Eric-Emmanuel Schmitt - Oskar und die Dame in Rosa/Oscar Et La Dame Rose

  • Hätte mich jetzt stark gewundert, wenn es noch keinen Thread zu diesem wundervollen Buch gibt.


    Offensichtlich scheint dieser aber aufgrund der fehlenden Bildverlinkung im Rezi-Index nicht auf. hier ist er!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Hätte mich jetzt stark gewundert, wenn es noch keinen Thread zu diesem wundervollen Buch gibt.
    Offensichtlich scheint dieser aber aufgrund der fehlenden Bildverlinkung im Rezi-Index nicht auf. hier ist er!


    Rosalita


    Danke für deinen Hinweis... :thumleft: Ich habe die ISBN im ersten Beitrag nachgetragen, und die beiden Threads nun "zusammengefügt"! :idea:


    Gruss Bonprix :wink:

  • Ich habe dieses Buch von meinem Französisch-Lehrer zum Abi geschenkt bekommen (weshalb sein Wert für mich gleich nochmal so groß ist).
    Mittlerweile habe ich bis auf das aktuellste alle Bände der Religions-Reihe von Eric-Emmanuel Schmitt, denn ich finde sie große klasse! Einer meiner Deutschlehrer sagte mal: "Je kürzer die Geschichte, umso wichtiger ist jedes einzelne Wort!"
    Daran musste ich bei den drei kleinen Büchlein (ich hab die Reclam-Ausgaben) immer denken. Der Autor schafft es, so sensible Themen wie die vier Weltreligionen, in klaren und einfühlsamen Worten anzusprechen und keinem dabei auf die Füße zu treten. Die Geschichte (gilt aber auch für die anderen) ist wundervoll erzählt und einfach gehalten, geht einam aber direkt ins Herz wie ich finde. :love:

  • Das einzige, das man - ich - dem Buch vorwerfen könnte, ist die schon erwähnte und kritisierte Tatsache, dass kein 10jähriger der Welt so denkt/schreibt wie Oskar... die Art und Weise, wie Emmanuel-Schmitt generell an das Thema herangeht finde ich großartig, schade nur, dass er es teilweise schlecht umgesetzt hat. Nichtsdestotrotz lesenswert, bleib aber lieber beim Herrn Ibrahm und seinen Blumen :)

    "Da hast du das Leben. Immer ein bisschen an der Fiktion vorbei."

  • Das einzige, das man - ich - dem Buch vorwerfen könnte, ist die schon erwähnte und kritisierte Tatsache, dass kein 10jähriger der Welt so denkt/schreibt wie Oskar...


    Ich habe vor vielen Jahren das Buch "Tränen im Regenbogen" geschenkt bekommen. Da drin schreiben kranke, teils totkranke Kinder Gedichte, Geschichten und ihre Gedanken. Und manche davon sind so tief und so voller Lebensweisheit, dass ich überzeugt bin, dass schwere Krankheiten Kinder auch schon sehr früh erwachsen werden lassen.

  • Ich habe vor vielen Jahren das Buch "Tränen im Regenbogen" geschenkt bekommen. Da drin schreiben kranke, teils totkranke Kinder Gedichte, Geschichten und ihre Gedanken. Und manche davon sind so tief und so voller Lebensweisheit, dass ich überzeugt bin, dass schwere Krankheiten Kinder auch schon sehr früh erwachsen werden lassen.

    Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht: Keiner (besonders eben Erwachsene) traut Kindern das zu, wozu sie oft doch fähig sind!

  • Zu der Kritik sollte man vielleicht sehen, wie zehn- und elfjährige Kinder auf dieses Buch reagieren. Und sie glauben schon, dass Oskar glaubwürdig ist. (Ich habe jetzt in vier Jahrgängen in den Religionsaufsichtsstunden Schülerinnen und Schülern diesen Roman jeweils vollständig vorgelesen und viele haben ihn sich während der Vorlesezeit gekauft, weil sie wissen wollten, wie es weiter geht oder kurz danach, weil er ihnen so gut gefallen hat). Eric selbst hat mal erzählt, dass es ihn anfangs erschreckt hat, wie viele Kinder gerade dieses Buch lesen und dann sogar noch zu ihrem Lieblingsbuch erklären.

  • Ich habe vor vielen Jahren das Buch "Tränen im Regenbogen" geschenkt bekommen. Da drin schreiben kranke, teils totkranke Kinder Gedichte, Geschichten und ihre Gedanken. Und manche davon sind so tief und so voller Lebensweisheit, dass ich überzeugt bin, dass schwere Krankheiten Kinder auch schon sehr früh erwachsen werden lassen.


    Das kann und will ich ja gar nicht bestreiten, aber ich hätte mir einfach mehr "kindliche Naivität" von Oskar erwartet/erhofft.Gerade weil es in dem Werk (und es sei nochmals erwähnt, dass ich das Buch sehr gerne mag) darum geht, wie ein "normaler" 10Jähriger mit dem nahenden Tod umgeht, hätte eine andere - eine wie schon erwähnte naive(re) - Wahrnehmung der Umstände und Gegebenheiten - meiner Meinung nach - dem Buch sehr gut getan.


    Und nochwas: Als 20jähriger Bruder 5(!) jüngerer Geschwister traue ich Kindern schier alles zu :)

    "Da hast du das Leben. Immer ein bisschen an der Fiktion vorbei."

