Clare Mackintosh - Die letzte Party / The Last Party

  • Kurzmeinung

    Emili
    Ein Knaller. Jeder könnte der Mörder sein... Sehr unterhaltsam.
  • Kurzmeinung

    Tine13
    Eine krimineller Cocktail voller Überraschungen
  • Einzigartige Spannung


    Inhalt:

    Eine Silvesterparty mit den walisischen Dorfbewohnern in den neuen und exclusiven Ferienhäusern am See, so hatte sich Rhys Lloyd das gedacht. Doch zum alljährlichen Neujahrsschwimmen nach der letzten Party im Jahr gibt es eine böse Überraschung: Die Leiche von Rhys treibt im See. Für Ffion Morgan starten die Ermittlungen, doch was tun, wenn das ganze Dorf verdächtig ist, das One-Night-Stand zum Kollegen wird und auch noch jeder ein Motiv hat, sogar sie selbst.


    Okay zunächst denkt man sich: Es gibt ganz klassisch einen Mord, ein paar Verdächtige und es wird ermittelt. So ist es auch, aber was die Autorin hier daraus gemacht hat, ist absolute Kunst. Irreführungen, Cliffhanger, Überraschungen, kein Kapitel war langweilig. Diese erzählten die Zusammenhänge der Dorf- und Ferienhausbewohner mit Rhys Lloyd vor dem Mord oder man folgte den Ermittlungen nach dem Ereignis. So kamen über die Zeit immer mehr Verdächtige ins Boot, die es nun umso schwerer machten einen Tipp über den Mörder abzugeben. Zudem hatte auch das Ermittler-Duo Leo und Ffion seine eigenen tragischen Geschichten zu erzählen und zu verarbeiten, so dass man völlig gefesselt war an das Buch und einfach immer weiterlesen musste. Durch die Einblicke in das Leben der Charaktere fühlte ich mich auch als ein Teil dieser Gemeinschaft und dadurch auch näher mit ihnen verbunden. Aber diese ganzen Informationen hinterließen auch immer weitere Fragezeichen in meinem Kopf oder einfach auch nur ein Staunen, so dass ich am Ende völlig perplex war, denn mit diesem Täter hatte ich in der ganzen Lesezeit nicht gerechnet.


    Fazit:

    Was für ein Highlight zum Abschluss des Jahres, ein großartiger Thriller mit sehr individuellen Charakteren, die das Buch zum Leben erweckten. Ich fühlte mich mittendrin und freu mich auf weitere Fälle des Duos. Absolut empfehlenswert.


    5/5

  • Likiwing Bitte trag immer die ISBN des gelesenen Buches mit ein, sonst kann deine Rezension nicht über den Rezensionsindex gefunden werden. Und in die Titelzeile bitte nur Autor und Titel schreiben, mehr nicht. Danke :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Rezension: Clare Mackintosh - Die letzte Party“ zu „Clare Mackintosh - Die letzte Party / The Last Party“ geändert.
  • Waliser und Engländer - immer noch eine explosive Kombination

    Das dunkle und fast perfekt symmetrische Titelbild passt perfekt zum makabren Ausgang der Silvesterparty. Gleichzeitig weist die Symmetrie des Titelbildes auf eine andere Symmetrie hin, die im Buch vorkommt.

    Der Humor im Roman hat mich beeindruckt. Herrlich schräg die Szene, in der sich der englische Polizist mit der walisischen Polizistin in der Pathologie treffen, nachdem sie erst wenige Stunden zuvor einen One Night Stand unter falschen Namen hinter sich gebracht haben. Oder wie erleichtert Ffion ist, dass der Opernsänger tot ist: “Rhys Lloyd ist tot. Er ist wirklich tot. Gott sei Dank!” (S. 41)

    Der Aufbau des Krimis ist interessant: Die Handlung beginnt mit der Silvesternacht und dem Morgen des Neujahrstags, in denen wir mehrere Personen kennenlernen. Zuerst einmal Ffion Morgan, die walisische Polizistin, die in diesem Fall ermittelt, und Leo Brady, englischer Polizist und One Night Stand Partner von Ffion. Dann wäre dann das Opfer selbst, Rhys Lloyd. Ehrlich? Wenn mir nicht jemand zuvorgekommen wäre, wäre ich selbst in die Seiten des Buches versunken, um Rhys zu töten. Wie viel berechtigter Hass ihm von allen Seiten entgegenschlägt, sei es aus dem walisischen Dorf oder von den Bewohner der Luxuslodges, ist kaum mehr auszuhalten. Die Ehefrau, die Töchter, die eigene Mutter, das halbe Dorf und die Bewohner der Lodges, sie alle haben berechtigte Gründe, Rhys Lloyd umzubringen.

