Francis Scott Fitzgerald - Der große Gatsby/ The Great Gatsby

  • Hallo!


    Bei mir ist wieder mal ein Band aus der SZ-Bibliothek dran, diesmal "Der große Gatsby" von Fitzgerald (Bd. 4)


    Inhalt laut Amazon:
    „Der große Gatsby (1925) führt den Leser direkt ins New York der Goldenen Zwanziger. Jazzmusik, Wolkenkratzer, unerhörter Reichtum, finanzielle Leichtfertigkeit, Intrigen und grenzenlose Liebe -- nichts fehlt in diesem meisterhaften Gesellschaftsportrait. Vor dem Hintergrund der lauten, wilden amerikanischen Moderne entfaltet der Roman die berührende Geschichte eines unheilbaren Romantikers. Früh schon erkennt der mittellose James Gatz, dass Erfolg eine Frage der Selbstdarstellung ist. Er beschließt, dass aus dem „armen Gatz der strahlende Jay Gatsby werden soll und spielt den Erfolgreichen, noch bevor er tatsächlich zu Reichtum kommt. Doch nicht alles läuft nach Plan. Während er als Offizier im Ersten Weltkrieg dient, verliert er Daisy Fay, eine Tochter aus reichem Haus, an einen Nebenbuhler. Aber so leicht gibt er nicht auf. Unweit ihres Hauses auf Long Island errichtet er eine traumhafte Villa, in der er rauschende Partys feiert in der Hoffnung, Daisy doch noch zurückzugewinnen. Eine Geschichte voller Intrigen, Betrügereien und Eifersucht beginnt.
    Subtil und symbolhaft erzählt Fitzgerald hier vom großen amerikanischen Traum –- und von dessem Scheitern. Für seinen Roman erntete er höchstes Lob von Autoren wie T. S. Eliot, Gertrude Stein und Ernest Hemingway. „Der große Gatsby wurde mehrfach verfilmt, unter anderem 1973 mit Robert Redford und Mia Farrow in den Hauptrollen.


    Über den Autor: Francis Scott Fitzgerald (1896-1940) kannte die in seinem Roman „Der große Gatsby dargestellte Glitzer-Welt New Yorks aus eigener Anschauung. Nach einem Studium in New York und einem ereignislosen Militärdienst arbeitete er dort als Reporter. Sein Roman „Diesseits des Paradieses (1920) verhalf ihm zu einem frühen Erfolg, nach dem er ein glamouröses Leben führte und zum Idol der Jazz-Generation der „roaring twenties wurde. Mitte der Zwanzigerjahre freundete er sich mit Ernest Hemingway an, 1925 veröffentlichte er „Der große Gatsby. Doch bald begann Fitzgerald an seinem Ruhm zu zerbrechen. Seine Trunksucht verschlimmerte sich, und sein Vermögen schrumpfte unaufhörlich. Schließlich führte er ein selbstanklagendes Leben als Magazinschreiber und Drehbuchautor in Hollywood, wo er im Alter von 44 Jahren an einem Herzinfarkt starb.


    Bis jetzt kann ich noch nicht allzuviel sagen (bin erst auf Seite 43). Auf den allerersten Seiten ist es mir schwer gefallen, in Fitzgeralds Schreibstil reinzukommen, wahrscheinlich aber vor allem, weil meine vorige Lektüre so anders war (Illuminati von Dan Brown). Mittlerweile gehts schon. Der Roman wird erzählt aus der Sicht des Nachbarn von Gatsby. Bis jetzt hat man über Gatsby noch nichts erfahren, außer, dass es gern große Parties feiert und reich zu sein scheint.


    Hat jemand von euch das Buch schon gelesen?

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • So, ich habs jetzt fertiggelesen. Wie ich schon geschrieben hab, hab ich mich die ersten 40 Seiten nicht so richtig damit anfreunden können. Aber dann! Gatsby, eigentlich ein Heuchler, wird trotz allem sympathisch geschildert, irgenwie kann man mit ihm mitfühlen, seine unerfüllte Liebe verstehen. Seine und die Betrügereien der Gesellschaft rund um ihn führen schließlich zum Eklat - und zum mehr oder weniger überraschenden, aber tieftraurigen Ende.


    Absolut empfehlenswert!

