Ian Rankin
Beggars´ Banquet
BCA (Hardcover/2002)
CN 106189
310 Seiten
Dies ist nicht einer der bekannten und preisgekrönten Romane für die der schottische Kriminalautor so berechtigt berühmt ist, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten, die ebenfalls einige Preise gewonnen haben und in den letzten zehn Jahren in verschiedenen Journalen und Magazinen erschienen sind. Und in diesen Kurzgeschichten zeigt sich die Qualität der sehr verdichteten Schreibweise Rankins wesentlich eindringlicher als in seinen Romanen, die auf Grund dieser Qualität der Leserin und dem Leser gelegentlich Einiges an Konzentration abverlangen.
Sieben der hier zu findenden Kurzgeschichten handeln von dem unermüdlichen und sympathisch chaotischen Inspektor John Rebus, wobei in der Ersten sogar ein Kreuzworträtsel eine wichtige Rolle bei der Aufklärung eines Mordes spielt. Die andern 14 Geschichten gehen über ein weites Spektrum von der historischen Kriminalgeschichte über den Gattenmord, verräterische Gauner, mörderische Polizisten und Anwälte und auch in die Musikszene. Keine Geschichte ist thematisch mit der anderen verbunden, so dass dieses Buch einen bunten Strauß von durchgehend sehr interessanten, teilweise überraschenden und immer sehr gut geschriebenen Geschichten darstellt, die nicht einen Moment der Langeweile aufkommen lassen.
Neben den sieben John Rebus-Geschichten gefallen mir besonders „A Deep Hole“, in dem ein kleiner Loser den Weg zur Größe findet, „Principles of Accounts“, wo ein sehr penibler Kidnapper uns zu einem offenen Ende führt, „The Only True Comedian“, die uns zeigt, wie sehr der Witz von der Angst begünstigt wird, „Talk Show“, der „Dead Famous“ von Elton in den Bereich des Radios verlegt und „The Confession“.
Abgesehen von der rein kriminalistischen Darstellung weckt diese Sammlung außerdem den Wunsch in mir, mal wieder nach Edinborough zu fahren und die kleinen Läden auf der George Street zu besuchen.