Anne Stern - Rot das Feuer

  • Kurzmeinung

    Gartenfee
    Zweiter Teil besser als der erste. Geschichtlich noch etwas gelernt!
  • Die Reise in die Semper Oper geht spannend weiter

    Nach der Veröffentlichung dem Buch „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ hat Anne Stern nun den zweiten Teil ihrer Semper Oper - Trilogie „Das Opernhaus – Rot das Feuer“, der im März 2024 im Rowohlt Verlag erschienen ist, vorgelegt. Mit großer Begeisterung habe ich schon den ersten Band gelesen und wartete voller Spannung darauf, endlich zu erfahren, wie es mit Elise Spielmann weitergehen wird.


    Wer schon einmal einen Roman von Anne Stern gelesen hat, weiß ihren flüssigen und leichten Schreibstil zu schätzen und auch diesmal ließ er mich sofort wieder in die Dresdner Geschichte ein und abtauchen. Bereits ab der ersten Seite konnte ich dieses Buch kaum noch aus den Händen legen. Zu jedem Zeitpunkt wollte ich nicht nur wissen, wie sich das Leben der Elise Spielmann weiterentwickelt, sondern auch mehr über das damalige Dresden erfahren. Wie bereits im Band eins hat die Autorin erneut die Kulisse perfekt eingefangen und wieder gespiegelt. Hierbei hat man immer das Gefühl, der Leser befindet sich im Geschehen. Zu dieser einzigartigen Kulisse gesellen sich die authentisch dargestellten Charaktere, die den Roman zu einem wahren Lesehighlight verhelfen.


    Wo wir uns im ersten Teil noch in den Jahren 1841 – 1844 befanden, geht die Reise nun ins Jahr 1849. Mittlerweile ist die Violinistin Elise Spielmann mit dem Komponisten Adam Jacobi verheiratet und haben die temperamentvolle Annette (Netty) adoptiert. Obwohl Elises Ehe unter keinem guten Stern steht, arrangiert sie sich. Adam ist auch derjenige, der ihr noch das eine oder andere Konzert ermöglicht. Obwohl ihr die Musik alles bedeutet, ist sie dennoch nicht glücklich. Immer wieder muss sie an ihre große Liebe Christian, der als Kulissenmaler in der Semper Oper arbeitet, denken und als sie beiden sich zufällig über den Weg laufen, entflammt diese verbotene Liebe wieder. Aber nicht nur Elises leben ist schwierig, auch die politische Situation in Dresden spitzt sich immer mehr und mehr zu. Die Arbeiter, Musiker, Dienstmädchen und Gelehrte sind unzufrieden und wollen für ihre Rechte kämpfen, dafür gehen sie auch die Straße. Der Kampf eskaliert. Christian muss die Stadt verlassen. Wird er es schaffen und wie wird es mit Elise weitergehen?


    Anne Stern hat es erneut geschafft, mir nicht nur die Familie Spielmann ein Stück näher zu bringen, sondern auch die damalige Dresdner Zeit. Eine sehr interessante Reise in die Welt der Semper Oper und zudem war es auch sehr spannend zu erfahren, wie früh die Frauenbewegung angefangen hat. Jetzt warte ich voller Vorfreude auf den dritten Band.


    P.S. Auch wenn man die beiden Bände unabhängig voneinander lesen kann, würde ich empfehlen, beide Teile hintereinander zu lesen. Es lohnt sich definitiv!


    4 von 5 Sterne!

    "Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." (James Daniel) :study:

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    Dich schaff ich auch noch - Angelika Schwarzhuber :study:

  • Auf diesen zweiten Band der Dresden-Reihe von Anne Stern hatte ich schon gewartet, da ich wissen wollte, wie es weitergeht.


    Elise lebt mit ihrem Mann Adam Jacobi in Dresden, aber glücklich ist sie in dieser arrangierten Ehe nicht geworden. Dafür kann sie aber weiterhin für ihre Musik leben und wird als Violinistin gefeiert. Doch als sie Christian wiederbegegnet, kommen ihre Gefühle wieder hoch. Doch dann brechen die sich schon lange angekündigten Aufstände los und es geht in Dresden blutig zu. Selbst in der Oper ist das zu spüren und der König ruft die Preußen zu Hilfe.