    Von dieser einen Nacht und dem Morgen danach geht die Handlung entlang der Zeitachse in beide Richtungen, als ob Silvester die Stunde Null ist. Die Erinnerungen der Familie und Bekannten gehen chronologisch nach hinten zurück, auf der einen Seite und auf der anderen Seite erfolgen die Ermittlungen der Polizisten vorwärts. Fast symmetrisch steigt die Handlung in beide Richtungen voran: So entsprechen die Erinnerungen vom Heiligabend den Ermittlungen vom 8. Januar, jeweils 8 Tage von der Stunde Null. Rückwärts geht die Handlung bis etwa Ende Juli, als immer mehr Personen präsentiert werden, mit einem Mordmotiv an Rhys Lloyd. Und die Handlung endet im Juni des Folgejahres, als Ffion endgültig den Mörder Lloyds stellt. So schießt sich der Kreis. Der symmetrische Aufbau ist nicht offensichtlich. Er agiert eher im Hintergrund und gibt dem Roman dadurch eine gewisse Struktur und macht das Ganze dadurch interessanter.

    Manchmal schlägt der Humor der Autorin voll durch. Andere Male ist er verhalten, wird ironisch, öfters Mal sarkastisch. Die meisten Kapitel enden mit einer Aussage, die das vorher gesagte bestätigt, oder relativiert oder gar zurücknimmt. Und manchmal auf eines der nächsten Kapitel verweist. Am geheimnisvollsten sind diese Sätze, wenn sie ein mögliches neues Mordmotiv an Lloyd aufzeigen.

    Oh ja, das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

  • Ich habe "Die letzte Party" von Clare Mackintosh gelesen und war begeistert von dem Buch.


    Ich war von Anfang an gefesselt von der Geschichte und den unterschiedlichen Sichten der Geschehnisse, die immer wieder neue Wendungen brachten und mich in Atem hielten. Die Charaktere waren vielfältig und interessant gestaltet und ich habe mich in jeden von ihnen hineinversetzt und ihre Gefühle und Entscheidungen verstehen können.


    Insbesondere habe ich die Art und Weise bewundert, wie die Autorin die Geschichte erzählt hat und wie sie es geschafft hat, mich immer wieder zu überraschen. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und konnte es kaum aus der Hand legen.


    Ich würde "Die letzte Party" jedem empfehlen, der spannende und unvorhersehbare Thriller liebt und ich werde definitiv weitere Bücher von Clare Mackintosh lesen. Eine wirklich tolle Lektüre!

  • Spannende Ermittlungen zwischen England und Wales

    Eine Silvester-Party im Ferienresort The Shore im kleinen Ort Cwn Coerd endet mit einer Leiche im See. Es ist Rhys Lloyd, der Bauherr vom Ferienresort und Sänger. Da der Tote im See gefunden wurde und dieser die Grenze zwischen England und Wales darstellt, wird aus beiden Zuständigkeiten ein Ermittler gestellt. Für Ffion Morgan und Leo Brady gestaltet sich die Suche nach dem Mörder sehr schwierig, da alle Party-Gäste zum Kreis der Verdächtigen gehören könnten.

    Die Handlung ist in mehrere Erzählstränge eingeteilt. Sie springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Dabei lernen wir die Bewohner aus dem Ferienresort und die Dorfbewohner kennen. Ffion und Leo ist jeweils ein weiterer Erzählstrang gewidmet, in dem wir abwechselnd die Ermittlungen der Beiden begleiten. Hierbei bekommt der Leser auch viele Einblicke in das Privatleben, was mir an mancher Stelle leider etwas zu viel war.

    Die Charaktere sind wirklich authentisch beschrieben und ich habe sofort Sympathie für Ffion und Leo entwickeln können. Jeder Charakter mit seiner ganz eigenen besonderen Biographie und seinen speziellen Eigenschaften. Die bildhaften Naturbeschreibungen und der Lokalkolorit haben der Geschichte einen sehr schönen Rahmen gegeben. Die walisischen Wörter, die hier und da unter den Dorfbewohnern gewechselt wurden, waren doch eher unaussprechlich und haben den flüssigen Schreibstil etwas unterbrochen. Dagegen fand ich Ffion‘s Humor besonders klasse. Der Spannungsbogen hat sich sehr lange auf einem durchschnittlichen Niveau eingependelt, der im letzten Drittel anstieg. Wobei mich das Ende dann wirklich überrascht hat, aber schlüssig und überzeugend dargestellt wurde. Die Covergestaltung mit der Haptik und der Farbgebung finde ich richtig super. Bei dem Titel in Spiegelschrift kann man gleich darauf schliessen, dass nichts so ist, wie es scheint. Toll gemacht und eine klare Leseempfehlung für Fans englischer Krimis.

