Martin Suter - Melody

  • Kurzmeinung

    Marie
    Suter knüpft stilistisch und thematisch an seine ersten Erfolge an, leider sind die Figuren sehr blass
  • Kurzmeinung

    Maesli
    Ich habe den Roman in einem Zug gelesen - ein Pageturner, wie man das im modernen Deutsch sagt :-).
  • Leider kann ich die Begeisterung über diesen Roman nicht teilen.


    Der Schreibstil ist eingängig und leicht zu lesen, aber konventionell. Stotz in seiner selbstgefälligen Altherrenart und dekadenten Lebensweise blieb mir fremd und unsympathisch und es gelang mir nicht, mit ihm mitzufühlen, so dass mich die Geschichte nicht bewegen konnte. Tom und Laura bleiben blasse und schwache Charaktere, ihre Liebesgeschichte wirkt vorhersehbar und klischeehaft. Die ausufernde Erwähnung diverser Mahlzeiten und Alkoholika empfand ich als ermüdend und den ständigen Alkoholkonsum als äußerst befremdlich.


    Nachdem die ersten beiden Drittel des Romans eher vor sich hin plätscherten, nahm die Geschichte im letzten Drittel an Fahrt auf und bot einige überraschende Wendungen, die aber leider etwas routiniert heruntererzählt wirkten.


    Die Grundgedanken des Romans über Wahrheit und Fiktion, und die Frage, welches Bild nach dem Tod eines Menschen bleibt und wie dieses gezielt beeinflusst wird, sind durchaus interessant. Da sich unsere Identität über unsere Erfahrungen und Beziehungen und damit letzlich unsere Erinnerungen definiert, lässt sie sich auch durch die Fiktion von Erinnerungen beeinflussen, wenn wir diese selbst verinnerlichen. Die Fiktion verändert so nicht nur die Außendarstellung, sondern auch die Selbstwahrnehmung.


    Insgesamt ein unterhaltsamer, aber etwas konstruiert wirkender Roman, mit einer interessanten Grundidee, der meine hohen Erwartungen leider nicht erfüllt hat.

  • Schade, ich mochte viele Bücher von Martin Suter sehr gerne, aber schon "Der Koch" hat mich so wenig überzeugt, dass ich seitdem etwas Abstand genommen habe.

  • die aber leider etwas routiniert heruntererzählt wirkten.

    Genau das war auch schon mein Eindruck nach der Leseprobe.

    Mir kommt es schon seit geraumer Zeit so vor, als würden Suters Romane mit zunehmendem Alter des Autors immer mehr an erzählerischem Esprit einbüßen.

    Schreiben kann er, aber irgendwie hat er nix Rechtes mehr zu sagen, oder bringt es nicht mehr fesselnd rüber :-k .

  • Wunderbar


    In "Melody" erkennt man bereits von den ersten Seiten an ein typisches Werk aus der Feder von Martin Suter: elegant, charmant und fesselnd gelingt es Martin Suter wieder einmal, die Lebensgeschichte eines Menschen mit all ihren Besonderheiten in eine packende Geschichte zu bringen.

    Der alte und kranke Dr. Stotz, ehemaliger Nationalrat und Lebemann, lässt seine Belange vom jungen und gleichermaßen engagierten Juristen Tom Elmer regeln. In Gesprächen und Erzählungen taucht Elmer dann immer mehr in die Vergangenheit seines Auftraggebers ein und erfährt mehr über die geheimnisvolle Verlobte Melody, die von einem Tag auf den anderen spurlos verschwand. Was er dann aufdeckt, ändert einiges...

    Ich habe das Buch in 2 Tagen durchgelesen, so gebannt war ich, so dringend musste ich erfahren, was hinter dem Verschwinden der jungen Frau steckte und wie dies ins Große und Ganze passt. Die Geschichte wird bildgewaltig und detailliert erzählt, man ist als Leser förmlich im Geschehen dabei und erhält einen ganzheitlichen Blick auf Charaktere und Handlungsorte - ein gelungenes Stück Literatur, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann!

  • Das vergangene Glück


    Suter gelingt es fulminant, auf etwas mehr als zwei Seiten die Lebensgeschichte von Tom Elmer, Jurist und seit sechs Wochen auf Jobsuche, auszubreiten und seine aktuelle Situation zu beschreiben, um dann in Kapitel zwei unmittelbar in die Geschichte einsteigen zu können.