    Der Autorin ist es wieder sehr gut gelungen, die politischen Verhältnisse jener Zeit, die Kunst und die Musik und das Geschehen um Elise und ihre Familie zu verbinden. Der Schreibstil ist wieder sehr schön und flüssig zu lesen.


    Elise lebt seit jeher für die Musik, aber wie es damals so üblich ist, wurde ihr Ehemann vom Vater ausgesucht. Ihre heimliche Liebe zum Kulissenmaler Christian hat da keine Chance. Ihr viel älterer Ehemann behandelt sie lieblos und verletzend. Doch sie erkämpft sich, dass sie weiterhin musizieren kann und ihren Platz in der Oper. Da die Ehe kinderlos blieb, haben sie Annette, genannt Netty, adoptiert. Aber Elise sehnt sich auch nach Liebe und ihre Begegnung mit Christian lassen die alten Gefühle wieder hochkommen. Wie wird sich Elise entscheiden?


    Dass es zu Unruhen, ja zu blutigen Aufständen, in Dresden kommen wird, war im vorherigen Band schon zu erkennen, denn den Menschen geht es nicht gut und sie sehen auch die Ungerechtigkeiten.


    Mir hat dieser emotionale und packende historische Roman gut gefallen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • In diesem zweiten Band der Reihe um das Opernhaus in Dresden, die
    Semperoper, geht es ein paar Jahre nach dem ersten Band weiter.


    Elise, mit Adam verheiratet, den sie sozusagen heiraten mußte auf Wunsch
    ihres Vaters, lebt mit ihm und ihrer Adoptivtochter Netty in der sogenannten
    Neustadt Dresdens.


    Zwar konnte Elise ihre Träume verwirklichen, ihre geliebte Violine zu
    spielen und auch vor Publikum auftreten zu dürfen - für damalige Verhältnisse
    doch außergewöhnlich für eine Dame aus dem Bürgertum - allerdings so richtig
    glücklich ist sie nicht.

    Im Gegenteil, immer mehr kommt sie sich vor, wie ein Vogel in einem goldenen
    Käfig.


    Dazu kommt, daß sie ihrer Jugendliebe Christian, dem Kulissenmaler des
    Opernhauses wieder begegnet.....



    In diesem Band haben die Aufstände von 1849 einen großen Anteil, die
    Stimmung in Dresden, die stetig wachsende Unzufriedenheit, dann noch die
    Verweigerung des Königs, die Verfassung zu einer beginnenden Demokratie zu
    unterzeichnen.

    Das Volk begehrt auf...


    Besonders interessant ist ebenfalls die langsam aufkommende Frauenbewegung,
    die noch in den Kinderschuhen steckt, aber hier den Grundstein legt mit mutigen
    Frauen, die sich dem Herrschaftsgebaren und der Unterwerfung durch die Männer,
    beginnt entgegenzusetzen.


    Die Charaktere sind Anne Stern wieder wunderbar gelungen. Sehr lebensecht
    und der Zeit sehr nahe.

    Nicht nur die Hauptpersonen, sondern auch die Nebenfiguren.

    Da freut es mich, daß Bertha, die Opernschneiderin, Ernestine, die Schwester
    Christians und vor allem Barbara, die aufbegehrende Schwester Elises, ihren
    Raum bekommen.


    Der Beginn des Buches ist ein wenig langsam, wird aber zum Aufstand hin doch
    sehr viel schwungvoller.


    Der Weg hin zum Aufstand wird sehr nachvollziehbar beschrieben und auch der
    Schreibstil ist sehr Anne Stern gemäß, sprich schöne Wortwahl, besondere
    Ausdrucksweise. Mir gefällt das bei ihr ausnehmend gut.


    Ich kann das Buch doch sehr empfehlen, für Anne Stern Fans sowieso aber auch
    für historisch interessierte Leser und Opernfreunde ebenfalls.