  • Vielschichtiger Krimi mit einigen Überraschungen


    Opernsänger Rhys Lloyd gibt eine feuchtfröhliche Silvesterparty - die letzte Party seines Lebens. Denn am nächsten Morgen wird seine Leiche im See treibend aufgefunden. Die Ermittlerin Ffion Morgan muss sich mit einer Menge Verdächtiger herumschlagen - alle wohnhaft in ihrem walisischen Heimatdorf und für sie somit keine Unbekannten. Und wäre das nicht schon Herausforderung genug, verbirgt auch Ffion selbst ein düsteres Geheimnis...


    Das Cover ist durch das auffällige Blau ein regelrechter Blickfänger und das Cocktailglas passt gut zum Party-Thema.


    Durch den tollen Schreibstil und die angenehmen Kapittellängen fliegt man regelrecht durch die Geschichte. Diese verfolgt man zum Großteil aus den Augen der Ermittler Ffion und Leo, es gibt aber auch Abwechslung durch Passagen aus der Sicht von Rhys bzw. anderen Besuchern der Party und Bewohnern des Dorfes. Die Charaktere sind gut gezeichnet, Ffion und Leo könnten nicht unterschiedlicher sein, ergänzen sich aber gerade deswegen sehr gut und arbeiten erfolgreich zusammen. Es ist spannend zu lesen, wie im Laufe der Geschichte immer mehr Geheimnisse aufgedeckt werden und sich der Kreis der Verdächtigen dadurch vergrößert. Es macht Spaß, der Wahrheit und dem Täter auf die Spur zu kommen und viele Theorien, die man für sich entwickelt hat, stellen sich als falsch heraus. Mit der Auflösung habe ich so nicht gerechnet und sie wird leider ein wenig zu schnell abgeschlossen, trotzdem ist sie schlüssig und ein gelungenes Ende.


    Ich kann das Buch nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Fall, den Ffion hoffentlich gemeinsam mit Leo bearbeiten wird. 4 Sterne ⭐⭐⭐⭐

  • Ein spannender und wendungsreicher Krimi


    Inhalt: Das traditionelle Neujahrsschwimmen im walisischen Cwm Coed wird durch einen Todesfall überschattet: Im See Llyn Drych treibt die Leiche des bekannten Sängers Rhys Lloyd. Da die Leiche vom anderen – englischen – Ufer des Sees stammt, bekommt die walisische Polizistin Ffion Morgan mit Leo Brady einen englischen Kollegen zur Seite gestellt. Schnell stellt sich heraus: Lloyd hat es sich in der Vergangenheit mit vielen Leuten mehr als verscherzt; fast jede*r im Dorf hat ein Motiv für die Tat und die Zahl der potentiellen Verdächtigen ist hoch. Erschwerend kommt hinzu, dass Ffion fast ihr Leben lang in Cwm Coed gelebt hat, wodurch ihr manchmal die nötige Distanz zum Fall fehlt…

