Freiheitsgeld

Buch von Andreas Eschbach

  • Kurzmeinung

    SirPleasant
    Ein gelungener Eschbach, wenngleich ich in diesem Ausblick mehr Realität wähne als mir lieb ist.
  • Kurzmeinung

    Kapo
    Nicht Eschbachs bester Roman, aber immer noch ein sehr guter

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Freiheitsgeld

Europa in nicht allzu ferner Zukunft. Die Digitalisierung ist weit fortgeschritten, Maschinen erledigen die meiste Arbeit, während ein bedingungsloses Grundeinkommen, das sogenannte »Freiheitsgeld«, dafür sorgt, dass jeder ein menschenwürdiges Leben führen kann. Als der Politiker, der das Freiheitsgeld eingeführt hat, tot aufgefunden wird, wirkt es zunächst wie ein Selbstmord. Doch dann wird der Journalist ermordet, der einst als sein größter Gegenspieler galt. Ahmad Müller, ein junger Polizist, ist in die Ermittlungen um beide Fälle involviert - und sieht sich mit übermächtigen Kräften konfrontiert, die im Geheimen operieren und vor nichts zurückschrecken, um eine Aufklärung zu vereiteln.
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Über Andreas Eschbach

Die Liste der Auszeichnungen und Ehrungen des Autors Andreas Eschbach ist lang. Für seine Bücher erhielt der deutsche Schriftsteller und weltbekannte Science-Fiction-Autor renommierte Preise wie den Deutschen Phantastik Preis, den Deutschen Science Fiction Preis oder den Prix Une autre Terre. Mehr zu Andreas Eschbach

Bewertungen

Freiheitsgeld wurde insgesamt 23 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Ein gelungener Eschbach, wenngleich ich in diesem Ausblick mehr Realität wähne als mir lieb ist.

    SirPleasant

  • Nicht Eschbachs bester Roman, aber immer noch ein sehr guter

    Kapo

  • Verstörender Blick in die Zukunft

    Tine13

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Freiheitsgeld

    Ich bin ein großer Fan von Eschbach und kann eigentlich mit allen seinen Bücher etwas anfangen. Viele sind für mich auch 5-Sterne-Bücher gewesen. "Freiheitsgeld" war "nur" gut und nicht überragend. Zum einen hat der Autor eigentlich fast immer ein Thema gefunden, das so in dieser Form noch nicht behandelt wurde und dessen Plot vor allem anfangs immer mehr und mehr Interesse hervorgerufen hat. Aber das Thema der Überwachung oder das Leben in abgegrenzten Wohlfühloasen von Privilegierten war doch nicht mehr so ganz neu. Zum anderen gab es wie oben schon von einer Vorrednerin erwähnt ein paar Zufälle zuviel bei der Auflösung. Man hat im Nachhinein gemerkt, da wurde etwas erwähnt oder eingefügt um von Punkt A logisch zu Punkt B weiterzukommen. Auch ein paar Sachen gingen mir schon etwas zu einfach. Man kann hier an keinerlei Material kommen ohne dass das registriert wird, aber scheinbar kann man dann wieder locker-flockig seine Identität mit einfachen Gerätschaften verschleiern und den sonst so allmächtigen Staat auf der Nase herumtanzen.
    Trotzdem gibt es von mir , denn ich habe mich wahnsinnig gut unterhalten gefühlt und vielleicht bin ich bei einem Autor wie ihm sogar etwas kritischer als bei einem Neuling. Aber ob Eschbach es jemals schaffen wird, seine Top-Romane wie die beiden Jesus-Bücher, "Eine Billion Dollar" oder "Der Nobelpreis" zu toppen, ist fraglich.
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  • Rezension zu Freiheitsgeld