    Auch Richard Wagner erscheint als einer der Protagonisten.


    Nun heißt es, auf den dritten Teil zu warten, der dann 20 Jahre später
    spielen wird im Jahre 1869


    Fazit

    Eine schöne Weiterführung der Geschichte um die Semperoper und die
    Zeit der Aufstände und der beginnenden Frauenbewegung in Dresden.

    Und das Geschehen der Familie Spielmann wird spannend weitererzählt.

  • Horatia wenn Du vor dem Einfügen von Texten auf das Symbol links oben in der Befehlszeile klickst, dann werden diese unschönen Zeilenumbrüche vermieden. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Was für Zeilenumbrüche meinst Du denn? Squirrel.

    Ich steh da grad auf dem Schlauch.

    Für mich sieht es so aus, wie gedacht, also geschrieben.


    Oder meinst Du die Absätze?
    Ich mache immer gerne viele Absätze, weil ich nichts schlimmer finde, als Texte ohne Absätze. Vielleicht übertreibe ich daher damit ein wenig? :D

  • Was für Zeilenumbrüche meinst Du denn?

    Die zu kurzen Zeilen meine ich damit. Dort, wo Du den Text im Original mal geschrieben hast, ist die Seitenbreite offensichtlich schmäler als bei uns. :wink:

    Einen Text mit Absätzen mag ich durchaus. Nichts schlimmer als ein absatzloser Fließtext.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Steigerung zu Band 1


    Beim ersten Band war ja meine Kritik, dass sich das Buch zu sehr in dem Liebesgeplänkel zwischen Elise und ihren Männern verliert. Das hat sich dann erst im Epilog geändert, als das Buch mit einem spannenden Cliffhanger aufhörte.
    Leider geht es im zweiten Band nicht damit weiter, sondern erstmal mit einer ganz anderen Thematik (es wird aber im Laufe des Buches darauf eingegangen!).

    Bei "Rot das Feuer" habe ich allerdings das Gefühl gehabt, ein Buch für eine ganz andere Zielgruppe zu lesen. Es ist wesentlich spannender und man bekommt viel mehr historische Einblicke in die Revolution, während die Liebesgeschichte nur im Hintergrund weiterläuft... Mich hat das sehr an "Les Miserables" erinnert ;D
    Die Frage ist, ob denjenigen, die Band 1 mochten, dieser Umschwung gefallen wird. Mir hat es gefallen, da ich gerne schon im ersten Band mehr Historie gelesen hätte.

  • Mit "Das Opernhaus - Rot das Feuer" konnte mich Anne Stern aufs Neue absolut begeistern. Nur wenige Seiten habe ich gebraucht, und ich war wieder in Dresden im Jahr 1849 angekommen. Die Semperoper und die Musik rücken in diesem zweiten Band ein wenig in den Hintergrund. Mir hat das persönlich überhaupt nichts ausgemacht. Im Gegenteil, mir hat es sehr gefallen, die politischen Geschehnisse zu verfolgen. Denn sie gehören zu dieser Zeit und passen perfekt in die Geschichte. Im Besonderen steht die sogenannte "Dresdner Mairevolution" im Vordergrund. Anne Stern schafft es mit ihrem wunderbaren Schreibstil und ihrer Erzählart, dass Geschichte lebendig wird. Mitreißend und spannend sind wir mittendrin im Geschehen.
    Viele Menschen kämpfen für ihre Rechte. Neben Arbeitern und Musikern gab es auch viele Frauen. Und genau denen gibt Anne Stern in diesem Roman eine Stimme. Und das wirklich auf großartige Weise.
    Auch war es schön, wieder an Elises Seite zu sein und ihren Weg mitzuerleben. Viele schöne, aber auch unschöne Momente gab es.
    Ich freue mich sehr, dass der nächste Band schon in wenigen Monaten erscheint und ich dann erfahre, wie es für Elise und die anderen mir liebgewonnenen Charaktere weitergehen wird.

    SuB Anfang 2024/aktuell: 742/751
    gelesene Bücher/Seiten 2024: 15 / 4 882 S.

    :study:


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