Curtis Sittenfeld - Vermählung / Eligible

  • Curtis Sittenfeld - Vermählung / Eligible

    Der Roman "Vermählung" von Curtis Sittenfeld wandelt auf den Spuren von Jane Austen. Mrs. Bennets Leben dreht sich nur um das Eine: Wie kann sie es bloß schaffen, dass ihre fünf Töchter endlich den Richtigen finden? Zumindest für Jane, die Älteste, gibt es Hoffnung: Chip Bingley, der attraktive Arzt, der noch vor kurzem als Bachelor in der Fernsehshow „Vermählung“ vergeblich nach der großen Liebe suchte, zieht in die Kleinstadt. Und gleich beim ersten Zusammentreffen knistert es zwischen Chip und Jane. Doch was ist mit Liz Bennet? Chips Freund, der ungehobelte Neurochirurg Fitzwilliam Darcy ist definitiv keine Option! Dennoch scheinen die beiden nicht voneinander lassen zu können. Und dann wären da ja noch die drei anderen hoffnungslosen Single-Töchter …


    Das Cover ist sehr schön, in warmen Farben gehalten und fällt durch das auffällige Rosenmuster sofort ins Auge. Der Titel "Vermählung" ist sehr eingängig. Eine gewisse Mehrdeutigkeit lässt sich nicht leugnen; Mrs. Bennet möchte ihre Töchter unter die Haube bringen, und Chip Bingley sucht in einer gleichnamigen Fernsehshow nach der großen Liebe, wie uns im Klappentext verraten wird.


    Curtis Sittenfeld hat eine moderne Adaption des Klassikers "Stolz und Vorurteil" vorgelegt, die statt in Großbritannien in den USA, genauer gesagt: in Cincinnati spielt. Im Mittelpunkt steht die Familie Bennet, die vor einem selbstverschuldeten finanziellen Ruin steht. Während Mr. Bennet sich in zynische Bemerkungen flüchtet und ansonsten die Augen vor allen Problemen verschließt, ist Mrs. Bennet eine kaufsüchtige verwöhnte Diva, die über ihren Verhältnissen lebt. Von den fünf Töchtern haben nur zwei einen Beruf ergriffen und das Elternhaus verlassen. Jane hält sich als Yoga-Lehrerin über Wasser, während Liz eine bescheidene Karriere als Journalistin gemacht hat. Die jüngeren Schwestern Kitty und Lydia schlagen ihre Zeit mit Diäten und Sport tot, und Mary widmet dem Bowling ihr Leben.


    Die Autorin greift viele aktuelle gesellschaftliche Probleme wie Rassismus, Homosexualität, Transsexualität, Magersucht oder künstliche Befruchtung durch einen anoymen Samenspender in ihrem Roman auf. Diese Vorgehensweise finde ich sehr gut; auch wenn ich es mir an einigen Stellen etwas "too much" gewesen ist. Auch die Referenzen an die in Deutschland bekannte TV-Show "Der BAchelor" sind sehr deutlich herausgearbeitet.


    Curtis Sittenfeld schreibt in einem sehr angenehmen Stil und läßt viel schwarzen Humor einfliessen. Der Roman überzeugt durch den klaren (an Stolz und Vorurteil orientieren) Spannungsbogen und läßt sich leicht und locker lesen. Leider sind die Dialoge zwischen Liz und Darcy nicht ganz so elegant und mitreßend wie in der literarischen Vorlage von Jane Austen; aber insgesamt hat mir das Buch gut gefallen.

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    Meine Meinung:
    Schon lange habe ich kein Buch mehr abgebrochen, doch "Vermählung" konnte mich einfach nicht packen. Die Grundidee - Bingsley als Bachelor - fand ich witzig, weshalb ich das Buch lesen wollte. Aber es wirkte viel zu übertrieben in die heutige Zeit übersetzt. Weniger wäre mehr gewesen!


    Die Szenerie spielt statt in England in Amerika, die fünf Töchter sind alle älter als im Original. Jane und Liz beide sogar um die 40 Jahre alt, sind Yogalehrerin oder Journalistin und die jüngeren Geschwister halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Mrs Bennet sammelt Haushaltsgegenstände. So weit so gut. Nun kommt aber besonders Mrs Bennet extrem nervig und unsympathisch rüber. Aber auch alle anderen wurden fürchterlich überspitzt charakterisiert, so dass ich schon auf den ersten Seiten keine Lust mehr hatte weiter zu lesen. Mir fehlt der Charme der Originalfiguren.