    Schöne neue Welt?
    Wir schreiben das Jahr 2064, mittlerweile ist für alle in Europa das Freiheitsgeld eingeführt worden. Jeder Bürger hat dadurch die Freiheit auch ohne Arbeit zu überleben, da Roboter mittlerweile die meiste Arbeit erledigen. Auch der Klimawandel scheint durch Schutzzonen und urbane Zentren gebannt. Doch der Polizist Ahmed Müller wird in einen Fall verstrickt, in dem ein bekannter Journalist ermordet wird. Damit im Zusammenhang steht auch der Held all dieser Innovationen, Altpräsident Robert Havelock, der zur gleichen Zeit freiwillig aus dem Leben geschieden sein soll?
    Die tolle Leseprobe und der vielversprechende Titel „Freiheitsgeld“, von Erfolgsautor Andreas Eschbach haben mich unglaublich neugierig auf dieses Buch gemacht, welch ein interessantes Thema!
    Allein die Aufmachung des Buches ist dabei ganz großes Kino! Ob die Grafik der Umschlaggestaltung, die eigentliche schwarze Einbindung zum inneren roten Kontrast oder der dazu passend schwarz eingefärbte Buchschnitt und das Lesebändchen, alles ist hochwertig verarbeitet, sehr ansprechend und edel gestaltet. Der erste Eindruck, schon vor der Lektüre, war einfach hervorragend.
    Die Geschichte selbst, spielt in naher Zukunft, im Jahr 2064 und ein Protagonist namens Robert Havelock, der als wertgeschätzter Altpräsident und als Vater des Freiheitsgeldes verehrt wird. Erinnerte mich gleich stark an eine Person unserer Gegenwart. Die meisten anderen Protagonisten bleiben für meinen Geschmack zumeist recht blasse und wankelmütige Charaktere und wirken wenig sympathisch. Die Geschichte ist aber zum Glück interessant konstruiert und nimmt im Mittelteil durch einige Morde an Spannung zu. Der Spannungsbogen steigert sich langsam etwas und man freut sich schon auf ein finales Endstück. Die Zukunft wirkt teilweise vorstellbar, wird aber auch mit recht dystopischen Aussichten geschildert. Es gab viele Details, die mir gefallen haben und mein Interesse an der Story aufrecht hielten, auch wenn mir ein paar der Entwicklungen gar nicht gefallen haben;).
    Mein Fazit:
    Ein schön gestaltetes Buch mit einem interessanten Ansatz, unterhaltsam aufbereitet, teils mit ein paar Längen, aber auch überraschenden Wendungen. Leider hatte ich sehr große Erwartungen an das Buch und war besonders über das Ende enttäuscht, hätte es mir fesselnder und spannungsvoller gewünscht.
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  • Rezension zu Freiheitsgeld