    Tom soll die umfangreichen Dokumente des über 80-jährigen Dr. Peter Stotz ordnen. Ein immenser Papier- und Aktenberg erwartet ihn in der Villa in Zürich, die zugleich einem riesigen Denkmal für eine wunderschöne , schwarzhaarige Frau zu dienen scheint. Porträts von ihr hängen in diversen Zimmern, kleine Tischchen mit Andenken an sie sind im ganzen Haus verteilt. Was ist ihr Geheimnis? Nach und nach erzählt Dr. Stotz, gebrechlich, aber umsorgt von Butler und Köchin, wie die schöne Melody in sein Leben trat und urplötzlich wieder daraus verschwunden ist.


    Die Grundidee hat mich absolut gepackt: Ein älterer Herr, der einen jungen Mann mit einem Vertrag an sich bindet, um sein Archiv zu ordnen. Der zudem im Haus wohnen muss, in dem es einen Butler, eine italienische Köchin, einen verkrachten Schriftstellerfreund und eine reizende Großnichte gibt. Alles gepaart mit dem Mysterium um Melody, das nur häppchenweise aufgedröselt wird.

    Unaufgeregt lässt der Autor seinen Protagonisten Stotz während der gemeinsamen Kamingespräche mit Tom plaudernd in die Vergangenheit eintauchen. Dieses emotionale und doch bedachte und bewußte Erzählen zieht sich durch den ganzen Roman und bestimmt seinen Aufbau - bis zum Schluss.

    In Zügen hat mich die Geschichte an Storms Novelle "Immensee" erinnert, in der ein ebenfalls über 80-jähriger Erzähler über seine längst verlorene Liebe erzählt, sich in seine Jugend und sein vergangenes Glück zurück träumt. Bei Suter kommt aber noch mehr hinzu, denn während Tom in der Nachlassordnung voranschreitet, tauchen Unstimmigkeiten auf. Während "Immensee" zu Beginn schon abgeschlossen ist, ist bei "Melody" noch einiges offen.

    Ich habe das Buch sehr gerne und rasch gelesen. Mein erster Suter nach "Die dunkle Seite des Mondes" (2001 - Ups!). Es ist eher gemächlich erzählt und trotz des Geheimnisses nicht nervenzerfetzend spannend. Der Sprachstil hat mir gefallen. Auf dem Klappentext steht "geschmeidig", das ist treffend ausgedrückt. Eine für mich runde Geschichte, die gut unterhalten hat und Storms Tragik hinter sich lässt.

  • Tom Elmer ist Jurist, wenngleich momentan nicht sehr erfolgreich. Die Vorstellungsgespräche verlaufen schleppend und so antwortet er auf eine Anzeige für die Position eines Nachlassverwalters. In seiner Funktion soll er das Leben des Schweizer Nationalrat Dr. Peter Stotz ordnen und regeln und der Nachwelt ein Bild präsentieren, das den Vorstellungen des Auftraggebers entsprecht.


    Ich habe mein Leben lang immer gelesen. Fachliteratur ungern, aber Romane habe ich verschlungen. Das bitte ich Sie jedoch der Nachwelt umgekehrt zu überliefern. Ich liebe die Fiktion entschieden mehr als die Realität.


    Dem mächtigen Politiker und Financier bleibt nur wenig Zeit, Tom Elmer in sein persönliches Leben einzuführen. Bei intimen Kamingesprächen lernt Tom seinen Auftraggeber kennen und erfährt die Geschichte von Melody Alaoui, der Frau, die Dr. Peter Stotz vor 40 Jahren heiraten wollte.


    Vor allem weil der, der meinen Nachlass ordnen und etwas beschönigen soll, von Anfang an wissen muss, mit wem er es in Wahrheit zu tun hat.


    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Martin Suter ist ein großer Erzähler. Das merke ich schon von Anfang an, als die Geschichte mit der anonymen Stellenanzeige beginnt und meine Neugierde weckt. Hauptperson ist Dr. Peter Stotz, Alt-Nationalrat – Graue Eminenz, Vorstand vieler Schweizer Unternehmen, der am Ende seines Lebens steht und sein Erscheinungsbild nach seinem Ableben bestimmen will. Da ist die Frage legitim, warum er das denn unbedingt will.