    Persönliche Meinung: „Die letzte Party“ ist ein Kriminalroman von Clare Mackintosh. Die Handlung des Krimis spielt am fiktiven walisischen See Llyn Drych, durch den sich die walisisch-englische Grenze zieht. Während sich auf walisischer Seite bereits seit unzähligen Jahren das Dorf Cwm Coed befindet, war auf englischer Seite nur Wald – bis dort vor Kurzem auf Betreiben von Rhys Lloyd „The Shore“ gebaut wurde, ein luxuriöses Feriendomizil, das den Bewohnern von Cwm Coed ein Dorn im Auge ist. Die Spannungen zwischen Cwm Coed und The Shore sind schön ausgestaltet und sorgen – zusätzlich zum Mordfall – für Konfliktpotential innerhalb der Handlung. Erzählt wird der Krimi aus einer Vielzahl von (personalen) Sichtweisen: Neben den Hauptperspektiven der beiden Ermittelnden Ffion und Leo werden immer wieder die Perspektiven verschiedener Dorfbewohner/Bewohner von The Shore eingenommen. So schlüpft man u.a. in die Perspektiven von Rhys, seiner Frau Yasmin, seinem Geschäftspartner Jonty, der Postbotin Ceri, dem lokalen Bootsverleiher Steffan, Seren (der Schwester von Ffion) und Mia (einer Freundin von Ffion). Aber keine Sorge. Trotz der Vielzahl der Perspektiven verliert man nicht den Überblick: Jeder Perspektivwechsel wird deutlich markiert. Außerdem werden die Perspektivwechsel in „Die letzte Party“ sehr stimmig eingesetzt. Oftmals erlebt man während der Lektüre eine Szene doppelt – aus zwei unterschiedlichen Perspektiven –, sodass Dinge, die (scheinbar) eindeutig waren, plötzlich wieder hinterfragt werden müssen. Die Handlung wird auf drei Zeitebenen erzählt. Den Haupthandlungsstrang bilden die Ermittlungen von Leo und Ffion. Ein zweiter Handlungsstrang spielt an Silvester – auf der titelgebenden letzten Party, die Rhys nicht überleben wird. Der dritte Handlungsstrang erzählt die Anfänge von The Shore und liefert hintergründige Konfliktpunkte. Sukzessiv lernt man auf den unterschiedlichen Zeitebenen die verschiedenen Figuren (besser) kennen, sodass sich, je weiter die Lektüre voranschreitet, mehr und mehr ein Gesamtbild von Cwm Coed und The Shore ergibt. Die Spannungskurve des Krimis ist hoch, was besonders daran liegt, dass jede der handelnden Figuren ein Geheimnis mit sich trägt; jede Figur ist auf eine eigene Art undurchsichtig, wodurch es zu einigen unerwarteten Wendungen kommt. Dementsprechend knifflig und offen ist auch die Frage nach der Täterfigur. Diese Frage wird in „Die letzte Party“ mit einem überraschenden, kaum zu erahnenden Twist beantwortet. Der Schreibstil von Clare Mackintosh ist anschaulich und lässt sich flüssig lesen. Insgesamt ist „Die letzte Party“ ein spannender und wendungsreicher Kriminalroman mit vielen undurchsichtigen Figuren und einem überraschenden Ende.

  • Rhys Lloyd Sänger und Star mit sinkendem Stern ist in seine Heimat am See Llyn Drych in Nord Wales zurückgekehrt. Gegenüber dem Ort hat er auf elterlichem Grund mit einigen Tricks die Genehmigung für den Bau des Luxusressorts The Shore bekommen. Fünf Lodges davon sind schon erbaut und teilweise bewohnt, vor allem in den Ferien, denn niemand darf dort ganzjährig wohnen. Den Einheimischen ist das Projekt ein Dorn im Auge. Es sollen auch noch Läden, ein Swimmingpool und ein Fitness Center entstehen.


    Einige Wochen vor Neujahr haben die Lodgebewohner die Idee, eine große Party zu feiern und auch zur Aufbesserung der Stimmung Dorfbewohner einzuladen. Es wird eine wildes Fest mit regem Kommen und Gehen. Am nächsten Morgen findet dann das traditionelle Neujahrsschwimmen statt, bis ein Teilnehmer die im See schwimmende Leiche von Rhys Lloyd findet.


    Da die Anlage und der Ort zum einen auf der englischen Seite und zum anderen in Wales liegen kommen zwei Ermittler zum Einsatz. Die 30-jährige Ffion Morgan und der Engländer Leo Brady treffen sich in der Rechtsmedizin, um erste Ergebnisse zur Todesursache zu bekommen.


    Beide Ermittler haben ihre speziellen Ecken und Kanten, gehen selber nicht gerade offen mit der Wahrheit um, sind aber mit ihren persönlichen Schwierigkeiten nachvollziehbar und sympathisch. Zwischen ihnen menschelt es im Laufe des Romans ganz schön. Die erste Überraschung gibt es schon sehr zeitig im Buch und lässt auf mehr hoffen. Atmosphärisch kann man sich gut in die Situation am See hineinversetzen. Es ist sehr passend diesen Roman zum Jahreswechsel zu lesen, das hat mir viel Freude bereitet. Man kann die Stimmung und die Geschehnisse gut nachempfinden. Auch eine Prise skurriler britischer Humor fehlt nicht. Die Ermittlungen gehen ihren Gang, es gibt zahlreiche Vernehmungen und Mutmaßungen. Bei dreiviertel des Romans fehlt es nicht an Mordverdächtigten! Immer wieder wird noch ein weiteres blitzblankes Motiv aufgedeckt.