    Enttäuschende Umsetzung eines spannenden Themas
    In „Freiheitsgeld“ beschreibt Andreas Eschbach das Leben im Jahr 2064. Seit 30 Jahren gibt es das Freiheitsgeld und niemand ist gezwungen, für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten. Im Gegenteil, Roboter erledigen einen Großteil der Arbeit. Eschbach überrascht mit einfallsreichen Ideen und Gedankenspielen zur gar nicht mal so fernen Zukunft, aber die Umsetzung in der Handlung gefällt mir nicht, ich finde sie eher enttäuschend. Es dauert fast 200 Seiten, bis die im Klappentext angesprochenen Toten eine Rolle spielen und Ermittlungen aufgenommen werden. Auch die Entstehungsgeschichte und Begleitumstände des Freiheitsgeldes werden erst dann ausführlich geschildert. Vorher wird der Alltag in „Ruhrstadt“ hauptsächlich aus Sicht dreier Paare/Familien geschildert, deren Figurenzeichnung flach bleibt, die aber als Typen die verschiedenen Anpassungsmöglichkeiten an die Lebensumstände aufzeigen. Es gibt Menschen, die trotz einer immens hohen Steuerlast arbeiten, angestellt oder sogar selbständig, und es gibt andere, die in den Tag hinein leben oder legal Drogen konsumieren. Letztendlich ist die Gesellschaft zu einem Stillstand gekommen, es fehlen Ziele und Herausforderungen.
    Manche Ideen zum Leben in der Zukunft werden nur ganz kurz erwähnt, auch schon mal mit nur einem einzigen Satz, da hätte ich mir mehr Ausarbeitung und Informationen gewünscht, während andere Details die Handlung überhaupt nicht weiterbringen und eher überflüssig sind, hier hat mich die Gewichtung sehr irritiert.
    Der Weg zur Auflösung war etwas holperig und einigen Zufällen zu verdanken, die Auflösung selbst kam dann überraschend schnell. Zuerst fand ich sie enttäuschend, aber ich muss zugeben, sie ist im Rahmen der Geschichte logisch und realistisch.
    Eschbachs Schreibstil ist klar und einfach, gut verständlich und wie immer angenehm zu lesen. Das Cover des Buchs kann sicherlich unterschiedlich interpretiert werden, für mich steht es für die Digitalisierung, die bei „Freiheitsgeld“ eine grundlegende Rolle spielt.
    Ich vergebe 3 von 5 Sternen, da meiner Meinung nach viel Potential des Buchs verschenkt wurde. Zum ersten Mal hat ein Buch von Andreas Eschbach mich nicht überzeugt.
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  • Rezension zu Freiheitsgeld

    In Europa, in nicht allzu ferner Zukunft, ist die Digitalisierung weit fortgeschritten, Roboter und Maschinen erledigen die meisten Arbeiten, durch das sogenannte „Freiheitsgeld“, einem bedingungslosen Grundeinkommen, muss die Bevölkerung nicht mehr zwingend arbeiten. Als der Politiker, der maßgeblich dafür gesorgt hat dass das Freiheitsgeld eingeführt wird, Tod aufgefunden wird, deutet alles auf einen Selbstmord hin. Nur kurze Zeit später, wird der Journalist, einst einer seiner größten Gegenspieler, ermordet aufgefunden. Der junge Polizist Ahmad Müller ermittelt mit in dem Fall und muss schnell merken, dass hier besondere Kräfte am Spiel sind…
    Freiheitsgeld stammt aus der Feder von Andreas Eschbach.
    Mich interessierte die Thematik sofort und die Bücher von Andreas Eschbach lese und höre ich eigentlich gerne. Auch hier konnte mich der Anfang wirklich für sich einnehmen. Die Welt, die Eschbach hier entworfen hat, war gut beschrieben und so bekam man eine gute Vorstellung davon, allerdings konnte sie mich auf Dauer nicht überzeugen. Im Laufe der Geschichte gab es für mich zu wenig Zukunft in der Zukunft, wo waren die wirklichen Innovationen. Zu heute habe ich wenig Unterschied wahrgenommen. Sie war mir auch zu einfach gestrickt, es gab die Menschen, die nun faul sind und nichts produktives mehr tun und sich durch Fernsehen usw. berieseln lassen und dann ein paar die noch Arbeiten und dann abgeschlossen Areale für die Reichen, wie zum Beispiel für den Politiker, der das Freiheitsgeld eingeführt hat, das war nun nichts neues, sondern gefühlt schon einige Male so woanders gelesen. Auch die meisten Charaktere empfand ich oftmals einfach nur anstrengend und überzogen, manchmal ist weniger auch mehr.
    Leider konnte auch der Fall, der einige spannende Momente hatte und mich dann auch echt mitreißen konnte, mit seiner Auflösung leider so gar nicht glänzen und enttäuschte mich wirklich. Die Auflösung empfand ich vorhersehbar und bediente einfach die gängigen Verschwörungstheorien. Schade, die ganze Thematik und auch der Fall hätten für mein Empfinden mehr Potential gehabt.
    Mein Fazit:
    Eine eigentliche interessante Thematik, ein Fall mit spannenden Momenten, aber leider konnte mich die Umsetzung nicht so wirklich für sich einnehmen.
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  • Rezension zu Freiheitsgeld