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Kritik:
    Wie schattenhaft und trügerisch der amerikanische Traum ist. Vom Tellerwäscher zum Millionär - Zufall, eigener Erfolg oder Trugschluss?
    Amerika vor vielen Jahrzehnten in der High Society - brutal, faszinierend, versnobt, einfach unglaublich. Der Autor kritisiert feinfühlig und auf hohem Niveau die höhere Gesellschaft. Er beschreibt ihre Vorzüge, aber auch ihre Schattenseiten. Der große Gatsby ist ein schon mit Redford verfilmter Klassiker, den man gelesen haben muss.
    Unterhaltsame Saga eines Mannes, der sich selbst verwirklichen will.


    mfg

  • Hallo


    ich habe dieses Buch erstmals vor ca. 15 Jahren gelesen und es gefiel mir.


    Irgendwann dieses Jahr (im Frühling?) fischte ich ich es mal wieder aus dem Regal - und war enttäuscht.


    Ich weiß nicht genau, was in all den Jahren mit dem Buch oder mir passiert ist, aber meine Erinnerung deckte sich mit dem Buch überhaupt nicht mehr. Jetzt finde ich diese endlosen Beschreibungen von Trinken, Autofahren und Partygeschwätz langweilig.....

  • mir gings wie meinem vorgänger:ich fands langweilig!!



    hab mich auf diesen klassiker gefreut und bei vorschreiten de gesichte hoffte ich immer mehr auf ein geniales ende oder so. doch es kam nichts...

  • ich lese das Buch gerade,
    meiner Meinung nach verdient es die Bezeichnung Klassiker.
    Es ist wunderbar geschrieben und gerade die Distanz, die immer zwischen Leser und Jay Gatsby besteht, macht das Ganze so anziehend.

  • Eine Geschichte eines Mannes, der seinen Träumen nachläuft.


    Wunderschöne fliessende Erzählweise und einem, wie schon bestätigt in "das Hotel New Hampshire", wohl schönstem Romanabshluß der Literatur!


    dumbler

  • @ dumbler, find ich nicht so berauschend, dass du hier den Inhalt eines Buches abschreibst. Und noch erzählst, wie es ausgeht.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • @ katha


    Dass man das Buch zunächst als langweilig empfinden kann, darin muss ich dir zustimmen. Die Erwartungen sind groß, handelt es sich doch um einen Klassiker der Weltliteratur - zudem in einem handlichen Format, da muss der Fluss der Handlung doch einem Feuerwerk enstprechen. Außerdem verspricht einem der Titel, alles über die Großartigkeit Gatsby's zu erfahren. Nichts von alledem ist der Fall. In relativ lose verwobenen Streiflichtern wird das Bild einer Gesellschaft skizziert, noch dazu einer so speziellen wie der Amerikanischen des 20. Jahrhunderts. Gerade aber auf den lezten Seiten schließt sich ein Kreis, der einem einen Einblick in das Funktionieren der Welt verschafft. Hier ein fehlendes geniales Ende festzustellen, ist mindestens so ungerecht, wie Fitzgerald zeitseines Lebens zu ihm selbst war. Die Genialität liegt freilich nicht in der Inszenierung der Handlung und deren Abschluss, sondern in der Abbildung des Kerns Amerikas. Dazu muss ich kurz ausholen: In Europa ist es weit verbreitet, die USA und deren Rolle in der Welt mit Argwohn zu betrachten. Das mag seine Berechtigung haben, gründet aber in den meisten Fällen bloß auf Unverständnis. Während europäische Staaten ihre Idendität aus einer Mischung von Tradition, Geschichte und Nationalismus ziehen, gründet sich das Selbstverständis Amerikas auf eine einzige Idee: Den amerikanischen Traum. Der Traum der unbegrenzten Möglichkeiten gesellschaftlichen Aufsteigs, des Kosums und des Kapitals. Jeder einzelne sowie das Staatswesen ist von dieser Idee geleitet. Der Amerikanische Traum - das ist nichts Geringers, als der ideologische Nukleus jener Nation, die den ideologischen Führer des westlichen - unseren - Kulturkreises abgibt. Fitzgerald blickt so tief wie kein anderer in diesen geheimnisvollen Motor der Welt und demontiert das Unantastbare: Nicht das Scheitern des Traumes ist es, das uns die Tür zum Glück versperrt, nein, es ist dessen Erfüllung!

  • Ich habe dieses Buch im Unterricht in den USA gelesen. Um ehrlich zu sein fand ich es nicht so toll. Ichw ürde nciht sagen, dass es schlecht war aber wenn ichs nicht für den Unterricht lesen hätte müssen hätte ich es glaube ich wieder weg gelegt. Ich mag einfach die 20er nicht.
    Vieles habe ich auch nicht verstanden aber das lag wohl an meinen damaligen englisch Kenntnissen. Na vielleicht lese ich es ja noch mal auf Deutsch. Vielleicht gefällt es mir dann besser.


