Andreas Eschbach - Die Haarteppichknüpfer

  • Kurzmeinung

    Irrlicht
    Hat mir supergut gefallen, toller Schreibstil, tolle Story, oft zu kurze Einzelgeschichten
  • Andreas Eschbach - Die Haarteppichknüpfer


    Inhaltsangabe:

    Zitat

    In einer fernen Zeit ... Schon seit je fertigen die Haarteppichknüpfer ihre Teppiche für den Kaiser - Teppiche, die aus den Haaren ihrer Frauen und Töchter bestehen. Für die Herstellung eines einzigen Teppichs benötigen die Knüpfer ihr ganzes Leben, und von dem Erlös kann eine Generation ihrer Familie leben. So war es seit Anbeginn der Zeit. Doch eines Tages taucht ein Raumschiff im Orbit der Welt auf, das kurz darauf landet, um dem Geheimnis der wundersamen Haarteppiche auf den Grund zu gehen - einem Geheimnis, das alle Vorstellungskraft übersteigt.


    (Quelle: Amazon)


    Aufbau:
    Das Buch setzt sich aus kurzen Geschichten zusammen, die für sich stehen und den inhaltlichen Zusammenhang offen lassen. Ab und zu tauchen zwar Personen wiederholt auf, aber an sich stehen die Geschichten für sich und verstärken einander in dem Rätsel um die Haarteppichknüpfer.


    Meine Meinung:
    Wow, dieses Buch hat mich nicht mehr losgelassen. Bis zum Schluss wird eine Spannung aufgebaut die durch unerwartete Wendungen den Atem stocken lässt. Jede Kurzgeschichte für sich ist spannend und brodelt vor Phantasie.
    Die Auflösung des Rätsels um die Haarteppichknüpfer ließ sich bis zum Schluss nicht erahnen. Das wäre auch nicht so schlimm, wenn nicht manche Fragen offen blieben und vor allem, wenn sich die "Auflösungs-Geschichte" (d.h. die letzte Kurzgeschichte in der alles klar wird) nicht so extrem vom Rest des Buches unterschieden hätte, fast so als hätte die Flut an Ideen für das letzte Kapitel nicht gereicht.
    Jetzt nach ein paar Tagen Abstand kann ich aber sagen, hat dies der sehr positive Meinung zu diesem Buch keinen Abbruch getan.
    Für mich sind Bücher besonders, wenn sie es schaffen, dass ich ein ganz eigenes Gefühl mit ihnen verbinde und dieses Buch hat das erreicht.


    Da ich selbst im Genre Science Fiction nicht wirklich bewandert bin, kann ich das Buch für SF-"Laien" empfehlen.

  • An das Buch bin ich vor 3-4 Jahren ziemlich blauäugig herangegangen, weil mir die Idee des "Generationenvertrages", der auf dem lebenslangen Knüpfen eines einziges Teppichs besteht, sehr gefiel. Ich hatte damit gerechnet, dass der Roman in einem erfundenen Land oder einer Fantasyzeit spielt.


    Wenn ich gewusst hätte, dass es um einen Science-Fiction-Hintergrund geht, hätte ich das Buch nicht gelesen, und es (vor allem der Schluss) hat mich eigentlich darin bestärkt, mich nicht weiter im S-F-Genre umzusehen.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe das Buch erst vor kurzem gelesen und muß sagen, es ist eins der besseren von Eschbach. Etwas ungewohnt zu lesen, weil wie gluttony schon geschrieben hat, keine richtige durchgehende Geschichte ist, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten.


    Ich würde das Buch eher unter Fantasy platzieren, als unter Science Fiction. Die meiste Handlung findet auf dem Planeten der Haarteppichknüpfer statt und das in größeren Zeitabständen. Das einzige, was ein wenig SF impliziert ist die Sache mit den Planeten und den Raumschiffen (und vor allem der Schluß). Ansonsten hätte die Geschichte auf einem normalen Planeten in unterschiedlichen Länder oder Regionen stattfinden können, was man dann auch wirklich als reine Fantasy empfinden würde.

    :study::

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    Zuletzt:
    * J. Ketchum - EVIL *****
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    * A. Eschbach - Die Haartepichknüpfer *****

  • Hallo!


    Das mit dem Haarteppich klingt wirklich total interessant. Gibt es das denn wirklich, dass aus Haaren Teppiche hergestellt werden? - Eine schräge Vorstellung


    #-o



    wie viele Seiten hat das Buch denn?


    gruß
    Charlie

  • Ich fand die Story eigentlich rund und in sich abgeschlossen und habe die Kapitel nicht als einzelne Geschichten empfunden. Es waren eben nur jeweils Einblicke in das Leben der verschiedenen Beteiligten an dieser Haarteppichknüpferei. Mir kommt es vor, als wenn Eschbach hier als Jugendlicher (? Jedenfalls ist dies sein erstes Buch gewesen) eine originelle Idee gehabt hat und diese in viele handliche Portionen gepackt und abgehandelt hat. Sicher keine grosse Literatur, aber unterhaltsam allemal. Ich habe das Buch an einem Tag "runtergerissen" :)

  • Ich fands ganz gut... wobei ich Marie insofern zustimme, dass der Sci-Fi Teil des Buchs recht schwach ausfällt.
    Den Stil mit den verschiedenen Blickwinkeln fand ich eigentlich sehr interesant, auch wenn er das Lesen ab und an erschwerte. Aber die Grundidee ist schon krass, allein deshalb sollte man es zuende lesen.