    Dein Job ist es, seinen Nachlass so aufzubereiten, dass die Nachwelt darin den sieht, als der er erscheinen wollte. Dein Umgang mit der Wahrheit dürfte somit klar sein.


    Das Zusammenspiel von Personen und Handlungen der höheren Schweizer Gesellschaft, das ausgewählte Ambiente mit kulinarischen Höhepunkten der italienischen Küche, begleitet von stets passenden Weinen, und die Kamingespräche mit erlesenen Spirituosen schaffen einen faszinierenden Rahmen für eine versteckte kriminalistische Handlung. Das ist, es sei mir erlaubt, typisch für Suter und kommt in seinen Roman, die Serie um Friedrich von Allmen ausgenommen, des Öfteren vor. Darin liegt seine Meisterklasse, seine Kunst, den einfachen Leser gekonnt in ein Ambiente einzurühren, das Interesse weckt. Dabei lenkt er den Leser geschickt durch die Geschichte und legt dem Wachsamen kleine Fährten, die bedeuten, dass vielleicht nicht alles so ist, wie es präsentiert wird


    Fazit

    Melody, der neue Roman von Martin Suter, erzählt in meisterhafter Weise einen feinsinnig ausgeklügelten Fall über eine Nachlassverwaltung, die vor allem den gesellschaftlichen Ruf von Dr. Peter Stotz, Alt-Nationalrat – Graue Eminenz, Vorstand vieler Schweizer Unternehmen, regeln soll. Es würde mich schon reizen zu wissen wieviel Martin Suter in Dr. Peter Stotz steckt. Vielleicht bekomme ich einmal die Gelegenheit, das herauszufinden.


    Nicht die ganze Wahrheit zu sagen ist nicht gelogen.

  • Dr. Stotz, ein sehr reicher und erfolgreicher Mann, möchte in den wenigen Monaten, die er noch zu leben hat, dass sein Leben dokumentiert und geordnet wird und eventuell Unerwünschtes auch vernichtet wird. Für diese Aufgabe stellt er den jungen Juristen Tom Elmer ein. Dieser soll für ein Jahr in der Villa von Dr. Stotz arbeiten und wohnen und sich um die Dokumentation und Ordnung des Nachlasses kümmern.

    Überall in der Villa finden sich Bilder von einer jungen Frau. Sehr bald erfährt Tom, dass es sich dabei um Melody handelt. Melody, die unter rätselhaften Umständen verschwand, war die große Liebe von Dr. Stotz. Jahrelang hat er ohne Erfolg nach ihr gesucht und ihr Verschwinden nie überwunden. Nach und nach erzählt er seinem neuen Angestellten die ganze Geschichte. Aber ist es wirklich die ganze?


    Die Leseprobe hat mir gefallen und ich wollte wissen, was mit Melody wirklich geschehen ist. Die Geschichte ist solide und eingängig und einigermaßen unterhaltsam geschrieben und sehr leicht zu lesen. An einem Abend war ich fertig.


    Aber es fehlt an Tiefgang und echten Emotionen. Die Charaktere sind unterkomplex. Tom als Protagonist ist nichtssagend und blass. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und einer weiteren Figur ist flach und ohne Charme. Sie entsteht einfach aus dem Nichts. Dr. Stotzs Figur ist die einzige, die über so etwas wie Einzigartigkeit verfügt. Wogegen die Hausangestellten von Dr. Stotz sehr klischeehaft sind: der verschwiegene, treue Butler und die mütterliche, italienische Köchin, die ganz tolle Gerichte zaubert.


    Mir wäre es lieber gewesen, wenn der Autor sich mehr Zeit für seine Figuren genommen hätte, statt so ausführlich über die Speisen und die teuren alkoholischen Getränke zu schreiben, die sie zu sich nehmen. Ohne diese Ausführungen wäre das Buch um einiges kürzer geworden.


    Die Fragen nach Dichtung und Wahrheit, nach Selbstdarstellung und Außenwirkung und was nun Wahrheit bedeutet und welche Rolle all das im Leben von Dr. Stotz gespielt hatte, fand ich spannend. Diese Dinge hätten auch ruhig mehr Raum einnehmen und ausführlicher behandelt werden können, statt nur kurz erwähnt zu werden. Leider hat der Autor andere Prioritäten.