    Mit den letzten Drittel steigt die Spannung stetig, man liest das Ende ab da am besten in einem Rutsch durch. Es gibt noch mehrere Überraschungen und Wendungen bis zur Aufklärung. Es stellt sich heraus, dass man beim miträtseln in Teilen den Vorgängen auf der Spur war, aber das Ende konnte sicher kein Leser erraten. Mich konnte das Buch überzeugen. Ich habe damit einen sehr interessanten Jahresübergang verbracht.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Am See Llyn Drych - auf der Grenze zwischen Wales und England - baut der Sänger und Schauspieler Rhys Lloyd das Ferienhaus-Resort "The Shore", das die Anwohner stört. Zu Silvester lädt der Bauherr nicht nur die Shore-Bewohner ein, sondern auch die lokale Bevölkerung. Doch dann wird seine Leiche im See gefunden. DC Leo Brady ermittelt für die Engländer, DC Ffion Morgan, die selbst von dort stammt, für die Waliser. Die beiden kennen sich durch einen gerade erst durchlaufenen One-Night-Stand. Die Todesursache kann nicht festgestellt werden, doch alle, die irgendwie Gelegenheit hatten Lloyd zu töten, haben auch ein Motiv.

    Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker, der auch zum Buch passt.

    Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Charaktere und Orte werden detailreich und bildlich dargestellt.

    Der Plot ist sehr gut durchdacht und natürlich erinnert die Konstellation mit vielen Verdächtigen auch ein wenig an Agatha Christie. Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau.

    Die einzelnen Kapitel sind nicht nur aus wechselnder Sicht geschrieben, sondern immer wieder bekommt man auch Gelegenheit in die Vergangenheit zu sehen - und das meist rückwärts. D.h. man erfährt zuerst etwas von Silvester und geht dann bis in den Sommer zurück. Bei diesen Rückblicken erfährt man dann, was für ein Motiv derjenige hätte, Lloyd zu töten.

    Während Lloyd zu Beginn eigentlich nicht unsympathisch wirkt, wird er es mit Fortgang der Ermittlungen bzw. des Buches immer mehr. Denn auch er versteckt - wie die Ferienhausbewohner und die Bewohner des Dorfes - viele Geheimnisse, genauso wie auch die Ermittlerin Ffion Morgan.

    Auch als geübter Krimileser konnte ich den Täter nicht vor der Auflösung identifizieren - und auch am Ende kommt es nochmals zu verschiedenen überraschenden Wendungen.

    Und ganz am Ende gibt es dann auch noch einen Abschluss der auf eine Fortsetzung hoffen lässt, denn schließlich gibt es an der walisischen Grenze noch einige Geheimnisse und auch Ffion muss sich über manches klar werden.

    Auch verschiedene Dramen der Protagonisten werden auch immer wieder hervorgeholt, die doch auch bewegen und überzeugen konnten.

    Was mich etwas störte, war, dass man der Gifttheorie von offizieller Seite nie wirklich nachgegangen ist. Das erscheint mir dann fast schon ein wenig weit hergeholt, obwohl es natürlich die Spannung im Buch erhöht. Aber da die Autorin früher als Polizistin gearbeitet hat, sollte man das erst recht nicht außer acht lassen.

    Ansonsten konnte mich das Buch super unterhalten und kann es Krimi-Liebhabern, die gerne miträtseln, nur empfehlen.

    Fazit: Toller Krimi zum Miträtseln, dazu hervorragendes Lokalkolorit und interessante Ermittler. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung mit den beiden. 4,5 von 5 Sternen

  • Silvester – Die letzte Party des Jahres. Das größte Event der Gegend findet in der luxuriösen Ferienanlage von Rhys Lloyd statt. Neben den exquisiten Anwohnern dieser Ferienhäuser sind viele Bewohner des nahegelegenen Dorfes eingeladen. Die Party ist ein voller Erfolg, für viele ein ausschweifendes Fest und am Ende treibt eine Leiche im See. Ffion Morgan, die selbst im walisischen Dorf lebt, beginnt ihre Ermittlungen. Ein Unterfangen, das gar nicht so leicht ist, wenn man mit den potentiellen Verdächtigen verwandt oder befreundet ist oder sie zumindest von Kindheitsbeinen an kennt.

    Clare Mackintosh entführt uns an einen See in Wales. Dass man sich dort befindet, bekommt man hauptsächlich durch walisische Namen und Wörter mit. Da ich oft nicht wusste, wie diese auszusprechen sind, habe ich die Begrifflichkeiten oft überflogen, aber bei den Namen der immer wieder auftauchenden Personen war es schon etwas schwieriger. Dennoch kann man einer Autorin, die in Wales lebt, nicht vorwerfen, dass sie etwas Lokalkolorit in ihren Roman einbaut, und wenn es nur durch walisische Namen und Begrifflichkeiten geschieht.


    Da es Zuständigkeitsschwierigkeiten gibt, bekommt die walisische Ermittlerin Ffion Morgan den britischen Ermittler Leo Brady an die Seite gestellt. Zusammen verhören sie die Gäste der Silvesterparty, die Anwohner der Ferienanlage und die Dorfbewohner. Besonders für Ffion eine Herausforderung, denn natürlich haben die Kontakte der letzten Jahrzehnte zu den Dorfbewohnern dazu geführt, dass in ihrem Kopf bereits Bilder zu den Personen vorhanden sind oder sie den einen oder anderen Tratsch kennt. Sie versucht sich trotzdem einen neutralen Eindruck der Silvesternacht zu verschaffen und stößt zusammen mit Brady auf viele Vorurteile, Geheimnisse und Intrigen. In einem kleinen Dorf kennt jeder jeden, aber wie gut kennt man sich tatsächlich?


    Genau das fand ich besonders spannend, denn im Laufe des Romans lernt man sehr viele Figuren kennen und gefühlt hatte jeder ein Motiv Rhys Lloyd zu töten, der das absolute Gegenteil von einem Gutmenschen war. Am Ende des Romans möchte man dem Täter eigentlich sogar zu seiner Tat gratulieren. Bis zum Ende bleibt es spannend, wie Lloyd umgekommen ist und bei wem das Fass an Wut in der Silvesternacht übergelaufen ist.


    Fazit: Ein sehr spannender Roman, da so viele Leute ein Motiv haben und nach und nach unglaublich viele Dinge ans Licht kamen, die teilweise unfassbar waren. Die Suche nach dem Täter hat mich extrem gut unterhalten und ich habe den Roman so gerne gelesen, dass ich mir mittlerweile auch ihr Debüt „Meine Seele so kalt“ gekauft habe. 4,5-5 Sterne.


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  • Alle haben ein Motiv



    In dem Nordwaliser See Lyon Drych, wird am Morgen nach einer rauschenden Silvesterparty, beim dort üblichen traditionellen Neujahrsschwimmen, die Leiche des Gastgebers gefunden. Der Tote Rhys Lloyd ist der bekannteste Sohn der Region und hat nach einer erfolgreichen Sänger-Karriere auf seinem Grundstück am See die Ferienanlage "The Shore" angelegt. Dieses Projekt wird von den meisten Dorfbewohnern mit Argwohn betrachtet. Es überrascht also nicht besonders als klar wird, Rhys ist nicht ertrunken, sondern wurde ermordet! Rhys war regelrecht verhasst, selbst die im Fall ermittelnde Waliser Polizistin Ffion Morgen hätte ein Motiv gehabt.


    „Die letzte Party“ von Autorin Clare Mackintosh, erzählt einen wirklich ungewöhnlichen Kriminalroman mit einer wirklich sehr großen Anzahl an Verdächtigen. Geschickt führt die Autorin ihre Leser durch die Geschichte und streut, durch gezielte Rückblicke, jede Menge Fährten, es häufen sich die Verdächtigen und es werden am Ende immer mehr! Jeder Partyteilnehmer und letztendlich alle Leute im Dorfes, hätten ein Motiv den unbeliebten Rhys auszuschalten! Es wird auch immer wieder der Konflikt zwischen Walisern und Engländern erwähnt, deren Verhältnis angespannt ist, so wie auch die Begegnung der beiden Ermittler, bestehend aus Waliserin Ffion und dem Engländer Leo, die in Cwn Coed mit ihrer prickelnde Recherche beginnen.

    Die Schilderung der Ereignisse ist sehr detailliert und anschaulich erzählt und es gibt wie schon erwähnt viele Protagonisten, daher dauert es ein wenig bis man in der Handlung ankommt.

    Das Cover des Buches ist meiner Meinung nach ein richtiger Hingucker, das Cocktailglas leuchte geradezu aus dem Dunkel des nachtschwarzen Covers und passt sehr gut zum Buch.


    Mein Fazit:

    Ein wirklich komplexer Kriminalfall, zum Miträtseln, der einiges an Aufmerksamkeit verlangt. Die überraschenden Wendungen fand ich sehr gelungen und das Ende war wirklich eine Überraschung. Bis auf ein paar Längen ein spannungsvoller Kriminalroman.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft:

  • fatale Silvesterpart - 4 Sterne


    Worum geht es?