  • Ich habe das Buch vor Kurzem gelesen. Der Stil - dass eine kontinuierliche Story durch eine Reihe von in sich geschlossenen Kurzgeschichten erzeugt wird - ist innovativ. Mich stört daran jedoch, dass man die einzelnen Charaktere nicht so gut kennenlernt, wie man das in einem Roman tun würde. Außerdem fand ich, dass zum Schluss eine Menge Fragen offenbleiben.
    Insgesamt eine nette "Zwischendurch-Lektüre".

  • Klappentext:
    In einer fernen Zeit ... Schon seit jeher fertigen die Haarteppichknüpfer ihre Teppiche für den Kaiser - Teppiche, die aus den Haaren ihrer Frauen und Töchter bestehen. Für die Herstellung eines einzigen Teppichs benötigen die Knüpfer ihr ganzes Leben, und von dem Erlös kann eine Generation ihrer Familie leben. So war es seit Anbeginn der Zeit. Doch eines Tages taucht ein Raumschiff im Orbit der Welt auf, das kurz darauf landet, um dem Geheimnis der wundersamen Haarteppiche auf den Grund zu gehen - einem Geheimnis, das alle Vorstellungskraft übersteigt.


    Meine Meinung:
    Soweit ich weiss ist dies das Erstlingswerk von Eschbach.In Sprach und Schreibstil unterscheidet es sich nicht von seinen neueren Werken. Eschbach weiss den Leser zu fesseln und ihn gewollt mit seiner Geschichte zu verwirren.Was dieses Buch jedoch von seinen anderen unterscheidet ist der ungewöhnliche Aufbau, denn er erzählt die Geschichte sehr episodenhaft bzw in Form von Kurzgeschichten die nur lose miteinander verknüpft sind und trotzdem letztlich ein großes ganzes ergeben.Dabei wird auch gelegentlich in der Zeit vor und zurück gesprungen. Ich habe diese Art des Ezählens als erfrischend anders und sehr kreativ empfunden.Da aber in jedem Kapitel andere Protagonisten vorkommen, mag es sein das dem einen oder anderem es fehlt jemandem zum mitfiebern zu haben. Es gibt halt keine Charaktere an die man sich klammern kann und die intensiver beleuchtet werden. Die ganze Spannung bezieht sich ausschließlich aus der Geschichte selbst und dem großem Geheimnis um die Haarteppiche. Meine Güte was hab ich gerätselt und gegrübelt und wieviele Fragezeichen ich im Kopf hatte, immer und immer wieder ging mir die Frage nach dem Warum durch den Kopf :-k Dadurch das nicht viel Preis gegeben und das Rätsel erst im allerletztem Kapitel gelöst wird ist das Buch durchweg spannend. Als dann endlich die Lösung präsentiert wurde war ich allerdings ein klein wenig entäuscht, ich hatte mir etwas "größeres, gigantischeres" vorgestellt. Trotzdem hat mich das Buch insgesamt überzeugt und durch die Spannung auf die Auflösung und natürlich durch Eschbachs schönen Schreibstil habe ich es innerhalb von 2 Tagen verschlungen. Nicht jedes Kapitel bzw jede Kurzgeschichte konnte zu 100% überzeugen was aber nicht weiter schlimm war weil danach dann oft wieder eine Geschichte folgte die mir ein derart großes Lesevergnügen bereitete das alles andere schnell vergessen war. Besonders hervorheben möchte ich da das Kapitel "Der Kaiser und der Rebell". Ein wirklich grandioses Kapitel das ich gleich nach beenden noch einmal gelesen habe um es auf mich wirken zu lassen.Ich glaube die Worte des Sternenkaisers werde ich noch lange in Erinnerung behalten und sie machen nachdenklich.


    Fazit:
    Ein im Aufbau sehr ungewöhnliches Buch das mit seinen Kurzgeschichten die sich ähnlich wie bei einem Haarteppich miteinander verknüpfen zu überzeugen weiss. Der Roman verzichtet auf Hauptprotagonisten und schafft es trotzdem mit seiner Atmosphäre rund um eine fremde Kultur, den Leser zu fesseln. Wer ruhige Sci-fi ohne Action mag. dafür eine ungewöhnliche Story bevorzugt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt und allen Eschbachfans sowieso :lol:

  • Hi,


    mir hat der episodenhafte Aufbau gut gefallen, auch wenn dadurch viele Fragen zu den einzelnen Personen offen bleiben. Die Auflösung am Schluss ist gut gelungen, aber sachlich schwach, da unlogisch.

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