    Alles in allem ist "Melody" ist ein mittelmäßiges Buch, das nicht in Erinnerung bleiben wird.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Martin Suter Fans haben ja schon auf seinen neuen Roman "Melody" gewartet und zugegeben, das lange Warten hat sich gelohnt. Ein rührender Liebesroman, der einem unter die Haut geht und zum Grübeln bringt. Als Suter Fan ist man gern stilvoll unterwegs und freut sich auf neue Charaktere, die in eine Welt entführen, von der man nur Träumen kann. Ein Vergnügen der besonderen Art ist es nun mit dem Jurastudenten Tom Elmer bei Dr. Peter Stotz zu Tisch zu sitzen. Kleiner Hinweis am Rande: Lesen Sie das Buch nie hungrig, bzw. halten Sie etwas genussvolles zum Essen bereit - ganz zu Schweigen von den dazu passenden Getränken. Alles dreht sich um die große verschwundene Liebe von Dr. Stotz.

    Suters Schreibstil führt elegant und beschwingt in schön formulierten Sätzen in das Geschehen und lässt uns bis zum Schluss nicht mehr los. Ein echter Suter eben!

  • Inhalt:

    Der junge Jurist und ehemalige Langzeitstudent Tom steckt nach dem Tod seines Vaters in finanziellen Schwierigkeiten und nimmt deshalb eine private Anstellung bei dem berühmten und äußerst wohlhabenden Nationalrates Dr. Peter Stotz an. Stotz ist alt und krank, er will deshalb das Tom sein Leben für die Nachwelt archiviert und dokumentiert. Für diese Aufgabe wird er nicht nur fürstlich entlohnt, sondern soll zusätzlich in einer Gästewohnung in Stotz' mondäner Villa leben. Diese Villa ist geprägt von den Abbildern und Erbstücken einer jungen Frau. Melody ist einst die Verlobte des Nationalrats gewesen. In langen Abenden vor dem Kamin erzählt Stotz Tom die Geschichte, die ihn mit Melody verbindet und bald wird klar, dass hier ein Rätsel verborgen liegt, das man nach all den Jahren vielleicht doch noch lösen kann.

    Meine Meinung:

    Um es mal sehr modern zu sagen: Martin Guter slayed.

    "Melody" ist nicht umsonst sofort zum Bestseller geworden. Was für ein großartiges Buch! Ich habe eine Schwäche für geheimnisvolle und abgründige Geschichten mit einer gewissen UpperClass-Ästhetik. Ich mochte die geisterhafte und luxuriöse Atmosphäre in der Villa, der im Kontrast stehende schlechte Gesundheitszustand von Dr. Stotz, die Rückblenden in die Schweiz der Achtzigerjahre, als Stotz die sagenhafte Melody kennenlernt. Während die erste Hälfte des Romans noch gemächlich daher kommt, wird die Geschichte mit jedem weiteren Kapitel immer furioser. Sie führt Tom an interessante und wunderschöne Orte, und lässt ihn auf eigenartige Menschen treffen. Man könnte sagen, ich das Buch hat mir mit jeder neuen Seite noch besser gefallen. Martin Suter ist und bleibt einfach ein sehr guter Schriftsteller, der mich mit dem seinen Büchern übergeordneten Thema der Wahrheitsfindung und -interpretation immer wieder einfangen und abholen kann Die Auflösung der Geschichte ist ein Feuerwerk aus Wendungen. Ich wurde bis zur letzten Seite überrascht. Auch die Romantikerin in mir ist zu Genüge auf ihre Kosten gekommen. Die Nebenfiguren hatten jeweils ihren ganz eigenen Charme, ich bin auch ein Fan des italienischen Einschlags, den die Geschichte durch sie bekommen hat. "Melody" ist ein fast perfektes Buch, das mich vom ersten bis zum letzten Satz unterhalten hat.

  • Für die Wahrheit ist es nie zu spät


    Mit einer großen Erwartungshaltung nahm ich das neue Buch des Starautors Martin Suter in Angriff. Viele Seiten lang konnte ich den Hype nicht nachvollziehen, der dem Roman gleich nach Erscheinen Bestsellerstatus verlieh, denn anfangs erschien mir die ganze Story etwas statisch, aufgebläht durch die endlosen Aufzählungen luxuriöser Speisen und Getränke, die dem Studenten Tom im Laufe seiner Tätigkeit mehr oder weniger aufgezwungen werden und seine Gesundheit belasten.