    Gerade noch haben die Bewohner*innen der Luxusferienhäuser gemeinsam Silvester gefeiert, doch am nächsten Morgen treibt eine Leiche im See.


    Worum geht es wirklich?

    Vergessen, Sehnsucht und Gier.


    Lesenswert?

    Ja, eine spannende Story. Genau richtig für den Jahreswechsel. Aus zwei Zeitperspektiven wird der Silvesterabend beleuchtet, nachdem eine Leiche aufgefunden wurde. Zum einen erfährt man, wie der Abend verlaufen ist, zum anderen die Ermittlungen Tage später. Schon bei dem Polizei-Duo sind Reibereien vorprogrammiert. Doch das ist noch gar nichts im Vergleich zu dem Streit zwischen Dorf und Ferienhausbewohner*innen. Ländliche Gemeinschaft trifft auf Luxusleben.

    Beide Ermittler*innen fand ich sympathisch und interessant, auch wenn sie nicht immer an einem Strang ziehen.

    Das Setting und die Widersprüchlichkeiten sowie die einzelnen Charaktere fand ich gut nachvollziehbar, sehr gut vorstellbar und eine gute Mischung. Es gibt auch ziemlich unsympathische Zeitgenossen, deren diskriminierende Aussagen jedoch im Verlauf der Handlung auch gekontert werden. War ein guter Umgang damit.

    Ein wenig schwierig war gerade zu Beginn die Menge an Namen und Familien und Verknüpfungen in Kombination mit dem sprunghaften und zeitlich versetzten Erzählen. Zudem wechselt die Erzählperspektive oft. Eventuell können hier kleine Notizen beim Lesen helfen und zum Verständnis beitragen.

    Den Spannungsaufbau fand ich gut, ebenso das Ende. Ein Buch, das sich gut in einem Rutsch verschlingen lässt. Richtung Ende war mir persönlich das Drama ein bisschen zu viel und teilweise zu actionreich, aber alles in allem kann ich das Buch empfehlen, wenn man in die Abgründe von Menschen und deren Miteinander abtauchen will.

  • Unvorhersehbarer, spannender und humorvoller Krimi-Reihen-Auftakt mit eindrucksvollem Setting


    "Die letzte Party" von Claire Mackintosh ist der erste Band einer Krimi-Reihe und spielt am idyllischen See Llyn Drych, auf der Grenze zwischen Wales und England.


    Das auf der englischen Seite des Sees liegende neue luxuriöse Ferienhaus-Ressort "The Shore" von Rhys Lloyd ist den Bewohnern des Dörfchens Cwm Coed auf der walisischen Seite schon länger ein Dorn im Auge.

    Als nach einer Silvesterparty in "The Shore", zu der auch die Dorfbewohner geladen waren, die im See treibende Leiche von Rhys Lloyd gefunden wird, übernehmen die Waliserin DC Ffion Morgan und der Engländer DC Leo Brady gemeinsam die Ermittlungen und sehen sich einem Dorf voller Verdächtiger und jeder Menge Lügen und Intrigen gegenüber.


    Der Schreibstil von Clare Mackintosh gefällt mir sehr gut. Aufgrund der flüssigen Schreibweise ist das Buch trotz der walisischen Namen und Bezeichnungen leicht zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, die den Lesefluss nicht behindert. Mit viel Humor erzählt sie ihre Geschichte sehr bildhaft und schafft es so, mich in ihren Bann zu ziehen.

    Erzählt wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven und in verschiedenen Zeitebenen.

    So begleitet man die Charaktere im gegenwärtigen Geschehen, erfährt aber durch Rückblenden aus unterschiedlichen Blickwinkeln auch die Vorgeschichte, so dass sich nach und nach ein Puzzelteil ans andere fügt und man dem Verbrechen auf die Spur kommt. Das hält die Spannung konstant auf einem hohen Niveau und verleiht sowohl den Charakteren, als auch der Handlung mehr Tiefe.


    Die Protagonisten Ffion und Leo, die unterschiedlicher nicht sein könnten, waren mir auf Anhieb sympathisch. Sie sind vielschichtig und authentisch dargestellt, und gelegentliche Einblicke in ihr Privatleben ermöglichten zusätzlich ein besseres Kennenlernen.

    Die anderen Figuren werden eher oberflächlich beschrieben, was der Spannung bezogen auf die Tätersuche sehr zuträglich ist.


    Durch die Betrachtung des Geschehens aus unterschiedlichsten Blickwinkeln und aufgrund vieler unerwarteter Wendungen war ich bis zum Ende ahnungslos.

    Alles in allem ist der Krimi logisch und gut durchdacht. Er lädt zum Mitraten ein, wobei die Ermittlungen schlüssig und nachvollziehbar beschrieben werden.


    Von der ersten Seite an war ich gefesselt und super unterhalten. Deshalb gibt es von mir eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!

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  • Über die Autorin:

    Clare Mackintosh arbeitete 12 Jahre lang beim CID (Criminal Investigation Department = britische Kriminalpolizei), bevor sie sich entschloss, zwei Jahre Auszeit zu nehmen und es mit dem Schreiben zu versuchen. Allein ihr Debüt-Thriller "Meine Seele so kalt" verkaufte bisher weltweit über 2 Millionen Exemplare. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie heute in Wales.


    Kurzbeschreibung:

    Am Silvester-Abend gibt Rhys Lloyd die Party aller Partys: Seine Ferienhäuser an einem See in Wales sind ein voller Erfolg, und er hat die walisischen Dorfbewohner großzügig eingeladen, mit ihren neuen reichen Nachbarn Champagner zu trinken.

    Doch nicht alle sind zum Feiern da: Am nächsten Morgen treibt Lloyds Leiche im See.

    Am Neujahrstag hat Ermittlerin Ffion Morgan ein Dorf voller Verdächtiger – die zugleich ihre Nachbarn, Freunde und Familie sind. Sie alle haben ein Motiv. Und niemand sagt wirklich die Wahrheit, auch Ffion nicht. Aber wer von ihnen lügt, um einer Verhaftung zu entgehen?


    Meine Gedanken zu diesem Roman:

    Unter diesem unscheinbaren Cover, sogar billig wirkendem, verbirgt sich ein Top-Thriller von hoher Qualität.

    Die Kurzbeschreibung an sich ist nicht überraschend: eine Neujahrsparty, eine Anlage von Ferienhäusern, die nur für die Reichen dieser Welt, erschwinglich sind, wunderschöne Natur an einem abgelegenen Ort, Einheimischen, die mit den Eindringlingen nicht ganz glücklich sind und einiges mehr. So gesehen nichts Besonderes, doch das was die Autorin daraus gemacht hat, ist einsame Klasse.

    Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen, und versuchte es in die Länge zu ziehen, da ich die spannende Handlung so gut fand.


    Was diesen Roman zu einem besonderen Vergnügen macht, ist die Fähigkeit von Clare Mackintosh, die Handlung außergewöhnlich spannend zu gestalten. Und dabei spielen die vielfältigen Charaktere eine große Rolle. Zunächst muss man sagen, es gibt viele, sehr viele Handlungspersonen, und fast alle sind letztendlich irgendwie verdächtig. Sowohl von der Seite der Reichen und der Schönen als auch von Arbeitern und einfachen Bewohnern des Ortes.

    Jeder Person ist charakteristisch anders, und unvergleichlich in der Handlung, in dem Auftreten, in dem Aussehen. Das fängt bei der Servierkraft an, über die Polizei, bis hin zu den alten Damen des Ortes. Jeder konnte es gewesen sein.


    Sehr gekonnt setzt die Autorin die Techniken des Thrillers ein: Es gibt endlose Cliffhänger, was ich spannend fand, unerwartete Wendungen, die mich durch und durch überrascht haben, tausende Gründe, um den Ermordeten auf die andere Seite zu befördern, sodass man nicht im Entferntesten ahnen kann, wer es gewesen ist.


    Obendrauf kommen die Lebensgeschichten von den Protagonisten dazu. Fast zu jedem gibt es eine kurze oder auch ausführliche Abzweigung der Geschichte, in der über die Lebensumstände berichtet wird. Was natürlich einen Thriller um einiges vielfältiger und umfassender machte.


    Mit fast 500 Seiten und keinem Satz zu viel oder langweilig, eine ausgesprochen gute Leistung der Autorin. Es freut mich sehr, dass dies ein Auftakt einer neuen Serie ist.


    Versuch einer objektiven Bewertung: Für einen Thriller nach allen Regeln der Kunst eine absolut gut gewordener Roman. Hat die Höchstwertung verdient. 5 Sterne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Meine persönliche subjektive Meinung: Hervorragende Unterhaltung, schade um das Cover, das dem Roman nicht gerecht wird. Klare Leseempfehlung. 4,5 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit