mich nicht mit ihr identifizieren und finde sie im weiteren Verlauf de Buchs immer unsympatischer und in Anbetracht der politischen, und ihrer persönlichen verzwickten Lage grotesk oberflächlich.
Dieses Unvermögen eine Distanz zu dieser Person und Erzählweise zu überwinden ließ mich nie wirklich in Gänze in dieses Buch eintauchen.
So kann ich am Ende nur magere 3 Sterne vergeben, da in meinen Augen das Buch keine klar definierte Richtung hat und auch sonst hart an der Grenze meines Lesegeschmacks vorbeirauscht. -
Rezension zu Die Spionin
- katze102
- biographisch angehauchter Kurzroman -Weiterlesen
Paulo Coellho erzählt in seinem Roman „Die Spionin“ Mata Haris Lebensgeschichte, die er sie selber in Briefform an ihre Tochter Non schreiben läßt während sie im Gefängnis sitzt und bis zuletzt hofft, ihrem Gnadengesuch würde entsprochen.
Coelho verwebt altbekannte und neue Erkenntnisse, die sich auf inzwischen zugängliche Geheimakten stützen, mit der Idee des Briefeschreibens verschmelzen. Im dritten Kapitel kommt Mata Haris Anwalt brieflich zu Wort.
Beschrieben wird das Leben der Margarethe Zeller, verheiratet als Margaretha MacLeod, und schließlich als Mata Hari und als vermeintliche Doppelagentin, mit einem Deckname H21. Ihre Kindheit, und ihre unglückliche Ehe prägen sie, so dass sie sich im späteren Verlauf ihres Lebens nach Freiheit und nicht nach Liebe suchte. Deutlich wird, wie sehr sie sich als Kriegerin, als Spielerin verschiedener Rollen gesehen hat, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ein gutes, unabhängiges Leben als freie Frau zu führen. Sie beschreibt es als ihren Traum, akzeptiert und respektiert zu werden, ohne sich dafür anderen zu unterwerfen oder sich selbst verraten zu müssen. So scheint es, dass sie selber nicht hat überblicken können, worauf sie sich einließ, als sie sich als Doppelagentin einspannen ließ, hatte in einer Phase, in der sie in der angesagten, feinen Gesellschaft nicht mehr hofiert wurde wohl hauptsächlich nach einer Möglichkeit gesucht, sich weiterhin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dass sie keine wirklichen Staatsgeheimnisse verraten hat scheint heute eher unumstritten und wahrscheinlich mußte sie als Bauernopfer herhalten, weil sie es gewagt hatte, bestimmten Konventionen die Stirn zu bieten.
Paulo Coelho versteht es, den Leser in die Zeit der Mata Hari zu versetzen, was durch Details, wie z.B. dem Treffen mit Picasso, einigen allgemein zugänglichen Fotos und einzelnen Dokumenten im Anhang anschaulich erleichtert wird. Er schildert ihr Leben in groben Zügen gut nachvollziehbar; seine Wahl in Briefform zu erzählen hat mir gut gefallen.
Ein wenig ärgert mich allerdings, dass im Anhang die Seiten mit Werbung für weitere Bücher Coelhos im Diogenes Verlag soviel üppiger ausfallen als die Dokumente und Anmerkungen zu dem Roman, der in diesem kleinformatigen Buch auf 170 Seiten erzählt wurde – für meinen Geschmack ein bißchen wenig; an vielen Stellen hätte ich gerne etwas mehr Tiefe und realen Inhalt erfahren, was bei einem Buchpreis von 19,90E. ja durchaus zu erwarten gewesen wäre.
Fazit: ein netter Roman über Mata Hari, der Elemente ihres Lebenslaufes aufgreift, aber bei allem recht oberflächlich und knapp geblieben ist.
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