  • Ich habe jetzt in vier Jahrgängen in den Religionsaufsichtsstunden Schülerinnen und Shcülern diesen Roman jeweils vollständig vorgelesen und viele haben ihn isch während der Vorlesezeit gekauft, weil sie wissen wollten, wie es weiter geht oder kurz danach, weil er ihnen so gut gefallen hat


    Das finde ich jetzt ganz interessant. Ich habe mir schon überlegt, ob ich das Buch nicht einmal in der Lese- und Schreibwerkstatt vorstellen soll. Meine Mittwochsgruppe umfasst Kinder und Jugendliche ab 11 Jahre aufwärts und jetzt fühle ich mich bestätigt, dass ich dieses Vorhaben demnächst in die Tat umsetzen werde. Danke für diese Anmerkung! :thumleft:



    @ jedermann: Ich glaube wir haben einfach eine andere Betrachtungsweise, was ja auch gar nicht schlecht ist. Ich glaube, dass todkranke Kinder eben oft nicht "normal" sind, also mit ihren gesunden Altersgenossen verglichen werden können. Und ich denke mir sogar, dass es dem Buch eher geschadet hätte, wenn Oskar ein ganz normaler Junge mit normalen Ansichten gewesen wäre.

  • Ich muss mich da tiana erneut anschließen. Ich denke, dass viele Kinder bei weitem nicht so naiv sind, wie die Erwachsenen das oftmals gerne hätten! Besonders, wenn sie Erfahrungen mit dem Tod machen mussten!

  • Oh, ich halte sehr viel von der kindlichen Weisheit. Wenn man den Kindern genau zuhört, machen die manchmal
    so tiefsinnige Bemerkungen, dass man nur staunen kann.
    Außerdem, Lebenserfahrungen prägen auch Kinder, schwere Schicksalschläge,
    ungewöhnliche Erfahrungen führen oft dazu, dass Kinder tiefgründiger werden.
    Eigentlich wie auch mancher Erwachsener. :wink:

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Oh, ich halte sehr viel von der kindlichen Weisheit. Wenn man den Kindern genau zuhört, machen die manchmal
    so tiefsinnige Bemerkungen, dass man nur staunen kann.
    Außerdem, Lebenserfahrungen prägen auch Kinder, schwere Schicksalschläge,
    ungewöhnliche Erfahrungen führen oft dazu, dass Kinder tiefgründiger werden.
    Eigentlich wie auch mancher Erwachsener. :wink:

    Dito! Ich finde manchmal sogar, dass Kinder (nicht alle, aber eben doch viele) tiefgründiger und stärker im Umgang mit Schicksalsschlägen sein können, als mancher Erwachsener! :idea:

  • @FallenAngel

    Zitat

    Ich finde manchmal sogar, dass Kinder (nicht alle, aber eben doch viele) tiefgründiger und stärker im Umgang mit Schicksalsschlägen sein können, als mancher Erwachsener!


    Wirklich wahr, ich denke oft, dass manch einer sich was von den Kindern abgucken könnte :mrgreen:

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    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Ich habe dieses Buch vor gut einem Jahr gelesen. Es ist einfach wunderschön geschrieben. :thumleft: Zehn Jahre eines Menschenleben an einen Tag zu erleben und wenn sie nur in Gedanken sind. Die Idee finde ich einfach gut. Zum Ende kamen mir die Tränen, weil das Buch einfach traurig endet.


    Dieses Buch gehört zu meinen Lieblingsbüchern.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Hallo,
    wir haben das Buch letztes Jahr im Unterricht gelesen.
    Fand die Geschichte ebenfalls recht traurig aber das mit "Peggy Blue" voll süß.
    Die Sprache ist gut zu verstehen und es hat nicht zu viele Seiten :)

  • Ich würde das Buch eines der besten drei nennen, die ich bis jetzt gelesen habe. Mich hat es unendlich tief berührt und trotz den wenigen Seiten bin ich der Meinung, ist es kein Buch für auf die Schnelle. Für diese Lektüre sollte man sich Zeit nehmen...


    Eric-Emmanuel Schmitt hat mit Oskar und die Dame in Rosa ein Meisterwerk erschaffen.



    Alice

  • Eine doofe Frage vorweg: Wo steht, Oskar sei zehn? Das Buch beginnt doch (zwei mal) damit, dass er sagt, er sei sieben. Oder etwa nicht? Bezog sich das auf das erfundene Alter? Aber das kam doch erst beim zweiten Brief? Nun muss ich dazu sagen, ich habe mich mit meinem bescheidenen Französisch durchgewurstelt und das Buch deshalb weniger gelesen als tatsächlich auf Papier übersetzt, aber dennoch bin ich mir da eigentlich sicher :wink: Denn einem Zehnjährigem -zumindest manchen altklugen Exemplaren, wie ich sie im Bekanntenkreis habe- kann ich die Rede- und Betrachtungsweise durchaus abkaufen, einem Siebenjährigen hingegen definitiv nicht.


    Zum Buch: Meins ist es nicht und das hat sicher nichts mit meiner Herangehensweise zu tun. Es hat für mich etwas von einer Fabel und damit konnte ich noch nie. Ich empfinde es als furchtbar überkonstruiert, für meine Begriffe kommt es teilweise mit dem Holzhammer "Diese Passage sollst du herzerwärmend finden", oder alternativ an anderer Stelle mit dem dicken Neon-Leuchtpfeil "Hier traurig sein/tragisch finden" daher. Ich kann mit Oskar nicht wirklich mitfühlen, da ich die meiste Zeit damit beschäftigt bin, dem Autor gedanklich mitzuteilen "Ist ja gut, ich habe es begriffen".
    Für mich war es eine gute Übung, aber insbesondere stilistisch überhaupt nicht meine Welt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    PS: Noch schnell für Mara die ISBN der von mir gelesenen französischen Ausgabe nachgereicht :wink: