Pauline und Michael - zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie, die quirlige, lebenslustige Frau, die vor Energie überzuschäumen droht - er, der nüchterne, seine Gefühle hinter dem Berg haltende Mann. Gegensätze eben, die sich zu Beginn des Buches sprichwörtlich anziehen. Beide lernen sich 1941 zur Zeit des Angriffs auf Pearl Harbor kennen - Michael zieht in den Krieg, wird verwundet und kommt zurück. Beide heiraten, gründen eine Familie.
Anne Tyler zeichnete mit diesem Roman eine Beziehungsgeschichte, wie sie hinter vielen Türen spielen könnte. Sie begleitet Pauline und Michael durch die Höhen und Tiefen ihrer Ehe, wobei man als Leser den Eindruck erhält, dass diese Ehe vorrangig aus Tiefen zu bestehen scheint. Das Gegebene wird hingenommen, selbst der Verlust der Tochter, welche spurlos verschwindet, bringt sie einander nicht näher. Vorwürfe sind an der Tagesordnung, Konflikte scheinen aus dem Nichts zu entstehen. Keiner kämpft für den Erhalt der Ehe. Der Alltag in vielen Beziehungen.
Als Leser steht man zwischen beiden, kann sowohl den einen, als auch den anderen verstehen - möchte wachrütteln.
Die Normalität ist es, die dieses Buch lesenwert macht :thumright: .