    Worum es geht:
    Europa in der nahen Zukunft, noch 40 Jahre und wir sind in der Handlung des neuen Romans von Andreas Eschbach. Die Digitalisierung ist weit geschritten, wie auch die Robotik. Viele Berufe und Aufgaben des täglichen Lebens werden nicht mehr von Menschen ausgeführt, sondern von Robotern. Die haben Arbeiter in Fabriken ersetzt und auch Lieferanten der Post, Essensketten usw. nur um ein paar Beispiele zu nennen. Die Politiker haben das Freiheitsgeld eingeführt. Die Menschen müssen im Prinzip nicht mehr arbeiten, denn die bekommen ein Unterhaltungsgeld, das zum Überleben reicht. Nur weniger können sich ein Job finden, und kommen dadurch in Genuss des Lebens in s.g. Oasis, wo alles deutlich schöner, komfortabler und ansprechender ist. Als der Politiker, der das Freiheitsgeld vorgeschlagen hat, tot aufgefunden wird, fängt die eigentliche Handlung des Romans an.
    Meine Meinung:
    Dies ist ein gesellschaftskritischer Roman von Andreas Eschbach, der in meinen Augen auch ausgezeichnet gelungen ist. Von der Thematik her sehr interessant, und auch gut vorstellbar, was die Zukunft in unserem Land betrifft. Zwar nicht nahe Zukunft, aber doch reale Vorstellung. Bedienungsloses Grundeinkommen kommt jetzt schon häufiger zur Sprache, also, ist der Gedanke der Realität gar nicht mal so weit entfernt. Ob das gut ist oder weniger, welche Chancen es bietet, und welche Nachteile, das beleuchtet der Autor in seinem Buch so nebenher. Die Grundthematik ist ein spannender Krimi, wo es um einen totaufgefundenen Politiker, s.g. Vater des Freiheitsgeldes geht, und die Umstände, die zu diesem Tod geführt haben. Die Suche nach der Wahrheit nimmt den größten Teil des Romans ein. Die Nebenhandlungen und die Protagonisten mit ihren Familien, Partner, privaten Leben spielen die andere große Rolle in diesem umfangreichen Roman. Mir hat es sehr gut gefallen, die Personen in ihrer Entwicklung zu beobachten. Auch das Hauptthema des Romans, die für mich, eine sozialkritische Frage darstellt, hat mich sehr beschäftigt. Ein Buch zum Nachdenken, und dabei so spannend und unterhaltsam geschrieben. Sehr zu empfehlen.
    Von mir gibt es für diesen Roman . Ich habe mich sehr gefreut erneut ein spannendes Buch von einem fähigen Autor zu lesen.
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  • Rezension zu Freiheitsgeld

    Klappentext
    Europa in der Zukunft. Roboter erledigen die meisten Arbeiten, während ein bedingungsloses Grundeinkommen, das sogenannte »Freiheitsgeld«, dafür sorgt, dass jeder ein menschenwürdiges Leben führen kann, egal, ob er einer Erwerbstätigkeit nachgeht oder nicht. Die Menschen leben größtenteils in Städten; große Gebiete sind zum Schutz des Klimas aufgeforstet worden und als neue Reservate ausgewiesen, zu denen niemand Zugang hat, damit die Natur sich darin ungestört erholen kann.
    Kurz vor dem 30. Jahrestag des »Freiheitsgeldes« stirbt eben jener Altpolitiker, der es damals, nach der Großen Krise, eingeführt hat. Gleichzeitig wird der Journalist tot aufgefunden, der einst als sein größter Gegenspieler galt.
    Ahmad Müller, ein junger Polizist, ist in die Ermittlungen um diese Todesfälle involviert – und sieht sich konfrontiert mit übermächtigen Kräften, die im Geheimen operieren und vor nichts zurückschrecken, um eine Aufklärung der Hintergründe zu vereiteln …
    Meine Meinung
    Das Jahr 2064.
    Nach der großen Krise, die durch viele Faktoren wie Klimawandel, Arbeitslosigkeit, Inflation und das vermehrte Einsetzen der Roboter-Technik aufgekommen ist, wurde vor 30 Jahren in der EU das "Freiheitsgeld" eingeführt. Was es damit genau auf sich hat, erfährt man erst nach und nach und der Aufbau ist wieder mal spannend und perfekt konstruiert, so dass ich von Anfang an gefesselt war.
    Wir lernen verschiedene Protagonisten kennen, von denen wir nicht wissen, was sie wohl miteinander zu tun haben und Eschbach wechselt immer wieder mit recht kurzen Kapiteln die Schauplätze zwischen der sogenannten exklusiven "Oase", in die das Ehepaar Valentin und Lina einziehen darf, dem Steuerfahnder Ahmad Müller, der nach einer Karriere in der Kripo strebt und der Familie um Therese, auf die ich nicht näher eingehen möchte um nicht zu spoilern.
    Sehr geschickt baut der Autor die Lebensgeschichten dieser Personen auf, lässt uns teilhaben an ihrer momentanen Situation und zeigt nebenbei, wie die nahe Zukunft in einer technisierten Welt für uns aussehen könnte. Dabei flechtet er sehr interessante Details ein und man merkt - mal wieder - welche innovativen Gedanken und Ideen er hat.
    Die Natur ist in dieser Zukunft wieder auf dem Vormarsch, da die Menschen erkannt haben dass es ohne sie kein Überleben für uns geben wird und es gibt viele große Naturschutzzonen, die geschaffen wurden, um ein natürliches Wachstum zu ermöglichen. Ein sehr schöner, positiver Aspekt, der in vielen Köpfen leider ja immer noch nicht angekommen ist.
    Viele Roboter haben mittlerweile die "einfachen" Arbeiten übernommen - sogar 3 D Drucker gibt es, die Möbel oder gar ganze Häuser "drucken" können und viele Jobs sind dadurch weggefallen. Was aber durch die Einführung des Freiheitsgeldes wieder aufgefangen wurde - denn das heißt nichts anderes, als das jeder Bürger mit wohnhaft in Deutschland ein Anrecht auf dieses monatliche "Einkommen" hat. Jeder.
    Es klingt natürlich ähnlich der Sozialhilfe oder Hartz 4 - mit dem Unterschied, dass man eben die Freiheit hat zu entscheiden, ob man zusätzlich arbeiten geht oder nicht.
    Finanziert wird das durch die immensen Steuern derer, die sich etwas dazu verdienen möchten, denn nicht alle sind dafür geschaffen, zuhause dem Nichtstun zu frönen und das Freiheitsgeld ermöglicht natürlich auch keine großen Sprünge. Wobei nicht alle, die das Freiheitsgeld "genießen", auf der faulen Haut liegen. Es gibt immer wieder welche, die gerne unbezahlt und mit viel Engagement ehrenamtlicher Tätigkeit nachgehen, oder einfach Spaß haben etwas zu tun, sich zu engagieren und etwas zu tun haben wollen.
    Der innere Antrieb, gebraucht zu werden, etwas nützliches zu tun, hält den arbeitenden Bevölkerungsanteil immer noch hoch. Der hohe Steueranteil allerdings, mit dem das Freiheitsgeld finanziert werden muss, weckt natürlich auch einen gewissen Unmut. Um sich etwas mehr leisten zu können, bleibt aber nichts anderes übrig.