    Was will Suter damit bezwecken: seinen edlen Geschmack präsentieren oder seinen Protagonisten Dr. Stotz in eine Aura des Exklusiven hüllen? Wie Tom wurde ich dessen bald überdrüssig, und erst nach über der Hälfte des Buchs nahm ich die Lektüre einigermaßen mit Spannung auf.


    Suter führt uns durch die Wendungen der Geschichte wie durch einen Irrgarten, in dem Tom falschen Spuren folgt, wieder umkehrt und wie durch Zufall neue Fährten aufnimmt. Die ausgeklügelte Dramaturgie windet sich in Form einer Spirale zum Ende hin in immer engeren Kreisen. Diese geschickt angelegte Konstruktion besteht aus einem Vexierspiel aus Wahrheit und Lüge. Die Personen erscheinen mir jedoch in all ihrer Rätselhaftigkeit blass, kaum mit Leben erfüllt und keineswegs zur Identifikation einladend.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Hat mich nicht überzeugt


    Dies ist der erste Roman von Martin Suter, den ich lese. Entgegen des ersten Eindrucks hat mich das Buch insgesamt nicht überzeugt.

    Das Thema ist grundsätzlich aussagekräftig und gut überlegt. Dadurch entsteht eine gewisse Spannung, man möchte gerne wissen, wie sich die Geschichte von Melody entwickelt. Doch sind die Einschübe, die die Entwicklung verzögern und den Leser hinhalten sollen, leider mittelprächtig gelungen. Es gibt so viele völlig unnötig detaillierte Beschreibungen von absoluten Belanglosigkeiten, dass es irgendwann nervt. Ebenfalls nervig sind die ständigen Einschübe zu Mariellas Küche und Kochkünsten. Ich habe spätestens ab der Mitte des Buches vieles nur noch kursiv gelesen.



    Die Figuren überzeugen mich genauso wenig. Die Hauptperson Richard Stotz ist mir von Anfang bis Ende mit seiner Behäbigkeit und Arroganz sowie seinem Personenkult völlig unsympathisch geblieben. Auch die anderen Figuren entwickeln sich nicht glaubwürdig und bleiben mittelmäßig. Ich konnte mit keiner der Figuren auch nur ansatzweise Sympathie empfinden, höchstens noch mit Melody, die jedoch nur indirekt auftritt. Der Twist der Handlung am Ende ist gut überlegt - allerdings baut der Autor selbst Spoiler ein, so dass die Wendung dann doch nicht mehr überrascht.



    Ich habe viel von Martin Suter durch Lesefreunde gehört und zu Beginn des Buches hat mich der Schreibstil angesprochen. Dies blieb nur leider nicht so, sehr bald fand ich den Stil genauso behäbig, feist und herablassend wie die Hauptperson selbst.



    Mir fehlt der Vergleich zu anderen Romanen von Suter, aber dieses Buch animiert mich nicht, noch weitere von diesem Autor zu lesen.

  • Tom Elmer ist nach seinem Studium auf der Suche nach einer gut dotierten Arbeitsstelle. Er wird vom ehemaligen Nationalrat Dr. Stotz eingestellt um seinen Nachlass zu ordnen. Dr. Stotz ist nicht über seine einstige Verlobte Melody, die kurz vor der Hochzeit verschwunden ist, hinweggekommen.

    Das Buch handelt hauptsächlich von den Mahlzeiten mit allen Ritualen, bei den Dr. Stotz die Geschichte von seiner Liebe zu Melodie und der Suche nach ihren Verschwinden erzählt. Das Essen und Trinken wird ausführlich beschrieben.

    Es passiert eigentlich nichts, aber trotzdem hat mich das Buch gefesselt. Der stimmige und süffisante Schreibstil hat mich gefangengenommen. Die Personen wurden gut dargestellt. Vor allem Dr. Stotz mit seinen dekadenten Lebensstil.

    Das Buch hat mich einige Stunden gut unterhalten. Martin Suter hat einen kleinen feinen Roman geschrieben der die Höchstwertung verdient hat.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.