    Der Erzählstil ist eine Mischung aus altertümlich und hip. Es werden viele Details erzählt, rasant eigentlich, aber passieren tut trotzdem nicht viel. Der "Höhepunkt", sprich der absolute Nervtöter, war ein Scharadespiel, das von unflätigen Ausdrücken nur so trieft. Danach konnte ich nur noch mit absoluter Selbstgeisselung weiterlesen. "Vermählung" habe ich als Rezensionsexemplar bekommen, und normalerweise lese ich diese immer zu Ende. Doch da ich noch 480 Seiten vor mir hatte und es laut anderen Rezensenten, denen die ersten Seiten der Story gefielen, hiess, dass die Geschichte sich immer schlimmer entwickelte - keine Verbesserung in Sicht meines Erachtens -, habe ich das Buch endgültig abgebrochen.


    Fazit:
    Eigentlich mag ich Adaptionen von Klassikern, aber "Vermählung" war mir zu aufgebläht. Das Schönste daran ist das Cover.

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    Für mich leider so gar nichts, aber für Fans sicher unterhaltsam


    Klappentext
    „Mrs. Bennets Leben dreht sich nur um das Eine: Wie kann sie es bloß schaffen, dass ihre Töchter endlich den Richtigen finden? Zumindest für Jane, die Älteste, gibt es Hoffnung: Chip Bingley, der attraktive Arzt, der noch vor Kurzem als Bachelor in der Fernsehshow „Vermählung“ vergeblich nach der großen Liebe suchte, zieht in die Kleinstadt. Und gleich beim ersten Zusammentreffen knistert es zwischen Chip und Jane. Doch was ist mit Liz Bennet? Chips Freund, der ungehobelte Neurochirurg Fitzwilliam Darcy ist definitiv keine Option! Dennoch scheinen die beiden nicht voneinander lassen zu können …“


    Gestaltung
    Das Cover ist ehrlich gesagt überhaupt nicht mein Fall, denn ich mag die Farbkombination aus blau und pink überhaupt nicht, da die auf diesem Cover gewählten Farbtöne des Hintergrunds für meinen Geschmack in zu starkem Kontrast miteinander stehen. Das Blumenmotiv finde ich ganz adrett, aber gleichzeitig wirkt es auch ein wenig alt-Lady-like.


    Meine Meinung
    Jane Austen-Fans werden an diesem Buch wohl ihre wahre Freude haben, denn Curtis Sittenfeld erzählt in „Vermählung“ eines ihrer bekannten Werke nach. Da ich persönlich mich leider so gar nicht mit Jane Austen auskenne, stand ich hier manchmal wie der Ochs vorm Berg, da ich die ganze Zeit wusste, dass es sich um eine Adaption handelt, aber nicht wirklich viel damit anfangen konnte.


    Hinzu kam dann, dass mich die Handlung leider so gar nicht fesseln konnte. Ich habe mich eigentlich größtenteils nur gelangweilt und gehofft, dass das Buch bald ein Ende haben möge. Den in mehreren Rezensionen angepriesenen Humor habe ich ehrlich gesagt schmerzlich vermisst, denn mir konnte die Geschichte nicht einmal ein müdes Lächeln abverlangen. Alles in allem fand ich die Handlung zwar ganz nett, aber nach allem, was ich so von Jane Austen und auch den Adaptionen von Curtis Sittenfeld gehört habe, habe ich doch mehr erwartet.


    Ich dachte, es gäbe mehr schlagfertige Dialoge, mehr elegante Wortgefechte und mehr Wortgewandtheit, aber entweder waren meine Erwartungen zu hoch oder all diese Dinge sind in von mir unbemerkter Weise an mir vorbeigezogen. Ich kam manchmal nicht umhin mich zu fragen, ob in dem Buch überhaupt etwas wirklich Weltbewegendes passieren würde, denn für mich plätscherte die Handlung doch stark vor sich hin. Vor allem wenn es immer um Belanglosigkeiten oder Nebensächlichkeiten ging, habe ich den roten Faden der Geschichte verloren. Etwas mehr Überraschungen oder Spannungshöhepunkte hätte ich sehr genossen.


    Was mir aber gut gefallen hat, war dass die Figuren sehr gut ausgearbeitet waren. Dass in der Handlung nicht ganz so viel passiert, mag also vielleicht auch daran liegen, dass die Autorin Wert darauf gelegt hat, die Charaktere genauer darzustellen. Hier gefiel mir besonders Darcy gut, weil er sehr geheimnisvoll war, wobei ich auch sagen muss, dass ich ihn teilweise auch nicht ganz so gut nachvollziehen und verstehen konnte. Zudem gefiel es mir, wie Liz ihre Familie sieht und wie sie nach und nach Darcy verfällt.


    Fazit
    „Vermählung“ ist eine passende Jane Austen Adaption, die den Stil der Autorin und ihrer Werke aufgreift. Für mich war dieses Buch leider nicht unbedingt das Richtige, da mir die Handlung doch zu langatmig war und ich mich doch eher gelangweilt habe. Aber die Figuren waren sehr schön ausgearbeitet und voller Tiefe, sodass ich mir sicher bin, dass Fans großen Spaß mit „Vermählung“ haben werden!
    2 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    Einzelband

  • Curtis Sittenfeld - Vermählung / Eligible

    Mrs. Bennet ist am Verzweifeln: fünf erwachsene Töchter, drei davon immer noch im Elternhaus daheim, und keine einzige macht Anstalten, sich einen vernünftigen Mann zu angeln!


    Doch dann ergibt sich die Gelegenheit, Chip Bingley mit ihren Töchtern bekannt zu machen, einen begehrenswerten Junggesellen, der kürzlich an der viel beachteten TV-Kuppelshow "Vermählung" teilgenommen, aber am Ende keine der Kandidatinnen für sich ausgewählt hat. Als gutaussehender Arzt ist Chip der Traum jeder Schwiegermutter (oder zumindest der von Mrs. Bennet). Und es funkt tatsächlich zwischen Chip und Jane, der Ältesten, die allerdings ein Geheimnis vor ihrer ganzen Familie verbirgt.


    Liz, die Zweitälteste, steckt in einer merkwürdigen On-Off-Beziehung mit einem verheirateten Ex und ist total genervt von Bingleys arrogantem Freund Fitzwilliam Darcy, der sich ihr gegenüber unglaublich herablassend benommen hat. Aber irgendwie geht er ihr auch nicht mehr aus dem Kopf, und gelegentlich blitzt auch eine andere, sympathische Seite an ihm auf. Liz weiß nicht so recht, was sie davon halten soll.


    Mary, die Mittlere, ist einfach nur genervt von dem ganzen Zirkus und will bloß ihre Ruhe, während die Jüngsten, Lydia und Kitty, hauptsächlich Mode, Make-up, Fitness und Ernährungshypes im Kopf haben und sich ansonsten hauptsächlich durch blöde Witze hervortun.


    Liz, die wie Jane nur ins Elternhaus gekommen ist, um der Familie während der Genesung des Vaters nach einer Herz-OP unter die Arme zu greifen, will möglichst schnell wieder heim nach New York, doch dann macht sie eine sehr beunruhigende Entdeckung, die Finanzen ihrer Eltern betreffend, und beschließt zu handeln, bevor alles völlig aus dem Ruder läuft.


    "Vermählung" ist, wie das Cover bereits verrät, eine moderne Version von Jane Austens "Stolz und Vorurteil". Curtis Sittenfeld gelingt es vom Grundsatz ganz gut, diese eigentlich aus heutiger Sicht hoffnungslos altmodische Geschichte um fünf zu verheiratende Töchter in die Gegenwart zu übertragen, indem sie aus Mrs. Bennet eine ziemlich oberflächliche Berufsehefrau macht, der es hauptsächlich um den schönen Schein geht und die fürs eigene Ego gerne hätte, dass wenigstens eine oder zwei ihrer Sprösslinge eine gute Partie machen.


    Allerdings gerät die Umsetzung in weiten Teilen ziemlich überzeichnet und realitätsfremd, die Figuren sind eher Karikaturen als echte Charaktere und benehmen sich auch so (wobei Lydia und Kitty im Original ja auch zwei ziemliche Hohlbrote sind und Mary schwer zu fassen ist wie auch hier). Zwischendurch hat mich das regelrecht angeödet. Dank kurzer Kapitel und schneller Schnitte zwischen den einzelnen Figuren liest es sich aber insgesamt doch recht flott weg. Unterhaltsam ist das durchaus, aber ich hätte es mir wohl lieber als überdrehte Filmkomödie mit einer guten Besetzung angeschaut, als mir fast 600 (immerhin groß gedruckte) Buchseiten zu geben.