    LG Tamara

  • Hallo,


    um ehrlich zu sein war ich auch nicht sehr angetan von dem Buch. Ich hatte mir da sehr viel mehr von erwartet, es hat sich aber teilweise sehr hingezogen. Da gibt es durchaus bessere Gesellschaftskritiken.


    Ich muss aber dazu sagen, dass die Zeit von 1850 bis 1940 in der regel nicht meine Zeit ist. Abgesehen von Hermann Hesse, finde ich gibt es eine Menge Literatur die nicht meinem Geschmack entspricht. Besonders die Zeit des Realismus gefällt mir gar nicht.


    Sokrates

    Ich lese gerade: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod von Bastian Sick

  • Man muss wohl hineinfinden in solch ein Buch. Anfangs schien mir -für so einen kleinen Umfang - der Rhythmus sehr bescheiden, wie es ja auch einige von Euch angedeutet haben. Später sagte ich mir, ob diese Art Zähflüssigkeit nicht eben gerade etwas von der "Langeweile" und Oberflächlichkeit dieser "goldenen" Jahre widerspiegeln. Ab einem gewissem Zeitpunkt aber - finde ich - überstürzen sich die Ereignisse. Ich finde die ganze Schlußpartie sehr original...

  • Habe mir das Werk im Original zugelegt. Ich muss sagen, bin von der Anzahl mir unbekannter Woerter auf den ersten Paar Seiten etwas ueberrascht. Es ist noch gut zu verstehen, hinterlaesst aber ein seltsames Gefuehl. :mrgreen: Ich frage mich ob das Zufall ist oder mit dem Alter des Textes zu tun hat (kann sich eine Sprache in 85 Jahren so veraendern?)


    Mehr Gedanken dazu von mir sobald ich damit durch bin :)


    Gruesse, busfahrer

    zuletzt gelesen: "The Great Gatsby" von F. Scott Fitzgerald
    aktuell: "Die Brüder Karamasow" von Fjodor M. Dostojewskij

  • Wow, das sind ja einige nicht so begeisterte Leser! Macht mir keine Angst, immerhin warte ich schon sehnsüchtigst auf meine Ausgabe. :idea: :shock:
    *an dieser Stelle dankbar zu Pandämonium rüberguck*



    busfahrer:
    Bist du es nicht gewöhnt Bücher in einer älteren Sprache zu lesen? Das könnte nämlich die Erklärung sein. Als ich meinen ersten alten Klassiker im Original gelesen habe, hatte ich auch so ein komisches Gefühl. Nach allen 6 Austen-Romanen, Charles Dickens und Mark Twain gewöhnt man sich aber daran! :geek:
    Und ja, in 85 Jahren kann sich die Sprache sogar sehr stark verändern!

  • Habe das Buch damals auch im Englisch-Lk gelesen und war recht angetan.
    Die Dekadenz und Oberflächlichkeit der Neureichen wie auch die Ohnmacht der restlichen Gesellschaft wird IMO sehr schön dargestellt.
    Es wird aufgewiesen, dass es in dieser amerikanischen Gesellschaft keine Platz für das echte Sein zu geben scheint und alles in Trivialität und scheinbaren Zwängen versinkt.


    Meiner Meinung nach kein Klassiker der es mit den ganz großen Russen, Franzosen oder Deutschen aufnehmen kann, aber eine schöne Illustration amerikanischer Zeitgeschichte.

    Wer die Dummen gegen sich hat, verdient Vertrauen
    ( Jean-Paul Sartre )

  • Zitat

    Original von FallenAngel
    busfahrer:
    Bist du es nicht gewöhnt Bücher in einer älteren Sprache zu lesen? Das könnte nämlich die Erklärung sein. Als ich meinen ersten alten Klassiker im Original gelesen habe, hatte ich auch so ein komisches Gefühl. Nach allen 6 Austen-Romanen, Charles Dickens und Mark Twain gewöhnt man sich aber daran! :geek:
    Und ja, in 85 Jahren kann sich die Sprache sogar sehr stark verändern!


    Gewoehnt nicht, nein. Zuletzt habe ich Brave New World im Original gelesen, das ist von 1932. Es ging mir da wie jetzt bei Gatsby. Ich bekomme die Handlung zwar einwandfrei mit, verstehe aber eben nicht alle Beschreibungen von Gefuehlen oder der Szenerie 100%ig. Ich denke aber nicht dass ich deswegen die Uebersetzung lesen sollte... was meint ihr? :mrgreen:


    Gruesse, Busfahrer

    zuletzt gelesen: "The Great Gatsby" von F. Scott Fitzgerald
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