    Da keiner arbeiten muss sind die Jobs, die dringend erforderlich sind, sehr hoch bezahlt, wie z. B. die Krankenpfleger. Universitätsprofessoren dagegen sind am unteren Limit angesiedelt und die lehrende Tätigkeit wird oft ehrenamtlich ausgeführt. Schon interessant...
    An sich klingen die Argumente für dieses "Freiheitsgeld" sinnvoll, aber Eschbach beleuchtet natürlich beide Seiten und überlässt es uns selbst, sich eine Meinung darüber zu bilden. Manche Möglichkeiten fand ich erschreckend, z. B. die ständige Überwachung überall, die die Menschen mittlerweile gewöhnt sind und sich dadurch sicher fühlen
    […]
    Für mich hört sich das wirklich gruselig an, denn totale Überwachung weckt in mir immer ein ungutes Gefühl. Was sich auch zeigt in einem Moment, in dem ein Haustürschlüssel als Relikt angesehen wird - dem Hauseigentümer es aber wichtiger ist, dass es keinen etwas angeht, wann er ausgeht oder heimkommt.
    Das System scheint jedenfalls zu funktionieren und für das 30jährige Jubiläum ist eine große Feier geplant - doch das Auffinden zweier Leichen wirft viele Fragen auf, die damit zusammen hängen könnten.
    Nicht alle Figuren sind mir so wirklich sympathisch.
    Valentin und Lina können ihr Glück kaum fassen, als sie in die priviligiert "Oase" einziehen dürfen, in der Valentin einen Job ergattern konnte. Was damit zusammenhängt wird erst nach und nach deutlich und zeigt mal wieder, dass alles im Leben seinen Preis hat. Die beiden stellen für mich den typischen Vertreter der Menschen in dieser Zukunft dar, beide mit einer Vorgeschichte belastet, wie jeder, und beide irgendwie etwas naiv und gutgläubig, geblendet von dem Luxus, der sich ihnen hier bietet.
    Ahmad verstrickt sich in den Ermittlungen der beiden Todesfälle und macht Entdeckungen, die alles in Frage stellen und ihm am Ende vor eine Entscheidung stellen, die seine Zukunft maßgeblich beeinflussen wird. Ihn mochte ich sehr gerne, denn er nimmt nicht alles hin, schaut genau und lässt sich nicht mit einfachen Phrasen abspeisen.
    Die Gesellschaftskritik, die Eschbach gerne in seine Geschichten einfließen lässt, ist immer durchdacht und fasziniert mich. Ich hab jedes Mal das Gefühl, er sollte in die Politik gehen, weil er ein solches Hintergrundwissen vermittelt, das mir Gänsehaut beschert. Was ist fiktiv und was der Wahrheit nahe ... das hab ich mich hier oft gefragt und seine Gedanken zu den verschiedenen politischen Irrwegen und Entscheidungen sind brisant und gar nicht so weit hergeholt, wie man vielleicht denken mag.
    Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, vor allem die Kapitelübergänge fand ich grandios gewählt - zum einen greifen sie perfekt ineinander, zum anderen erhöhen sie immer wieder die Spannung. Wenn man einmal reingefunden hat, lässt es einen nicht mehr los und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil sich die Spannung konstant aufbaut.
    Wieder mal ein großartiges Werk mit einem Blick auf das große Ganze, auf die Unstimmigkeiten unseres Systems, auf die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft, einem Blick auf die Menschen - ihre Hoffnungen, Ängste und Fragen, wie es weitergehen kann.
    In einer Rezension hab ich übrigens gelesen, dass das Ende gehetzt gewirkt habe und noch Fragen offen blieben - den Eindruck hatte ich gar nicht und für mich wurde alles geklärt. Eschbach lässt dem Leser halt immer etwas Spielraum, um selber zu denken ;)
    Mein Fazit 5 Sterne
    Weltenwanderer
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Ausgaben von Freiheitsgeld

Hardcover

Seitenzahl: 528

Taschenbuch

Seitenzahl: 528

E-Book

Seitenzahl: 526

Besitzer des Buches 36

Update: